PKV Tarif empfehlenswert? (Private Krankenversicherungen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Sonntag, 24.10.2010, 23:29 (vor 5144 Tagen) @ MissX

1. Der aktuelle Beitrag ist bewußt so hoch gewählt, wie der in einer gesetzlichen Krankenversicherung für einen freiwillig versicherten Angestellten. Grund: der Arbeitgeber bezuschusst wie in der GKV die Summe zu fast fünfzig Prozent. Im Unterschied zum gesetzlichen System werden jedoch in der PKV mit jedem eingezahlten Beitrag Alterungsrückstellungen aufgebaut, welche die Zahlbeiträge im Rentenalter stabilisieren.

2. Mit dem 60. Lebensjahr entfällt die gesetzliche 10%ige Alterssicherung und mit Aufgabe der Berufstätigkeit auch das Krankentagegeld. Ab dem 65. Lebensjahr wird monatlich ein Beitragsnachlass von 200€ plus möglicher Gewinne gewährt. Insofern kann nach heutigem Stand von einem Beitrag von mindestens 348€ ausgegangen werden.

3. Wie Mitglieder der GKV erhalten auch privat versicherte Angestellte den gesetzlichen Zuschuss in Höhe von 7% ihrer Rente von der Deutschen Rentenversicherung. Nicht zu vergessen, über zwei Drittel der besser Verdienden erhalten betriebliche Versorgungen, Pensionszusagen, haben Wohneigentum im In- und auch Ausland bilden können, verfügen über Mieteinnahmen, Zinseinkünfte ..

4. In beiden Systemen sind Beitragserhöhungen zu erwarten, da sie auf dem gleichen Gesundheitsmarkt tätig sind. Während ein Verbleib in der GKV natürlich immer dann sinnvoll ist, wenn viele Familienmitglieder mitversichert sind oder ein Wechsel in die PKV schon deshalb ausscheidet, weil gesundheitliche Risiken bestehen, wird es die Entscheidung des Versicherten bleiben auch eine Zusatzversicherung mit Kostenerstattung zu wählen. Dieses Jahr werden durch die plötzliche Aufhebung der "gesetzlichen Sicherungsverwahrung" fast 100.0000 Angestellte in einer Vollversicherung erwartet, TK-Chef Norbert Clusen prognostizierte sogar noch dreissigtausend mehr; hanse-merkur, debeka, central und hallesche werden dabei den meisten Neuzugang verzeichnen.

5. Für die PKV spricht die lebenslange Leistungsgarantie und die Möglichkeit für jeden eingezahlten Euro eine finanzielle Gegenleistung zu erhalten. Insofern wird es von vielen Tarifversicherten begrüßt in jungen und mittleren Jahren die Summe von 1902€ alljährlich sinnvoll in private Altersvorsorge (158€ monatlich) zu investieren oder wie im konkreten Beispiel nur einen geringen Krankenversicherungsbeitrag zu zahlen. Wer jedoch die PKV als reine "Sparbüchse" betrachtet, ist dennoch vollkommen falsch beraten. Privatversicherte entscheiden sich konsequent für Eigenverantwortung und private Vorsorge, sind mehrheitlich bewußt aus der unterfinanzierten und leider überschuldeten Solidargemeinschaft ganz freiwillig ausgetreten.

Fragen? joachimroehl@web.de


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