Re: AOK Sachsen 2005 tief im Minus (Gesetzliche Krankenkassen)
Ich als ehemaliger MA der AOK Sachsen kann zu diesem Thema folgendes sagen.
Auf der einen Seite ist die AOK Sachsen sehr daran bemüht Ihre Ausgabenstruktur in den Griff zu bekommen:
-sehr strenge, teilweise radikale Personalpolitik (Bsp. 30 Std. bezahlt werden->wg. Arbeitsaufkommen aber 40 Std. arbeiten müssen und nur 10 Überstunden in den nächsten Monat mitnehmen dürfen, Rest fällt weg..)
-Bonuszahlungen an Hausärzte, welche weniger Heilmittel verordnen, Versicherte/Patient bleibt auf der Strecke
-Bonuszahlungen an Zahnärzte, wenn diese ihr Budget um 20 % niedriger als vereinbart einhalten, Versicherte/Patient bleibt auf der Strecke
-die AOK versucht alles mögliche, um kundenfreundlicher zu werden, aber in einem CallCenter die Anrufe der besorgten Versicherten aufzufangen ist glaube ich auch nicht der richtige Weg
ZUm Thema RSA möchte ich folgendes sagen. Die AOK Sachsen hat im Jahr 2004 Beitragseinnahmen in Höhe von 2.957.845.360,03 € gehabt. Demgegenüber stehen Einnahmen aus Finanzausgleichen (in dem zum einen der RSA und zum anderen der AOK-interne FA enthalten ist) in Höhe von 1.437.781.116,06€.
Das heißt die AOK bestreitet ein Drittel Ihres HAushaltes aus Fremdeinnahmen. Was bei diesen HAushaltszahlen ganz interessant ist, dass Gertrud nicht recht hat mit Ihrer These, dass die AOK überdurchschnittlich viele Gutverdienende MG gewinnt, da die Veränderung dieser Zahlen im Verhältnis zum Vorjahr nur ein leichtes plus von 1 % ausweist.
NUN möchte ich noch etwas zur Versichertenzahl der AOK Sachsen im Jahre 2004 verlieren. DA hatte die AOK 1.629.785 MG. Diese setzen sich aus 593.464 vers.pflichtigen Beschäftigten einschl. Ruheständlern, 212.755 arbeitslosen und 741.177 Rentner zusammen. Der Differenzbetrag zu der MG-Gesamtzahl sind freiwillige MG, Studenten und Sonstige.
Ich denke mit diesen Zahlen kann sich jeder sein eigenes Bild machen.