Auf der Suche nach günstigerer KV (Gesetzliche Krankenkassen)

Schubert @, Montag, 26.04.2010, 11:38 (vor 5326 Tagen)

Hallo,

ich bin unendlich frustriert, will mich aber noch nicht geschlagen geben.

Folgender Hintergrund: Ich bin seit Ewigkeiten bei der AOK Rheinland versichert und mein Mann ist privat versichert. Nun liegt sein Einkommen über einer gewissen Grenze, sodass sein Einkommen bei meiner KV angerechnet wird. Ich habe studiert und bin nun arbeitssuchend, ich habe keinerlei Einkommen, muss aber jeden Monat über 300 € an Krankenversicherung bezahlen. Dabei habe ich kaum was davon; ich gehe vielleicht 4 mal im Jahr zum Arzt (Krebsvorsorge, Zahnarztkontrolle, Rezept zur Schwangerschaftverhütung) und wenn ich dann doch mal stark erkältet bin, dann krieg ich Mittel aufgeschrieben, die ich auch noch komplett alleine bezahlen darf oder 10 € Selbstanteil tragen muss - von der Praxisgebühr mal ganz zu schweigen. Selbst für eine Kur o. ä . würde nicht die Krankenkasse, sondern die Rentenkasse aufkommen müssen. Wenn ich meine Krankenversicherung kündigen und alles selbst bezahlen würde, hätte ich mächtig viel Geld gespart. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich habe kein Übergewicht und bin gesund - und meine Krankenkasse kann mir nur einen Selbstbehalttarif anbieten, bei welchem ich im Jahr 140 € zurück bekommen kann, wenn ich keinerlei Rezepte einreiche. Muss das so sein?!

Vielleicht kann mich ja hier jemand dazu beraten...
lg, Daniela

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 26.04.2010, 13:21 (vor 5326 Tagen) @ Schubert

Sei nicht frustriert, nutze das Sozialversicherungsrecht kreativ und geh einfach einen der drei aufgezeigten Wege:

a) entweder muß schnellstens ein Angestelltenvertrag mit 401€ Gehalt her, wo Du z.B. als Büroaushilfskraft bei einem Freund Deines Mannes halbtags angestellt wirst und die kompletten Sozialabgaben inkl. Arbeitgeberanteil auf aktuelle 127€ runter schnurpsen? oder b) gehts dem Ehegatten folgend in eine Private* für um die 200€ falls Du jetzt mittdreissig sein solltest. Bleibst da bis fast Mitte fünfzig, läßt Dich dann fest anstellen und bist dann Dank Versicherungspflicht sofort wieder gesetzlich versichert. Wobei Du bis dahin immer beobachten solltest, ob neue Hürden auf dem Weg zurück in die GKV aufgebaut werden. Ab dem Verlassen der Privaten überführst Du dann einfach mit Weg c) die aufgebauten Alterungsrückstellungen in private Zusatztarife und bist mit zwei Versicherungskarten ein Leben lang bestens versorgt, egal wie die nächste Gesundheitsreform auch ausfallen mag. Fragen? ePost

* z.B. bei central ab 182€, der huk 224€ oder dkv mit 230€

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Der Bürger, Montag, 26.04.2010, 18:13 (vor 5326 Tagen) @ Joachim Röhl

Bei solchen Tipps von Herrn Röhl stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf.

Zitat:

"Bleibst da bis fast Mitte fünfzig, läßt Dich dann fest anstellen und bist dann Dank Versicherungspflicht sofort wieder gesetzlich versichert. Wobei Du bis dahin immer beobachten solltest, ob neue Hürden auf dem Weg zurück in die GKV aufgebaut werden."

Bedeutet also: wenn die PKV zu teuer wird, dann schnell in die gute alte GKV wechseln. Da haben dann alle von profitiert. Die PKV spart sich die Behandlungskosten und der Versicherungsnehmr die Beiträge. Die große Verliererin ist wieder die Versichertengemeinschaft die treudoof ihr ganzes Leben Beiträge eingezahlt hat. Ich persönlich hoffe, dass der Gesetzgeber in dieser Hinsicht zur Einsicht kommt und Solidaritätsflüchtlingen die Rückkehr in die GKV weiter erschwert.

