wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um? (Gesetzliche Krankenkassen)

Jörg, Freitag, 01.04.2011, 08:27 (vor 4986 Tagen)

http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1831301/Krankenkasse-DAK-muss-Stell...

Die Krankenkasse mauert
"Krankenkasse DAK muss Stellen streichen"

Hamburg. Die in Hamburg ansässige Krankenkasse DAK ist in finanziellen Schwierigkeiten und muss Stellen abbauen.
Wegen des Mitgliederschwunds (derzeit noch etwa sechs Millionen Versicherte) muss Deutschlands drittgrößte gesetzliche Kasse trotz eines operativen Gewinns von 62 Millionen Euro die Pleite abwenden. Dennoch soll der bereits von den DAK-Mitgliedern verlangte Zusatzbeitrag von acht Euro pro Monat nicht steigen. "Niemand denkt daran, den Zusatzbeitrag zu erhöhen", sagte DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz dem Abendblatt.
;-)

Die in Hamburg ansässige Krankenkasse ist in finanziellen Schwierigkeiten.
Hamburger Abendblatt 25. März
Der Satz des DAK-Sprechers Jörg Bodanowitz: "Niemand denkt daran, den Zusatzbeitrag zu erhöhen", erinnerte mich an den bekannten Ausspruch von 1961: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", und seine Folgen.

http://www.abendblatt.de/meinung/article1835436/Leserbriefe-an-die-Redaktion.html
Das Bundesversicherungsamt (BVA) hatte die DAK in einem Schreiben aufgefordert, den Zusatzbeitrag zu erhöhen oder die Verwaltung zu verschlanken, um die Finanzkrise zu bewältigen. "Dabei hat das BVA etwas missverständlich formuliert", kritisierte der Kassen-Sprecher. "Das BVA ist nicht unsere vorgesetzte Behörde."
650 Vollzeitstellen seien zuletzt gestrichen worden.
Im Verlauf einer "normalen Fluktuation" werde die Zahl von derzeit 10 700 Mitarbeitern weiter verringert.

Die "Financial Times Deutschland" berichtet, die Lage der DAK sei prekär. Die Rücklagen hätten zum Jahresende 2010 nur noch 33 Millionen Euro betragen. Nach gesetzlichen Vorgaben müssten sie bei gut 352 Millionen Euro liegen. Die DAK verlor im Jahr 2010 mehr als 300 000 Mitglieder.(ryb)

Und dann sollen alle Mitarbeiter auch noch 6 (!) Tage unbezahlten Urlaub nehmen!!

Zwischen den Zeilen lesen

Es kann so nicht weiter gehen!

sozialversicherung.bb.verdi.de/data/DAK-April-2011.pdf

googelt Verdi dak berlin

usw. usw.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77299742.html

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 01.04.2011, 09:09 (vor 4986 Tagen) @ Jörg

Das ist nicht ein Problem der DAK sondern geschuldet dem aus dem 19. Jahrhundert übernommenen und leider immer noch geltenden "Solidarprinzip" in allen gesetzlichen Kassen. Die Kassen mit besser strukturiertem Versichertenklientel wie z.B. besagte Techniker oder einige wenige Betriebskrankenkassen gelingt es nur besser die Probleme zu vertünchen. Abnehmender Nachwuchs, Bevölkerungsüberalterung, verkürzte Lebensarbeitszeiten, aber auch der massive jahrzehntelange Zuzug von ungebildeten Ausländern zu großen Teilen direkt sozialtransferabhängig und die hohe Arbeitslosigkeit bringen den seinerzeit geltenden Ansatz Bismarks vollkommen durcheinander. Leider hat keine Partei den Mut dieses heiße Eisen anzufassen und dem Wähler klar zu sagen, daß es nur heißen kann Leistungen weiter runter oder Beitragssatz rauf. Auch die PKV hat mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen, hier wird allerdings ein langfristiger Kapitalstock pro Versichertem aufgebaut, Risiken hart selektiert und falls vom Treuhänder für erforderlich gehalten auch direkt ins Beitragsgefüge eingegriffen. Gesundheit hat ihren Preis in beiden Systemen, wird aber in der GKV immer mehr zu einem hohlen Versprechen und somit bleibt es doppeldeutig ironisch, wenn ein Kassenversicherter dem anderen gute Gesundheit wünscht ..

