AOK Plus (+) (Gesetzliche Krankenkassen)

Peter Meter @, (vor 6768 Tagen)

07.06.2007 - Gemeinsame Presseinformation: Grünes Licht für Fusion der AOKs Sachsen und Thüringen

Durch Größe und Einfluss das Beste für Versicherte und Arbeitgeber herausholen - 12,9 Prozent Beitragssatz ab 2008 - Satzungsleistungen beider Kassen werden zusammengeführt und erweitert ...


AOK Sachsen – Die Gesundheitskasse
AOK Thüringen – Die Gesundheitskasse

Die Selbstverwalter der AOKs Sachsen und Thüringen beschlossen während ihrer heutigen Verwaltungsratssitzungen in Meerane einstimmig die Vereinigung beider Krankenkassen zur AOK PLUS - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen ab 1. Januar 2008. Damit ist die wichtigste Entscheidung zur Fusion der beiden größten Kassen in Sachsen und Thüringen gefallen.

„Wir setzen ganz bewusst ein Zeichen für eine starke und zukunftssichere Gesundheitskasse zwischen Sachsen und Thüringen. Noch nie haben Versicherte der AOK von einer so großen Kassenfusion derart profitieren können. Was hier entsteht, ist einmalig in der Krankenkassenlandschaft beider Freistaaten. Wir führen zum Vorteil für alle Versicherten und Arbeitgeber zwei finanziell stabile und wirtschaftlich erfolgreiche Kassen auf Augenhöhe zusammen“, so die beiden amtierenden Verwaltungsratsvorsitzenden Iris Kloppich (Sachsen) und Frank Spieth (Thüringen).

Mehr Einfluss auf die Gesundheitspolitik
Die AOK PLUS - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen wird mit 2,8 Millionen Versicherten, über 150.000 Arbeitgebern und einem jährlichen Haushaltsvolumen von 6,8 Milliarden Euro eine der zehn größten Krankenkassen Deutschlands sein. Mit 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen der viertgrößte Arbeitgeber mit Sitz in Ostdeutschland. Mit einem Marktanteil von 43 Prozent in Sachsen und Thüringen will die neue Kasse durch mehr Einfluss auf die jeweilige Landes-Gesundheitspolitik und insbesondere ein größeres Gewicht im Spitzenverband Bund der Gesetzlichen Krankenkassen das Beste für ihre Versicherten und Arbeitgeber herausholen und zugleich die ostdeutsche Komponente stärken.

12,9 Prozent Beitragssatz ab 2008
Die neue AOK wird ab Januar 2008 einen Beitragssatz von 12,9 Prozent haben und damit nach der Fusion einen der günstigsten Krankenkassenbeiträge bieten. „Auf Grund der positiven finanziellen Entwicklungen in beiden AOKs können wir allen Versicherten und Arbeitgebern in Sachsen und Thüringen einen so günstigen Beitragssatz mit einer Zwölf vor dem Komma anbieten. Dadurch sparen unsere Versicherten richtig Geld, wir stärken die Kaufkraft und entlasten die Wirtschaft – allein in Thüringen um jährlich rund 50 Millionen Euro“, so Frank Spieth.

Satzungsleistungen werden zusammengeführt und erweitert
Ein weiterer Pluspunkt der Fusion ist das Zusammenführen der Satzungsleistungen. „Kein Thüringer und kein Sachse muss zukünftig auf gewohnte Leistungen verzichten. Im Gegenteil, das Leistungs-Plus der neuen AOK wird aus den besten Satzungsleistungen beider Kassen bestehen und sogar noch erweitert werden. Darüber hinaus bleibt nach der Fusion der komplette Vor-Ort-Service in 175 Geschäftsstellen erhalten“, betont Iris Kloppich.

