massive Beitragssteigerungen (Private Krankenversicherungen)
Gast2, Freitag, 25.11.2011, 22:53 (vor 4747 Tagen)
Handelsblatt schreibt:
Krankenversicherer Central erhöht Beiträge
Die Tochter der Generali Deutschland hat sich mit Billigtarifen verkalkuliert. Die Prämien steigen im nächsten Jahr für manche Kunden um mehr als 40 Prozent. [...]
Mit diesen Erhöhungen liegt die Tochter der Generali Deutschland, dem zweitgrößten Versicherer hierzulande, deutlich über dem langjährigen PKV-Schnitt. Dieser wird auf fünf bis sieben Prozent pro Jahr geschätzt.
Als Grund für die starken Preiserhöhungen der Central nennen Branchenkenner die Wachstumsstrategie vergangener Jahre. Mit preiswertem Krankenschutz für etwa 150 Euro im Monat waren massiv Kunden gelockt worden. [...]
massive Beitragssteigerungen
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Samstag, 26.11.2011, 09:04 (vor 4746 Tagen) @ Gast2
Konkretere Zahlen zur Beitragsanpassung 2012 sind hier zu finden. Die relativieren sich noch etwas nach unten, da Bestandskunden Nachlässe aufgrund aufgebauter Rückstellungen und zusätzlicher Limitierungsmittel erhalten. Ohne dies jedoch schön reden zu wollen, ist es hart für die vielen billig Versicherten und erinnert an Bahnreisende, die mit dem falschen Fahrschein eingestiegen dann doch irgendwann nachlösen müssen.
Die private Krankenversicherung ist nach Branchenprofi Thorulf Müller ein ewiges Spannungsdreieck aus hoher Leistung, bei geringen Prämien und dem Wunsch der Versicherten auf Beitragsstabilität .. besonders jüngere Selbständige und Berufsstarter kehren den gesetzlichen Kassen mit Mindestbeiträgen ab 323€ aufwärts gern den Rücken. Viele wählen jedoch ungebremst Versicherer im Billigsektor, denn "was man hat hat man" meinen sie. Sehr schwer oder gar chronisch Erkrankte erfahren dann die möglichen Sitzklassenunterschiede, manche müssen gar ins gesetzliche System durch Arbeitslosengeldbezug, Hartz 4 oder eine kostenlose Familienversicherung zurückwechseln, da sie keinerlei private Rücklagen aufgebaut haben und aus 150€ über die Jahrzehnte mehrere hundert Euro geworden sind. Zum Glück finden sich auch für diese Extremfälle Lösungen hier im Forum.
Fragen? joachimroehl@web.de
massive Beitragssteigerungen
GKVler, Samstag, 26.11.2011, 16:49 (vor 4746 Tagen) @ Joachim Röhl
manche müssen gar ins gesetzliche System durch Arbeitslosengeldbezug, Hartz 4 oder eine kostenlose Familienversicherung zurückwechseln, da sie keinerlei private Rücklagen aufgebaut haben und aus 150€ über die Jahrzehnte mehrere hundert Euro geworden sind.
und manch einer wäre froh, wenn er nochmals in die gesetzliche krankenkasse zurückkönnte, erhält aber dann die Auskunft, dass das leider nicht möglich ist
- Anspruch auf Arbeitslosengeld Ibesteht nur dann, wenn vorher Beiträge gezahlt wurden - bei Selbständigen ist das in der Regel nicht der Fall
- der Bezug von Arbeitslosengeld II löst keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung aus - also bleibt auch dieser Weg versperrt
-Anspruch auf Familienversicherung besteht nur dann, wenn die Selbständigkeit (die ja in der Regel die Existenz sichern soll) aufgegeben wird und das Einkommen geringer ist als 365 €/Monat
Zum Glück finden sich auch für diese Extremfälle Lösungen hier im Forum.
oder auch nicht......