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Czauderna, Freitag, 01.04.2011, 10:34 (vor 4985 Tagen) @ Jörg

Hallo,
bis dato ist konkret noch nichts passiert, ausser das sehr, sehr viel geschrieben und vor allem gemutmasst wird. Die Sache mit dem BVA. hat sich (wieder einmal) als Zeitungsente herausgestellt.
Was die Situation als Arbeitnehmer angeht - gut, einfach ist das Ganze für uns mit Sicherheit nicht, aber das sollt (noch) nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden bzw. das wäre dann Sache der Tarifparteien zu entscheiden ob das ein Thema für die Öffentlichkeit ist - kommt darauf an, wer den ersten Zug macht.
Gruss
Czauderna

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Brink, Freitag, 01.04.2011, 16:47 (vor 4985 Tagen) @ Czauderna

@Czauderna

stimme voll und ganz zu

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Sören, Freitag, 01.04.2011, 17:26 (vor 4985 Tagen) @ Jörg

Zitat der Mitteilung auf www.sozialversicherung.bb.verdi.de/data/DAK-April-2011.pdf

„Es geht ein Gespenst bei der DAK herum und das heißt Angst…“. So könnte man die Situation der Beschäftigten beschreiben. Bei vielen verfestigt sich der Eindruck, dass der Vorstand mit manchem beschäftigt ist, nur nicht damit, die DAK in sicheres Fahrwasser zu steuern. Unsicherheit und Frustration nehmen zu."

Neben dem Gewerkschaftssekretät von Verdi hat eine Elke Mann unterschrieben und mit bisschen googlen findet man dass diese im DAK-Hauptpersonalrat (also die oberste Mitarbeitervertretung der DAK) sitzt, also mehr weiß als der normale DAK-Mitarbeiter.

Und wenn die das so schreibt, scheint es dort nicht gut auszusehen.

Ich sehen das für die gesamte GKV sehr kritisch.

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Mercella, Montag, 04.04.2011, 07:51 (vor 4983 Tagen) @ Sören

Ich kann Dir nur zustimmen.
Am Wochenende stand auch wieder erschreckendes drin:

Die Kassen kränkeln

Vielen Instituten fehlt Geld. Jetzt wollen sie bei ihren Mitarbeitern sparen und ihnen das Gehalt kürzen

Berlin - Die Bitte kam von den Krankenkassen selber. Weil die Finanznot und die Erhebung von Zusatzbeiträgen einige von ihnen ins Trudeln bringen könnten, verhandelt die Gewerkschaft Verdi seit Wochen mit den fünf großen Ersatzkassen über einen „Notfalltarif“. Durch Arbeitszeitverkürzung von bis zu fünf Wochenstunden ohne Lohnausgleich sollen betriebsbedingte Kündigungen verhindert werden. Doch nun sind die Verhandlungen ins Stocken geraten.

Die KKH Allianz verkündete ihren Ausstieg, weil sie sich von der Konkurrenz nicht in die Karten sehen lassen will. Die DAK wiederum wollte nicht auf die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen verzichten.

Die Gewerkschafter drohten daraufhin, die Runde ganz platzen zu lassen, weil es aus ihrer Sicht nur eine gemeinsame Lösung geben kann. „Wir machen keine Sondernummern für einzelne Kassen, die dann auf Kosten anderer Beschäftigter gehen“, sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz dem Tagesspiegel. Beteiligt sind mit Ausnahme der finanziell prächtig gestellten Techniker Krankenkasse alle großen Ersatzkassen. Bis 2007 gehörten sie einer Tarifgemeinschaft an und befinden sich neuerdings in gegenseitigem Haftungsverbund: Barmer GEK, DAK, KKH-Allianz, HKK und HEK.

Dass die Lage bei manchen nicht rosig ist, lässt sich den im März veröffentlichten Finanzergebnissen für 2010 entnehmen. Beim Branchenprimus Barmer GEK etwa summierte sich das Minus auf 298 Millionen Euro. Und in einem Teufelskreis befinden sich die beiden Kassen, die seit dem vergangenen Jahr Zusatzbeiträge nehmen müssen. Die DAK mit ihren 4,5 Millionen Versicherten verlor wegen der acht Euro monatlich mehr als 330 000 Mitglieder sowie 128 000 mitversicherte Ehegatten und Kinder. Bei der KKH-Allianz sank die Versichertenzahl um knapp 190 000 auf 1,86 Millionen. Außerdem blieben ihnen zahlreiche Noch-Mitglieder die gesondert zu überweisenden Zusatzbeiträge bislang schuldig.

