Liebe User, bin seit 8-2012 Beamte auf Probe und muss, wenn ich in die PKV wechseln will, mit 30% Risikozuschlag rechnen. In der freiwilligen GKV hingegen zahle ich den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil alleine. Die Beihilfe in Hessen gibt nachträglich etwas Geld hinzu (max. 12 der GKV-Beiträge in einem Jahr einmal), aber: nur, wenn man tatsächlich krank war.
Mein Fazit: Ich zahle mehr als die PKV-versicherten Beamten und erhalte aber nur Leistungen der GKV, bin also was die Gesundheitslage angeht "Beamter 2. Klasse". Das trifft dann auch meine "Beamtenkinder", weil sie im Vergleich zu PKV-Beamtenkindern beispielsweise keine der modernen kieferorthopädischen Leistungen erhalten. Bei mir gibt es fürfür Zahnfüllungen z. B. nur den Amalgampreis, die restliche Rechnung von einigen Hundert Euro zahle ich aus meinem Gehalt, weil ja die GKV nicht zahlt. Dummerweise ist das eher niedrig.
Zusatzversichern für Krankenhaus oder Zähne geht also auch nicht, nach Abzug des GKV-Beitrags bleibt ja gerade noch etwas zum Leben.
Sehe ich das richtig oder gibt es etwas, was ich übersehen habe?
Kann ich meine hohen GKV-Beiträge wenigstens steuerlich geltend machen?
Was passiert, wenn ich Pension beziehe?
Irgendwie komme ich mir benachteiligt vor, wenn ich in der freiwilligen GKV bleibe. Habe lange im Kraankenhaus gearbeitet, kenne sehr wohl Vorteile des Leistungsspektrums für Privatpatienten.
Danke für Eure Infos!

Hallo,
nun für den Verbleib in der GKV spricht gerade das Beihilferecht in Hessen.Und auch deshalb weil gerade dann wenn Familie vorhanden ist die kostenlose Familienversicherung ein weiteres Argument dafür ist. Um auf die leitungsmäßigen Unterschied einzugehen, bleiben wir mal bei der genannten Füllung und der KFO. für die Kinder.
Es ist nicht so, dass die Kasse nur "Amalgam-Füllungen" bezahlt, sondern es git auch da Kurstofffüllungen, die von der Kasse voll bezahlt werden. Zugegeben, die Füllungen, die qualitativ besser sind, also länger halten als die "Kassenfüllungen", da muss man zuzahlen, aber da leistet dann auch die Beihilfe.
Bei der KFO-Behandlung verhält es sich wie mit anderen Behandlungen auch, der eine fährt Audi, dem anderen genügt der VW.,
aber beide fahren und bieten dem Fahrer entsprechenden Nutzen.
Millionen von ehemaligen Kindern haben bislang die 100%ig von der Kasse finanzierten kieferorthopädische Behandlung erhalten und laufen heute als Erwachsene mit ordentlichem Gebiss rum -
spricht eher mehr für die Qualität, oder ?
Aber auch hier gilt, wer mehr haben will, der kann das bekommen und für den Rest, den die GKV nicht zahlt gibt es doch auch die Beihilfe, oder nicht ?.
Was allerdings klemmt an dem System Beihilfe-Hessen und GKV. ist, wie du auch schon festgestellt hast, man muss zum Arzt gehen und zwar fleißig, damit sich das rechnet mit dem Beitrag,
der übrigens nach dem Einkommen bemessen wird und nicht alter, (noch)Geschlecht und Gesundheitszustand, und wie gesagt, denk an die kostenlose Familienversicherung - was würde dich eine 30§ Versicherung in der GKV pro Kind kosten und vergiss dabei auch nicht ggf. die Eigenbeteiligung hinzuzurechnen.
Gruss
Czauderna

Erst einmal Danke, Du bestätigst viele meiner Gedanken.

Als Zweites "für den Rest gibt es doch die Beihilfe, oder nicht?"

Genau da ist der Haken. Ich kann der Beihilfe GKV-Leistungen in Form von Schlussrechnungen vorlegen und erhalte dann einen Teil meiner Beiträge nachträglich "zurück". Aber was ist, wenn die GKV eben NICHT zahlt, dann ist auch die Beihilfe nicht in der Pflicht, weil ich eben keine GKV-Schlussrechnung habe.
Es würde auch, sagen wir einmal, eine Gallenblasenoperation treffen, wenn ich speziell vom Chefarzt operiert würde. Seine Rechnung zahlt mir dann die Beihilfe??
Dann wäre ich einem PKV-verischerten Beamten eher gleich gestellt. Wie ist das mit der Gleichstellung umgesetzt?

Es wäre toll, wenn hessische freiwillige GKV-versicherte Beamte mich erleuchten könnten, da ich durchaus der GKV zuneige. Für mich tickt die Uhr,ich habe nur wenige Monate, um mich "für immer" zu entscheiden - da will man ungerne Fehler machen.

Nochmals Danke!!

Es würde auch, sagen wir einmal, eine Gallenblasenoperation treffen, wenn ich speziell vom Chefarzt operiert würde. Seine Rechnung zahlt mir dann die Beihilfe??

Die Chefarzt-Behandlung zahlt nur die PKV! Wenn Du in der GKV versichert bist, zahlt diese keinen Cent für den Chefarzt. Auch die Beihilfe zahlt solche Sonderleistungen nicht. Dafür bieten die PKV'en sogenannt Beihilferegänzungstarife an.

Das ist sozusagen mein Verdacht. Die hessische Beihilfeverordnung schreibt, man sei den PKVversicherten Beamten gleich gestellt. So wie Du schreibst, ist man es doch nicht.

Also Beamte 2. Klasse mit einem Haufen Beitragskosten...

Hat noch jemand eigene Erfahrungen?
Danke!!!

Hallo,
meine grundsätzliche Meinung hab ich ja schon geschrieben. Vielleicht nur noch zur Ergänzung - gerade in Hessen sind meines Wissens nach noch relativ viele Beamte (hauptsächlich mit Familie) trotz der möglichen 30%-Versicherung in der GKV versichert bzw. geblieben. Ich werde da nahezug mehrfach monatlich kontaktiert um die Beihilfbescheinigungen auszustellen - die werden sich sicher das auch genau ausgerechnet haben.
Gruss
Czauderna