So gilt für Haushaltshilfen ab Januar 2008 die günstigere sächsische Regelung, nach der die Kosten für bis zu sechs Wochen übernommen werden. Beim Krankengeld für freiwillig Versicherte gilt die Thüringer Lösung für alle, Anträge können bis zum 50. Lebensjahr gestellt werden. Darüber hinaus stehen ab 2008 die Modellvorhaben der jetzigen AOK Sachsen auch für Thüringer Versicherte zur Verfügung. Für die Arbeitgeber bestehen ab Januar 2008 einheitliche und günstige Beitragssätze für die Entgeltfortzahlungsversicherungen bei Krankheit und Mutterschaft.

Die Verwaltungsräte beider AOKs beauftragten sofort nach der Unterzeichnung des Fusionsbeschlusses in Meerane die Verwaltungsratsvorsitzenden und Vorstände beider Kassen mit der Umsetzung der Fusion auf allen Ebenen.

Fakten und Hintergründe zur Fusion:

Verwaltungsrat
Die Fusion zur AOK PLUS - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen wird zum 1. Januar 2008 wirksam. Im Verwaltungsrat der neuen Kasse werden 30 Mitglieder vertreten sein. Sie setzen sich aus jeweils acht sächsischen Versicherten- und Arbeitgebervertretern und sieben thüringischen Versicherten- und Arbeitgebervertretern zusammen. Den Vorsitz auf Arbeitgeberseite hat der Thüringer Arbeitgebervertreter Viktor Bernecker. Der Vorsitz auf Versichertenseite geht an Iris Kloppich aus Sachsen. Dem turnusmäßigen Wechsel folgend, hat zum 1. Januar 2008 der Vorsitzende der Arbeitgeberseite aus Thüringen den alternierenden Vorsitz inne.

Vorstand
Die Vorsitzenden der Verwaltungsräte haben sich darauf verständigt, mit einem Vorstandsvorsitzenden und einem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zu arbeiten. Den Vorstandsvorsitz der neuen Kasse übernimmt der jetzige Vorstand der AOK Sachsen, Rolf Steinbronn. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird der jetzige Vorstand der AOK Thüringen, Frank Storsberg. Sitz der KasseSitz der neuen Krankenkasse wird Dresden sein. Als Sitz der Pflegekasse ist Erfurt vorgesehen. In Thüringen wird darüber hinaus der Sitz der Personalkrankenkasse und der Sitz der zukünftigen Immobiliengesellschaft sein.

Arbeitsplatzsicherheit
Verwaltungsrat und Vorstand bekennen sich für eine Beschäftigungssicherung. Fusionsbedingter Personalabbau wird nicht vorgenommen. Die Bündelung der fachlichen Ressourcen bietet eine Chance, noch innovativer zu sein, so z. B. bei der Entwicklung neuer Versorgungsstrukturen mit hoher Qualität. Das PLUS der AOK steht auch für den Anspruch mehr als nur Kundenzufriedenheit zu schaffen. Die Beschäftigten der AOK werden mehr tun, damit sich die Versicherten wohl in ihrer AOK fühlen. So kann Kundenloyalität und Kundentreue entstehen.


Strukturdaten zum Start der AOK PLUS (ab 1. Januar 2008)

Versicherte: 2.830.251

Arbeitgeber: 156.977

Gesundheitspartner (Ärzte, Zahnärzte, Apotheken,

Krankenhäuser, sonstige Leistungserbringer): 38.052

Marktanteil: 43 Prozent

Geschäftsstellen: 175

Mitarbeiter: 6.082

Leistungsausgaben 2007 in TEuro: 6.466.711

Beitragssatz: 12,9 Prozent

Ansprechpartner für Redaktionen:

Pressesprecher der AOK Sachsen
Dr. Heinz-Werner Raske, Tel: 0351 4946 11142

Pressesprecher der AOK Thüringen
Jürgen Frühauf, Tel: 0361 6574 100 20

Re: AOK Plus (+)

Nico, (vor 6768 Tagen) @ Peter Meter

Klasse, und ich zahle über meinen Beitrag bei der AOK Bayern die Ossi-Beiträge mit. Das kann doch wohl nicht wahr sein.

Soviel ich weis, werden die Ost-AOK´n von den West-AOK´n kräftig unterstützt und haben selbst die höchsten Beitragssätze!?!