Wer so viele Mitglieder verliert, muss die Zahl seiner Beschäftigten überdenken. 4300 sind es bei der KKH, rund 16 000 bei der DAK. Weil die Not der Kassen an der Unterfinanzierung des Systems liege und nicht unbedingt an Missmanagement, habe man mit Aufgeschlossenheit gerechnet, sagt Verdi-Mann Schmitz. Entworfen wurde ein Rahmentarifvertrag, der ins Spiel kommen soll, wenn ein gemeinsam zu bildender Ausschuss einer Kasse bescheinigt, dass es sich um eine „strukturelle“ und nicht eine „vorübergehende Notlage“ handele. Dazu bedarf es jedoch einer Offenlegung der Kassenfinanzen.

Die Vereinbarungen seien „für die Schublade“ gedacht, als „geordnetes Verfahren für den Tag X“, heißt es bei Verdi. Doch die Betroffenen treibt natürlich die Sorge um, Versicherte und Beschäftigte könnten durch das Eingeständnis einer Notlage beunruhigt werden. Außerdem haben sie ein Problem damit, ihre Interna den Konkurrenten zu offenbaren. Selbst mit dem Vorschlag, nur einen Wirtschaftsprüfer Einblick nehmen und diesen dann die Kassen-Notlage im Ausschuss testieren zu lassen, gelang es nicht, dieses Misstrauen zu beseitigen.

Dass die Fronten zwischen Verdi und der KKH verhärtet sind, liegt aber auch daran, dass die Kasse bereits vollendete Tatsachen geschaffen hat. Die Beschäftigten seien nicht nur zu sechs Tagen unbezahltem Urlaub aufgefordert worden, ist zu hören. Viele habe man auch von oben herab und ohne Einschaltung des Betriebsrats zu einem Arbeitsstättenwechsel von bis zu 950 Kilometer verdonnert. Den rund 300 Mitarbeitern, die dem Ansinnen widersprachen, seien Abordnungsanweisungen geschickt worden. Dieser Umgang mit Beschäftigten sei „völlig inakzeptabel“, sagt Schmitz. Im übrigen entspreche „solches Gebaren nicht einer Kasse, bei der es keine Probleme gibt“.

Auch die Offenhaltung betriebsbedingter Kündigungen durch die DAK will Verdi nicht hinnehmen. Bei Lohnverzicht müsse es ein Entgegenkommen geben, findet Schmitz. „Der Versuch, die eigenen Finanzprobleme unterm Deckel zu halten und uns den Schwarzen Peter zuzuschieben, wird nicht funktionieren.“ Das gemeinsame Interesse sei, dass jede der Ersatzkassen erhalten bleiben und wirtschaftlich arbeiten könne. Nun liege der Ball bei den Versicherern. Endlos Zeit haben sie nicht. Bis zur Sitzung der Tarifkommission am kommenden Mittwoch sollten sie sich, so heißt es bei Verdi, wieder zusammengerauft haben.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-kassen-kraenkeln/4019300.html

Bin ich froh dort nicht versichert oder sogar beschäftigt zu sein ;-)

