Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse? (Gesetzliche Krankenkassen)
Stieftochter13, Donnerstag, 03.12.2009, 17:09 (vor 5473 Tagen)
Ich bin 13 Jahre alt und schulpflichtig. Bei meiner Geburt war meine Mutter alleinerziehend und berufstätig. Mein leiblicher Vater hat kein eigenes Einkommen. Er hat nach der Trennung von Mama wieder geheiratet und ist bei seiner Frau mitversichert. Er zahlt keinen Unterhalt für mich. War kein Problem solange meine Mutter arbeiten gegangen ist.
Als ich noch ein Baby war hat Mama einen anderen Mann geheiratet. Er ist mein Papa, solange ich denken kann. Vor sechs Jahren haben die beiden noch ein Baby bekommen. Meine kleine Schwester ist leider behindert, so das meine Ma nicht mehr arbeiten gehen kann. Seitdem leben wir alle von Papas Gehalt gelebt und sind über ihn familienversichert.
Jetzt ist Papa ausgezogen und hat das auch bei seiner Krankenkasse angegeben. Sie haben geschrieben, dass sie mich nicht länger mitversichern dürfen. Weil Papa nicht mehr mit mir zusammen lebt. Mama und die Kleine bleiben in der Familienversicherung bis nach der Scheidung. Aber ich nicht.
Die Versicherung meiner sog. Stiefmutter sieht das genauso: Ich lebe nicht mit der Beitragszahlerin zusammen, also kann ich auch nicht über sie versichert sein.
Unterhaltsvorschuss bekommt meine Mutter für mich nicht, weil ich älter als 12 Jahre bin.
Sozialhilfe bekomme ich auch nicht, weil Papa für meine Schwester und Mama ein paar Euro (20 oder 30) mehr Unterhalt bezahlt, als uns zu dritt als Bedarfsgemeinschaft nach Hartz-IV zusteht.
Meine Mutter sagt, sie weiß nicht, wie sie uns Kinder satt bekommen soll, wenn sie demnächst von meinem Kindergeld den Mindestbeitrag an die Krankenkasse zahlen muss.
Mein leiblicher Vater sagt, er kann weder meinen Unterhalt, noch den Krankenkassenbeitrag bezahlen. Er hat selbst nichts und ist krank. Wenn seine Frau (die ich gar nicht kenne) ihn nicht durchfüttern würde, würde er auf der Straße sitzen.
Papa sagt, das sei Mamas Problem. Er zahlt was er zahlen muss, mehr hat er nicht nicht.
Was wird denn jetzt aus mir?
Ich kann doch nichts dafür, dass Mama nicht mehr arbeiten kann. Und ich kann auch nichts dafür, dass Papa und Mama sich nicht mehr verstehen.
Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse???
Was ist denn, wenn ich jetzt krank werde??
Oder einen Unfall habe?
Die Erwachsenen streiten sich die ganze Zeit und die Kleine und ich haben Angst.
S.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Torsten, Donnerstag, 03.12.2009, 17:42 (vor 5473 Tagen) @ Stieftochter13
Wende Dich an die Kasse deines leiblichen Vaters und stelle dort einen Antrag auf Familienversicherung. Ist für dich und ihn kostenlos! Geht im übrigen auch ohne das Wissen Deines leiblichen Vaters voruasgestzt Du kennst seine KK.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Torsten, Donnerstag, 03.12.2009, 17:49 (vor 5473 Tagen) @ Torsten
Vergiss bitte meine Antwort, habe das mit der Stiefmutter überlesen. Geht wohl nur freiwillige Versicherung bis zur Scheidung deiner Mutter. Dann muss sie sich freiwillig versicherung(falls keine anderweitige Versicherungspflicht besteht). Ab dem Zeitpunkt kannst Du dich dann wieder familienverischern. Nochmal Sorry für die voreilige Falschmeldung.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Schulze, Sonntag, 06.12.2009, 18:57 (vor 5470 Tagen) @ Torsten
Hallo Stieftochter,
sobald freiwillige Beiträge von Dir gezahlt werden, sinkt Euer Haushaltseinkommen. Damit habt ihr dann auch Anspruch auf ergänzende Sozialhilfe, sprich, ihr werdet nicht weniger haben als Hartz IV-Empfänger! Das Jugendamt sollte das eigentlich wissen!!!