Re: AOK Plus (+)

Peter Meter @, (vor 6768 Tagen) @ Nico

Keiner zwingt Dich Mitglied einer Unterstützerkasse zu sein. Freies Land, freie Wahl.

Leider zwingt man uns ja immernoch den Soli-Beitrag zu zahlen. Da kann man leider nicht wählen ob man das möchte oder nicht.

Re: AOK Plus (+)

Besucher, (vor 6768 Tagen) @ Nico

@ Nico:

Soweit ich weiß, sind die AOKn Sachsen + Thüringen selbst Einzahler in dem bundesweiten AOK-Ausgleichssystem. Mach Dir also mal keine Sorgen um Dein schönes Geld bei dieser Info. ;-)

Freundliche Grüße

Re: AOK Plus (+)

Gast, (vor 6768 Tagen) @ Nico

60 Millionen Euro gehen jährlich allein von AOK Sachsen nach AOK Berlin, dass die weiter bestehen können. Sorum läuft der Hase.

Re: AOK Plus (+)

Besucher, (vor 6768 Tagen) @ Gast

Genau!

Und insgesamt zahlen die beiden über 120 Mio Euro an andere AOKn, die ihre Schulden abbauen müssen oder sonstige Finanzprobleme haben.

Sprich: Dafür, dass die sächsische + die thüringer AOK sehr frühzeitig ihr Personal gekürzt haben; intern für straffe Organisationswege gesorgt haben; erfolgreiches Leistungsmanagement betreiben; zwischendurch mal mit sehr hohen (aber wenigstens kostendeckenden!) Beitragssätzen gelebt und am Markt bestanden haben usw. usf. ... und dadurch nun finanziell ganz gut dastehen - "dürfen" sie jetzt die AOKn quer finanzieren, die sich noch immer riesige Wasserköpfe leisten und mit jahrelang fehlkalkulierten Beitragssätzen Schulden angehäuft haben.

Aber so ist das offenbar von der Gesundheitsministerin ja gewollt. Die BKKn und die IKKn haben ja ganz genau die gleichen Nöte. Die BKKn, die realistisch und ehrlich gearbeitet haben - dürfen nun die BKKn quer finanzieren, die ihnen noch vor 5 Jahren die Mitglieder mit ihren Dumping-Beiträgen weggenommen haben (siehe Heilberufe, KM direkt/Novitas, Gothaer oder sonstwer). Und bei den IKKn wird es in Bälde sicher ganz genauso werden. Wenn die Zuwächse bei IKK Direkt, BIG, IKK Südwest-Direkt + IKK Sachsen plötzlich nicht mehr so gigantisch sind.

Und warum?

Weil Deutschland es noch immer nicht geschafft hat, dass es für alle Kassen eine einheitliche Aufsicht gibt, die dann auch alle gleich streng prüft und behandelt. So, wie es momentan nach wie vor aussieht, versuchen halt manche Länder und manche Verbände, bestimmte Kassen zu schonen - bis ihnen dann irgendwann die ganzen Kalkulationen um die Ohren fliegen.

So jedenfalls sehe ich das.

Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

Freundliche Grüße

Re: AOK Plus (+)

Shoppingqueen, (vor 6767 Tagen) @ Besucher

Hallo,

naja, da es die AOK erst seit der Wende in den neuen Bundesländern geben kann, haben sie wohl kaum so viele Pensionäre wie z.B. die AOK Bayern.
Dafür brauche ich keine superstraffe Orga, sondern einfach nur ein wenig Grips bzw. ein "Reset".

LG, Shops

Re: AOK Plus (+)

Besucher, (vor 6766 Tagen) @ Shoppingqueen

@ Shops:

Da irrst Du Dich aber ganz gewaltig! Denn es ist genau andersrum: Weil in den westlichen Bundesländern die Vielfalt der Kassen schon weit älter ist, gibt es auch bei den IKKn, BKKn, und Ersatzkassen und so deutlich mehr Rentner, als das im Osten der Fall ist. Denn im Osten "landen" die Renter erst jetzt so langsam auch bei den anderen Kassen. Und so sind die KVdR-Anteile bei den westlichen AOKn im Schnitt erheblich geringer als die der östlichen AOKn.

