Warum muss es über 260 KK geben?????? (Gesetzliche Krankenkassen)

Cindy, (vor 7217 Tagen)

Ich halte es nicht mehr aus!!
Letzte Woche kam ein Mitarbeiter mit einer Mitgliedsbescheinigung von einer BKK Fahr aus"m Schwabenland jetzt kam einer mit dem Zettel von ein BKK Gruner + Jahr ! Kann man diese Halbgebildete Vermögensberater nicht das Handwerk legen und sie aus dem Sozialversicherungsrecht verdrängen? Sie können ja weiterhin Schumi-Kappen beim Lebensversicherungsabschluß verschenken und auch ihre östlichen Landsleute "bekehren". Aber muß ich eigentlich jede Krankenkasse akzeptieren??

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Egon, (vor 7217 Tagen) @ Cindy

Sei froh, dass wir nicht mehr im Jahr 1980 leben. Damals gab es nämlich noch ca. 1000 Krankenkassen ;-) Und geht die Entwicklung so weiter, hast du auch bald wieder einen Überblick über den Mitgliedsbescheinigungs-Irrwahn.

Übrigens haben diese halbgebildeten Vermögensberater meißtens einen Abschluss als Sozialversicherungsfachangestellte.

Und wenn du es - scheinbar als Arbeitgeber - wegen so einer Sache nicht mehr aushältst, sehe ich für dich keine guten Chancen am Markt. Es sei denn, du bist Monopolist.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Sebastian, (vor 7217 Tagen) @ Egon

Hallo Egon,

die wenigsten Vermögensberater sind gelernte Sozialversicherungsfachangestellte. Vielmehr sind die meisten ohne irgendeine Ausbildung unterwegs (z.B vor Einkaufszentren, Baumärkten etc.), empfehlen den Leuten billige Krankenkassen und verkaufen zusätzlich Lebens-, Renten- und sonstige Versicherungen um satte Provsionen bei den jeweiligen privaten Versicherern einzustreichen. Als Ansprechpartner stehen in nachhinein nur die wenigsten zur Verfügung - können Sie ja aufgrund mangelnden Fachwissens auch gar nicht. Leider fallen immer noch viele Menschen die auf diese "seriösen Berater" (welche die Finanzsituation ihrer potentiellen Kunden auf offener Straße vor einem Einkaufsmarkt erörtern möchten) rein und sind danach bei irgendeiner Kasse in Hintertupfingen versichert und zahlen zudem noch hohe Prämien in irgendeine LV oder BU - selbst schuld!

Gerne stimme ich aber zu, dass die Zahl der Kassen kurz- bzw. mittelfristig weiter sinken wird.

viele Grüße

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Egon, (vor 7217 Tagen) @ Sebastian

Ich rede hier von gesetzlichen Krankenkassen, der BKK Gruner + Jahr und deren Sozialversicherungsfachangestellte Ein Vermögensberater ist meißens freiberuflich tätig und stellt sicherlich keine Mitgliedsbescheinigung aus.
Wer sagt denn, dass der Arbeitnehmer von der "Firma Cindy" von einem Vermögensberater geworben wurde?

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Steuerzahler @, (vor 7216 Tagen) @ Cindy

Es kann dem Arbeitgeber doch weitestgehend egal sein, wo sich seine Mitarbeiter versichern - so lange sie es bei günstigen Krankenkassen tun, denn über den Arbeitgeberbeitrag profitiert auch er davon.

Die Anlage einer neuen Krankenkasse ist übrigens z.B. in DATEV LODAS ein Kinderspiel: Betriebsnummer eingeben und fertig. Wer irgendwelche Billigsoftware zur Abrechnung benutzt, hat es nicht besser verdient. Im übrigen liegen die Schwierigkeiten bei der Lohnabrechnung nicht in der Zahl der Krankenkassen, sondern in gesetzlichem Irrsinn wie der vorgezogenen Fälligkeit von Sozialversicherungsbeiträgen, was nicht nur zu einem zinslosen Kredit des Arbeitgebers an die Sozialversicherungsträger führt, sondern insbesondere bei gewerblichen Arbeitnehmern auf Stundenlohnbasis zu Abrechnungsproblemem hoch zehn.