Mfg. Schulze
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Gast, Donnerstag, 03.12.2009, 18:09 (vor 5473 Tagen) @ Stieftochter13
1.) Ich gehe einmal davon aus, dass Dein leiblicher jetzt wieder verheiratet ist und bei seiner Ehefrau famlienversichert ist. Angenommen, man tut so, als wenn Du bei denen wohnen würdest, dann könntes Du einen Anspruch auf Familienversicherung haben.
2.) Angenommen, Dein leiblicher Vater ist nicht verheiratet und nicht krankenversichert, dann würde die Bürgerversicherung ab 1.4.2007 greifen. Auch wenn er dann aufgrund von Beittragsrückständen keinen Leistungsanspruch hätte, würde der Leistungsanspruch für Dich bestehen.
Wenn 1+2 nicht funktionieren, dann solltest Du dem Vorstand Deiner Krankenkasse den Sachverhalt so wie hier (Du kannst Dich sehr gut ausdrücken) schriftlich schildern und zur Härtefallvermeidung den Beitrag für die Krankenversicherung der Studenten (ca. 50 % günstiger) beantragen. Ich wünsche Dir viel Erfolg und berichte doch bitte über Deine Erfahrungen. Du bist nicht alleine.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Steiftochter13, Freitag, 04.12.2009, 13:32 (vor 5473 Tagen) @ Gast
Danke für Ihre Antworten.
Geht wohl nur freiwillige Versicherung bis zur Scheidung deiner Mutter.
Das kostet 140 Euro sagt die Krankenkasse. Studententarif geht nicht, weil nicht studiere. Haben Sie eine Idee, Torsten, wie Mama das bezahlen soll? Mit knapp 30 Euro mehr, als uns als Hartz-IV-Empfängern zustehen würde?
Dann hätten wir ja 110 Euro weniger als eine Familie mit Anspruch auf Hartz-IV. Das Sozialamt sagt, weil mein Papa ja eigentlich für mich mit aufkommt, kann ich auch über ihn familienversichert bleiben.
Die Kasse sagt, ich habe keinen Anspruch mehr gegen meinen Stiefvater seitdem er hier ausgezogen ist. Ich habe Anspruch gegen meine beiden leiblichen Eltern und die müssten das Geld für meine Krankenversicherung eben irgendwie aufbringen.
Jetzt weiß ich, warum Mama so ratlos ist. Und Papa so sauer.
Die haben nämlich auch keine Lösung gefunden..
1.) Ich gehe einmal davon aus, dass Dein leiblicher jetzt wieder verheiratet ist und bei seiner Ehefrau famlienversichert ist. Angenommen, man tut so, als wenn Du bei denen wohnen würdest, dann könntes Du einen Anspruch auf Familienversicherung haben.
Das glaubt doch kein Mensch! Und es geht auch gar nicht. Ich gehe hier zur Schule, ich kenne die Leute gar nicht.
Mein Vater will keinen Umgang mit mir. Meinen Unterhaltsanspruch hat das Jugendamt festgesetzt als ich noch ein Baby war. Mein leiblicher Vater hat das Papier unterschrieben und das wars seitdem. Papier ist geduldig, sagt Mama. Und das er richtig schlimm krank ist. Er zahlt nichts und er hat nichts. Sonst wäre er nicht bei seiner Frau versichert.
Ich kann da gar nicht wohnen und ich will da auch nicht hin.
Mein Zuhause ist bei Mama und bei der Kleinen.
Wenn ich gar nicht wirklich bei meinem Vater wohne und wir nur so tun als ob, das wäre doch Betrug, oder? Dann kommt Mama wegen mir ins Gefängnis. Ich finde nicht, dass das eine gute Idee ist.