Gruß

Der Bürger

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 26.04.2010, 20:01 (vor 5326 Tagen) @ Der Bürger

Lieber Bürger, unabhängig von aufgestellten Nackenhaaren werden aufgeschlossene Kollegen von privater und gesetzlicher Seite auch weiterhin hier und an anderen Stelle über all die legalen Möglichkeiten der Optimierung von Versicherungsbeitrag und Leistung informieren. Fragen? ePost

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

jan, Montag, 26.04.2010, 20:32 (vor 5326 Tagen) @ Joachim Röhl

*lach* für 401 EUR anstellen,,,,wenn da nicht jemand ne genauere Prüfung durchführen wird...wenn der ehegatte auch noch der arbeitgeber ist...na prost mahlzeit :)

ich sach nur lieber arbeiten (sie suchen ja) gehen oder sich privat versichern .... sie haben ja die möglichkeit .... und wenn sie ne arbeit gefunden haben...kommen sie leicht aus der privaten raus ohne küdnigungsfrist

lg jan

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Liki nauder, Dienstag, 27.04.2010, 07:16 (vor 5325 Tagen) @ jan

Hallo,

vielleicht sollte man mal drüber nachdenken, was der Begriff Versicherung ausdrückt. Das Zitat "dabei habe ich kaum was davon" ist in diesem Zusammenhang im problematisch. Versicherung heißt, dass man für den Fall der Fälle abgesichert ist und nicht, dass man tatsächlich Leistungen in Anspruch nimmt.

Was ist, wenn sich morgen ein "privater" Unfall ereignet, sich eine chronische Krankheit einstellt oder eine schwerwiegende Erkrankung??? Die GKV gibt nicht zig Milliardenbeträge jedes Jahr aus, weil die Leute kaum was davon haben.

Es gibt genügend Beispiele, bei denen Menschen von heute auf morgen (trotz angeblicher Kerngesundheit) ohne Vorwarnung ernsthafte Probleme bekommen. Und das beantwortet die Frage, "was habe ich davon!".

Einen günstigeren Weg für die Versicherung zu suchen, ist die eine Sache. Aber die Aussage, "wenn ich alles selbst bezahlen würde", ist gelinde gesagt, mehr als blauäugig.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Schubert, Dienstag, 27.04.2010, 17:49 (vor 5325 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo,
ich entnehme den Beiträgen, dass es erstmal keine günstigere Alternative geben wird. Ich suche Arbeit, aber das ist halt nicht so einfach, trotz bester Noten, wenn man Kinder hat und auf dem Land wohnt... aber ich bin dran! Ich weiß halt nur nicht, wie lange es dauert... un bei einem Einkommen von 0,00 € tun die 300 € jeden Monat richtig weh!
Zu dem System an sich kann ich nur sagen, dass ich es sehr enttäuschend finde. Ich habe bereits mehrere Jahre gearbeit und eingezahlt und das war auch o.k. so, aber wo bleibt die Solidargemeinschaft für mich jetzt? Was habe ich davon, dass ich nicht rauche, gesund lebe etc. - in diesem System werden doch die "belohnt", die sich fahrlässig großen Gesundheitsrisiken aussetzen durch gefährliche Sportarten, Zigaretten- und Alkoholkonsum, Übergewicht u. s. w. - klar kann es passieren, dass ich plötzlich krank werde. Aber ich möchte einfach eine Krankenkasse, die mich und mein persönliches Krankheitsrisiko sieht und nicht das Gehalt meines Mannes.
Das Eintreten in eine private Krankenkasse habe ich schon öfter erwogen, doch das Risiko stetig steigender Beitragssätze ist auch hier und ich habe keine Sicherheit, ob ich zwar die nächsten Monate nur 200 € bezahle, im nächsten Jahren dann aber doch bei 300 € lande...
Ich finde einfach, dass ich verdammt wenig Leistung bekomme für das viele Geld, was ich eigentlich momentan gar nicht habe!
In der Hoffnung auf baldige, angemessene und ertragreiche Arbeit ;-)
Daniela