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

cherry @, Dresden, Montag, 04.04.2011, 20:38 (vor 4982 Tagen) @ Mercella

Sehr interessant! Offensichtlich bemüht sich die die DAK aber auch nicht um ihre Versicherten ... Bsp.: Seit über 20 !!! Jahren = seit dem 1. Tag der Wahl der GKK= war Empfehlung des Landrats an seine Angestellten zur DAK , war ich dort Versicherte, mi Höhen u. Tiefen, habe die erhöhten Beiträge geschluckt , auch den 8,- Zusatztarif... Nun hat sich eine andere GKK um mich bemüht, mehrfach beworben und ich habe jetzt erst gekündigt. Keine DAK -Vertreter hatten sich 20 J. mit Bonusprogrammen/ Vorsorge etc.pp. bei mir bemüht, ich war sogar aus dem "Bonus-Verteiler-System" gestrichen ?!!!, wie mir die ortsansässige DAK-Mitarbeiterin erklärte, die ich aus einem anderen Grund in der Geschäftsstelle aufsuchte und - nun, da genau an diesem Tag meine schr. Kündigung dort vorlag, ich der DAK die Chance geben wollte, mich vielleicht doch zu halten und zu beraten, auch persönlich vor Ort bei mir. Die Antworten hätte man mal hören sollen, von wegen " im Internet vergleichen" , nochmal bei mir anrufen, um mir mitzuteilen, dass sie ja abends keine Besuche bei Noch-Mitgliedern durchführen können, hätte ja jetzt genug Lesematerial" , aber Informationen zum BONUSPROGRAMM sind personenbezogen und könne man mir daher NICHT zukommen lassen oder mitgeben... . TOLL: wie soll man vcergleichen, was man inhaltlich gar nicht kennt? Wenn der DAK die Mitglieder weglaufen und sie fin.Probleme hat, wenn wundert es ... Schönen Abend noch - eine langjährige DAK -GKK-Versicherte :-( !!!

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Czauderna, Montag, 04.04.2011, 21:14 (vor 4982 Tagen) @ cherry

Hallo,
so, wie man mit dir umgegangen ist - ich setzte das mal als gegeben voraus, ist das natürlich nicht korrekt - klarer Fall.
Das mit dem Hausbesuch am Abend, da habe ich so meine eigene Meinung dazu, die weder dir noch meinem Arbeitgeber passen würde, deshalb lasse ich mal lieber.
Ich will keine Entschuldigung loswerden, aber bitte nur einmal bedenken, auch wenn es nix ändern wird, die DAK hat eine solche Unmasse von Kündigungen erhalten - wie soll da herausgefiltert werden, wer gerne ein Beratungsgespräch trotz Kündigung hätte und wer nicht, wer angerufen werden möchte und wer besucht werden soll ausserhalb der Arbeitszeit - wie gesagt keine Entschuldigung sondern nur der Versuch einer Erklärung - ich weiss nur, dass unsere Vertriebsmitarbeiter 5 wenn nicht sogar 6 Tage die Woche bis in die späten Abendstunden unterwegs sind um mit potentiellen Kunden aber auch mit "Kündigern" zu sprechen.
Jede Beschwerde über den Service ist eine Beschwerde zuviel, aber ganz verhindern wird man das nie.
Gruss
Czauderna

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

GKVler, Montag, 04.04.2011, 22:30 (vor 4982 Tagen) @ Czauderna

wie soll da herausgefiltert werden, wer gerne ein Beratungsgespräch trotz Kündigung hätte und wer nicht, wer angerufen werden möchte und wer besucht werden soll ausserhalb der Arbeitszeit

ich geh mal davon aus, dass man versucht in "gute" und "weniger gute" Mitglieder zu klassifizieren und davon ausgeht, dass die "guten" Mitglieder sich eher über eine Beratung freuen würden als die "weniger guten"

und abgesehen davon, wie man grundsätzlich zu Hausbesuchen am Abend steht - wie kann man einen solchen Hausbesuch verweigern mit der Begründung "dass sie ja abends keine Besuche bei Noch-Mitgliedern durchführen können" - also ich bin der Meinung, sowas geht gar nicht. Genauso wie "aber Informationen zum BONUSPROGRAMM sind personenbezogen und könne man mir daher NICHT zukommen lassen oder mitgeben" :-(((

ich bin allerdings der Meinung (oder hoffe es zumindest), dass es sich hier mal wieder eher um ein Mitarbeiter-Spezifisches Problem und weniger um ein Kassen-Spezifisches Problem handelt. Ein guter und bemühter Kundenberater kann nach meiner Meinung so manche Scharte der Kasse ausgleichen (inkl. Zusatzbeitrag). Andererseits können solche Berater wie hier beschrieben das Gegenteil bewirken...

Gruß GKVler

wie geht die DAK mit ihren Mitarbeitern um?

Czauderna, Dienstag, 05.04.2011, 07:57 (vor 4982 Tagen) @ GKVler

Hallo,
das sehe ich auch so.
Gruss
Czauderna

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