PKV-Überti (Gesetzliche Krankenkassen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Samstag, 16.10.2010, 10:24 (vor 5153 Tagen) @ lachhaltmal
bearbeitet von Joachim Röhl, Samstag, 16.10.2010, 10:55

Die Bundesregierung selbst hat noch am 30.09. eine Minussumme von 11 Milliarden im Gesundheitsfonds beziffert und unverständlich als Defizit benannt. Wer nachfragt wie es dazu kommen konnte, muß erkennen, daß jahrelang Beiträge und Leistungen unterkalkuliert worden sind. Während unserer verehrte Frau Ministerin Schmidt aber einfach auf die 144 Milliarden Kapitalrückstellungen der PKV schielte und die weitere Systemflucht der Gutverdiener extrem behindert hat, geht Dr. Rösler sachgerechter mit den Problemen um. Er hat gegen harten politischen Widerstand das Ziel erklärt, daß künftig jeder Kassenversicherte eine gleichen Grundbeitrag zahlen soll. Dieser errechnet sich in etwa und wie oben beschrieben aus der Ausgabensumme geteilt durch die Zahl der Mitglieder und wird sich bei um die 200€ bewegen. Nachsatz: um Solidarität zu erhalten, soll für sozial Schwächere ein Ausgleich erfolgen.

Das weckt natürlich verständlichen Ärger, insbesondere bei den Millionen Null-Beitragszahlern wie der familienversicherten Ehefrau eines freiwillig versicherten besserverdienden Angestellten oder der 23jährigen studierenden Tochter des gesetzlich versicherten Unternehmers oder den Empfängern von ALG I. Auch bleibt nicht nachvollziehbar, warum angesichts der vorhandenen Schulden Millionen gutsituierte Rentner in der KVdR keinerlei Beiträge auf sonstige Einkommen wie Zinsen oder Mieteinnahmen bezahlen müssen? Solidarität ja, meint die neue Regierung, aber bitte vorrangig für die wirklich Bedürftigen und eher weniger für Nutznießer von Lücken und Fehlern im System der gesetzlichen Krankenversicherung.

Vorhandener Wildwuchs im privaten System tritt ebenso deutlich zu Tage, wenn ungenügend oder keinerlei private Altersvorsorge vom Versicherten aufgebaut wird, das Pflegekostenrisiko auch bei Millionen Privatversicherten nicht ausreichend abgesichert ist oder wie in den letzten Jahren zunehmend die Ärzteschaft die Verluste auf Kassenseite einfach durch massiv überhöhte Einnahmen vom Privatversicherten kompensiert. Dies führte dazu, daß es heute kaum einen Privatversicherten gibt, der nicht jährlich mindestens 120€ Mehrbeitrag zu zahlen hat, obwohl eigentlich eine Beitragserhöhung wegen des Älterwerdens ausgeschlosssen sein sollte!

Fazit: eine Gesundung der GKV führt zwangsläufig auch zur Stabilisierung der Kennzahlen und Kapitalrückstellungen der privaten Krankenversicherung.


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