Wechsel DAK zu TK (Gesetzliche Krankenkassen)
Hallo Zusammen,
ich würde gerne von der DAK zur TK wechseln. Ich bin freiwillig bei der DAK versichert. Das mittlerweile schon über 30 Jahre. Insgesamt war ich auch immer zufrieden und es wurde mir alles bezahlt. Allerdings hatte ich auch noch keine großen Krankheiten, die teuer für die Krankenkasse wurden.
Momentan bin ich etwas meine Finanzen und Verträge am optimieren und würde gerne aus Kostengründen zur TK wechseln. Da dies Leistungen dort ja auch mindestens genauso gut sind, sollte nichts dagegen sprechen.
Was mich bisher allerdings abgehalten hat und mir zu denken gibt, ist die Frage, ob man irgendwelche Vorteile als langjähriger Kunde hat. Meint ihr die DAK würde hier bei eine Einzelfallentscheidung kulanter handeln, oder ist es egal ob man 30 Jahre oder 1 Jahr Kunde bei einer Krankenversicherung ist?
Danke für eure Meinung.
Wechsel DAK zu TK
Hallo,
ich war selbst 48 Jahre bei der DAK beschäftigt und bin seit zwei Jahren Rentner. Zu meiner aktiven Zeit hätte ich deine Frage mit einem eingeschränkten "ja" beantwortet, wobei man aber mit dem Begriff "Kulanz" sparsam umgehen sollte. Kulanz heißt ja eigentlich nichts anderes, als , dass z.B. eine Leistung nach Recht, Gesetz und Vorschriften eigentlich nicht übernommen werden darf, die Kasse das aber im "Einzelfall" trotzdem macht. Kulanz setzt voraus, dass die Versichertengemeinschaft insgesamt auch damit einverstanden ist, dass eben diese Kulanz ausgeübt wird. Ein schwieriges Thema - wie gesagt, früher wäre deine Frage mit einem eingeschränkten"ja" beantwortet worden. Heutzutage, und nach meinen Erfahrungen kannst du das grundsaetzlich vergessen vergessen. Ich will damit nicht sagen, dass es bei der DAK grundsaetzlich keine Kulanzentscheidungen mehr gibt, aber als Argument dafür, nicht die Kasse zu wechseln, taugt Kulanz nicht. Das gilt übrigens für alle anderen GKV-Kassen auch.
Gruss
Czauderna
Wechsel DAK zu TK
Hallo Czauderna,
das find ich ja jetzt echt cool, dass ein ehemaliger Mitarbeiter der DAK hier antwortet
Was mir den Wechsel so schwer macht, ist einfach die Tatsache, dass die DAK mir eigentlich nie Probleme gemacht hat. Vor paar Jahren wollte ich schon mal wechseln, da wurde ich aber mit einer recht hohen Bargeldprämie zurückgeworben. Irgendwie bilde ich mir ein, dass ich einen recht guten Status bei der DAK habe. Ob das an meiner langjährigen Mitgliedschaft oder der Tatsache dass ich freiwillig versichert bin geschuldet ist, weiß ich nicht. Habe halt Angst dass ich diesen Status verliere und bei der neuen KK ganz von vorne anfange.
Aber Grundsätzlich würde ich gerne mit den ca. 25 Euro die ich im Monat sparen würde mir eine Zusatzversicherung abschließen. Dann würde ich am Ende deutlich besser da stehen.
LG
Wechsel DAK zu TK
Hallo Facetimer,
alle Beiträge, die eine Krankenkasse bekommt (auch für freiwillige Mitglieder), werden von der Krankenkasse sofort an den Gesundheitsfonds weitergeleitet. Die Krankenkasse erhält dann vom Gesundheitsfonds einen Pauschalbetrag, deren Höhe vom Alter, Geschlecht und vom Vorliegen einer von 80 chronischen Erkrankungen abhängt. Die tatsächlich gezahlten Beiträge sind dabei egal. Das Argument einer freiwilligen Versicherung mit hohen Beiträgen ist für die Kasse ohne Bedeutung. Wichtiger für die Kasse ist, ob man eine dieser 80 Erkrankungen hat oder ob man für sein Alter relativ gesund ist.
Kulanz bedeutet m.E. bei Krankenkassen, ob man bei Bereichen, die durch Gesetz und Verordnung nicht eindeutig geregelt sind, sich eher im Sinne des Versicherten (und nicht der Krankenkassenfinanzen) entscheidet.
Es ist auch denkbar, dass jemand, der gerade die Krankenkasse gewechselt hat, eher auf Kulanz hoffen hat. Er hat ja gerade bewiesen, dass er bei Unzufriedenheit bereit ist, die Kasse zu wechseln. Warum sollte er das nicht auch ein 2. Mal tun?
Beim Wechsel kann es ggf. zu Verzögerungen bei Leistungen kommen, wenn besondere Leistungen erst von der bisherigen Krankenkasse entschieden werden müssen und die neue Kasse dann auch erst eine Entscheidung treffen muss. Bei manchen Leistungen (z.B. Krankengeld) wird die neue Krankenkasse ggf. erst bei der bisherigen Krankenkasse nachfragen (Höchstdauer von 78 Wochen bereits erreicht?).
Gruß
RHW