2.) Angenommen, Dein leiblicher Vater ist nicht verheiratet und nicht krankenversichert, dann würde die Bürgerversicherung ab 1.4.2007 greifen. Auch wenn er dann aufgrund von Beittragsrückständen keinen Leistungsanspruch hätte, würde der Leistungsanspruch für Dich bestehen.
Er ist aber verheiratet und ich habe noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt.
"Das darf doch nicht wahr sein, dass mein Kind plötzlich ohne Krankenkasse dasteht!" hat Papa gestern abend am Telefon gebrüllt. "Die werden mich jetzt aber kennenlernen!" Das war so laut, das habe ich auch gehört, obwohl er mit Mama und nicht mit mir telefoniert hat.
Papa ist total sauer auf seine Krankenkasse, weil die mich behandeln, als hätte ich gar nichts mehr mit ihm zu tun. Dabei war er doch immer mein Papa. "Ich hab mich nur von Mama getrennt, nicht von euch Kindern" sagt er immer.
Er will jetzt einen Brief an seine Krankenkasse schreiben, wo drin steht, dass er eigentlich immer noch für mich aufkommt.
Weils sonst keiner tut.
Und dazu eine Kopie von dem Brief vom Sozialamt. Da wo drin steht, dass ich keinen Anspruch auf Sozialhilfe hab weil das Geld was Papa für Mama und die Kleine überweist nach den Hartz-IV-Regeln für uns alle drei reichen muss. Und dass ich deshalb auch in seiner Familienversicherung bleiben soll.
Es reicht ja bisher auch immer irgendwie. Nur eben nicht, wenn Mama davon noch 140 Euro an Papas Krankenkasse überweisen soll.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und berichte doch bitte über Deine Erfahrungen. Du bist nicht alleine.
Ich fühle mich aber verdammt alleine.
Danke für Ihre Antworten. Ich sag ihnen bescheid, wenn Papa die Antwort bekommen hat.
Eine Frage hab ich noch:
Das Gesetz mit der "Bürgerversicherung ab 1.4.2007" heißt das, dass die mich gar nicht aus der Krankenkasse rausschmeißen dürfen? Egal ob jemand für mich Beiträge zahlt oder nicht? Weil ich ja noch ein Kind bin und gar kein eigenes Geld verdienen darf?
So hab ich Ihren zweiten Absatz verstanden, Herr oder Frau Gast.
Die Versicherungen können Mama und ihren Ex unter Druck setzen. Sie dürfen ihnen jede Menge Rechnungen und böse Briefe schreiben. Was sie im Moment auch fleißig tun. Aber Papas Krankenkasse, wo ich seit meiner Geburt versichert bin, darf mich gar nicht rausschmeißen? Und ich darf zum Kinderarzt gehen, wenn ich krank bin? Auch wenn Mama keine freiwillige Mitgliedschaft für mich beantragt? Und mein leibl. Vater auch nicht? Und das Sozialamt auch nicht?
Haben Sie Ihren zweiten Absatz so gemeint? Das wäre ja mal ne echt gute Nachricht für uns. Danke dafür!
Wo steht denn das genau?
lg S.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
K. Schmidt, Freitag, 04.12.2009, 17:22 (vor 5472 Tagen) @ Steiftochter13
hallo, stieftochter,
noch eine Frage: bist du adoptiert von deinem Papa?
Lb. Gruß
Kathrin
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Czauderna, Freitag, 04.12.2009, 18:41 (vor 5472 Tagen) @ K. Schmidt
Hallo,
interessantes Thema - viel bemerkenswerter ist für mich aber das ein 13.jähriges Kind einen so tollen Schreibstil hat und auch fundiert über eine Sache schreibt, die sogar manchem Experten Probleme bereitet.
