Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV (Gesetzliche Krankenkassen)

Yipselys, Samstag, 10.08.2013, 18:02 (vor 4122 Tagen)

Hallo Privatversicherte,

die Einführung der Unisextarife hat meine bisher positive Einstellung zur PkV erschüttert. Als Versicherter macht man sich
so seine Gedanken...

Bisextarife, in einem solchen bin ich langjährig versichert, sind nun geschlossen und viele Insider erwarten durch diese Tatsache zukünftig stark steigende Beiträge. Zudem werden Junge und Gesunde in die Unisex-Tarife wandern (Gesundheitsprüfung hin oder her, nach Par. 204 VVG kein Problem) um sich die besseren Leistungen zu sichern und aus Angst vor steigenden Beiträgen in Bi.
Insider streiten platitüenhaft ab, daß es so etwas wie Vergreisung überhaupt gibt. Warum sind denn dann viele Alttarife in der Vergangheit genau deswegen (Wechsel der guten Risiken in neue Tarife!) an die Wand gefahren?

Unisextarife, sind neu, haben sich also bezgl Beitragsstabilität noch nicht bewährt, und bieten überwiegend viele zusätzliche Leistungen ggü Bi, was wie bei den Einstiegspreisen schon zu beobachten ist, erwarten läßt, daß die Beiträge in Höhen schnellen läßt, die man sich langfristig und schon gar nicht im Alter, mehr leisten kann. Die Tarife werden anfänglich zwar noch im Finanz. überschaubaren Rahmen liegen, da überwiegend gute Risiken drin sind, aber das wird sich schnell verschieben, da auch diese Mitglieder älter und kränker werden.
Auch dieser gravierende Nachteil wird von den Insidern mit dem Argument enkräftet, daß die Tarife "ausreichend" kalkuliert seien.
Aus meiner Sicht ebenfalls unglaubhaft, da höhere Leistungen - und das ist ein versicherungstechn. Grundgesetz - auch zu höheren Beiträgen (früher oder... später!) führen werden!

Wohin entwickelt sich die PkV?

Sind Unisextarife das letzte Aufgebot der PkV, der Versuch durch Änderung des Vertragswerken sich bereits gegen die Argumentation gegen die Befürworter der Bürgerversicherung später vor dem BGH zu rüsten? Oder einfach die Leistungen zu verbessern und den Versicherten was gutes zu kleinen Preisen zu tun, in der Hoffnung die PkV attraktiver für Wechselwillige zu machen?
(letzters glaube ich nicht. Das sagt mir schon meine Lebenserfahrung. Die Versicherer haben nix zu verschenken!)

Aus meiner Sicht werden im Alter die meisten Versicherten im Standardtarif landen.
Leider kann ich als langjährig Versicherter nicht mehr zurück in die GkV.
Hätte ich diese Entwicklung voraussehen können, wäre ich in der GkV geblieben und hätte die mir wichtigen Zusatzleistungen im Rahmen einer Zusatzversicherung abgedeckt.

Aus aktueller Sicht kann ich niemandem mehr empfehlen in die PkV zu wechseln.
Am meisten werden die Beamten drunter zu leiden haben, haben Sie doch im Gegensatz zu uns Angestellten nicht mal den 50%-gen AG-Zuschuß.

Die aktuelle Entwicklung hat bei mir, obwohl ich bisher gegen sie war, dazu geführt, daß ich inzwischen einer Bürgerversicherung durchaus wohlwollend entgegensehe...

Was mich am meisten verunsichert, ist die Tatsache, daß sich weder Versicherer, noch Makler und andere Insider auf den Sachverhalt hinweisen und aufklären.

Warum ist wohl klar :-(

Was meint ihr?

Gruß
Yipselys

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

Debekakunde, Samstag, 10.08.2013, 19:02 (vor 4122 Tagen) @ Yipselys

Ich stimme Ihnen zu 100% zu. Ich bin Altkunde im Beamtentarif der Debeka. Von dieser kommt absolut keinerlei Aufklärung über die neue Situation mit dem Unisextarif, Wechselmöglichkeiten oder der zukünftigen Kalkulation der Unisextarife. Ein menschenverachtender Umgang mit den Altkunden.

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

Ruschi, Montag, 12.08.2013, 00:35 (vor 4121 Tagen) @ Debekakunde

ich stimme dir auch zu. bin beamter + bei der debeka im bisex. traurig die entwicklung, dass selbst die debeka ihre seriöse politik aufgibt. ich hoffe, die bürgerversicherung kommt, auch in der cdu scheinen ja inzwischen so einige dafür zu sein...

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

fragender, Montag, 12.08.2013, 14:34 (vor 4120 Tagen) @ Yipselys

Ich verstehe diese Aufregung insbesondere der Beamten nicht.
Noch sind die Beiträge im Bisextarif nicht explosionsartig in die Höhe geschossen. Und sollte das tatsächlich in der Zukunft der Fall sein, wechselt man einfach in den Unisextarif nach §204 VVG (zur Not eben ohne Mehrleistungen).
Das grenzt hier schon ein wenig an Panikmache.

