Billige HUK- Tarife akzeptabel? (Private Krankenversicherungen)
Sandro, Sonntag, 28.11.2010, 15:54 (vor 5109 Tagen)
Hallo,
was haltet ihr von den billigen HUK- Tarifen (z.B. E1000)?
Gibt es dort, außer hohem Selbstbehalt (und extra Selbstbehalten bei Medikamenten und Hilfsmitteln) dramatische Lücken?
Ich meine, z.B. max. 2000€ Selbstbehalt pro Jahr würden mich nicht stören, wenn der Beitrag pro Jahr auch nur 2000€ wären.
Ich hätte aber die Chance, den Selbstbehalt einzusparen, wenn ich nicht krank werde. Bei einem TOP- Tarif mit z.B. 4000€ Jahresgebühr sind die 4000€ immer weg.
Danke.
Billige HUK- Tarife akzeptabel?
Gastl, Sonntag, 28.11.2010, 19:04 (vor 5109 Tagen) @ Sandro
sehen sie sich mal den hilfsmittelkatalog an:
"Als Hilfsmittel gelten Hörgeräte und Krankenfahrstühle (jeweils bis zu einem Rechnungsbetrag von 1.500 €), Sprechgeräte (elektronischer Kehlkopf), Bandagen, Geh- und Stützapparate, Kunstglieder, ferner die aus medizinischen Fachgeschäften bezogenen Bruchbänder, Leibbinden, Gummistrümpfe, orthopädischen Schuhe und Einlagen.
Erstattungsfähig sind auch die Kosten für das Ausleihen und die Re-
paratur eines Hilfsmittels."
und dann vergleichen sie den mal mit dem der gkv, dann werden sie sehen, welche existenziellen risiken bei dem huk-tarif nicht versichert wären.
Billige HUK- Tarife akzeptabel?
Gastl, Sonntag, 28.11.2010, 19:08 (vor 5109 Tagen) @ Gastl
ach ja:
"Bei stationärer Psychotherapie werden höchstens 30 Behand lungs tage je Ka-
lenderjahr berücksichtigt."
ein weiteres ausschlusskriterium, denn man kann sich nunmal nicht aussuchen, eine psychische erkrankung zu bekommen.
Billige HUK- Tarife akzeptabel?
RHW, Sonntag, 28.11.2010, 21:13 (vor 5109 Tagen) @ Gastl
Hallo,
hier zum Vergleich der GKV-Hilfsmittelkatalog:
Bei den Leistungen werden häufig Kuren/Rehamaßnahmen übersehen (z.B. nach Herzinfarkt, Schlaganfall, Bandscheibenvorfall).
Vielleicht interessant:
Da es sich um eine gravierende Entscheidung handelt (wie bei einem Hauskauf), sollte man vorher sehr ausführliche Gespräche mit PKV-Experten und GKV-Experten führen. Eine Rückkehr von der PKV in die GKV ist in den letzten 20 Jahren immer
schwieriger geworden.
Viel Erfolg bei der richtigen Entscheidung!
Gruß
RHW
Billige HUK- Tarife akzeptabel?
Sandro, Montag, 29.11.2010, 17:01 (vor 5108 Tagen) @ Gastl
Erstmal danke an alle!
Ich hätte also dort ein Kostenrisiko bei Hilfsmitteln.
Wie hoch kann das im schlimmsten Fall sein? Wieviel kosten denn teure Hilfsmittel?
Ich könnte doch z.B. einfach 20.000€ auf die hohe Kante legen, für den Fall, daß ich mal ein teures Hilfsmittel kaufen muß?!
Die Sache mit den max. 30 Tagen stationäre Psychotherapie stört mich auf den ersten Blick nicht so sehr:
"Psychotherapie" ist eine Behandlung psychischer Erkrankungen ohne Medikamente.
Sofern es mich psychisch erwischen sollte, dann nennt der Arzt das ganze "Psychatrie" und verordnet mir ein Medikament. Dann wäre das doch wieder vom Tarif gedeckt, oder?
Nochmal danke für alle Tipps.
Billige HUK- Tarife - warum denn nicht?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Montag, 29.11.2010, 19:13 (vor 5108 Tagen) @ Sandro
bearbeitet von Joachim Röhl, Montag, 29.11.2010, 20:12
Als 35jähriger zahlst Du bei der huk im zitierten E 1000 exakt 109,32€ bei einer Selbstbeteiligung von 1000€ additiv auf die Bereiche ambulant, zahn und staionär. Bedeutet somit, daß Du im Leistungsfall mindestens tausend Euro erstmal selbst zahlst. Am besten rechnet man das mal an einem leistungsintensiven Jahr durch und prüft dann, ob die PKV eher eine "Sparbüchse" oder vielleicht doch eine Krankenversicherung sein soll. Links jeweils die Rechnungssumme und die Erstattung der huk -> rechts:
Hausarztbesuche....................665€ -> 0€
Facharztbesuche.....................612€ -> 154,60€
Rezepte.....................................138€ -> 110,40€
Krankenhausaufenthalt.............3890€ -> 3070,00€
OP durch Oberarzt (privat).........2556€ -> 0,00€
Zahnbehandlung............................615€ -> 615,00€
Inlay.................................................808€ -> 484,80€
Krone................................................511€ -> 306,60€
Brücke...............................................901€ -> 108,60€
1 Brillengestell......................................256€ -> 100€
1 Paar Gläser.........................................153€ -> 0€
Bandagen...................................................72€ -> 57,60€
1 Hörgerät................................................1534€ -> 1200€
Gehhilfen.....................................................256€ -> 204,80€
Massagen.....................................................310€ -> 248,00€
Psychotherapie...............................................510€ -> 0€
Für die huk war´s auf jeden Fall ein sehr schlechtes Jahr, denn 1311,84€ Beitragseinnahmen standen Leistungen von fast 14.197€ gegenüber! Somit muss die nächste Beitragsanpassung über kurz oder lang kommen. Aber sicher war dies ein Ausnahmejahr, denn den Zahnarzt sieht man viel seltener, ein Oberschenkelhalsbruch im Winter ist schon recht abwegig und das ein 35jähriger Brillenträger auch noch leicht schwerhörig sein soll und nach Ehekrise und Jobverlust mit burnout einen Psychologen braucht ..
