Ich bin auf der Suche nach ner günstigen KK, nachdem ich bei der Barmer als freiwillige mit ermäßigtem Satz 13% +0,9 zahle ...

Und da bin ich auf die G+H gestoßen, ne KK mit wohl 13.000 Mitgliedern. Auf meine Emailanfrage haben die auch als Schnellste geantortet
Man hat ne tel Durchwahl und nicht ne 0180 Nr mit Gebühren...
Ich wüsste nicht wofür ich ne Filiale brauch, die bei mir ums Eck ist ...

Was haltet Ihr davon? Kennt die KK jemand?

Gruß
Susi

Hallo Susi,

Deinen geplanten Wechsel zu einer BKK wirst Du unter Umständen bei Deinem nächsten Arztbesuch sehr bereuen:

Weil Primärkassen (AOK, BKK, IKK etc.) Ärzte und Zahnärzte im ambulanten Bereich schlechter bezahlen als Ersatzkassen, ist es gut möglich, dass Du z. B. bei der Terminvergabe bei einem Dir noch unbekannten Arzt bewusst weit hintenan gestellt wirst oder in der Arztpraxis deutlich länger warten musst als bisher. Hier noch einmal ein paar entsprechende Links:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/12.07.2005/1927942.asp

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/11.07.2005/1926558.asp

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/1216/lokales/0021/index.html

http://www.aerzte-zeitung.de/docs/2004/07/26/138a0701.asp

Wir haben in Deutschland mittlerweile eine 3-Klassen-Medizin (Privat Versicherte ganz oben, danach Patienten der Ersatzkassen und ganz am Schluss Versicherte der Primärkassen).

Es gibt beitragsgünstigere und auch leistungsstärkere Ersatzkassen als die BARMER, z. B. die Techniker Krankenkasse oder die Gmünder Ersatzkasse (GEK). Schau" Dich doch "mal auf deren Homepages um:
http://www.ich-wechsle-zur-tk.de
http://www.tk-online.de
http://www.gek.de

Gruß
Elgin

das wird spätestens 2008 beendet sein, wenn es nur noch einen Bundesverband gibt und die abrechnungspositionen nicht mehr nach punktwerten sondern nach harten EURO´s berechnet werden.

das wird spätestens 2008 beendet sein ...

Das neue Vergütungssystem für Ärzte soll nach meinem aktuellen Informationsstand frühestens Anfang 2009 eingeführt werden. Und selbst das ist noch nicht völlig sicher ...

... wenn es nur noch einen Bundesverband gibt und die abrechnungspositionen nicht mehr nach punktwerten sondern nach harten EURO´s berechnet werden.

Hoffen wir, dass sich dann das aktuell niedrigere Vergütungsniveau der Primärkassen an das bisherige höhere Niveau der Ersatzkassen anpasst und nicht umgekehrt.
Meist ist das Budget der Primärkassen schon weit vor Quartalsende aufgebraucht, für Ersatzkassen-Patienten hingegen ist im Regelfall auch am Quartalsende immer noch etwas übrig.

In vielen Arztpraxen wird schon seit einiger Zeit Praxispersonal entlassen, was unserem ohnehin schon angespannten Arbeitsmarkt und damit auch der GKV-Einnahmenentwicklung nicht gut tut. Und dass ein Arzt heutzutage regelmäßig ca. 1/3 seiner Arbeit im Quartal quasi umsonst erbringt, kann auch nicht so weitergehen. Jeder andere Arbeitnehmer - vor allem dann, wenn er auch gewerkschaftlich organisiert ist - wäre da schon längst auf die Barrikaden gegangen!

Gruß
Elgin

Ich persönlich hatte noch nie ein Problem mit den Ärzten, weil ich bei einer BKK versichert bin.

...z. B. bei der Terminvergabe bei einem Dir noch unbekannten Arzt bewusst weit hintenan gestellt wirst...

Also ich bin bei noch keinem Arzt bei meiner Terminanfrage nach meiner Krankenkasse gefragt worden.
Und Terminprobleme hatte ich auch bei noch nicht einem Arzt.