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

RHW, Dienstag, 27.04.2010, 20:18 (vor 5325 Tagen) @ Schubert

Hallo,
durch die Heirat wurde eine kleine Solidargemeinschaft begründet: die besteht nur aus Ehemann und Ehefrau
0 Euro Einnahmen und 300 Euro Beitrag sieht tatsächlich krass aus.
4000 Euro Einnahmen (geschätzt) und 500 Euro Beitrag (geschätzt) finde ich für zwei Personen nicht übermäßig viel.
Aber wie so oft ist es eine Frage der Perspektive.
Die Heirat ist immer eine freie Entscheidung mit allen positiven und negativen Konsequenzen.
Man kann sich vor der Heirat jederzeit bei der Krankenkasse erkundigen.
Viel Glück bei der Stellensuche!
Gruß
RHW

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Schubert, Mittwoch, 28.04.2010, 10:26 (vor 5324 Tagen) @ RHW

Hallo,

Natürlich sind die 4000 € meines Mannes viel Geld, aber für eine Familie mit zwei Kindern, mit einem kreditfinanzierten Haus, mit Kindergartenbeitrag, Krankenversicherung für Mann, Kinder und Frau, Hortkosten, Studienkreditrückzahlungen u.s.w. ist das Geld schneller weg, als einem lieb sein kann. Für kostspielige Kinderhobbies wie Reiten, Ballett und Klavierunterricht, Zoobesuche und Ausflüge bleibt da kaum Geld übrig... In diesem Land ist man der Dumme wenn man Kinder bekommt. Aber egal - darum soll es hier gar nicht gehen. Es gibt Menschen, denen es wirklich schlecht geht und zu denen zähle ich mich nicht.
Ich war nur enttäuscht, dass es offenbar keine Möglichkeiten für mich gibt, bei einer gesetzlichen Krankenkasse zu sein und trotzdem nicht zwingend die 300 € jeden Monat zahlen zu müssen (Hausarztmodelle, Anrechnung des gesunden Lebenswandels etc.).
lg, Daniela

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 28.04.2010, 13:04 (vor 5324 Tagen) @ Schubert

Was jammerst Du denn, das preisgünstigste in Eurer Situation ist aufgezeigter Weg a) für 127€ monatlich gesetzlich versichert zu sein. Falls Ihr allerdings keine Freunde habt, die sicher mit Kusshand jemanden für ganz kleines Geld einstellen, der noch dazu betriebliche Kosten produziert, ist leider nicht zu helfen.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Gast, Freitag, 30.04.2010, 08:18 (vor 5322 Tagen) @ Schubert

Du willst doch nicht wirklich eine Krankenversicherung die ausschließlich dein persönliches Risiko betrachtet......in deiner aktuellen Situation mag das vielleicht vorteilhaft sein, aber auch Du wirst irgendwann krank, vielleicht auch chronisch. Willst Du dann eine Versicherung die Dich und Dein persönliches Risiko betrachtet.....soll so zukünftig aus Deiner Sicht die GKV in Deutschland ausgestaltet sein:-(

Momentan benötigst Du relativ wenig von Deiner Krankenkasse, musst aber relativ viel zahlen, möchtest aber wenig zahlen.......wenn Du einmal viel benötigen würdest, würdest Du dann auch mehr für Deine Versicherung zahlen wollen (zusätzlich zu Deinen Krankheitskosten).
Darüber sollte auch einmal nachgedacht werden wenn man sagt, ich zahle so viel und brauche nichts. Die kausale Folgerung dieser Forderung wäre nicht gerade komfortabel...

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Prüfer, Freitag, 30.04.2010, 09:32 (vor 5322 Tagen) @ Joachim Röhl

@Joachim Röhl: Toller Ratschlag! Beschäftigen Sie auch Personal aus Ihrem Freundeskreis für ganz kleines Geld? Sie sollten sich mal Gedanken darüber machen zu was Sie hier auffordern. Solche "guten" Ratschläge können auch mal richtig teuer werden.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 30.04.2010, 11:08 (vor 5322 Tagen) @ Prüfer

Lieber Prüfer, lies Dir mal bitte meine Antwort an unseren anonymen Büger durch. Fragen? ePost

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Schubert, Freitag, 30.04.2010, 13:05 (vor 5322 Tagen) @ Gast

