Beste Versorgung (Gesetzliche Krankenkassen)

sunflower, Donnerstag, 23.08.2007, 16:32 (vor 6308 Tagen)

Hallo,

ich habe folgende Frage: Kann mir hier jemand sagen, ob es Krankenkassen mit Modellen für an Depressionen, bzw. generell psychisch erkrankte Menschen gibt? Im Moment scheint sich so viel zu ändern, dass ich überhaupt nicht mehr durchblicke... Ich weiss aber, dass von meiner Krankenkasse keine Unterstützung (gleich welcher Art) kommt, ich zahle meinen mtl. Beitrag und damit ist für die alles erledigt :-(

Freue mich über Hilfe,

sunflower

Re: Beste Versorgung

Elgin Fischbach @, Donnerstag, 23.08.2007, 20:56 (vor 6308 Tagen) @ sunflower

Die TK fördert im Rahmen der integrierten Versorgung die Behandlung von Depressionen:

http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/dossiers/depression/02__wege__aus/02__integrierte__versorgung/int__vers__nav.html

Re: Beste Versorgung

GKV-ADM, Donnerstag, 23.08.2007, 22:37 (vor 6307 Tagen) @ sunflower

"keine Unterstützung gleich welcher Art"

Habe ich mich da verlesen? Schon mal mitbekommen, dass die Kasse deine Behandlungskosten beim Psychoherapeuten,Krankenhaus überinimmt? Psychopharmaka sind auch nicht gerade billig.
Die GKV ist dazu da, deine Krankheitskosten zu übernehmen. Ende. Für die Behandlung sind DU und Deine ÄRZTE zuständig. Der Rest ist doch Staatsmedizin.

Re: Beste Versorgung

sunflower, Donnerstag, 23.08.2007, 23:14 (vor 6307 Tagen) @ GKV-ADM

Hallo,

@ Elgin: Danke für den thread!!

@ GKV-ADM: Danke für einen überflüssigen Kommentar. Natürlich weiss ich, dass die Krankenkasse solche Kosten übernimmt, darum geht es nicht. Eigentlich sollte aber doch der Kasse etwas daran liegen, dass solche Kosten auf Dauer minimiert werden oder vielleicht sogar ganz weg fallen, oder nicht??
Im Moment ist es aber so, dass die Kasse den niedrigstmöglichen Beitragssatz erhält, weil aus gesundheitlichen Gründen derzeit an Arbeit nicht gedacht werden kann, im selben Atemzug aber eine Reha zur Stabilisierung aus Kostengründen abgelehnt wird. Abgesehen davon kann im Rahmen einer Reha dann auch medikamentös eingestellt werden und muss nicht wie bei einem Versuchskaninchen mal das eine und dann das andere ausprobieren, was auf Dauer garantiert teurer ist.

sunflower

Re: Beste Versorgung

Psychiater, Freitag, 24.08.2007, 09:14 (vor 6307 Tagen) @ sunflower

Muss es immer eine (teure) Reha sein? Gerade beim Thema Depression sind es oft die kleinen Dinge, die viel helfen, zum Beispiel sein Umfeld strukturieren, sich selbst motivieren, Freundschaften pflegen, etc.

Manch einer denkt, eine Reha ist soetwas wie eine Wunderheilungsanstalt, oftmals ist es nicht mehr wie ein bezahlter Urlaub mit Kurschatten. Sich mit "kranken" zu umgeben ist übrigens meist schlechter als von Gesunden zu lernen.

Re: Beste Versorgung

Gast, Freitag, 24.08.2007, 09:41 (vor 6307 Tagen) @ Psychiater

Na ja, sehr oberflächlicher Beitrag. Das Krankheitsbild sollte man nicht als Freundschafts/Beziehungsproblem abstempeln.
Für mich stellt sich nur die Frage, warum lehnt der RVT den REHA Antrag ab? Wurdest du von deiner KK aufgefordert wg. KG-Bezug einen REHA Antrag zu stellen? Schließlich geht es um den Erhalt deiner Erwerbsfähigkeit. Mehr Info´s wäre prima.