Gruss GKVler
massive Beitragssteigerungen
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Samstag, 26.11.2011, 19:03 (vor 4746 Tagen) @ GKVler
Jeder Selbständige, der sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit in der sogenannten Antragspflichtversicherung nach SGB III versichert, erhält im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder gar einer Firmenpleite Arbeitslosengeld in Höhe von 636€ bis zu maximal 1291€ monatlich. Diese Leistungen werden wie bei einem Arbeitnehmer zwischen sechs bis maximal 24 Monate gezahlt und zeitgleich besteht kostenloser gesetzlicher Krankenversicherungsschutz.
Sollte das 55. Lebensjahr überschritten sein, zahlt die Agentur für Arbeit sehr hohe Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung und im Falle von Hartz 4 werden überhaupt keine Beiträge für private oder gesetzliche Kasse fällig. Auf Sozialhilfeniveau lebend dürfte es allerdings den allermeisten gleich sein, ob die Kosten eines Beinbruchs nun aus gesetzlichem oder privatem Töpfchen erstattet werden.
Den Schritt in die kostenlose Familienversicherung über den Ehepartner wählen viele vormalige Selbständige, die keinen Anspruch auf ALG I mehr haben oder aufgrund hoher Rücklagen Hartz 4 nicht beantragen können. Dieser Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ist sogar altersunabhängig möglich, falls die Einkommengrenze unterschritten wird. Dies sollte bei einer wirtschaftlichen Pleite oder einer gezielten Betriebsaufgabe in den wenigsten Fällen problematisch sein. Das Fenster zur kostenlosen Familienversicherung schließt sich erfahrungsgemäß dann, wenn mehr als 365€ gesetzliche Altersrente fließen.
Schlußfolgerung: jeder Privatversicherte sollte spätestens um die Fünfzig seine zu erwartenden Alterseinkünfte abschätzen. Sind weniger als das 5fache des heutigen Beitrages in der PKV zu erwarten, sollte über einen geordneten Wechsel ins gesetzliche System nachgedacht werden.
massive Beitragssteigerungen
RHW, Sonntag, 27.11.2011, 08:41 (vor 4745 Tagen) @ Joachim Röhl
Einige Anmerkungen zu den Tipps:
Die Antragspflichtversicherung ist innerhalb von 3 Monaten nach Beginn der Selbständigkeit zu stellen. Der Monatsbeitrag liegt 2011 bei 38 Euro. Es sind die wenigsten Selbständigen, die diese Versicherung abschließen. Im Übrigen sind es auch sehr wenige PKV-Experten, die bei Abschluss der PKV auf diese 38 Euro Verteuerung für die "Rückkehr-Garantie" hinweisen.
Sollte das 55. Lebensjahr überschritten sein, zahlt die Agentur für Arbeit sehr hohe Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung und im Falle von Hartz 4 werden überhaupt keine Beiträge für private oder gesetzliche Kasse fällig. Auf Sozialhilfeniveau lebend dürfte es allerdings den allermeisten gleich sein, ob die Kosten eines Beinbruchs nun aus gesetzlichem oder privatem Töpfchen erstattet werden.
Bei Bezug von Arbeitslosengeld zahlt die Arbeitsagentur für die Betzugsdauer 15,5% von 80% des zugrundeliegenden Verdienstes als Zuschuss. Je nach Tarif kann der PKV-Beitrag deutlich höher sein.
Bei Ende des Alg-Bezuges wird der Zuschuss von der Arbeitsagentur eingestellt. Arbeitslosengeld II erhält man Jobcenter nur bei Bedürftigkeit (Vermögen? Ehegatteneinkommen? ...). Der Zuschuss wird maximal in Höhe der halben Beiträge für den Basistarif gezahlt. Die PKV muss bei einer Umstellung auf den Basistarif die Beiträge auf die Hälfte senken, so dass dann die Beiträge zu 100% übernommen. Wenn man nicht auf den Basistarif umstellt, sind die Hälfte der Beiträge für den Baisistarif aber die Obergrenze für den Beitragszuschuss. Der Basistarif hat den gravierenden Nachteil, dass kein Arzt verpflichtet ist, zu dem deutlich abgesenkten Honorar zu behandeln (Ausnahme: Notfälle). Nach dem Ende des Arbeitslosengeld II-Bezuges kann man vermutlich nicht mehr aus dem Basistarif wechseln.