Hallo (auch wenn in diesem Forum Begrüßungen offenbar nicht üblich sind),

vermutlich wird dies mein letzter Beitrag hier sein, denn offenbar bin ich mit falschen Vorstellungen an die Sache hier rangegangen. Ich erhoffte mir konstruktive Hilfe mit handfesten Ratschlägen, z. B. geh doch zur KV xy, die bieten Dir das und das, da kannst Du so und soviel sparen...
Stattdessen wird der Sinn und Unsinn unseres Gesundheitssystems diskutiert und der ganze Quatsch schön geredet. Wenn ich meine persönliche Lage erkläre, wird es als Jammern abgetan. Die Vorschläge des Herrn Röhl mögen sachdienlich sein, aber dass sich mein Problem bei Aufnahme einer Arbeit klärt, ist mir selber klar (übrigens kenn ich keinen Verwandten oder Bekannten, der mich anstellen könnte).
Was die privaten KVs anbelangt, weiß ich letztlich zu wenig über die rechtlichen Hintergründe. Vielleicht mag mir jemand den Ausspruch "und wenn sie ne arbeit gefunden haben...kommen sie leicht aus der privaten raus ohne küdnigungsfrist" (von jan) erläutern?

lg, Daniela

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 30.04.2010, 14:07 (vor 5322 Tagen) @ Schubert

Jan verweist hier auf die Möglichkeit eine private Krankenversicherung bei gesetzlicher Versicherungspflicht z.B. durch eine Beschäftigung oberhalb 400,00€ weniger 4162,50€ aber Eintritt in die Familienversicherung sofort zu kündigen. Nachzulesen in den AVB (Allgemeine Versicherunsgbedingungen) des jeweiligen Unternehmens meist unter den §15 bis §17 Kündigung durch den Versicherungsnehmer. Fragen? ePost

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Czauderna, Freitag, 30.04.2010, 16:10 (vor 5322 Tagen) @ Schubert

Hallo Schubert,
natürlich können die "Vorschläge" des Koll. Röhl in der Praxis funktionieren aber wir sind hier nicht da um "Hintertürchen mit einem gewissen Nervenkitzel" aufzuzeigen.
Ein Angebot wie es Dir vorschwebt kann eine gesetzliche Kasse nicht machen weil einfach die gesetzlichen Bestimmungen dagegenstehen.
Die wirklich beste Lösung wäre in Eurer Situation tatsächlich eine (legale)Tätigkeit mit mindestens 401,00 €, wobei ich nicht verkenne dass in der heutigen Zeit solche Jobs und auch die Arbeitgeber dazu rar gesät sind.
Ansonsten kann die die GKV-Kasse keine Alternative bieten.
Bei der GKV kann man sich auch nicht nach dem Risiko versichern,
also nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand, hier geht es nach dem Einkommen.
Vielleicht noch als Hintergrundinformation warum eigentlich bei der Beitragsberechnung 50% des PKV-Versicherten Ehegatten angerechnet werden - dies kam daher, dass es damals üblich war, dass der gutverdienenden (meist) Ehemann in die PKV übertrat, weil sich das aber für Ehefrau und Kin bzw. Kinder nicht mehr rechnete, verblieben diese mit einem sehr niedrigen Beitrag
(Damals nannte man dies den Hausfrauentarif) in der GKV.
Da hatt dann der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben, und wenn ich mal als Krankenkassenmitarbeiter das sagen darf - mit Recht.
Dies wirklich nur als Hintergrundinfo.
Gruß
Czauderna

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Margret, Freitag, 30.04.2010, 19:32 (vor 5322 Tagen) @ Czauderna

Hallo,
zur Hintergrundinformation von Czauderna als Kassenmitarbeiter, der die Regelung der Anrechnung von 50 % des "gutverdienenden Ehemanns" als Bemessungsgrundlage für die nichtarbeitende Ehefrau. ggf. noch mit Kindern, als "mit Recht" ansieht. (Riegel vorgeschoben).
Dann hätte der Gesetzgeber aber auch sorgfältiger arbeiten sollen! Denn, die nichtarbeitende Ehefrau eines Beamten im unteren/mittleren Dienst muss sich ebenfalls selbst versichern mt 50%igem Anrechnen des Ehegatteneinkommens. Und der Ehemann verdient mit Sicherheit nicht so gut - weit unter der Bemessungsgrenze, die normalerweise die Hürde für die PKV ist. Also bitte, wenn solche Kommentare abgegeben werden, dann auch bitte mit den Einschränkungen, die der Gesetzgeber hätte besser machen können, wahrscheinlich einfach "vergessen" hat.
Aber Schadenfreude ist ja die größte Freude!