P. S. Ob eine Intergrierte Versorgung (IV) mehr Beratung/Behandlungsqualität bietet weiß ich nicht, aber dein Arzt. IV bieten alle gängigen KK an, nicht nur die TK. Aber Elgin kann es ja nicht lassen :)
Ob es bei deiner KK Fachberater für dein Erkrankungsbild gibt weiß ich leider auch nicht, bei meiner gibt es aber solche Beratungszentren. Vielleicht einfach nochmal anrufen.

Re: Beste Versorgung

Krankenkassenbetriebswirt, Freitag, 24.08.2007, 17:22 (vor 6307 Tagen) @ GKV-ADM

Lieber GKV-ADM,

vertrödel nicht Deine Zeit hier im Forum und wirb Kunden für Deine kleine Krankenkasse, die auf Dauer zu einer Deiner unseriösen Krankenkassen gehören wird. Deine kleine Kasse fällt wahrscheinlich nicht so sehr auf, da Ihr keine bedeutende Rolle spielt. Ich bin gut ausgebildet und weiß, dass billig nicht immer besser ist und das Geiz schon gar nicht geil ist und die Fehler durch die staatlichen Regelementierungen entstanden sind. Wir sind unbedeutend, da die Kassen nur ausführende Organe und ein Spielball der Politik sind. Die Menschen in den Krankenkassen, egal ob GKV oder PKV, werden lediglich verwaltet. Die Menschen werden weiter übergewichtig, sitzen rum, treiben keinen Sport, rauchen und trinken Alkohol. Die Kassen haben kaum eine Möglichkeit auf diese Situation zu reagieren. Die Fettwelle schwappt über Deutschland und die Menschen leiden an Diabetes. Soziale Ungerechtigkeit wirkt sich in einer ungesünderen Lebensweise und höheren Leistungsausgaben aus. 2,76 geben die Kassen für präventive Maßnahmen je Versicherten aus und ganze 3000,00 Euro werden ca. für die Krankenbehandlung etc. ausgegeben. Leute, das System muß radikal verändert werden und da hilft es nix, dass ein AOK Kunde zur IKK Direkt wechselt oder ein BKK Novitas Kunde zur BKK Dr. Oetker so nach dem Motto "Spare Beiträge" bis Ende 2008, um dann Netto wieder weniger in der Tasche zu haben.

GKV-ADM: Dein System geht zu Grunde und ich werde meine Kunden billiger machen und mein Team an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen.

Re: Beste Versorgung

Elgin Fischbach @, Samstag, 25.08.2007, 12:24 (vor 6306 Tagen) @ Krankenkassenbetriebswirt

Wir sind unbedeutend, da die Kassen nur ausführende Organe und ein Spielball der Politik sind.

Warum werden von vielen Kassen vorhandene gesetzliche Spielräume im Rahmen von freiwilligen Satzungsleistungen nicht konsequenz ausgenutzt? Beispiele: Stärkere Förderung von Präventionskursen im Rahmen der Primärprävention (die einzelnen Kassen unterstützen hier ihre Versicherten finanziell und quantitativ unterschiedlich gut oder schlecht), Komplementärmedizin - die im Gegensatz zur Schulmedizin stärker präventiv statt nur kurativ orientiert ist (die allerwenigsten Kassen setzten ein Urteil des Bundessozialgerichtes v. 22.03.2005 um, auf dessen Grundlage gesetzliche Krankenkassen anthroposophische Medizin verstärkt erstatten dürfen - aber leider nicht müssen).

Die Menschen in den Krankenkassen, egal ob GKV oder PKV, werden lediglich verwaltet.

Das hängt nicht zuletzt auch sehr stark vom einzelnen Sachbearbeiter ab: Berät er seine Versicherten im Ernstfall bzw. auch auf Anfrage über vorhandene Möglichkeiten der jeweiligen Krankenkasse - insbesondere auch im Rahmen freiwilliger Satzungsleistungen, die dem Arzt evt. gar nicht bekannt sind? Und das nicht nur im Akutfall, sondern auch im Rahmen möglicher Prävention? Oder handelt es sich beim jeweiligen Sachbearbeiter um einen Bürokraten, der nur seine "Fälle" formell abarbeitet?

