Hallo Herr Röhl.

Ich bin 36 Jahre alt, verdiene knapp über der Bemessungsgrenze und bin seit 2001 in der PKV versichert.

Auf Grund einer Krankheit nach Schicksalsschlag kann meine Frau künftig keiner Erwerbstätigkeit nachkommen und muss daher privat versichert werden, meine 3 Kinder (5,4,1) sind bereits privat versichert, und ich zahle aktuell knapp 1200 EUR in die PKV, ab August wären es 1530 EUR (meine Frau mitversichert). Der KV-Beitrag frisst damit mehr als 50% unseres Haushalts-Nettos auf, wir wohnen in einer kleinen Mietswohnung, ich habe tatsächlich existenzielle Sorgen mit meiner jungen Familie.

Zudem droht mir wegen Wirtschaftsskrise aktuell noch der Verlust meines Arbeitsplatzes.

Wir möchten gerne dauerhaft in die gesetzliche KV wechseln, ich habe gelesen das wäre bei Arbeitslosigkeit möglich (unbestätigt).

Vielen Dank für Ihre Antwort und Hilfe.

MfG
Christian Berger

a) die Gattin wird wohl kaum günstigen Zugang zu einer PKV erhalten, wenn wie dargestellt krankheitsbedingt sogar eine Erwerbsunfähigkeit eingetreten ist? könnte aber sofort in der GKV freiwillig weiter versichert bleiben, wobei dann Ihr Einkommen zur Hälfte angerechnet werden wird gemäß §240 SGB V

b) mit Eintritt der Arbeitslosigkeit vor dem 55.Geburtstag erfolgt Kraft Gesetz die Aufnahme in der gesetzlichen Krankenversicherung für Sie, der wie Sie schreiben einkommenslosen Gattin und auch der Kinder automatisch

c) falls b nicht eintreten sollte, lohnt es sich in jedem Fall zu kucken, ob bei Ihrer PKV eine Tarifumstellung ohne Verlust von Alterungsrückstellungen möglich wäre, denn eintausendzweihundert Euro (abzüglich noch rund 307€ Zuschuss des Arbeitgebers!!) erscheinen mir primavista auch für vier Versicherte immer noch sehr viel.

Fragen? joachimroehl@web.de

Hallo,
auch wenn das jetzt etwas zynisch zu lesen sein mag, aber für dich kann die Arbeitslosigkeit gar nicht schnell genug kommen, zumindest was deine und die Krankenversicherung deiner Familie angeht.
Denn mit dem 1 Tag des Leistungsbezugs von ALG1 - bist du samt deiner ganzen Familie kostenlos in einer GKV deiner Wahl versichert, d.h. kostenlos für dich, weil deine Beiträge dann vom Arbeitsamt getragen werden. Wenn du dann (was wir mal nicht hoffen wollen) mindestens 12 Monate ALG1 beziehst, dann kannst du auch künftig in der GKV verbleiben - diese bessere Lösung wäre allerding schnellstmöglich ein neuer Job als krankenversicherungspflichtiger Arbeitnehmer.
Alles Gute für dich und deine Familie.
Gruss
Czauderna

Hallo,
ach ja, das habe vergessen noch zu erwähnen - der von mir geschätzte Kollege Röhl ist hier im Forum nicht der einzigste
Experte, der u.U. wertvolle Tips geben kann - er ist bei bzw. für die PKV tätig - ich bei einer GKV-Kasse.
Gruss
Czauderna

Zur Höhe der Beiträge für eine freiwillige Mitgliedschaft der Ehefrau in der gesetzlichen KK : Vom Einkommen des Ehemanns sind Kinderfreibeiträge abzuziehen, so dass von ihr wahrscheinlich nicht viel mehr als der Mindestbeitrag (rund 145,- Euro monatlich für Kranken- und Pflegeversicherung) zu zahlen wäre.

MfG
ratte1

und Herr Röhl wirbt hier für den Wechsel in die PKV

... naja und mit Ihnen landet hier wieder einer der erstaunt feststellen muss, dass die besten Versprechungen der PKV-Vermittler durch das Schicksal des Lebens leider oft nicht eintreten und dann sogar ganz im Gegenteil plötzlich die tolle PRIVATE Krankenversicherung mit Ihren Beiträgen zur Existenzgefährdung werden kann.

... und es ist doch schlimm, dass dann plötzlich die Arbeitslosigkeit das Ziel zur Lösung sein soll ... irgendwie krank.

vor allem ist es mal wieder bezeichnend, dass für eine PKV vor allem mit dem Arguement "bessere Leistungen für einen günstigeren Beitrag" geworben wird.

Und wenn dann der Ernstfall eintritt, so wie hier, wird die PKV zur Existenzbedrohung und als Ausweg werden Arbeitslosigkeit (was man in der Regel ja wegen der damit verbundenen Nachteile zu vermeiden versucht) und Rückkehr in die ach so schlechte GKV empfohlen.