Meine Rede. Ich bin auch seit Jahren bei einer "Primärkrankenkasse" versichert und hatte weder bei meinem Haus- noch Facharzt je Probleme.

Und das Gerücht von den gar so günstigen GEK und TKK stimmt auch nicht mehr.
Hätte um ein Haar fast zu denen gewechselt. Jetzt bin ich froh, dass ichs nicht gemacht habe.......

Und das Gerücht von den gar so günstigen GEK und TKK stimmt auch nicht mehr.

Hätte um ein Haar fast zu denen gewechselt. Jetzt bin ich froh, dass ichs nicht gemacht habe.......
Es kommt nicht nur einseitig auf die Beitragshöhe an. Das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis muss bewertet werden - und genau hier schneiden TK und GEK wegen ihrer im Vergleich zu anderen Kassen weit überdurchschnittlichen freiwilligen Mehrleistungen, gekoppelt mit nur durchschnittlichen Beitragssätzen, gut ab.

Gruß
Elgin

Hallo,
bei aller Jagd nach der günstigsten Kasse.... warum nicht bis 1.1.07 warten und dann vergleichen? Da wird sich noch so viel tun.
Und btw.... 2008 ist das wahrscheinlich eh wurscht.

LG, S.

Hallo Elgin,

Deinen geplanten Wechsel zu einer BKK wirst Du unter Umständen bei Deinem nächsten Arztbesuch sehr bereuen:

so ähnlich hat mir das die Sachbearbeiterin bei der Barmer auch gesagt. Für mich klingt das eher wie ne Drohunng unter dem Hintergrund ne gut zahlende Kundin an die Konkurrenz zu verlieren.

In den Berichten kommen auch die AOKs nicht gut weg. Für mich macht der Wechsel 70 Euro im Monat aus.

da kann ich auch mal ner Arzthelferin 20 Euro für die Kaffeekasse geben, wenn ich nen schnellen Termin krieg

Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich bei nem Augenarzt auch schon mal 2 Monate warten musste auf nen Termin als ich sagte ich sei bei der Barmer ... und ein anderer hat mir Augentropfen verschrieben und wollte mich im nächsten Quartal sehen ...

Die Techniker ist mit 12,2 auch nicht viel billiger - die GEK erst recht nicht (
Bei der KEH sind es im Vergleich 10.5 % bei der G+H 10,7

Elgin, bist Du Arzt, bei ner KV beschäftigt, oder welchen Bezug hast Du?

viele Grüße
Su

Hallo,

Elgin, bist Du Arzt, bei ner KV beschäftigt, oder welchen Bezug hast Du?

Ich bin zwar gelernte Kauffrau im Gesundheitswesen, jedoch seit Umschulungsende (Ende Juni 2006) mangels Arbeitsplatzaussicht erwerbslos. Schließlich wird nicht erst seit Beginn der aktuellen Tarifauseinandersetzungen und der Auseinandersetzungen um die nächste Gesundheitsreform im Gesundheitswesen massiv gespart. Wie das in den nächsten Jahren weitergehen soll bei einer Gesellschaft, die durchschnittlich immer älter und somit auch vielfach kränker wird, weiß ich nicht. Schließlich habe ich meine Berufswahl nicht zuletzt auch wegen der durch die demographische Entwicklung bedingt absehbaren höheren gesamtgesellschaftlichen Aufwendungen für Gesundheitsdienstleistungen und einem in diesem Zusammenhang notwendigen Arbeitsplatzzuwachs im Gesundheitswesen getroffen.