Gruß
Czauderna
OT: bemerkenswerter Schreibstil
Stieftochter13, Samstag, 05.12.2009, 19:36 (vor 5471 Tagen) @ Czauderna
viel bemerkenswerter ist für mich aber das ein 13.jähriges Kind einen so tollen Schreibstil hat
Was lernen Ihre Kinder denn in der Schule, Herr Czauderna?
Ich bin (noch ?) auf dem Gymnasium. In der 9. Klasse. Ich bin auch schon fast 14. In Deutsch hatte ich immer eine Eins. Seit der 1. Klasse. In der Grundschule habe ich die dritte Klasse übersprungen, weil alles so einfach für mich war. Damals habe ich nachts auch noch geschlafen und war tagsüber meistens gut drauf.
Wahrscheinlich fliege ich demnächst nicht nur aus der Krankenkasse, sondern auch von der Schule. Weil ich mich kaum noch auf den Unterricht konzentrieren kann, seitdem Mama soviele Sorgen hat. Ich vergeige eine Arbeit nach der anderen. Vor allem in Englisch und Franze. Mathe geht so. Nur Deutsch finde immer noch total einfach. Und ich lese supergerne. Im Moment gerade "Sophies Welt". Lesen lenkt prima von den Problemem ab.
Meine Lehrer haben Mama empfohlen, dass ich Nachhilfe bekommen soll. Das fand sie fast so toll, wie den Vorschlag, mich als freiwilliges Mitglied bei der Krankenkasse anzumelden.
und auch fundiert über eine Sache schreibt, die sogar manchem Experten Probleme bereitet.
Wenn die Experten die Sie kennen in den letzten Monate ihre Nächte schlaflos in meinem Bett verbracht hätten und tagüber wochenlang die ganze Sch***e gehört hätten, die alle möglichen Bürokraten meiner Mutter erzählt haben, würde denen das Thema auch keine Probleme mehr bereiten. Ich denke ja nicht erst seit gestern darüber nach.
Und ich bin mit dem Web aufgewachsen.Hier so ein Forum ist doch easy.
Wenn Sie eins kennen, kennen Sie alle.
Egal ob über Pferde, Schminktipps oder Krankheiten. Oder eben über Krankenkassen. Mama war IT-Trainerin bevor sie meine kleine Schwester bekommen hat. Mit meiner Mutter habe ich schon ganz früh alles mögliche gelernt, was andere ab der achten Klasse im Informatik-Kurs an unserer Schule lernen.
Trotzdem danke für Ihr Lob, Herr Czauderna. Ein bischen Aufmunterung tut mir jetzt gut.
Gruß S.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Gast, Freitag, 04.12.2009, 20:24 (vor 5472 Tagen) @ Steiftochter13
1.) Eine positive Wende würde ich hier nur sehen, wenn Du tatsächlich adoptiert wurdest, was ich mir hier allerdings nicht vorstellen kann. Dann würde ein Anspruch auf Fami bestehen.
2.) Man muss nicht unbedingt Student sein, um in der Krankenversicherungs der Studenten kostengünstig versichert zu sein. Das geht auch für einige Schülergruppen, Wandergesellen, Praktikanten usw.
3.) Die Kasse, bei der Du jetzt versichert bist, muss Dich auch weiterhin im Rahmen der Bürgerversicherung (§ 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB) versichern. Da Du kein Einkommen hast, hätten Deine Eltern ein Problem und Du hättest einen Leistungsanspruch. Deine Eltern wären dann aber bestimmt sauer auf Dich.
Nenne doch einmal die Krankenkasse mit Namen und Adresse, bei der Du zuletzt versichert warst. Ich würde dann dafür sorgen, dass diese von Deiner Not hier erfährt und ich würde gleichzeitig auch die neue Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Köhler per mail informieren, damit die auch mal merkt, was für Probleme ohne wirkliche Not in Deutschland bestehen.
Tut mir leid, dass ich sonst nichts für Dich tun kann, aber ich glaube, mein Angebot ist nicht das schlechteste.
