Unisex-Tarife - Folgen für den Versichertenbestand (Private Krankenversicherungen)

Tobi, Donnerstag, 15.11.2012, 18:31 (vor 4391 Tagen)

Guten Abend,

habe eine Frage an die Versicherungsspezialisten.
Wie wirkt sich die Einführung der Unisex-Tarife auf die bestehenden Versichertenkollektive aus?
Bilden die ab dem 21.12.2012 neu Versicherten in einem Tarif wegen der geänderten Kalkulationsgrundlagen ein neues Versichertenkollektiv? Würden somit die bisherigen Kollektive nach alter Kalkulationsgrundlage vergreisen, weil keine neuen Versicherten hinzukommen können? Dies würde ja zusätzliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Prämien für Bestandskunden haben, oder?

Unisex-Tarife - Folgen für den Versichertenbestand

Sozi, Freitag, 16.11.2012, 08:56 (vor 4390 Tagen) @ Tobi

Richtig ist, dass nach dem schließen der Bisex Tarife keine neuen Versicherten mehr dazu kommen.


Auswirkungen:
Zukünftig werden die Bestandskunden der Bisexwelt natürlich das schlechte Preis-Leistungsverhältnis realisieren und werden in einen anderen Tarif oder zu einem anderen Versicherer wechseln.

Dank §204, können jedoch alle jedenfalls innerhalb einer Gesellschaft wechseln, insofern sollte die Vergreisung geschlossener Tarife eigentlich nicht mehr in dem Maße wie früher stattfinden.

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Viel größere Sorge machen mir die neuesten Zahlen. Ich dachte durch Unisex konnten erst recht viele Neukunden geworben werden?


15.11.2012
Die Zahl der Vollmitglieder in der privaten Krankenversicherung ist im ersten Halbjahr 2012 gesunken. Ende Juni habe die Zahl der Versicherten rund 8,96 Millionen betragen - 15.300 weniger als Ende vergangenen Jahres, wie der PKV-Verband mitteilte.

Unisex-Tarife - Folgen für den Versichertenbestand

Tobi, Freitag, 16.11.2012, 18:53 (vor 4390 Tagen) @ Sozi

Hallo Sozi,
vielen Dank für die Rückmeldung. Mal schauen, wo die Reise hin geht.

Unisex-Tarife - Folgen für den Versichertenbestand

Czauderna, Freitag, 16.11.2012, 20:04 (vor 4390 Tagen) @ Tobi

Hallo,
vielleicht etwas naiv gedacht, aber konnte man nicht davon ausgehen, dass die Intention des Europäischen Gerichtshofes die war, dass es diskriminierend ist, dass Frauen mehr bezahlen müssen als Männer aufgrund Ihres Geschlechtes ?
Dass mit diesem Urteil eigentlich gemeint war, dass sich die Tarife der Frauen der, der Männer anpassen.
"Natürlich" nicht, denn jetzt zahlen auf einmal die Männer genau soviel wie die Frauen, also aus den "guten" Risiken der Vergangenheit werden urplötzlich schlechte. Der Gewinn für die Versicherungsbranche ist ungeheuerlich.
Gruß
Czauderna

Unisex-Tarife - Folgen für den Versichertenbestand

Melanie, Dresden, Samstag, 17.11.2012, 09:41 (vor 4389 Tagen) @ Czauderna

Wie in der Zeitung stand, hatten doch 2 Frauen aus Belgien gegen die Ungleichbehandlung bei den Versicherungen in Brüssel geklagt.

Falls jetzt zwei ältere Herren klagen, daß junge Mädchen weiterhin deutlich weniger zahlen als sie, geht das Spielchen von vorn los.:-P :-P ;-)

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