IKK Direkt: Honorarverlust für rhnl.-pf. Ärzte 20 Mio! (Gesetzliche Krankenkassen)
Ärzteschaft
Kassenwechsel: KV Rheinland-Pfalz warnt vor Honorarverlust
Mainz - Einen Honorarverlust für rheinland-pfälzische Ärzte in Millionenhöhe befürchtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes. Grund sei, dass viele Beitragszahler zur Innungskrankenkasse (IKK) Südwest Direkt wechselten. Diese zahle eine deutlich niedrigere Kopfpauschale als andere gesetzliche Versicherer. „Die geringen Kopfpauschalen wirken sich negativ auf die Gesamtvergütung der Ärzte und damit auch auf die wirtschaftliche Situation der Praxen aus. Der Honorarverlust für die rheinland-pfälzischen Ärzte kann bis zum Jahr 2008 auf rund 20 Millionen Euro ansteigen“, sagte der Vorstandsvorsitzender der KV, Carl-Heinz Müller.
Die AOK in Rheinland-Pfalz zahle an die KV eine Kopfpauschale von 476 Euro, die BKK 466 Euro und die Ersatzkassen 456 Euro. Die IKK Südwest Direkt in Rheinland-Pfalz bezahle dagegen durchschnittlich nur 291 Euro pro Kopf an die KV. Diese verliere bei jedem Kassenwechsel zu der IKK rund 185 Euro, die nicht mehr für die ärztliche Vergütung zur Verfügung stünden. Dieser Verlust treffe ausschließlich die niedergelassenen Ärzte, ermächtigte Krankenhausärzte und Psychotherapeuten. Die übrigen Leistungserbringer im Gesundheitswesen sind laut KV nicht davon betroffen.
„Der Gesetzgeber ist hier dringend aufgefordert, diese Ungleichbehandlung der Ärzte schnellstmöglich zu korrigieren. Ansonsten verschärft sich die eklatante Unterfinanzierung im ambulanten Bereich dramatisch“, warnte Müller. © hil/aerzteblatt.de