Den Schritt in die kostenlose Familienversicherung über den Ehepartner wählen viele vormalige Selbständige, die keinen Anspruch auf ALG I mehr haben oder aufgrund hoher Rücklagen Hartz 4 nicht beantragen können. Dieser Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ist sogar altersunabhängig möglich, falls die Einkommengrenze unterschritten wird. Dies sollte bei einer wirtschaftlichen Pleite oder einer gezielten Betriebsaufgabe in den wenigsten Fällen problematisch sein. Das Fenster zur kostenlosen Familienversicherung schließt sich erfahrungsgemäß dann, wenn mehr als 365€ gesetzliche Altersrente fließen.
Für diesen Schritt braucht man einen Ehegatten. Gerade bei wirtschaftlichen Pleiten leidet auch die familiäre Situation. Trennungen und Scheidung sind deutlich häufiger als in wirtschaftlich guten Zeiten. Noch-Ehefrauen könen leicht auf die Idee kommen, sich dieses Recht auf eine GKV-Rückkehr des Noch-Ehemannes bei der Höhe des Unterhaltes honorieren zu lassen. Falls nicht, wird ggf. noch vorher die Scheidung durchgeführt. In Trennungsfällen geht es oft hauptsächlich darum, wie man dem Ex-Partner schaden kann. Im Übrigen ist es nicht entscheidend in die Familienversicherung zu kommen, sondern mindestens 12 Monate dort zu bleiben (§ 9 SGB V). Anderenfalls ist eine freiwillige Weiterversicherung in der GKV nicht möglich.
Schlußfolgerung: jeder Privatversicherte sollte spätestens um die Fünfzig seine zu erwartenden Alterseinkünfte abschätzen. Sind weniger als das 5fache des heutigen Beitrages in der PKV zu erwarten, sollte über einen geordneten Wechsel ins gesetzliche System nachgedacht werden. [/i]
Gesetzesänderungen sind übrigens jederzeit möglich. Es gibt keine Garantie, dass die Altersgrenze von 55 nicht nächstes (oder übernächstes) Jahr auf z.B. 50 gesenkt wird. Gerade nach Bundestagswahlen gibt es häufiger Änderungen. Oder die erforderliche Dauer der Familienversicherung wird z.B. von 12 auf 60 Monate verlängert. Dann muss man den erhöhten Unterhalt an die Noch-Ehefrau entsprechend länger zahlen. Bei Gesetzesänderungen, die die Rückkehrmöglichkeiten in die GKV einschränken, gibt es keinen Vertrauensschutz.
In den letzten 25 Jahren fallen mir spontan ein halbes Dutzend neu eingeführte Einschränkungen bei der Rückkehr in die GKV ein.
Wer die Rückkehr in die GKV fest einplant, hat hoffentlich die Altersvorsorge nicht komplett auf griechische Staatsanleihen aufgebaut. Sonst kann kann man doppelt Pech haben.
massive Beitragssteigerungen
GKVler, Sonntag, 27.11.2011, 11:37 (vor 4745 Tagen) @ Joachim Röhl
Jeder Selbständige, der sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit in der sogenannten Antragspflichtversicherung nach SGB III versichert, erhält im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder gar einer Firmenpleite Arbeitslosengeld in Höhe von 636€ bis zu maximal 1291€ monatlich. Diese Leistungen werden wie bei einem Arbeitnehmer zwischen sechs bis maximal 24 Monate gezahlt und zeitgleich besteht kostenloser gesetzlicher Krankenversicherungsschutz.
die Möglichkeit ist mir bekannt - daher auch meine Formulierung "in der Regel"
leider ist die Möglichkeit - im Gegensatz zu uns beiden - vielen anderen nicht bekannt. Und auch viele Versicherungsmakler wissen nichts davon oder weisen nicht darauf hin....