Gruß Margret - die lange in den "Genuß" der obigen Regelung gekommen war, zwischenzeitlich Rentnerin mit niedrigerem Beitrag.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Czauderna, Freitag, 30.04.2010, 20:18 (vor 5322 Tagen) @ Margret

Hallo Margret,
du hast recht - ich hätte die Beamten besonders erwähnen sollen - war ein Fehler von mir, den diesen Personenkreis sollte man tatsächlich hier ausnehmen - ansonsten stehe ich aber zu dem was ich geschrieben habe und dies ganz ohne Schadenfreude.
Ich habe wahrlich genug Fälle in meiner 42jährigen Praxis gehabt, bei denen ich mir das Maul fusselig geredet habe um den Betreffenden von seiner Entscheidung, in die PKV zu wechseln abzubringen - es hat nichts genutzt. Wenn ich dann 10 oder 20 Jahre später erneut mit den Betreffenden konfrontiert werde, die sich dann beschweren dass die Gesetzgebung unsozial sei, dann fällt mir dazu wirklich nix mehr ein.
Schadenfreude empfinde ich da wirklich nicht sondern einfach nur
Ungläubigkeit ob der Beratungsresistenz.
Du musst mir nicht antworten, aber ich denke, dir war das von Anfang an auch klar mit der Anrechnung des PKV-Ehegatten-Einkommens.
Noch ein Wort zu den Beamten - sicher, wie ich es oben beschrieben habe, eine besondere Gruppe, aber wenn ich sehe wieviel Beamte mit Familie, eben wegen der kostenlosen Familienversicherung in der GKV geblieben sind und dennoch Beihilfe beansprucht und auch bekommen haben, dann hält sich auch hier mein "Mitleid" in Grenzen.
Gruß
Czauderna

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Margret, Freitag, 30.04.2010, 22:06 (vor 5321 Tagen) @ Czauderna

Hallo Günther Czauderna,
ich antworte Dir gerne!
Daß mit der hälftigen Einkommenanrechnung war mir anfangs nicht klar, es bestand auch keine Veranlassung dazu, da ich immer halbtags beschäftigt war, bis ich durch den Tod meines Arbeitgebers - 4-Mann-Büro - arbeitslos wurde und aufgrund des Alters nicht mehr vermittelbar war. Dann begann die Croux. Das zu meinem Einzelfall, der aber für die anderen "ärmeren" Beamten ja immer zutreffen kann.
Im übrigen bezog sich meine "Kritik" auf Deine Verallgemeinerung der Beamtenversicherungstechnik, die ja durch Dich erfreulicherweise von Dir korrigiert wurde.
Gruß Margret

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Samstag, 01.05.2010, 07:16 (vor 5321 Tagen) @ Margret

Als Ehegattin eine Beamten selbst unterhalb der A9 hatte unsere Margret doch auch nur einen Beitrag ab 147€ in der GKV zu zahlen? Und auch die PKV bietet den Ehegattinen der Staatsdiener mit zu 70% rabattierten Beihilfetarifen privaten Versicherungsschutz an, falls sie selbst unter 17000€ jährlich verdienen bzw. als Hausfrau auch kein eigenes Einkommen haben. Anm. Die Ehegattin eines Selbständigen könnte davon nur träumen und meint, daß hier auf hohem Niveau gejammert wird. Denn eine 35jährige beihilfefähige Ehefrau zahlt nur 120€ bei der halleschen, 134€ der dbv oder 138€ der pax .. wie heißts doch seit dem 19. Jahrhundert: der Beamtenrock ist eng und warm.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Margret, Samstag, 01.05.2010, 15:19 (vor 5321 Tagen) @ Joachim Röhl