Ich habe jedoch in diesen Jahren sehr viel über unser Gesundheitssystem gelernt. Darüber hinaus habe ich als Patientin per Nachfrage mitbekommen, dass ein qualitativ guter Internist aus Kostengründen eine Arzthelferin entlassen musste und - konsequenterweise - keine Nachfolgerin eingestellt wird. Die Arbeit, die zuvor zweieinhalb Arbeitskräfte (2 x Vollzeit, 1 x Teilzeit) erledigt haben, müssen nun eineinhalb Arbeitskräfte (1 x Vollzeit, 1 x Teilzeit) erledigen. Angesichts der weitaus eher zu- als abnehmenden Bürokratie für Kassenärzte (Hausarztmodelle, DMPs, sonstige integrierte Versorgungsmodelle etc. - bei all diesen Versorgungsformen ist der Dokumentationsaufwand im Vergleich zum "normalen" Arztbesuch weitaus umfangreicher; und insbesondere die AOK ist nach Auskunft einer Dozentin, die wir hatten, die Kasse mit den weitaus meisten und aus medizinischer Sicht vielfach überflüssigen Arztanfragen) wird die Arbeit nicht weniger, und Arzthelferinnen verdienen ja bekanntlich keineswegs "das große Geld".

Gruß
Elgin

Es kommt nicht nur einseitig auf die Beitragshöhe an? Das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis muss bewertet werden - und genau hier schneiden TK und GEK wegen ihrer im Vergleich zu anderen Kassen weit überdurchschnittlichen freiwilligen Mehrleistungen, gekoppelt mit nur durchschnittlichen Beitragssätzen, gut ab.

Ich weiss ja nicht was Frau Fischbach als durschnittliche Beitragssätze erachtet, aber die TK (13,2 +0,9%)und die GEK (13,6 +0,9%) sind einfach nur noch teuer!

Die angeblichen Mehrleistungen beider Kassen konnte ich auch nicht ermitteln!. Die TK, GEK usw. verkaufen nur die "normalsten" Leistungen als Mehrleistungen. Ich konnte keine Leistung finden die meine jetzige Krankenkasse (BS 12,3%) nicht auch im Leistungsumfang hatte, bzw. für das ich kein besseres Angebot gefunden habe(s. Bonusprogramm!).

Gruß
Ole

GEK und TK gehören zu den ganz wenigen Krankenkassen, die ein Urteil des Bundessozialgerichtes v. 22.03.2005 (Aktenzeichen B 1 A 1/03 R) umsetzen, welches es gesetzlichen Krankenkassen erlaubt, anthroposophische Medizin verstärkt zu erstatten. Die TK leistet darüber hinaus auch für Homöopathie, Neuraltherapie und andere naturheilkundliche Verfahren.

Des Weiteren gibt es bei diesen beiden KK Mehrleistungen bei häuslicher Krankenpflege (Leistung auch ausschließlich zur Sicherung des Ziels einer ambulanten ärztlichen Behandlung - also ohne jeglichen Zusammenhang mit der Vermeidung eines ansonsten notwendigen Krankenhausaufenthaltes) und Prävention (auch in Form einer Bezuschussung von "Gesundheitsurlaub" bei bestimmten Veranstaltern, sofern das darin enthaltene Präventionsprogramm wahrgenommen wird - nicht zu verwechseln mit einer ambulanten Vorsorgekur; aber auch bei ambulanten Vorsorgekuren gewähren beide Kassen im Gegensatz zur Konkurrenzmehrheit den möglichen Höchstzuschuss pro Tag für Unterkunft und Verpflegung), die TK gewährt auch einen erhöhten Hospizzuschuss und eine bundesweite freie Krankenhauswahl (bei den meisten anderen gesetzlichen KK dürfen Versicherte nur die nächstgelegenen "geeigneten" Krankenhäuser aufsuchen).

Darüber hinaus honorieren Ersatzkassen ambulante Leistungen von Ärzten und Heilmittelerbringern besser als Primärkassen, diesbezüglich habe ich in diesem Forum schon häufiger auf entsprechende Internetlinks verwiesen. Wir haben in Deutschland mittlerweile eine 3-Klassen-Medizin (privat Versicherte ganz oben, danach Versicherte der Ersatzkassen und ganz am Ende der Fahnenstange Versicherte der Primärkassen).

Gruß
Elgin