Die Menschen werden weiter übergewichtig, sitzen rum, treiben keinen Sport, rauchen und trinken Alkohol. Die Kassen haben kaum eine Möglichkeit auf diese Situation zu reagieren. ... Soziale Ungerechtigkeit wirkt sich in einer ungesünderen Lebensweise und höheren Leistungsausgaben aus.

Zum einen fördern die einzelnen Kassen die Primärprävention sehr unterschiedlich (siehe oben). Außerdem belegen mittlerweile diverse Untersuchungen, dass gesundheitliches Fehlverhalten stark vom Bildungsgrad abhängig ist - sprich: Akademiker verhalten sich weitaus seltener gesundheitsgefährdend als ungelernte Hilfsarbeiter. Bei Arbeitslosen kommt es auf die vorhandene Vorbildung an: Ein arbeitsloser Akademiker geht mit seiner Gesundheit immer noch verantwortungsbewusster um als ein arbeitsloser ungelernter Hilfsarbeiter. Dementsprechend sehe ich den Schlüssel zur Problemlösung in erster Linie im Bildungsbereich, bereits die PISA-Studie vor mehreren Jahren hat ja die speziell in Deutschland extrem ausgeprägte Selektierung unseres Bildungswesens nach der sozialen Herkunft und die damit einhergehenden unterschiedlichen Bildungschancen öffentlich angeprangert.

Leute, das System muß radikal verändert werden und da hilft es nix, dass ein AOK Kunde zur IKK Direkt wechselt oder ein BKK Novitas Kunde zur BKK Dr. Oetker so nach dem Motto "Spare Beiträge" bis Ende 2008, um dann Netto wieder weniger in der Tasche zu haben.

Die beitragsgünstigeren Kassen sind vielfach deshalb so günstig, weil sie weniger freiwillige Satzungsleistungen anbieten und deren Mitglieder seltener krank sind - sprich: Die besser Gebildeten und damit auch Gesundheitsbewussteren (ob zugleich auch besser verdienend, sei im Einzelfall dahingestellt - denn heutzutage müssen auch Akademiker nicht selten mit im Vergleich zu früher schlechter bezahlten Jobs vorlieb nehmen) wechseln eher ihre Kasse als wenig Gebildete, die zudem oft ungesünder leben - siehe oben.

Gruß
Elgin

Re: Beste Versorgung

reformstau, Montag, 27.08.2007, 07:26 (vor 6304 Tagen) @ Elgin Fischbach

Zitat: >Warum werden von vielen Kassen vorhandene gesetzliche Spielräume im Rahmen von freiwilligen Satzungsleistungen nicht konsequenz ausgenutzt? Beispiele: ....Komplementärmedizin - die im Gegensatz zur Schulmedizin stärker präventiv statt nur kurativ orientiert ist (die allerwenigsten Kassen setzten ein Urteil des Bundessozialgerichtes v. 22.03.2005 um, auf dessen Grundlage gesetzliche Krankenkassen anthroposophische Medizin verstärkt erstatten dürfen - aber leider nicht müssen).[q]

Das ist ganz einfach, weil soche Leistungen viel Geld kosten und der medizinische Nutzen und spätere Einsparungen nicht meßbar sind. Denn wenn diese Leistungen so wichtig wären, warum macht sie dann nicht zur Pflicht?

Bei den anderen drei Punkten stimme ich allerdings zu.

Re: Beste Versorgung

Elgin Fischbach @, Montag, 27.08.2007, 10:33 (vor 6304 Tagen) @ reformstau

Das ist ganz einfach, weil soche Leistungen viel Geld kosten und der medizinische Nutzen und spätere Einsparungen nicht meßbar sind.

