legales Cannabis (Sozialpolitik)

NinaC, Donnerstag, 14.06.2018, 13:59 (vor 2352 Tagen)

Hallo Leute. Vor Jahren habe ich mal von einer Bekannten gehört, die aufgrund ihrer Krankheit (ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr genau was es war, irgendeine Erbkrankheit mit schlechtem Verlauf und geringerer Lebenserwartung) Gras verschrieben bekommen hat. Jetzt vor Kurzem kam das Thema im Freundeskreis auch auf. Ich selber bin nicht betroffen, bzw. finde keine medizinische Verwendung, aber finde es interessant. Ist medizinisches Cannabis wirklich hilfreich? Oder kommt das auch auf die Krankheit/ die Schmerzen an?
Ich kann mir auch nicht so ganz vorstellen, dass man das von der Krankenkasse so einfach genehmigt bekommt?


Danke euch!

legales Cannabis

Kudo, Freitag, 15.06.2018, 10:40 (vor 2351 Tagen) @ NinaC

Ich nehme mal an, du und die Bekannte haben keinen Kontakt mehr?
Ja, scheinbar ist medizinisches Cannabis in gewissen Gebieten hilfreich, beispielsweise um die Symptome einer Chemotherapie bei der Krebsbehandlung zu lindern, auch bei Zwangsstörungen wie Tourette wird es schon länger verschrieben. Insbesondere bei chronischen Schmerzen scheint Cannabis hilfreich zu sein, viele Vorteile gegenüber den ansonsten oft verschriebenen Opioiden zu haben. Wenn dich das genauer interessiert, würde ich dir das Portal Leafly empfehlen. Der von mir verlinkte Artikel dreht sich um die Behandlung chronischer Schmerzen mit Cannabis und vergleicht dieses mit Opiaten.

Und natürlich kommt es auf die Krankheit bzw. die Schmerzen an, Cannabis ist kein magisches Zauberkraut, sondern eine Substanz, die auch als Medikament eingesetzt werden kann, selbstverständlich nicht gegen alles.


Was deine Frage zu den Krankenkassen angeht: Cannabis als Medizin ist seit März letzten Jahres als Medikament zugelassen, davor war es nur in besonderen Ausnahmefällen erlaubt. Verschrieben werden darf es nur, wenn andere Behandlungsoptionen versagt haben. Die Kosten sind übrigens immens, auch deswegen wird von den Krankenkassen Kritik geübt, zusätzlich fehlen oft noch aussagekräftige Studien. Dazu mal ein Artikel beim MDR, in dem es genau darum geht. Die Kassen lehnen übrigens in vielen Fällen die Kostenübernahme ab, d.h. die Patienten müssen die Kosten für ihr Cannabisrezept dann selbst tragen - wenn sie es denn können.

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