Und eines nicht vergessen. Die Krankenkasse kann nichts für die Rechtslage. Pöbeln wird nichts bringen. Aber vielleicht ist sie ja doch noch flexibel, wenn Du einen Brief schreibst. Und wenn das hier alles nur ein Test war, dann macht dieser deutlich, dass der Gesetzgeber häufig an der Realität vorbeilebt.
Dr. Kristina Köhler als Bundesfamilienministerin
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Stieftochter13, Samstag, 05.12.2009, 20:29 (vor 5471 Tagen) @ Gast
1.) Eine positive Wende würde ich hier nur sehen, wenn Du tatsächlich adoptiert wurdest, was ich mir hier allerdings nicht vorstellen kann. Dann würde ein Anspruch auf Fami bestehen.
Nein, Herr oder Frau Gast, adoptiert bin ich nicht.
2.) Man muss nicht unbedingt Student sein, um in der Krankenversicherungs der Studenten kostengünstig versichert zu sein. Das geht auch für einige Schülergruppen, Wandergesellen, Praktikanten usw.
Das sehen die bei Papas Krankenkasse aber leider ganz anders.
Das Jugendamt hat sich am Freitagvormittag, als ich noch in der Schule war, auch eingeschaltet. Mama hat denen den ganzen Schriftverkehr zum kopieren gebracht und sie wollen gucken, was sie für mich tun können.
Sie wollen jetzt abwarten, was Papa auf seinen Brief an die Kasse für eine Antwort bekommt. Und inzwischen gucken sie die Paragraphen durch. Sie sagen, dass sie noch nie gehört hätten, dass ein schulpflichtiges Kind nicht familienversichert war. Außer die Eltern sind so reich, dass sie selbst nicht in der normalen Krankenkasse sind. Die müssen ihre Kinder und sich selbst privat versichern. Aber da das bei uns nicht Fall sei, sei es aus Sicht des Jugendamts ausgeschlossen, dass ich als Schulkind mich freiwillig versichern und selbst Beiträge bezahlen muss. Find ich gut, dass Mama dahin gegangen ist.Die kennen sich bestimmt aus mit den ganzen Gesetzen.
3.) Die Kasse, bei der Du jetzt versichert bist, muss Dich auch weiterhin im Rahmen der Bürgerversicherung (§ 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB) versichern. Da Du kein Einkommen hast, hätten Deine Eltern ein Problem und Du hättest einen Leistungsanspruch. Deine Eltern wären dann aber bestimmt sauer auf Dich.
Nein, nein, da kennen Sie meine Eltern aber schlecht!
Ich kann doch gar nichts dafür!
Pöbeln wird nichts bringen.
Sie meinen dass Papa bei der Krankenkasse herumpöbelt?
Das tut der nicht bei Fremden!!!
Nur zuhause mit Mama. Oder am Telefon mit Mama.
Oder manchmal mit Opa.
Aber ganz sicher nicht mit Leuten, die er gar nicht kennt und von denen er etwas will. Da kann er herumschleimen, dass mir übel wird.
Aber vielleicht ist sie ja doch noch flexibel, wenn Du einen Brief schreibst.
So einen Brief hat Papa jetzt geschrieben.
Nur für mich, sagt er. Nicht für Mama.
Papa findet, dass das Sozialamt Recht hat.
Im Krankenkassengesetz steht wohl irgendwo, dass Steifkinder mitversichert sein dürfen, wenn der Stiefelternteil und nicht der leibliche Elternteil für deren Lebensunterhalt aufkommt. Und dass Papa das wirklich tut, haben wir ja schriftlich vom Sozialamt. Und das stimmt ja auch wirklich. Vom Kindergeld allein könnte Mama mich nicht satt kriegen.
Die Krankenkasse kann nichts für die Rechtslage.
Manchmal hilft ja schon lesen! Papa kann das zum Glück. Er wollte nur bisher nicht. Um Mama zu ärgern. Aber das gehört nicht hierher.