Zur Zahl der Krankenkassen noch eins: ich finde es überaus interessant, daß gerade die kleinsten Betriebskrankenkassen, die ja nach Politikerverlautbarungen überflüssig sind und wegfusioniert werden sollen, pro Mitglied die geringsten Verwaltungskosten haben. Größe führt in diesem Markt also offenbar nicht zu Synergien, sondern zu bürokratischen Wasserköpfen.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Cindy, (vor 7215 Tagen) @ Steuerzahler

Ich bin immer wieder begeistert was für "Fachleute" am Wochenende sich über die böse Cindy echauffieren!!!

Als Arbeitgeber würde ich - wenn überhaupt - wohl in anderen Foren meine Weisheiten zum besten geben!

Ich gehe lieber diesen pseudo-neutralen Krankenkassen Mitarbeiter hier auf"n Keks ;o)

Auf diese blau-weise Sichtweise von unserem Weißbiertrinker dem
"Oberbayern Steuerzahler Seppl"
könnt ihr ja eingehen. Nur soviel zeig mir eine BKK die vor ca.3 Jahren günstig war und wo sie jetzt stehen????

Viel lieber gefällt mir die Argumentation der BKK Pfalz:

BKK Pfalz: Der Kooperationspartner für Finanzdienstleister

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Haben wir Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit geweckt?


Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Greg, (vor 7214 Tagen) @ Cindy

Da stimme ich Dir zu, Cindy!! Neben dem Beitrag finde ich die "Ansprechbarkeit" sehr wichtig und die ist nun mal leider bei vielen BKK´n nicht in zufriedener Form gegeben... Wenn deswegen der "Wasserkopf" sprich die Verwaltungskosten niedrig gehalten werden, empfinde ich das nur als kleinen Trost.... Ich meine in zwei bis drei Jahren wird man durch Fusionen und gesetzlichen Vorlagen diese Anzahl an KK nicht mehr haben.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Karl Heinz, (vor 7207 Tagen) @ Greg

Sei lieber froh, das es so viele verschiedene KK"s gibt. Jede KK hat ihre Vorteile, eine ist billiger als die andere. Es wäre doch doof, wenn es nur eine KK geben würde, die aber teuer wäre,oder?Also ich finde es gut das es so viele KK gibt!

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Elgin Fischbach @, (vor 7206 Tagen) @ Karl Heinz

Auch hier geht es anscheinend nur einseitig um den Preis (Beitragssatz) der Krankenkassen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt (freiwillige Mehrleistungen, Service etc. wären hier mit zu berücksichtigen) muss der eigentliche Maßstab für den Krankenkassenwettbewerb sein.

Dass eine Einheitskasse auch bei einem solchen Wettbewerb völlig unerwünscht ist, versteht sich von selbst.

Gruß
Elgin

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Shoppingqueen, (vor 7206 Tagen) @ Elgin Fischbach

Hallo,

mal ehrlich, wie viele von Euch haben sich schon mal über das Finanzamt oder die Stadtwerke usw. geärgert. Das sind Monoplisten, wo man meist einfach ausgeliefert ist. Kulanz, Service oder auch Entgegenkommen mutieren zu Begriffen von einem anderen Stern.
Wer also nach der Einheitskasse schreit, weil er meint, dass dann alles billiger und besser wird..... der sollte aufwachen. Dann wirds so richtig schlimm.

In 1-2 Jahren haben wir nur noch 30-50 Kassen und das reicht.

LG, S.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

reformstau, (vor 7206 Tagen) @ Shoppingqueen

Sicher hat der Wettbewerb einige Vorteile - man sollte aber auch die Nachteile nicht außer Acht lassen:


- Zusätzliche Verwaltungskosten (Kassen müssen aufgrund Mitgliederverluste Kapazitäten abbauen, andere Kassen müssen diese Kapazitäten wieder aufbauen - was am Ende mehr kostet)
-·Risikoselektion
-·Notwendiger hochbürokratischer Risikostrukturausgleich, der die Folgen der Risikoselektion wieder abmildern muss
-·Gute Risiken erhalten einen besseren Service, Leistungen usw. - schlechte Risiken nur das was man unbedingt bezahlen muss. (ist jetzt etwas überzeichnet, einige Krankenkassen verfahren aber bereits in dieser Richtung)
- Verschiebebahnhof in der Sozialversicherung zu Lasten der Krankenversicherung - was seit Jahren gut funktioniert, weil man das durch die vielen Kassen in der Öffentlichkeit nicht wahrnimmt - und die Politiker sind fein raus, weil sie die „Monopolisten“ Rentenversicherung und Arbeitsagentur entlasten.
- Viele unsinnige und unwirtschaftliche Leistungen werden von den Kassen bezahlt, weil sonst Wettbewerbsnachteile entstehen. Die Kassen sind erpressbar geworden.
- Kosten für (Mitglieder-) Werbung
- unnötiger Bürokratieaufwand durch die vielen Kassen z. B. für Arbeitgeber


Meiner Meinung nach macht Wettbewerb nur zwischen den Leistungserbringern Sinn und hat in dieser Form in der Sozialversicherung mehr Nach- als Vorteile. Die Sozialversicherung ist ja dafür da, dass gerade die Folgen des „echten“ Wettberwerbs in der Wirtschaft ausgeglichen werden (soziale Marktwirtschaft!). Ich glaube auch nicht, dass die Einführung des Kassenwahlrechts in den letzten Jahren so viele Kosten eingespart hat...

So und jetzt könnt Ihr über meine Aussagen herfallen...

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Elgin Fischbach @, (vor 7206 Tagen) @ reformstau

Apropos Risikoselektion: Im Gegensatz zur PKV ist jede gesetzliche Krankenkasse verpflichtet, jeden Antragsteller unabhängig von Alter, Gesundheitszustand etc. aufzunehmen. Dass "schlechte" Risiken seltener oder gar nie ihre Kasse wechseln, liegt somit nicht am System, sondern meist an deren "Bequemlichkeit" und/oder Unbeweglichkeit.

Apropos Leistungen, Service etc.: Woran will ein Sachbearbeiter z. B. in einer Hotline erkennen, welche(r) Versicherte ein "gutes" oder "schlechtes" Risiko darstellt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der allgemeinen Versichertendatei einer Krankenkasse sämtliche Krankheitsdaten eines Kunden für jeden interessierten Mitarbeiter "einfach so" ohne jeglichen Datenschutz abrufbar sind.

Welche "unsinnigen" und "unwirtschaftlichen" Leistungen werden denn derzeit von den Kassen finanziert? Die im SGB V verankerten "besonderen Therapierichtungen" gehören zumindest aus meiner Sicht keineswegs dazu, denn sie sind, nach meiner bisherigen konkreten Erfahrung zu urteilen, vielfach mit weitaus weniger Nebenwirkungen verbunden als die herkömmliche Schulmedizin.

Gruß
Elgin

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Shoppingqueen, (vor 7205 Tagen) @ Elgin Fischbach

Hallo,

also ich weiss ganz sicher, dass die Barmer über ein PC-Programm verfügt, wo man direkt erkennen kann, ob sich der Einsatz für den Kunden lohnt. Da wird knallhart selektiert.

Gut, man hätte bei der Einheitskasse vielleicht weniger Virstände und Verwaltungen. Aber obs so viel billiger würde? Und das Heer der arbeitslosen Krankenkassenmitarbeiter würde die Arbeitslosenquote auch pushen. Der Wegfall der usbildungsplätze....
Aber irgendeine Zunkunft muss man ja sehen, sonst würde unsinnigerweise nicht immer noch für diesen Beruf umgeschult. Meines Erachtens eine Umschulung in die Arbeitslosigkeit.

LG, S.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

reformstau, (vor 7205 Tagen) @ Elgin Fischbach

zum Thema Risikoselektion: Natürlich müsste eine Krankenkasse jeden aufnehmen - wenn man aber vergrault wird, geht man da halt nicht hin.