Fakt ist: diese Möglichkeit wird nur von sehr, sehr wenigen genutzt. Daher haben auch nur wenige eine Möglichkeit, Leistungen zu beziehen
Dazu kommt: die Klientel, die aus Kostengründen in die PKV wechselt, sich für Billig-Tarife (geringer Beitrag und noch geringere Leistungen) entscheidet, will dann auf der anderen Seite nicht drauf zahlen. Daher wird -wahrscheinlich ebenfalls aus Kostengründen- auf diese Versicherung verzichtet.
Sollte das 55. Lebensjahr überschritten sein, zahlt die Agentur für Arbeit sehr hohe Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung und im Falle von Hartz 4 werden überhaupt keine Beiträge für private oder gesetzliche Kasse fällig.
bei diesem Thema schließe ich mich RHW an.....
Auf Sozialhilfeniveau lebend dürfte es allerdings den allermeisten gleich sein, ob die Kosten eines Beinbruchs nun aus gesetzlichem oder privatem Töpfchen erstattet werden.
ich find es ja schon traurig, dass man jemandem, der sich für eine PKV interessiert, sagt "wenn du auf Sozialhilfeniveau d. h. auf das Existenzminimum abrutschen solltest, musst du dir um deine Krankenversicherung keine Gedanken machen....
die Wahl GKV/PKV stellt sich im wesentlichen nur für Selbständige, Besser-Verdienende und Beamte
wenn jemand jahrelang oder sogar jahrzehntelang für den eigenen Betrieb geschufftet hat, wünsche ich ihm doch auch im Alter ein adäquates Eínkommen und eben nicht, dass er auf Hartz IV abruscht.
Wenn aber ein Großteil dieser Alterseinkünfte für die Krankenversicherungsbeiträge drauf geht, ist das auch nicht eben lustig nicht wahr?
Den Schritt in die kostenlose Familienversicherung über den Ehepartner wählen viele vormalige Selbständige, die keinen Anspruch auf ALG I mehr haben oder aufgrund hoher Rücklagen Hartz 4 nicht beantragen können. Dieser Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ist sogar altersunabhängig möglich, falls die Einkommengrenze unterschritten wird. Dies sollte bei einer wirtschaftlichen Pleite oder einer gezielten Betriebsaufgabe in den wenigsten Fällen problematisch sein. Das Fenster zur kostenlosen Familienversicherung schließt sich erfahrungsgemäß dann, wenn mehr als 365€ gesetzliche Altersrente fließen.
für die Familienversicherung gibt es zwei entscheidende Hürden: einen Ehepartner, der Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist und ein Einkommen von weniger als 365 €
während ich das erste jedem wünsche und gönne hoffe ich jedoch, dass jemand nach einem arbeitsreichen Leben ein Aterseinkommen von mehr als 365 € hat - was aber gleichzeitig auch einen Beitritt zur Familienversicherung verwehrt....
Schlußfolgerung: jeder Privatversicherte sollte spätestens um die Fünfzig seine zu erwartenden Alterseinkünfte abschätzen. Sind weniger als das 5fache des heutigen Beitrages in der PKV zu erwarten, sollte über einen geordneten Wechsel ins gesetzliche System nachgedacht werden. [/i]
meine Schlussfolgerung: jeder sollte genau prüfen, ob die PKV tatsächlich die bessere Alternative ist oder nur über die bessere PR verfügt.....langfristig zahlt jeder bei der PKV mehr als bei der GKV, und ob sich dies auch mit langfristig besseren Leistungen auszahlt, steht in den Sternen. Nicht selten treibt die PKV Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben im Alter in den Ruin. Und da sind die netten Worte von Joachim Röhl, dass man dann wieder vielleicht in die GKV zurück kann, nur ein sehr geringer Trost....