Fazit: in diesem Jahr mußtest Du -> 7536,00€ aus eigener Tasche zahlen, was monatlich runtergerechnet 628,05€ bedeutet und mit dem günstigen Monatsbeitrag von 109,32€ oben dann exakt 737,37€ ausmacht. Wie gesagt, ein schlechtes Jahr und nächstes machst Du´s natürlich besser.
Fragen? joachimroehl@web.de
Billige HUK- Tarife akzeptabel?
Bodi, Dienstag, 30.11.2010, 09:47 (vor 5107 Tagen) @ Sandro
Sicher hat der Tarif Lücken. Aber ich denke, die HUK hat bei Maklern/Vermittlern auch deshalb einen "schlechten Ruf", weil sie keine oder wenig Provisionen zahlt.
Die sonst üblichen 8-18 Monatsbeiträge Provision muss der normale PKV-Kunde über seine Beiträge mitfinanzieren. Ein ganzes Heer von Vermittlern lebt davon.
huk-Tarif SELECT
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Dienstag, 30.11.2010, 10:09 (vor 5107 Tagen) @ Bodi
bearbeitet von Joachim Röhl, Dienstag, 30.11.2010, 10:47
Für 260€ ist ein 35jähriger bei der huk gut und komfortabel in der SELECT-Serie versicherbar und dieser Beitrag soll daran erinnern, daß für unter 200€ die Kosten für eine gesetzliche oder auch private Krankenversicherung fast immer Augenwischerei sind. Umkehrschluß: bei der PKV heißt´s dann später kräftig nachzahlen und bei der Kasse zahlt ein anderer solidarisch für Dich. Wer sich besser versichert fühlt per Honorarberatung nach §34d Absatz 1 Satz 4 GewO kann diese für jeden Versicherer wählen.
huk-Tarif SELECT- Hilfsmittel- Liste?
Sandro, Dienstag, 30.11.2010, 13:25 (vor 5107 Tagen) @ Joachim Röhl
Beim Tarif E wurde hier bemängelt, daß die Hilfsmittel- Liste sehr kurz ist.
Aber beim von Dir empfohlenen SELECT ist doch gerade diese Liste genauso kurz: "Als Hilfsmittel gelten Brillengläser, Kontaktlinsen, Hörgeräte und Sprechgeräte (elektronischer Kehlkopf), Krankenfahrstühle bis zu einem Rechnungsbetrag von 2.000 €, Bandagen, Geh- und Stützapparate, Kunst glieder, ferner die aus medizinischen Fachgeschäften bezogenen Bruchbänder, Leibbinden, Gummistrümpfe, orthopädischen Schuhe und Einlagen. Erstattungsfähig sind auch die Kosten für das Ausleihen und die Reparatur eines Hilfsmittels."
Bringt der Select hinsichtlich der Hilfsmittel tatsächlich keine Verbesserung? Falls das so ist, wäre das doch ein Ausschluß- Kriterium für diesen Tarif, oder?
huk-Tarif SELECT- Hilfsmittel- Liste?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Dienstag, 30.11.2010, 17:50 (vor 5107 Tagen) @ Sandro
Unter den Blinden ist der Einäugige bekanntlich König und im SELECT sind einige Dinge im Leistungskatalog, die in der E-Serie überhaupt nicht versichert sind wie ambulante Kuren, ambulante Psychotherapie, der Heilpraktiker oder auch die Versorgung in gemischte Anstalten ohne schriftliche Zusage vom Versicherer. Der Hilfsmittelkatalog selbst ist in beiden Tarifen nicht offen, aber im SELECT wird etwas mehr und höher erstattet z.B. statt 1500€ dann 2000€ für Krankenfahrstühle* oder Leistungen auch für Überwachungsmonitore, Blutzuckermessgeräte, Sehimplantate und CPAP-Geräte etc.
* wer sich den Begriff Rollstuhl näher ansieht, stellt schnell fest, daß im oben erwähntem Leistungszenarium kurzzeitige Gehunfähigkeit nach Oberschenkelhalsbruch ein einfaches Klappmodell sicher ausreicht, aber die Sanitätshäuser für unterschiedlichste Diagnosen auch wesentlich teuere Versorgungen im fünfstelligen Bereich anbieten. Auf Wunsch stelle ich gern auch für den SELECT mal eine Schadenssimulation ein.
huk-Tarif SELECT- Hilfsmittel- Liste?
Der_Frager, Mittwoch, 01.12.2010, 13:11 (vor 5106 Tagen) @ Joachim Röhl
Vielen Dank Herr Röhl für den Link zu dem CPAP-Gerät.
Da dies immer wieder in vielen Diskussionen aufgeführt wird, dachte ich immer, dass so ein Gerät mich in den finanziellen Ruin führen würde.
Nun ist die Relation einmal zurechtgerückt: So eine Ausgabe ist nicht existentzbedrohend! Und wer in der PKV ist sollte das locker bezahlen können ...
Man sollte sich auch mal überlegen, was so für Sonderausstattungen im Auto ausgegeben wird!