Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel? (Gesetzliche Krankenkassen)

Willy, Mittwoch, 11.09.2013, 21:31 (vor 4090 Tagen)

Hallo,

Mit 170Mrd € Rückstellungen bei der PKV und knapp 30Mrd€ bei der GKV, ist die PKV besser gewappnet für den Alterungsprozess unseres Landes, und vor diesem Hintergrund kann man auf die nächsten 20-40 Jahre bei der PKV geringere Beitragssteigerungen erwarten?

Danke,

Willy

Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel?

Yipselys, Mittwoch, 11.09.2013, 22:39 (vor 4090 Tagen) @ Willy

Hallo Willy,
zur Frage 1 ein klares Ja. Ohne Begründung versteht sich wohl von selber, daß wenn die PkV im Gegensatz zur GkV Rückstellungen macht, die Beiträge stabiler bleiben.
Aber auch hier werden Beiträge, zumindest beim medizinischen Fortschritt und den Teuerungsraten geschuldet die Beiträge auch steigen.
Bei der GkV werden die Beiträge steigen und die Leistungen (wie die letzen 20 Jahre...) auf das nötigste eingeschränkt/reduziert.

Zur Frage 2 habe ich meine Kristallkugel verlegt...
Aber im ernst..... Auch in der PkV werden die Beiträge steigen...
Wieviel hängt vom Tarif und vor allem vom Versicherer ab und anderen Faktoren wie oben schon erwähnt - vom med. Fortschritt, Teuerungsrate - u.s.

Die PkV hat auch nichts zu verschenken, heisst, daß man bei Eintritt wesentlich geringere Beiträge bezahlt, die dann über die Laufzeit konstant bleiben.. Funktioniert nicht.
Realistisch ist eine jährliche Beitragserhöhung von 2 - 6 % im Durchschnitt.
Darauf muß man in Form von Ansparen der Beitragsersparnisse, Beitragsrückerstattungen reagieren.

Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel?

Willy, Mittwoch, 11.09.2013, 23:03 (vor 4090 Tagen) @ Yipselys

Danke Dir für die Antwort!

Wenn die PKV für einen demographischen Wandel besser gewappnet ist, würdest Du vorschlagen, dass ich jetzt in die PKV wechsel? Familienplanung sieht 2-3 Kinder vor, und die Beitragsersparnis würde ich auch anlegen, klar. Aber dann dürfte die Differenz zur GKV Beitragssteigerung bei weniger als 1% liegen, eher bei 0.5%, damit ich nicht merklich mehr zahle. Wenn ich allerdings mehr als 1% mehr bei der PKV zahle auf das Leben gesehen, dann ist die PKV deutlich teurer. Frage ist, was soll man tun, oder wie sich entscheiden? Das PKV System hat für mich mit den Rückstellungen das bessere System, aber ich möchte auch nicht dem hilfslos ausgeliefert sein.

Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel?

RHW, Samstag, 14.09.2013, 19:54 (vor 4087 Tagen) @ Willy

Hallo Willy,

geht es um eine PKV als Arbeitnehmer oder Selbständiger oder ...?

Gruß

RHW

Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel?

Yipselys, Samstag, 14.09.2013, 20:28 (vor 4087 Tagen) @ Willy

Wichtig ist wie deine Frau versichert ist. Wenn GkV dann ist zumindest ein Teil des Risikos weg, daß sie auch PkV versichert sein wird...
Auch deine Beschäftigungssituation (angestellt, Beamter, selbständig..) spielt eine Rolle.

Für Familien kann die PkV mehr als in der GkV kosten.
Dies muß man finanziell auch in finanziell und familiär schwierigen Situationen noch können.

DAher kann ich dir leider keinen entgültigen Ratschlag geben.

Entsprechend deiner Familiensituation-/planung neige ich dazu dir zu empfehlen in der GkV zu bleiben.
Wenn du die einzelne Leistung dazu nehmen möchtest, mache das über eine Zusatzversicherung.
Daß du wenig einsparst ggü der GkV ist zwar schade, aber dafür bekommst du ja auch eine PkV mit einigen Leistungsverbesserungen.
Die Einsteigerbeiträge sind im Vergleich zu den GkV-Beiträgen in den letzten Jahren insgesamt geringer geworden, was wohl meiner Meinung nach ein Grund ist, daß das Neugeschäft in der PkV stark zurückgeganen ist.
Ausschließlich wegen einer Beitragseinsparung von der GkV zur PkV zu wechseln war jedoch und ist ein falscher Ansatz.

Wer ist besser positioniert für den Demographischen Wandel?

GKVler, Sonntag, 15.09.2013, 23:06 (vor 4086 Tagen) @ Willy

hier ist bereits eine ähnliche Anfrage...ich bin nicht der Meinung, dass die PKVen besser auf den demografischen Wandel vorbereitet sind.

Wenn man sich die tatsächlichen Rückstellungen pro Kopf anschaut und mit den im ernsten Krankheitsfall (Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebserkrankung) entstehenden Kosten vergleicht, wird man feststellen, dass die Rückstellungen bei Weitem nicht ausreichen.

Außerdem befinden wir uns seit mittlerweile einem Jahrzehnt in einer Niedrigzinsphase. Momentan besteht die Gefahr, dass die Inflation höher ist als die Zinserträge für sichere Anlagen. Dadurch wird die Bildung der Altersrückstellungen zusätzlich erschwert.

daher steht auch das Argument der angeblich besseren Altersrückstellungen bröcklig....

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