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

Yipselys, Montag, 12.08.2013, 18:21 (vor 4120 Tagen) @ fragender

Hallo Fragender (irgendwie paßt der Name),

wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hast wird dir nicht entgangen sein, daß ich aufgrund der Entwicklung in der PkV sowohl den Bisextarif als auch den Unisextarif als nicht mehr vertrauenswürdig ansehe.

Dies stellte ich zur Diskussion.

Denn was soll ich denn z.B. in den Unisex welchseln, wenn dann die Altersrückstellungen aufgebraucht sind. In einen Tarif bei welchem ich dann nicht weiss ob dieser sich beitragsstabil entwickeln wird.... Beim Alttarif war ich mir da bisher rel. sicher. Durch die Schließung nicht mehr etc. etc. etc.

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

soli, Dienstag, 13.08.2013, 09:56 (vor 4119 Tagen) @ Yipselys

Denn was soll ich denn z.B. in den Unisex welchseln, wenn dann die Altersrückstellungen aufgebraucht sind. In einen Tarif bei welchem ich dann nicht weiss ob dieser sich beitragsstabil entwickeln wird.... Beim Alttarif war ich mir da bisher rel. sicher. Durch die Schließung nicht mehr etc. etc. etc.


Leise, aber die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern. Ich bin gespannt, ob die Debeka bereits 6-8 % anpassen wird. Aber vor der Bundestagswahl wird man sicherlich genaue Infos vermeiden, damit die PKV freundlich gestimmten Parteien FDP/CDU/CSU keine Stimmen verlieren.

Finanzkrise belastet private Krankenversicherung

Privatversicherte bauen mit ihren Beiträgen in der Regel Altersrückstellungen auf. Diese sorgen dafür, dass die Prämien im Alter nicht zu stark steigen. Die Rückstellungen werden mit dem Rechnungszins von 3,5 Prozent verzinst. Doch aufgrund der niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt können private Krankenversicherer den Rechnungszins nicht mehr erwirtschaften. Manche Gesellschaften haben den Zins für Neukunden bereits auf 2,75 Prozent gesenkt. Die Altersrückstellungen werden demnach geringer verzinst. Um dennoch ausreichend hohe Rückstellungen zu erzielen, müssen die Beiträge angehoben werden, erklärt finanzen.de. Nun droht die Anpassung des Zinses auch für Bisex-Altverträge.

Laut dem Versicherungsjournal haben bereits die Versicherer Axa und Central erklärt, dass sich ihre Altverträge verteuern werden. Auch Versicherte bei den Gesellschaften Arag, Bayerische Beamtenkrankenkasse, Continentale, Mannheimer und Union müssen mit höheren Beiträgen rechnen. [b]Uwe Laue, der neue Chef des PKV-Verbands und Vorstandsvorsitzende der DEBEKA, geht davon aus, dass der niedrigere Rechnungszins zu einer Beitragsanpassung von sechs bis acht Prozent führt.[/b]

Ob der Versicherungsschutz der privaten Krankenversicherung für viele Versicherte tatsächlich teurer wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Voraussetzung lautet, dass der Rechnungszins für bestehende Verträge nur abgesenkt werden darf, wenn die Beiträge gleichzeitig aus einem anderen Grund angepasst werden müssen. Dazu zählen etwa höhere Leistungsausgaben oder veränderte Sterbetafeln. Ende des Jahres wissen die meisten PKV-Kunden mehr.

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

Yipselys, Dienstag, 13.08.2013, 23:12 (vor 4119 Tagen) @ soli

Hallo Soli,

wo ist das Problem? Dafür wurde mein Beitrag 3 Jahre nicht angehoben!
Ich wäre sogar zufrieden wenn es nur 8% sind. Hätte mit mind. 10% gerechnet.

Daß die Beiträge in der PkV angepaßt werden (müssen) ist auch klar...
Ich habe mal die Beitragentwicklung in meinem Debeka-Tarif zu den Höchstbeiträgen seit meinem Eintritt angscchaut.
Hat sich jeweils um den Faktor 2,2 erhöht.
Also alles wird teurer. Dafür bekomme ich ja auch regelmäßig meine Gehaltserhöhungen. Also alles kein Problem.
Und für das Alter habe ich vorgesorgt indem ich die BRE und die beitragsersparnis angespart habe!

Beitragsentwicklung Unisex-Tarife in der PkV

Yipselys, Dienstag, 13.08.2013, 23:14 (vor 4119 Tagen) @ Yipselys

Ergänzung bei dem erwähnten Faktor 2,2 habe ich jeweils meinen PKV Tarif und den Beitrag zur GkV gemeint

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