IKK direkt - Untreueverdacht (Gesetzliche Krankenkassen)
Untreue-Verdacht gegen Ex-Krankenkassenchef aus Schleswig-Holstein
Kiel/Hamburg – Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue in einem besonders schweren Fall gegen den ehemaligen Chef einer schleswig-holsteinischen Krankenkasse. Bei einer Razzia durchsuchten Polizisten, Zöllner und Mitarbeiter der Anklagebehörde am Dienstag bundesweit 27 Geschäftsräume und Wohnobjekte, wie Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Zoll in Kiel mitteilten.
Den Angaben zufolge nahmen an der Durchsuchungsaktion in Schleswig-Holstein, Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg mehr als 260 Beamte teil. Bei den Ermittlungen, die sich auch gegen mehrere mutmaßliche Helfer des Beschuldigten richten, geht es laut Staatsanwaltschaft außer dem Verdacht der Untreue auch noch um Vorteilsnahme, Steuerhinterziehung und das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen.
Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Hauptbeschuldigten um den Ex-Chef der Krankenkasse IKK direkt handeln. Dies wollten weder die Ermittler noch eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) bestätigen, mit der die IKK direkt Anfang des Jahres fusioniert war. Die TK-Sprecherin bestätigte aber, dass auch die Hamburger Unternehmenszentrale durchsucht worden sei.
Dabei sei es um alten IKK-Geschäftsunterlagen gegangen. „Wir sind lediglich Zeugen in dem Ermittlungenverfahren“, sagte die Sprecherin. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Kiel wollte sich unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen zu Details nicht äußern. Es gehe aber sicherlich "nicht um zweistellige Summen", sagte er.
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