Nein Herr Röhl, da sind Sie auf dem Holzweg! Ich habe, als ich 2002 nach Auslaufen der ALG mich selbst versichern musste, mir damals eine günstige KV ausgesucht - damals gab es ja noch die Unterschiede - und habe angefangen mit 189,36 Euro. Das ging dann hoch bis zu ca. 210 Euro, Erst nachdem mein Mann Pensionär wurde, senkte sich natürlich der Beitrag. Kurz danach wurde ich selbst Rentner.
Ihr Vorschlag, als beihilfefähige Ehegattin doch in die PKV zu gehen mit Anfang 50 ist ja wohl nicht ernstgemeint !!! Wie hoch soll denn da der Beitrag sein, auch wenn es nur 30 % sind.
Ganz abgesehen davon, dass ab 55 der Zugang zur GKV bei dem späteren Rentenbezug doch verwehrt ist. Bitte hier nicht immer nur die Beispiele der 35-jährigen anführen. Die Ehegattin eines Selbstständigen ist in der Regel bei ihrem Mann angestellt. Es sei denn, das Unternehmen wirft so hohe Gewinne ab, dass es garkeine Rolle spielt.

Also bitte, was ich auch schon in meinen vorherigen Ausführungen bemängelt hatte: Bitte nicht so einseitig kommentieren und alle Unwägbarkeiten einbeziehen. Herr Czauderna hat das ja eingesehen. Ich "vertrete" hier zwar sicher nur eine Minderheit, aber diese Pauschalierungen gegen mir gehörig gegen den Strich !

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Samstag, 01.05.2010, 18:32 (vor 5321 Tagen) @ Margret

Liebe Frau Margret, die Verbeamtung erfolgt durchschnittlich mit dem dritten Lebensjahrzehnt, insofern ist die Angabe eines Musterzahlpreises für beihilfeberechtigte Ehegattinen mit 35 Jahren in der PKV doch korrekt. Auch um Ihre Fehler nicht zu wiederholen kann Informationsaustausch für mitlesende künftige Beamtengattinnen doch nur hilfreich sein. Aus den Zuschriften der ePost erfahre ich immer wieder, daß auf einen aktiven Schreiber hier meist bis zu zwanzig informationssuchende Mitleser kommen.
Zur von Ihnen angenommenen "Ehegattenbeschäftigung" warten Sie mal ein bischen bis unsere nette GKVlerin hier auftaucht, die wird Ihnen sicher was erzählen - erholt sich aber gerade noch vom Schreiben zu Thorulf Müller & seinen Freunden. Einen schönen Maitag noch.

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Hans, Samstag, 01.05.2010, 19:25 (vor 5321 Tagen) @ Czauderna

@Czauderna: Wieso hält sich Ihr Mitleid mit Beamtenehefrauen ohne Einkommen in Grenzen? Wie Sie hoffentlich wissen, zahlt der Staat den Beamten keinen Arbeitgeberanteil in der GKV, der Beamte muss also den doppelten Beitrag leisten, verglichen mit einem Angestellten. Von kostenloser Mitversicherung der Ehefrau und der Kinder kann also nur formal gesprochen werden. Der Beihilfeanspruch steht in vielen Bundesländern nur auf dem Papier. In SH z.B. läuft dieser vollständig leer: Bei Inanspruchnahme eines Kassenarztes entfallen alle Beihilfeleistungen, bei Inanspruchnahme eines Privatarztes entfallen die GKV-Leistungen, sodass der Beamte 30 % Eigenbeteiligung zu leisten hat( neben den sonstigen zT hohen Eigenbeteiligungen).