Das zeigt mal wieder, dass PKVen nur eine Schönwetterversicherung sind....

zum Thema: eine Möglichkeit könnte auch noch Gehaltsverzicht sein - biete deinem Chef an, für weniger Geld zu arbeiten (Entgelt 2011 unter 49.500 €). Dein Chef wird sich wohl freuen....

Gruß
GKVler

Na Ihr zwei, der Herr Röhl wirbt wo es passt sicher für eine private Krankenversicherung, empfiehlt aber jedem der viel Wert auf seine Gesundheit legt unterschiedlichste Zusatzversicherungen. Auch die Umstellung der Kasse auf Kostenerstattung wird in den letzten Jahren sehr stark nachgefragt. Viele suchen aber einfach nur eine günstigere Kasse und hierzu nutze ich wie viele Kollegen unterschiedliche Rahmenverträge mit mehreren gesetzlichen Krankenkassen. Aber was soll eigentlich dagegen sprechen die Vorteile von Kasse und Privat einfach zu kombinieren?

Hör nicht auf Czauderna, MissX und GKVler. Das sind gefrustete GKV-Mitarbeiter, die berechtigter Weise Angst um Ihren Job haben, und bei jeder Gelegenheit alle PKV'en schlecht reden.

Das kann ich bei Günther Czauderna und unserer GKVlerin in keinem Fall so stehen lassen. Lediglich bei MissX, ihren meist fuchtigen Schreibstil einmal tiefenpsychologisch analysiert, wird ein Funken Wahrheit dran sein. Im übrigen würde ohne unsere beiden Mädels hier schon was fehlen, sind nämlich wie das Salz in der Suppe .. tut aber nichts zur Sache, denn hier geht´s nicht um Eitelkeiten sondern fachliche Fragen.

Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich habe folgendes verstanden:

Ich müsste also 1 Jahr arbeitslos sein (find ich auch krank), damit ich dauerhaft in der GKV bleiben könnte, oder mein Gehalt dauerhaft unter die Bemessungsgrenze senken.

Wer meldet mich in der GKV an, macht das das Arbeitsamt? Habe Angst vor der Arbeitslosigkeit, nebenbei bemerkt.

Wenn ich nach dem fiktiven Jahr wieder über der Bemessungsgrenze verdienen würde, wäre dann freiwillige GKV möglich oder müsste ich dann wieder in die Private Versicherung?

Vielen Dank nochmal.

MfG
Christian Berger

Das macht die Agentur für Arbeit automatisch. Dir selbst bleibt lediglich die Aufgabe eine günstige Kasse zu benennen, die natürlich unterschiedlichste Wahlleistungen und viel Service bieten sollte. In die Kasse gehts per §5 (1) Punkt 2 und nach! einem Jahr kannst Du auch mit einem Einkommen oberhalb der 49.500€ dank §9 (1) Punkt 1 als freiwilliges Mitglied mit ganzer Familie verbleiben. Fazit: auch die GKV kann mal die Nase vorn haben, beitragsmäßig zumindestens, denn für einen Eigenanteil von knapp 340€ monatlich bekämen die Privaten bei fünf Versicherten mehr als starke Oberbauchbeschwerden ..

Tip: die PKV stellst Du einfach um in günstige Zusatztarife, rettest so die aufgebauten Alterungsrückstellungen und kannst den gewohnten Privatstatus weiter behalten, trotz Schippkarte!

fuchtig?

naja ist eben Interpretationssache, doch Angst um meinen Job hab ich sicher keine Spur und mein Antrieb hier überhaupt zum Thema PKV-GKV zu schreiben, ist die jahrelange Erfahrung von in die PKV-Geworbenen, die nach Jahren und vor allem bei Änderung der Lebenssituation (aktuelle Beispiele haben wir ja gerade reichlich)merken, dass die Versprechungen eben nicht auf Dauer gelten.

Und im Gegensatz zu Hr. Röhl beziehe ich hieraus keinerlei finanzielle Vorteile und muss mich auch nicht als "Graf von Roit" (bei ebay für 199 EURO zu haben) schmücken.

Mein Selbstbewusstsein ist auch so gesund und bodenständig

Im Titelrecht mußt Du Dich als Bodenständige nicht unbedingt auskennen, das wurde 1919 mit Kaisers Abdankung korrigiert, wenn Du jedoch mal nach Siebenbürgen kommen solltest, besuche mal Roit und dann berichte hier wieder.

nein damit muss man sich nicht auskennen!

Aber ich habe viel zu leuten gelesen, die sich aus was für gründen auch immer mit "falschen" adelstiteln schmücken

und zu diesen titeln gehört der "graf von roit" den man u.a. für 199 eur bei ebauy kaufen kann oder konnte.

... aber nette geschichte mit siebenbürgen!

Hallo,

könntest Du vielleicht mal zum Thema zurückkommen? Hier im Forum geht's eigentlich um Fragen zur Krankenkasse und nicht um Deine Probleme mit Adelstiteln.

Danke und Gruß,
ein Gast-Leser

Siehst Du, man kann fast alles kopieren den Adelstitel, die Rollex aber auch Medikamente und bei SGB V sind sogar "private Zusatztarife" im Angebot .. hat nur alles einen Haken, hält meistens nicht so lange.

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