Hallo,

bin männlich, Mitte 30 und seit 2002 bei der Barmenia, Tarif VCH3C, damaliger Monatsbeitrag ca. 100 Euro. Nun zahle ich 190 Euro monatlich. Also eine Steigerung von knapp 100% in 10 Jahren.
Mit den Leistungen und der Kundenfreundlichkeit bin ich sehr zufrieden.

Ich mache mir Gedanken ob ich meine PKV behalten soll und wie hoch die Beiträge wohl steigen werden bis ins Rentenalter? Bei einer Verdoppelung der Beiträge pro 10 Jahren bin ich ja in 25 Jahren bei 1000 Euro/Monat angelangt. Soll ich in meiner PKV drinbleiben?
Gibt es meinen Tarif überhaupt noch?

Den Tarif gibt es weiterhin, aber offensichtlich warst Du kein Leistungsfall und fokussierst nur auf die Beitragsseite. Als freiwillig versicherter Angestellter hättest Du in den letzten zehn Jahren fast 50000€ (fünfzigtausend) mehr ausgeben müssen, denn bei SGB V wird ein Höchstsatz von knapp sechsundert Euro plus Pflegeversicherung fällig. Das ist viel für vergleichsweise wenig gebotene Leistung und wäre allenfalls lukrativ, wenn da eine nicht arbeitende Ehefrau und mehrere Kinder beitragsfrei mitversichert gewesen wären .. meine Empfehlung heißt ganz klar barmenia Tarif Entlastungsbeitrag EB. Für zusätzliche 36€ monatlich senkst Du den Altersbeitrag um garantierte 200€ ab dem 65. Lebensjahr auf Dauer. Und falls Du angestellt bist, zahlt der Arbeitgeber sogar noch die Hälfte zum EB zu.

Als Neukunde würdest Du jetzt fast zweihundertneunzig Euro bezahlen - zeigt deutlich auf, daß die gebildeten Alterungsrückstellungen bereits wirken. Falls Du jedoch mit Anfang Fünfzig resümierst, daß die später zu erwartenden Alterseinkünfte weniger sind als der mindestens fünffache Beitrag in der PKV, wechselst Du über einen der hier oft beschriebenen Wege zurück ins teuere Kassenkörbchen. Hast dann zumindestens im Alter einen Beitragsvorteil und viele Jahre viel Geld gespart. Der geballte Sozialneid einiger Kassenmitarbeiter dürfte Dir dann allerdings entgegenschallen ..

Falls Du jedoch mit Anfang Fünfzig resümierst, daß die später zu erwartenden Alterseinkünfte weniger sind als der mindestens fünffache Beitrag in der PKV, wechselst Du über einen der hier oft beschriebenen Wege zurück ins teuere Kassenkörbchen.

Hallo Joachim,
ich bin 48 Jahre alt, Angestellter, und seit knapp 7 Jahren bei der Signal-Iduna im Tarif KK-plus versichert. Zurzeit zahle ich
rund 720 Euro monatlich incl. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Nach Deiner oben geschilderten Formel müßte ich als Rentner den 5-fachen Satz als Einkünfte haben. Das wäre eine monatliche Gesamtrente von 3.600 Euro.
Ist das so richtig? Gibt es bei der Signal-Iduna mittlerweile einen Beitragsreduzierungstarif für das Alter?

Vielen Dank und viele Grüße
Dieter

Leider bietet signal auch in diesem geschlossenenen Tarif die zusätzliche private Beitragsentlastung mit 50%iger Bezuschussung durch den Arbeitgeber nicht an. Leider und somit hast Du vier Alternativen: a) verbleiben und hoffen, daß die aufgebauten Alterungsrückstellungen ab Rentenalter eine weitere Erhöhung abfedern. Hier solltest Du gleichzeitig das verfügbare Alterseinkommen durch betriebliche Vorsorgemöglichkeiten von Direktversicherung, Gehaltsumwandlung und arbeitnehmerfinanzierter Pensionszulage plus zusätzlicher private Vorsorge, selbstgenutzem Wohneigentum etc. in den verbleibenden neunzehn Jahren ausbauen, b) mit Rentenbeginn in 2031 den sehr leistungsstarken Tarif notgedrungenermaßen reduzieren, zumal ja dann der Arbeitgeberanteil wegfällt, allerdings im positiven Gegenzug zeitgleich auch Zuschüsse der Rentenversicherung zur PKV einfließen und das offensichtlich sehr hohe Tagegeld entfällt oder c) entweder vor dem 55. Geburtstag durch Gehaltsreduzierung, eine Auszeit oder Altersteilzeitkontenreglung u.a. Dich gesetzlich versicherungspflichtig machen, bei gleichzeitiger Umstellung der Vollversicherung in private Zusatztarife oder aber d) nach dem Jahr 2019 und vor Altersrentenbeginn in die Familienversicherung der Ehegattin gemäß §10 SGB V wechseln. (Stand 2012)

Fragen? joachimroehl@web.de

Hallo Joachim,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Wie es der Zufall will, habe ich am Freitag Post von der Signal Iduna bekommen. Dort hat man mir einen zusätzlichen Tarif für die Beitragssenkung im Alter angeboten.
Wieviel von meinen Beiträgen des KK-plus-Tarifes wird für die Altersrückstellung verwenset? Wenn ich mit 55 Jahren wieder in die GKV wechseln würde, und meine PKV in Zusatztarife wandeln würde, sollten die Beiträge durch die angesammelten Altersrückstellungen deutlich gesenkt werden. Mit was für einer Senkung kann ich denn ungefähr pro Beitragsjahr im Tarif KK-plus rechnen?

Vielen Dank und viele Grüße
Dieter

Donnerwetter, hat signal zum Jahresanfang doch einen Beitragsentlastungstarif auf den Markt gebracht. Für 128,97€ monatlich bekäme ein 1964 geborener Versicherter z.B. ab dem 65. Lebensjahr einen garantierten Nachlass von 300€ auf Dauer. Wie bei anderen Anbietern auch, werden die aufgebauten Rückkstellungen nach zehn Jahren Vertragsdauer im Tarif PEB in verbleibende Zusatztarife überführt, falls nehmen wir an Versicherungspflicht entstehen sollte oder der private Anbieter gewechselt wird. Zufrieden?