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Czauderna, Sonntag, 02.05.2010, 10:45 (vor 5320 Tagen) @ Hans

Hallo Hans, nun, wir haben ja festgestellt dass es bei den Beamten schon Unterschiede geben kann.
Was ich beschrieben habe sind meine Erfahrungen (bei uns in Hessen läuft das mit der Beihilfe scheinbar etwas anders als in anderen Bundesländern). Wenn ich bei einer Beratung den neuen Beamten daraufhingewiesen habe dass, wenn er bei uns bleibt seine Familie kostenlos bei ihm mitversichert wäre, dann kam natürlich genau das Argument welches Du angebreacht hast - die Beitragshöhe (Teilkostenversicherung wegen Beihilfeanspruch).
Dass sich die Bezüge des Beamten erhöhen und dadurch auch der Beitrag der GKV-Versicherten Ehefrau und das einmal die Kinder eben wegen der hohen Bezüge keinen Familienversicherungsanspruch mehr haben und selbst versichert werden müssen, das hat man zwar zur Kenntnis genommen aber meist mit den Worten "abwarten, wer weiss ob es bei mir überhaupt dazu kommt" abgetan.
Das Ergebnis ist bekannt - jetzt hat man den Salat und hält die Gesetzgebung für unsozial.
Daher hält sich mein "Mitleid" in Grenzen und das man das mit der Anrechnung des PKV-Einkommens nicht vorher gewusst habe, halte ich in den meisten Fällen für eine Schutzbehauptung - MArgot sei hier mal ausgenommen.
Gruß
Czauderna

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

GKVler, Sonntag, 02.05.2010, 14:59 (vor 5320 Tagen) @ Czauderna

ich kann mich da Czauderna nur anschließen...beide Systeme -GKV und PKV- haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.

und wenn man jemanden, der verbeamtet ird, darauf hinweist, dass auch die PKV ihre Nachteile hat, bekommt man häufig die Antwort:"ich bin doch nicht blöd, in der PKV zahl ich soviel weniger und bekomme bessere Leistungen". Die Erläuterungen, dass die Leistungen häufig soooo gut nicht sind, dass für Ehepartner und Kinder separate Beiträge zu zhlen sind, dass die Beitragsfreiheit bei Mutterschaft und Elternzeit wegfallen etc. will dann keiner hören.

nun ja, und wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist (nach Einkommenserhöhung fällt die kostenlose Familienversicherung weg, Ehepartner wird arbeitslos und muss Beiträge aus dem hälftigen Familieneinkommen zahlen, die Beiträge in der PKV werden im Alter trotz Beihilfe unverhältnismäßig hoch), ist die Jammerei dann groß und es wird auf den Sozialstaat geschimpft, der ja so gemein zu den armen Beamten ist.

es sollte sich jeder vor einem Wechsel in die PKV genau über die Konsequenzen einer solchen Entscheidung informieren und keinesfalls nur auf die kompetente Beratung des Versicherungs- verkäufers verlassen.

Gruß GKVler

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Hans, Montag, 03.05.2010, 19:00 (vor 5319 Tagen) @ GKVler

@Czauderna/GKVler: Das GKV und PKV je nach Lebenssituation Vor- und Nachteile haben, trifft zu. Sie haben dies eindrucksvoll erläutert. Meine Kritik des Gesetzgebers geht in eine andere Richtung: Gerade und nur für Beamte enthalten beide Systeme Nachteile. In beiden Systemen sind Beamte gegenüber Angestellten im Nachteil. Sie haben keine echte Wahl, in die GKV zu gehen, da dies doppelt so teuer wäre gegenüber einem Angestellten. Sie müssen daher die PKV wählen und rennen dann ins Messer ,wenn die Ehefrau nach Auslaufen eines Arbeitslosengeldes ohne Einkommen hohe freiwillige GKV-Beiträge zusätzlich zu zahlen hat, anders als eine vergleichbare Ehefrau eines Nichtbeamten. Können oder wollen Sie diese spezifische Benachteiligung der Beamten in beiden Systemen nicht realisieren?

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

GKVler, Montag, 03.05.2010, 20:39 (vor 5319 Tagen) @ Hans

Hallo Hans

du schreibst, dass das System für Beamte "nur" Nachteile hat...da bin ich nicht einer Meinung mit dir.

zunächst einmal haben Beamte die Wahlmöglichkeit - PKV oder GKV. Und einige Beamte nutzen dese ach und versichern sich gesetzlich - trotz der zunächst höheren Beiträge. Angestellte oder Arbeiter haben diese Wahlmöglichkeit nicht - und sehen dies gelegentlich als Nachteil. Die Beamten rennen nur dann ins Messer, wenn sie sich vor der Beamtung nicht informieren. Wenn sie sich informieren, kennen sie die Bedingungen und können sich darauf einrichten - z. B. durch eine Anwartschaftsversicherung in der privaten Krankenkversicherung für die Ehefrau oder indem der Beamte gesetzlich versichert bleibt. Auch für einen jungen Beamten, der von einer Familie träumt, kann die gesetzliche Versicherung wesentlich günstiger sein.