Und damit keiner denkt, ich spinne, hier ein paar Zahlen, und zwar immer 3: 1997, 2002 und aktuell (also das erste Quartal 2007):

AOKn West (Durchschnitt): 35,2 %; 37,7 %; 38,4 %
AOKn Ost (Durchschnitt): 48,0 %; 53,7 %; 50,3 %

Die von Dir zitierte AOK Bayern z. B. steht sogar noch besser als der West-Durchschnitt da: 31,2 %; 34,5 %; 36,4 %

Und auch wenn die AOK Sachsen durch ihren günstigen Beitragssatz in jüngerer Vergangenheit vermehrt Arbeitnehmer dazu gewann und ihre Versichertenstruktur inzwischen erheblich verbessern konnte und quasi als Vorzeige-Ost-AOK gelten könnte, ist sie noch immer längst nicht auf dem Niveau der West-AOKn angekommen: 46,8 %; 50,3 %; 42,8 %

Also: Nix mit "Reset" oder so - aber Grips darf man ruhig haben und benutzen. Denn auch die beiden finanziell gut dastehenden Ost-AOKn haben eine erheblich (!) ungünstigere Versichertenstruktur als die West-AOKn, von den meisten anderen Kassen mal ganz abgesehen. Dazu kommt ja auch noch der weit größere Anteil an Versicherten, die unter die Härtefall-Klausel nach § 62 SGB V fallen. Neben der erfolgreichen Krankenhauspolitik in Sachsen (von der ja auch die IKK Sachsen profitiert) MUSS die Finanzsituation also auch interne Gründe haben. Davon bin jedenfalls ich nach wie vor überzeugt.

Andererseits ist sicher ein Teil der besseren Finanzlage auch darin begründet, dass die Ost-AOKn nur sehr wenige DO-Angestellte haben/hatten - und daher natürlich auch kaum Bezüge für gar nicht mehr anwesende Mitarbeiter zahlen müssen.

Freundliche Grüße

NEUANMELDUNG bei EINER KV nach langer Auslandszeit?

Peter L. @, Hornbach, (vor 4405 Tagen) @ Peter Meter

Hallo,

mich wuerde mal interessieren, was man beachten muss, wenn man nach 4 Jahren Auslandsaufenthalt, sich neu bei ein der deutschen Krankenkassen anmelden moechte?

Wer kann mir da einen Rat geben?
Ich war vorher bei der online TKK und dann ueber eine Hanse Merkur Reise - Versicherung versichert!

WELCHE KRANKENKASSEN HABEN EIN LEICHTES AUFNAHMEVERFAHREN?
WAS IST ZU BEACHTEN?

Brauche da dringende Reuckmeldung!

NEUANMELDUNG bei EINER KV nach langer Auslandszeit?

derKVProfi ⌂, (vor 4405 Tagen) @ Peter L.

Die Rückmeldung ist bei allen Versicherern gleich, aber am einfachsten bei der, bei der man zuletzt war, weil die alle Daten haben. Hier ist auch immer eine regionale Geschäftsstelle vorteilhaft.

Wichtig wäre aber noch, bevor man helfen kann, was genau passiert ist - also bei Wegzug aus Deutschland (Beendigung), Grund des Auslandsaufenthaoltes und was machen Sie jetzt nach der Rückkehr. Dann wüßte man welche gesetzliche Regelung greift.

Soweit keine neue Beschäftigung aufgenommen wurde, was ja wohl nicht der Fall ist, weil dann würde der AG aktiv, greift § 5.1.13 (zuletzt in D GKV) und die Aussetzung der Pflicht zur Versicherung gegen eine anderweitige Absicherung, die den Besprechungsergebnissen der Spitzenverbände entspricht.

Also: ab zu TKK, die haben doch alles, was relevant ist. Dort die notwendigen Formulare ausfüllen, ggf. Belege kopieren und nachreichen und fertig ist die Mitgliedschaft!

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