immer auf die beitragszahler... (Gesetzliche Krankenkassen)

Ella, (vor 7247 Tagen)

Hallo,
ich wollte nur mal sagen das ich es nicht richtig finde das die beitragszahler auch noch hohe zuzahlungen leisten müssen!...während die schmarotzer in unserem land alles umsonst bekommen(das werden immer mehr)....ich meine damit leute die nicht arbeiten wollen!!...denen geht es leider viel zu gut....wer arbeitet wird nur noch abgezockt!...das finde ich sehr traurig!........

Re: immer auf die beitragszahler...

Elgin Fischbach @, (vor 7246 Tagen) @ Ella

Ich habe als ver.di-Mitglied sehr viele Kontakte zu erwerbslosen Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen. All diejenigen, die ich auf diesem Weg kennen gelernt habe, würden liebend gerne sofort einen existenzsichernden, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz annehmen - wenn es davon nur genügend gäbe.

Und bei den mir persönlich bekannten Erwerbslosen handelt es sich keineswegs um gering Qualifizierte: Alle haben mindestens einen anständigen Beruf erlernt, nicht wenige von ihnen haben sogar einen akademischen Abschluss.

Und auch mir droht im Anschluss an meine derzeitige Umschulung zur Kauffrau im Gesundheitswesen die erneute Arbeitslosigkeit: Mein Praktikumsbetrieb - ein Leistungserbringer, der wirtschaftlich "mit dem Rücken zur Wand" steht - kann mich aus betrieblichen Gründen nicht übernehmen. Und Stellenangebote für Kaufleute im Gesundheitswesen sind derzeit sehr rar, meistens wird von den Stellenanbietern auch noch sogenannte "einschlägige" (berufsbezogene) Berufserfahrung erwartet (die ich als "frisch gebackene" Umschülerin unmittelbar nach der IHK-Prüfung schlecht mitbringen kann). Natürlich lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen und nehme ein geeignetes Arbeitsplatzangebot nahtlos (im Anschluss an die IHK-Prüfung, d. h. ab Juli 2006) an!

Gruß
Elgin

Re: immer auf die beitragszahler...

Maik, (vor 7243 Tagen) @ Elgin Fischbach

Es geht doch darum das Leute die keine Beiträge zahlen Leistungen umsonst erhalten und Mitglieder(ich bin seit 35 Jahren in der Krankenkasse und zahle Beiträge!) zuzahlen müssen!...Das ist ungerecht!....Dann sollten doch wenigstens Die Beitragszahler auch von Zuzahlungen befreit werden!Wenn ich an meine Rente denke ist es das selbe!Wer arbeitet wird nur ausgenutzt!
Es gibt sehr viele Leute die wollen nichts tun....um die geht es doch!

Re: immer auf die beitragszahler...

Sora, (vor 7243 Tagen) @ Maik

Klar doch... schaffen wir für alle die Zuzahlung ab! Willst du dann lieber 20% Beitrag anstatt 13% bezahlen!
Die Alg-II-Bezieher zahlen dann aber trotzdem nichts, weil da übernimmt den Beitrag die ARGE.

Re: immer auf die beitragszahler...

Elgin Fischbach @, (vor 7243 Tagen) @ Maik

Es geht doch darum das Leute die keine Beiträge zahlen Leistungen umsonst erhalten und Mitglieder(ich bin seit 35 Jahren in der Krankenkasse und zahle Beiträge!) zuzahlen müssen!..

Beitragsfrei (mit-)versichert sind lediglich Familienangehörige, d. h. Ehepartner und Kinder. Schon eine nichteheliche Lebensgemeinschaft führt dazu, dass beide Partner beitragspflichtig sind. Anscheinend haben Sie noch nie eine Familie gegründet oder sind noch nie in einer kinderreichen Familie aufgewachsen und wissen daher nicht, was das Familienleben, welches nicht zuletzt für den Erhalt des in unserem heutigen Sozialsystem so wichtigen Generationenvertrages eminent wichtig ist, heutzutage kostet ...!

Wer arbeitet wird nur ausgenutzt!

Seit der Anfang des Jahres 2004 in Kraft getretenen Gesundheitsreform sind auch Einkommensschwache (sprich. Arbeitslose, Kleinrentner, Geringverdiener etc.), die früher von fast allen Zuzahlungen befreit werden konnten, zuzahlungspflichtig. Und zwar im gleichen (einkommensabhängigen) Umfang wie alle anderen: 2 % im Regelfall, 1 % bei anerkannt chronisch Kranken.

Fazit: Eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung, wie von Ihnen dargestellt, kann ich nicht erkennen.

Und nicht zu vergessen: Unser gesetzliches Krankenversicherungssystem beruht auf Solidarität - sprich: Wer ein höheres Einkommen und keine eigene Familie hat, beteiligt sich stärker am Beitragsaufkommen und an Zuzahlungen als Einkommensschwache.

Gruß
Elgin

Re: immer auf die beitragszahler...

Charles, (vor 7242 Tagen) @ Elgin Fischbach

Wenn ich solche Sachen wie oben lese kann ich nur den Kopf schütteln.

Man will die besten Kliniken, die exklusivsten Geräte, das höchste Krankengeld, die höchsten Erstattungen und Übernahmen, keine Praxisgebühr, alle zwei Jahre die Luxus-Kur in Bad Tölz, kostenlos mitversicherte Ehegatten und Kinder und das alles für 10 % Beitrag im Monat. Zahlen soll"s die Solidargemeinschaft bei immer weniger sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, mehr chronisch Kranken und dann sind da noch Ärzte, Apotheken und Pharamindustrie, die auch die Hand aufhalten.

Prügel kriegen dann letztlich immer die Kassen, die dann angeblich nicht wirtschaften können.

Es ist eine absolute Ausnahme, dass ich auf sowas wie den Eingangsbeitrag überhaupt noch eingehe. Gegen die Dummheit in diesem Land ist man leider machtlos. BILD-Zeitung und Politik haben ganze Arbeit geleistet.

Das Gesundheitssystem beruht wie gesagt auf Solidarität. Die sog. "Schmarotzer" (wer interessiert sich eigentlich für die Vorgeschichten dieser Leute...?) KÖNNEN es nicht bezahlen, weil sie EINFACH KEIN GELD dafür haben. Sollen sie allein aus dem Punkt keine Medikamente bekommen?

Re: immer auf die beitragszahler...

Egon, (vor 7241 Tagen) @ Charles

Toller Beitrag. Meine volle Zustimmung!

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