Komplementärmedizin ist nun "mal - ganz im Gegensatz zur Schulmedizin - nicht standardisiert, sondern individualisiert. Das sieht man ja schon allein an dem Beispiel, dass in der Komplementärmedizin bei gleicher symptomatischer Erkrankung mehrerer Personen jeweils unterschiedliche (weil primär ursachenorientierte statt rein symptomatisch orientierte ) Therapien und/oder Medikamente verordnet werden. Entscheidend kann hier deshalb einzig und allein das Ergebnis sein - sprich: Konnte dem einzelnen Patienten gut oder weniger gut geholfen werden, und wie dauerhaft bzw. nachhaltig wirkt diese Therapie? Dafür werden in der Komplementärmedizin laufend Patientenbefragungen durchgeführt - zumal der einzelne Patient selbst am besten beurteilen kann, ob er sich nach der Therapie besser fühlt oder nicht. Dass eine ursachenorientierte Therapie (fast) immer "nachhaltiger" ist als eine rein symptomatisch orientierte Therapie, bei der die eigentliche Ursache der Erkankung "außen vor" bleibt, dürfte jedem klar denkenden Menschen einleuchten.

Denn wenn diese Leistungen so wichtig wären, warum macht sie dann nicht zur Pflicht?

Ich gehöre zu denjenigen, die schon seit langem - auch als Mitglied entspechender Organisationen: 1) http://www.gesundheitaktiv-heilkunst.de , 2) Europäischer Verbraucherverband für Naturmedizin - die Gleichberechtigung von Schul- und Komplementärmedizin in der GKV fordern. Und zwar deshalb, weil die Komplementärmdizin gerade auch solchen Patienten hilft, bei denen die reine Schulmedizin zuvor kläglich versagt hat - was ich sowohl beruflich als auch als Patientin selbst konkret erfahren habe. Dies sollte jedem verantwortungs- und kostenbewussten Entscheidungsträger sehr zu denken; denn was bringt es, Millionen Euros für rein schulmedizinische Maßnahmen sprichwörtlich "zum Fenster hinauszuwerfen", die dem einzelnen Betroffen gar nichts oder nur wenig nützen?

Gruß
Elgin

Re: Beste Versorgung

GKV-ADM, Dienstag, 28.08.2007, 23:54 (vor 6302 Tagen) @ Elgin Fischbach

Wo ist das Problem?

Auch der Schulmediziner versucht seinem Patienten individuell zu helfen. Auch der Schulmediziner will die Ursachen des Symptoms "Krankheit" finden. Denn anders kann er ja nicht heilen, sondern nur behandeln. Diese beiden Dinge sind also keine Alleinstellungsmerkmale der Komplementärmedizin. Das Problem ist doch eher, dass unsere Schulmedizin zur Geräte- und Facharztmedizin verkommen ist. Der Hausarzt, der die psycho-soziale Umgebung des Kunden kennt, der eine Gesamtannamnese stellen kann, der die "Macken" seines Patienten kennt muss gestärkt werden. In Teilen erkennt man ja , dass auch die Politik profunde analysiert hat und nun reagiert.

Ich meine: Kann eine Therapie ihren Erfolg nicht nach wissenschatlichen Maßstäben nachweisen, gehört sie nicht in den Katalog der GKV. Kann Sie es muss sie bezahlt werden . Egal ob Schul- oder Komplementärmedizin. Es gibt nur eine Medizin.

Re: Beste Versorgung

Krankenkassenbetriebswirt, Mittwoch, 29.08.2007, 17:02 (vor 6302 Tagen) @ GKV-ADM

@GKV-ADM:

Ich breche die Diskussion an dieser Stelle ab, da ich nicht davon ausgehe, dass der GKV-ADM eine ernstgemeinte Diskussion herbeiführen möchte, sondern nur mit seinen psycho-medizinischen Wortgeplänkel ein Schauspiel liefern möchte.

Aus dem Kreis

Re: Beste Versorgung

GKV-ADM, Donnerstag, 30.08.2007, 23:05 (vor 6300 Tagen) @ Krankenkassenbetriebswirt

Welche Diskussion hast Du denn schon geführt, lieber Krankenkassenbetriebswirt? Meinst Du mit Diskussion dein eines "Die-Welt-ist-so-schlecht"-Statement? Ansonsten kam nichts von Dir. Und nun schmollen und in die Ecke setzen?

Abgesehen davon: mein letzter Beitrag war völlig ernstgemeint. Ich kann nämlich auch auf dieser Klaviatur spielen. Wenn ich will...;-)

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