Ist meine private Zusatzversicherung für mich sinnvoll? (Private Krankenversicherungen)

Johannes @, Berlin, Montag, 05.08.2013, 00:38 (vor 4128 Tagen)

Hallo,

ich bin bei der TK gesetzlich krankenversichert und habe eine private Zusatzversicherung bei der Continentale abgeschlossen.

Es handelt sich um die Tarife
- CEK-Plus,
- SGII1/100 (Einzelzimmer + Chefarzt im Krankenhaus)
- CEZK (Zahnversicherung)
- PTK/100/100 (Pflegeversicherung mit viel Leistung schon ab Pflegestufe I)

Es müsste auch noch ein weiterer Tarif dabei sein, den ich gerade nicht mehr genau weiß. Es ist ein privater Zusatztarif, mit dem ich meine GKV-Versicherung auf Kostenerstattung umstellen kann. Die Continentale zahlt dann für alles, für das auch die GKV zahlt, 100% und für alles andere 80% (glaube ich).

Die Tarife konnte ich nur dank eines alten Optionstarifs aus der alten privaten Versicherung meines Vaters (Beamter) abschließen. Da mir aufgrund von Erkrankungen der Weg in die private Versicherung auf immer versperrt sein wird habe ich panisch alles abgeschlossen was ich nur kriegen konnte.

Die Pflegeversicherung und die Zahnversicherung behalte ich auf jeden Fall.

Meine Frage ist, ob die anderen Tarife für mich überhaupt sinnvoll sind. Sie kosten Monat für Monat zusammen immerhin ca. 260 Euro und ich nehme davon keine Leistung in Anspruch.

Ich habe seit über 20 Jahren Morbus Crohn und seit kurzem eine Nierenerkrankung die innerhalb der nächsten ein, zwei Jahre sicher zur Dialyse / Transplantation führen wird.

Bringen mir diese Tarife Vorteile in Bezug auf die Dialyse? Bekomme ich dann evtl ein besseres oder effektiveres Dialyseverfahren bezahlt?

Meine Befürchtung ist, dass ich noch monatelang die Tarife zahle. Irgendwann werde ich dann als Dialysepatient arbeitslos, da nicht mehr arbeitsfähig. Dann muss ich die Tarife mangels Geld kündigen und habe genau dann, wenn ich sie brauche, nichts davon. In dem Fall könnte ich lieber sofort kündigen und von dem gesparten Geld noch einmal eine schöne Reise unternehmen.

Auch weiß ich nicht, ob ich über die Kostenerstattung bessere Behandlung bekomme. Wenn die Continentale nur Behandlung zahlt für die die GKV auch leisten würde, würde das ja heißen, dass ich Mehrleistungen zur GKV immer mit 20% selbst zahlen müsste?

Ich scheue vor der Umstellung auf Kostenerstattung auch zurück, da ich nicht einschätzen kann, wie hoch das Kostenrisiko für mich ist.

Ich würde mich über jeden Rat, inwieweit diese Tarife für mich sinnvoll sind und inwieweit meine obige Befürchtung realistisch ist, freuen.

Herzlichen Dank für jede Antwort,
Johannes

Ist meine private Zusatzversicherung für mich sinnvoll?

Ich, Montag, 05.08.2013, 13:14 (vor 4128 Tagen) @ Johannes

Hallo Johannes,

ich würde alles behalten und versuchen die Prämien aufzubringen. Du kommst mit deinen Diagnosen NIE wieder in eine Zusatzversicherung! Und der stationäre Zusatz sowie ein Kostenerstattungstarif, das wäre mir jeden Cent wert! Wenn es gar nicht mehr anders geht kannst du immer noch abspecken aber das Paket macht dich zum Privatpatient. Ich habe für mich selbst auch die Kostenerstattung gewählt.. Ist halt etwas Verwaltungsaufwand ..

Ist meine private Zusatzversicherung für mich sinnvoll?

Maddin @, Berlin, Dienstag, 24.06.2014, 09:33 (vor 3805 Tagen) @ Johannes

Guten Tag,

eine zusätzliche Absicherung macht auf jeden Fall Sinn. Denn die Kosten für die Pflege wird auf jeden Fall ansteigen. Dadurch werden die gesetzlichen Leistungen gesenkt aber die BEiträge erhöht. Nur so kann der Staat diese Pflegereform [Link entfernt; Bitte keine Werbung!] aufrecht halten.

Aus diesen Grund, sollten sich alle gesetzlich und privat Versicherte, ernsthaft über die eigene Pflege nachdenken. Sonst müssen die eigenen Kinder, im Ernstfall, für die Kosten aufkommen.

Ist meine private Zusatzversicherung für mich sinnvoll?

derKVProfi ⌂ @, Dienstag, 24.06.2014, 12:18 (vor 3805 Tagen) @ Maddin

eine zusätzliche Absicherung macht auf jeden Fall Sinn. Denn die Kosten für die Pflege wird auf jeden Fall ansteigen. Dadurch werden die gesetzlichen Leistungen gesenkt aber die BEiträge erhöht. Nur so kann der Staat diese Pflegereform aufrecht halten.

Was für ein Unsinn!

Die Kosten für Pflege werden steigen, ja, aber das hat keine Auswirkungen auf die Höhe der Beiträge der Pflegepflichtversicherung, da die in festen Eurobeträgen definiert ist.

Die Leistungen sind dynamisiert. Und in der Form, wie die Leistung steigt, werden auch die Beiträge steigen.

Natürlich verändert sich auch das Verhältnis der Beitragszahler zu den Leistungsempfängern. Das ist der demographische Effekt. Dieser wird aber durch Produktivitätszuwchs teilweise ausgeglichen. Daraus könnten Erhöhungen der beiträge resultieren. Aber auch aus zunehmdner Lebenserwartung,. Der Zuwachs an Lebenserwartung ist oft auch ein Zuwachs an Lebensdauer in Pflegebedürftigkeit.

Natürlich muss man Vorsorge treffen. Aber das ist ein komplexes Thema, zu dem man sich kompertent und unabhängig von Abschluss- und Provisionsinteressen beraten lassen sollte.

Insbesondere Finge weg von Online Portalen!

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