Nenne doch einmal die Krankenkasse mit Namen und Adresse, bei der Du zuletzt versichert warst. Ich würde dann dafür sorgen, dass diese von Deiner Not hier erfährt und ich würde gleichzeitig auch die neue Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Köhler per mail informieren, damit die auch mal merkt, was für Probleme ohne wirkliche Not in Deutschland bestehen.
Bitte seien Sie mir nicht böse, wenn ich damit warten möchte, bis Papa Antwort hat. Wenn ich nächstes Wochenende bei Papa bin, zeige ich ihm diesen Fred. Und dann kann Papa entscheiden, was davon aus der Anonymität darf.
Auf Anonymität im WWW haben Papa und Mama mich nämlich gedrillt, seitdem ich schreiben kann. Bitte nehmen Sie das nicht persönlich. Ich muss immer so schreiben, dass mich nur kriminelle Hacker oder die Polizei identifizieren können. Und auch nichts über andere Leute, die man dann erkennen kann. Damit Kinderschänder, Einbrecher, Betrüger und so weiter nichts über unsere Familie erfahren.
Ganz bestimmt hat die Frau von der Krankenkasse keine Lust ihrem Chef zu erklären, warum er Post von einer echten Ministerin bekommen hat. Wir wollen ja in der Kasse bleiben.
Trotzdem vielen lieben Dank fürs Mitlesen und Mitdenken, lieber Torsten, liebe Frau Schmidt, lieber Herr Czauderna und liebe/r Herr oder Frau Gast. Sie haben mir wirklich sehr geholfen! Ganz ehrlich!!! Das ich mit Leuten schreiben kann, die so"n Bürokratenkram nicht uncool finden, so wie die anderen aus meiner Clique. Ich finde es schwierig, mit den anderen herumzublödeln, wenn ich mir solche Gedanken mache.
Und ich finds total klasse das Sie mich hier ernst nehmen.
In der Hinsicht finde ich viele Erwachsene ziemlich anstrengend. Meine Vertrauenslehrerin hat mich gefragt, warum ich neuerdings so schlecht in der Schule bin.Und als ich nur angefangen habe ihr zu erklären, was bei uns zuhause los ist, hat sie schon abgewinkt und meinte das ich mir doch darüber dn Kopf nicht zerbrechen soll. Ich wär doch noch ein Kind und für diese Dinge nicht zuständig. Tolle Antwort!!! Und wenn ich Angst habe???
Jetzt habe ich ein bischen weniger Angst. Weil ich nicht mehr alleine darüber nachdenke. Und weil Herr oder Frau Gast und das Jugendamt sich eing sind, dass die Kasse mich gar nicht rausschmeißen darf. Ich habe mich kaum noch mit dem Fahrrad zur Schule getraut, weil ich immer Angst hatte, dass ein Unfall passiert und dann bezahlt keiner den Krankenwagen. Oder was passieren würde, wenn ich die Schweinegrippe kriege. Seitdem ich weiß, dass die zwar mit meinen vier (Stief-)Eltern wegen dem Beitrag rumzicken können und mich trotzdem nicht rausschmeißen dürfen, gehts mir viel besser. 1000 Dank dafür.
glg S.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Gast, Samstag, 05.12.2009, 21:27 (vor 5471 Tagen) @ Stieftochter13
Interssantes Thema, ich zweifel aber stark an der Echtheit der beschrieben Problematik. Mit 13 Jahren wärst du ein Wunderkind was Ausdruck und Rechtschreibung angeht, wenn nicht sogar hochintelligent.
Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse?
Noch ein Gast, Sonntag, 06.12.2009, 00:39 (vor 5471 Tagen) @ Gast
Dem muss ich leider beipflichten. Auch mein Eindruck ist, dass dies "getürkt" ist, trotzdem interessantes Thema.
Bei aller Wertschätzung, aber diese Ausdruckweise und das Wissen, traue ich einer 13/14-Jährigen nicht zu. Hier will sich wohl Jemand profilieren. Diese Problematik mag es sicher irgendwo geben, aber das kann man auch anders vortragen.