Wenn meine Meinung maßgeblch wäre, wären Beamte genauso wie Arbeiter und Angestellte versicherungspflichtig zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Die Beiträge zur Arbeitsförderung kann man sich wohl sparen, da Beamte ja unkündbar sind und deshalb keine Absicherung gegen Arbeitslosigkeit benötigen.

Noch besser wäre es, wenn die Unterscheidung -PKV/GKV- ganz wegfiele und beide Arten die gleichen Rahmenbedingungen hätten. Aber meine Meinung ist eben nicht maßgeblich...

Die vergleichbare Ehefrau eines Nichtbeamten hat übrigens keinen Anspruch auf Beihilfe.Und die Beamten-Ehefrau muss in der GKV ebenso wie der Beamte allein die vollen Beiträge zahlen. Ein paar Zeilen oben schreibst du, aus diesem Grund seien Beamte "gezwungen", in die PKV zu wechseln. Wieso sind dann die Beamtenehefrauen nicht "gezwungen", zu wechseln? die Möglichkeit haben sie ebenso wie die Beamten selbst...und wenn es für die Beamten-Ehefrauen sinnvoller ist, in der GKV zu bleiben, kann es dann nicht auch für Beamte genauso sinnvoll sein???

Gruß GKVler

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Czauderna, Montag, 03.05.2010, 22:05 (vor 5318 Tagen) @ Hans

Hallo,
man will es nicht !!
Dazu muss oder sollte man wissen dass die Gruppe der Beamten
eigentlich nicht für die GKV gedacht war und ist.
Nicht umsonst gehören Selbständige und Beamten nicht zum aufnahmefähigen Personenkreis der GKV. Nur wenn sie aus einem bestehenden Versicherungsverhältnis oder wegen Ende der Familienversicherung in diese Gruppe wechseln wird ihnen die Weiterversicherung in der GKV eingeräumt.
Das sagt schon alles. Der Gesetzgeber wollte schon immer diese Personenkreise in der PKV sehen.
Gruß
Czauderna

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Dienstag, 04.05.2010, 04:33 (vor 5318 Tagen) @ Czauderna

1. http://www.beamten-informationen.de/information/besoldung/besoldungstabellen
2. http://www.bild.de/BILD/politik/2010/04/20/beamtenpensionen/so-viel-bekommen-beamte.html

Re: Auf der Suche nach günstigerer KV

Hans, Dienstag, 04.05.2010, 20:44 (vor 5318 Tagen) @ Joachim Röhl

Aber lieber Herr Röhl, soll dieses Forum auf Bildzeitungsniveau sinken? Informieren Sie sich bitte über die gegenüber vergleichbaren Berufen erbärmliche Besoldung von Richtern unter: www.richterbesoldung.de oder unter www.drb.de. Dort haben Sie Zugang zu Besoldungsvergleichen und einem umfangreichen Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
@GKVler: Wie Czauderna zu Recht hervorhebt, haben Beamte bis auf die genannten Sonderfälle eben nicht die freie Wahl, in die GKV zu gehen, im übrigen ist es keine freie Wahl, wenn der Beamte den doppelten Beitrag zu zahlen hat.
Die in fortgeschrittenen Alter arbeitslos gewordenen Beamtengattin kann regelmäßig wegen Gesundheitseinschränkungen nicht oder nur gegen hohe Risikozuschläge in die PKV, außerdem muss sie wegen der 9/10-Regelung in der GKV bleiben, um später als Rentnerin in die Krankenversicherung der Rentner zu können. Dies alles müßten Sie doch wissen, der Sie doch offentlich beruflich in diesem Bereich tätig sind. Ihr Ratschlag, über Jahrzehnte für die Beamtengattin eine Anwartschaftsversicherung zu bezahlen, ist nicht ernst zu nehmen.

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