Gruß
GKVler
massive Beitragssteigerungen
Frank , bad kreuznach, Donnerstag, 01.12.2011, 11:31 (vor 4741 Tagen) @ Gast2
Ein Versicherungsunternehmen ist wie jeses andere auf Gewinnmaximierung ausgelegt. Es geht nicht um Versicherte sondern nur um den Profit. Ich halte das komplette KV- und Gesundheitssystem in der BRD für fragwürdig. Auch die Vielzahl der Gesetzlichen Krankenkassen. Das was uns als Wettbewerb präsentiert wird, welcher uns hohe Leistungen zu günstigen Preisen suggeriert, ist in meinen Augen Geldvernichtung der Beitragszahler. Fakt ist jedenfalls, viele Selbständige werden den größten Teil Ihrer Altersvorsorge aufbringen müssen um krankenversichert zu sein. Das überblicken die meisten Leute und vor allem junge Selbständige, die sich privat versichern nicht. Können sie auch gar nicht, dazu fehlt ihnen die Erfahrung. Ab einem bestimmten Alter ist es dann leider zu spät noch was zu ändern. Den Versicherungsvertreter oder Makler interessiert das allerdings selten. Schließlich gibt es ordentlich was zu verdienen. Eine PKV im Monat und der Monat ist gerettet.
Dann doch lieber gesetzlich versichert mit allen Einschränkungen die man hat. Eine Zusatzversicherung kann man ja immer noch abschließen, um die Leistungen zu bekommen, welche die GKV nicht bietet. Die kann man wieder abwählen, wenn man sie sich nicht mehr leisten kann.
Ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist (auch sozialer), wenn man mehr Einkommen hat eben mehr zu bezahlen. Denn dann kann man es sich ja auch leisten. Klappt es mit dem Job oder der Gesundheit nicht mehr so und das Einkommen ist niedrig oder fällt aus, bezahlt man eben auch wenig oder nichts für die KV. Ich denke mal Sicherheit ist in dieser Sache extrem wichtig, weil keiner in die Zukunft sehen kann. Vielleicht sollte sich auch mal jemand Gedanken machen, wie man eine Gesundheitsvorsorge aufbauen kann ohne GKV und PKV. Noch besser wäre es, die GKV zu reformieren und die PKV abzuschaffen. Eine große KV reicht in meinen Augen völlig aus. Erstens kann eine große starke KV ganz anders mit Pharmaunternehmen, Medizintechnikherstellern und Ärzten verhandeln (man sieht das bei der AOK). Zweitens werden Zig Millionen von Beitragsgeldern nicht mehr für Werbung ausgegeben. Man sollte wirklich mal errechnen wieviel den Versicherten in der GKV aber auch in der PKV verloren gehen. Drittens können Zig Millionen Personalkosten gespart werden (könnte man auch mal ausrechnen).
Wenn man dann noch dafür sorgt, das Ärzte den Eid des Hypokrates erfüllen und nicht sich an den Gebrechen von Kranken berreichern können, kommt die Welt in Ordnung und Gesundheit wird wieder bezahlbar. Denn auch Ärzte sind Unternehmer die Gewinne erzielen und maximieren wollen. Für diese Berufsgruppe gibt es jede Menge Seminare, wie dem Patienten noch mehr Geld aus der Tasche gezogen werden kann. Patienten sind dem meistens ausgeliefert wie Ihrem Handwerker (oder ist vielleicht sogar Schlüsseldienst treffender?). Vielleicht sollten Ärzte für ein anständiges Gehalt und mit vernünftigen Arbeitsbedingungen staatlich angestellt werden. Ich glaube das wäre für alle das Beste. Außer natürlich für die, welche neben den Aston Martin und Ferrari nun auch noch einen Lambo stellen wollen. Ihr solltet euch mal in eine Runde von Zahnärzten setzen, wenn die einen zuviel getrunken haben.
Ich weiß, das ich hier viel geschrieben habe, was vielleicht Protest und Unverständnis hervorruft. Tausend Argumente wird es geben, warum das alles nicht geht was ich mir so denke. Aber das ist mir egal. Wir haben ja Meinungsfreiheit. Mich beschäftigt das Thema schon lange und ich musste das jetzt einfach mal los werden.
massive Beitragssteigerungen
Gast2, Freitag, 09.12.2011, 00:50 (vor 4733 Tagen) @ Frank
Auch die Vielzahl der Gesetzlichen Krankenkassen. Das was uns als Wettbewerb präsentiert wird, welcher uns hohe Leistungen zu günstigen Preisen suggeriert, ist in meinen Augen Geldvernichtung der Beitragszahler.
