siehe http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,399241,00.html

Unabhängig davon, dass die meisten gesetzlichen Krankenkassen ohnehin nur noch die vollen Kosten (abzüglich gesetzlichem Eigenanteil) für die nächstgelegenen geeigneten Kliniken übernehmen (absolute Ausnahmen nach meinem derzeitigen Kenntnisstand: Die meisten Angestellten-Ersatzkassen, die ihren Mitgliedern per freiwilliger Satzungsbestimmung noch eine bundesweite freie Krankenhauswahl gewähren - so auch bisher die KKH):

Anscheinend will der KKH-Chef trotz der aktuellen GKV-Finanzprobleme noch mehr Gutverdiener komplett in die PKV vertreiben.

Gruß
Elgin

Hallo,
und diese "innovative" Idee von einer Krankenkasse, die in den letzen Jahren ihr Betreuungsstellennetz derart zusammengestrichen hat. Wo soll die ältere Dame sich denn dann beraten lassen, wenn es die Geschäftsstelle erst in 20 km Entfernung gibt?

Patienten wollen sich die Klinikm selbst aussuchen. Ich würde mich noch blutend auf allen Vieren ins Krupp-Krankenhaus schleppen, bevor ich in Altenessen in das Krankenhaus gehen würde....

Durch die DRGs und die Klinikführer sind die Patienten schon wählerischer geworden. Wenn ich einen Bandscheibenvorfall hätte, der operiert werden müsste, dann wollte ich die beste Klinik und wäre auch bereit etwas zu fahren. Und ich wollte nicht die billigste Klinik, die mir die Krankenkasse so "Selbstlos" ausgesucht hat. Geiz ist nicht immer geil.

LG, Queeni

Ich sag nur eins: Abartig!

Wahrscheinlich ist der Gute man auch noch Dienstordnungsangestellter und damit Beihilfeberechtigter und muss sich nicht mit seiner eigenen GKV herumschlagen!

Hier der Original-Artikel aus der WAZ:

KKH-Chef Kailuweit will für die Versicherten das Krankenhaus aussuchen und dafür einen Bonus zahlen
Essen. Die Krankenkassen sollten künftig für ihre Versicherten die Klinik aussuchen. Das fordert Ingo Kailuweit, Chef der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). "Bei planbaren Operationen sollen die Patienten ihre Krankenkasse fragen, welche Klinik sie aus Qualitätsgründen empfehlen. Dafür müssten sie nur fünf statt zehn Euro Tagegeld bezahlen", sagte Kailuweit im WAZ-Gespräch. Wer den Rat nicht befolge, zahle 20 Euro.
Bei der Nachsorge durch Fallmanager habe die KKH dieses Prinzip bereits eingeführt: "Wir entscheiden, wer wann in welche Reha-Einrichtung geht", so Kailuweit. Damit würden so genannte "blutige Entlassungen" verhindert, wenn Krankenhäuser aus Kostengründen Druck auf Rehakliniken ausübten, Patienten früher zu übernehmen.
Auch zur Begrenzung der Arzneimittelausgaben setzt der KKH-Chef auf Bonus-Regelungen. "Warum soll ich nicht einem Versicherten etwas dafür geben, wenn er sich verpflichtet, preiswerte Nachahmer-Medikamente zu nehmen?" Bericht Hintergrund

Viele Grüße
richie

Ich vermute, dass es bei der KKH letztlich primär um Kosteneinsparungen zu Lasten der Qualität geht - wie bei allen anderen Leistungskürzungen auch -, und KKH-Chef Kaluweit dies letztlich nicht öffentlich zugeben will.

Fallzahlen sagen noch lange nichts über die eigentliche Behandlungsqualität aus. Mir beispielsweise ist eine anthroposophisch orientierte Klinik mit individuell-ganzheitlicher Sichtweise weitaus lieber als ein herkömmliches Krankenhaus, welches mit standardisierten Behandlungsverfahren zu Lasten der Individualität des Patienten höhere Fallzahlen erreicht.

Nachahmerpräparate beinhalten nicht selten Zusatzstoffe, die im Vergleich zum Original weitere Nebenwirkungen - sprich: Folgeerkrankungen, für deren Behandlung die Krankenkassen letztlich die teure Zeche zahlen müssen - nach sich ziehen können.

Mein Fazit deshalb: Ein "Schuss in den Ofen"!

Gruß
Elgin