@ aucheinBesucher:
Das mit dem Sanieren über Rentner klappt dann, wenn eine Kasse eben nur wenige Rentner versichert - und das die eher "fitteren" sind. Und in der Mehrheit wechseln ja auch die eher rüstigeren Rentner - denn die, die eh schon im (Krankenhaus-, Pflege-, ...)Bett liegen, haben in aller Regel anderes zu tun und andere Sorgen, als ihre Kasse zu wechseln.
Die kränkeren, teureren bleiben also nach wie vor in der Mehrheit eher den AOKn und einigen wenigen alteingesessenen BKKn erhalten. Und die anderen Kassen nehmen für ihre Rentner dann eben teils mehr ein - als sie für sie ausgeben. Wozu man dann ja auch "Sich-Sanieren" sagen könnte.
Freundliche Grüße
PS: Für finanzielle Hochrechnungen auf Dauer ist das erste Quartal nie geeignet. Das ist doch eh bekannt. Weil da in aller Regel am wenigsten eingenommen wird.
Aber: Meiner Ansicht nach kann man einige Grundsätze dennoch an den einzelnen Quartalen ablesen:
* Dass die Ersatzkassen im vierten Quartal mehr einnehmen, als der Durchschnitt der Kassen, erklärt sich aus der Versichertenstruktur. Denn gerade bei diesem Klientel erhalten nach wie vor viele sowas wie ein Weihnachtsgeld oder sonstige Sonderzahlungen. Was man von den Arbeitern und Arbeitslosen bei den meisten AOKn ja eher seltener sagen kann.
* Dass die Ersatzkassen im ersten Quartal sehr viel mehr ausgeben, als der Durchschnitt der anderen Kassen, erklärt sich eher aus der Zeit. Sozusagen. Denn in diesem Quartal wirkt sich das höhere Einkommen bei den Ersatzkassen-Mitgliedern nicht so sehr aus, wie z. B. im 4. Quartal - aber die Kosten entstehen so wie sonst auch und schlagen sich recht ungeschönt und ungefedert nieder.
Für mich heißt das so viel wie: Würden die Ersatzkassen-Mitglieder ähnlich schlecht verdienen, wie die meisten AOK-Mitglieder - sähe es bei den Ersatzkassen noch weit mieser aus. So aber retten sie sich gerade noch so.
Und es ist für jeden Krankenkassenbeobachter seit Jahren ersichtlich, dass die Ersatzkassen erst seit vergleichsweise kurzer Zeit sowas wie Fallmanagement einführen, oder sonstige kostensenkende Maßnahmen. Und dass sie das dann auch noch bewerben, als wäre es sonst was Neues. Obwohl die großen Versorgerkassen das schon weit länger praktizieren.
Andererseits ziehen die Ersatzkassen dann oft gleich sehr extrem die Kostenbremse, wenn ihnen etwas über den Kopf zu wachsen droht: Siehe Haushalthilferegelung der DAK. Oder Kuren bei der BEK.
Aber wie gesagt: Ich bin kein Kassenmitarbeiter - und also nur Laie.
Freundliche Grüße.