[...]. Eine große KV reicht in meinen Augen völlig aus. Erstens kann eine große starke KV ganz anders mit Pharmaunternehmen, Medizintechnikherstellern und Ärzten verhandeln (man sieht das bei der AOK). Zweitens werden Zig Millionen von Beitragsgeldern nicht mehr für Werbung ausgegeben. Man sollte wirklich mal errechnen wieviel den Versicherten in der GKV aber auch in der PKV verloren gehen. Drittens können Zig Millionen Personalkosten gespart werden (könnte man auch mal ausrechnen).[...]
Ich weiß, das ich hier viel geschrieben habe, was vielleicht Protest und Unverständnis hervorruft.
Ganz und gar nicht, dennoch möchte ich einen Aspekt mal aufgreifen. Es ist meiner Meinung nach ein Trugschluss zu glauben, dass wenige oder gar eine Kasse keine Verwaltungskosten mehr verursacht. Wir hatten früher über 1000 Krankenkassen, heut sind es rund 150 (!). Der Verwaltungskostenanteil hat sich nicht sonderlich verändert. Ein hoher Teil wird nicht durch Werbung verursacht (der Anteil ist ohnehin limitiert), sondern z.B. durch hohen Prüfaufwand um Leistungskosten halbwegs im Griff zu halten. Zweiter Aspekt, es besteht die latente Gefahr, dass sich die Kasse für Dich als Kunde nicht mehr sonderlich "ins Zeug legt". Warum auch, sie hat nichts mehr zu verlieren... (Stichwort nicht nur "Werbung" sondern auch "Innovation, Leistungsangebote oder auch dichtes Niederlassungsnetz für Kundennähe kostet Geld")
Auch die Auflösung der PKV (verfassungsrechtlich ohnehin fraglich) löst nicht die grundsätzlichen Finanzierungsprobleme bei einer alternden Bevölkerung. Auch Selbständige oder Beamte sind nicht nur gute Zahler sondern verursachen auch Kosten.
Viele Punkte Deiner Meinung teile ich, radikale Systemänderungen bergen allerdings auch Gefahren. Daher tendiere ich immer zu behutsamen Änderungen. Die heutige Politik wurschtelt aber m.E. überwiegend - getrieben durch Lobbyisten - nur noch rum... Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, je nach Wahljahr und Wahlergebnissen und einen Horizont von maximal 2 Jahren überblickend...
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fuuchs , Bad endorf, Dienstag, 20.12.2011, 10:29 (vor 4722 Tagen) @ Gast2
Ich bin seit 3 Jahren bei der Central versichert Tarif KH 750, die ersten 2 Jahre lief alles gut, obwohl ich eigentlich nur eine magere Ersattung habe; mir war vor allem ein niedriger Beitrag wichtig.
Jetzt im Dezember dann die böse Überraschung 40 % Erhöhung , der Selbst behalt stieg vo 600 auf 1000 EUR .Angeblich kann man nichts
machen, die dürfen das, wobei ich mich Frage wo hier der Verbraucherschutz, sprich die Politik bleibt.
Hier sieht man wo der Weg hingeht. Die Kassen bombadieren mich zur Zeit mit Angeboten die mich zum Wechseln der Gesellschaft animieren sollen, um dann nach geraumer Zeit die Daumenschrauben wieder anzuziehen, egal was man sich für einen cleveren XY Tarif ausgesucht hat.
Eine Mega Geschäftsidee der Gesellschaften, denen ihre alten
Geldmaschinen wie der Lebensversicherung eingeschlafen sind.
An eine Bürgerversicherung traut sich doch von unseren Politikern keiner wirklich ran , sie gehen lieber an die Fahrradhelmepflicht
MFG Fuchs