Und zum dem Argument "Hotline" kann ich nur den Kopf schütteln:

Ein "schlechtes Risiko" (sprich ein Mitglied, das Leistungen benötigt), braucht ja gerade gute und schnelle Auskünfte.
Sicher wird nicht jeder Krankenkassenmitarbeiter alle Daten sehen können, aber die, welche in Leistungsfalle Auskünfte geben sollen, sollten alle Daten für den Leistungsbereich kennen!
Entweder hat die der Ansprechpartner zur Verfügung und kann dann auch entsprechend beraten, oder er hat sie nicht, und dann ist es ein schlechter Service.

Und was die Leistungen angeht - nicht umsonst gehen Krankenkassen gegen Ihre Konkurrenz vor Gericht, wenn diese fragwürdige Leistungen bezahlen und bekommen auch immer wieder mal recht. Oder es werden z. B. Kostenerstattungen von ausgeschlossenen Leistungen vorgenommen, wenn ein gutes Mitglied die Kasse wechseln will, während ein "normales" Mitglied die Leistung nicht bekommt...

Ich sage nicht, dass der Kassenwettbewerb keine positiven Seiten hat - doch die negativen Seiten sollte man einfach nicht übersehen.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Ulrich, (vor 7204 Tagen) @ Shoppingqueen

... und was ist hiermit?

Kassenfusionen sparen kein Geld:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=23661

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

reformstau, (vor 7204 Tagen) @ Ulrich

Diese Auswertung ist sehr interessant. Meines Erachtens vergleicht sie aber Dinge, welche nicht vergleichbar sind. Ich kann nicht die Kassenstruktur von vor vielen Jahren mit der heutigen Situation vergleichen. Gerade in dieser Zeit wurden extrem viele Bereiche in der GKV neu geregelt, welche einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich gebracht haben (Kassenwettbewerb, Risiostrukturausgleich, DMP und und und.....) . Meines Erachtens sind die Verwaltungskosten in erster Linie dadurch höher geworden und nicht durch Kassenzusammenschlüsse. Und dass verwaltungsintensive Mitglieder eher bei den Großkassen versichert sind, spielt dabei auch eine große Rolle. Dass ist ja ein Hauptgrund, warum kleine Kassen Ihre Verwaltungskosten niedrig halten können. Wer gesund ist, brauch schließlich nicht viel Service.

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

Elgin Fischbach @, (vor 7203 Tagen) @ reformstau

Wie kommt es, dass TK und GEK (auch die GEK hat mittlerweile über 1 Mio. Versicherte) trotz ihrer Größe in diversen Kassenvergleichen deutlich unter den Verwaltungskosten anderer Großkassen liegen? Beide Kassen unterhalten bundesweit eigene Geschäftsstellen und sind obendrein auch auf allen anderen Kommunikationswegen (Telefon, Fax, E-Mail, Internet, Briefpost) sehr gut erreichbar.

media.gek.de/downloads/broschueren/ GEK-Flyer_Kundenmonitor.pdf

http://www.gesetzlichekrankenkassen.de/kostentransparenz/index.html

Gruß
ElginGruß
Elgin

Re: Warum muss es über 260 KK geben??????

reformstau, (vor 7201 Tagen) @ Elgin Fischbach

Weil gerade diese beiden Kassen vor Einführung des allgemeinen Kassenwahlrechtes aufgrund Ihrer Satzung eine überwiegend positive Risikostruktur hatten und auch danach ganz gezielt auf gute Risiken ausgegangen sind. Diesen Vorteil haben sich diese beiden Kassen daher geschickter Weise (noch) erhalten können. Und dieser Vorteil führt dazu, dass gesündere Mitglieder einfach weniger Verwaltung brauchen als nicht so gesunde.

Und überhaupt ist der Umfang des Geschäftsstellennetzes von GEK oder TKK deutlich niedriger als bei AOK, DAK und Barmer z. B.
In meinem Landkreis gibt es z. B. keine TKK oder GEK-Geschäftstelle aber 4 AOK, 2 DAK und 3 BARMER-Geschäftsstellen (letztere mit teilweise eingeschränkten Öffnungszeiten, aber immerhin).

Fang jetzt aber bitte nicht wieder an über den Sinn und Unsinn von Geschäfstellen zu schreiben....

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