Dicke kosten Gesundheits-System 17 Milliarden Euro (Gesetzliche Krankenkassen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 21.07.2010, 16:08 (vor 5243 Tagen)

Ob das nur eine sogenannte Sommerlochdiskussion losgetreten vom Münchner Institut für Gesundheitsökonomik ist, sei mal dahingestellt. "Mindestens zehn Prozent der gesamten Gesundheitskosten werden durch die Folgekrankheiten von Übergewicht verursacht und das sind jährlich über 17 Milliarden Euro", liest man neben weiteren Veröffentlichungen heute auch im landesweiten Zentralorgan der betroffenen Zielgruppe. Die häufigsten Folgekrankheiten von Übergewicht seien Diabetes, Herz-Kreislaufkrankheiten, Gelenkschäden, Darmkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs. "Außerdem benötigen Übergewichtige häufiger psychologische Betreuung als Normalgewichtige" sagt Prof. Dr. Günter Neubauer. Hinzu kämen weitere Ausgaben wie spezielle OP-Tische oder Krankenhausbetten für extrem übergewichtige Patienten ..


Warum werden nicht endlich klar berechenbare und faire Zuschläge für einen BMI über 30 eingeführt, auch Risikobeiträge oder wahlweise Leistungsausschlüsse für Raucher wären denkbar. Raucher? Das sind nicht nur in Bayern fast ausnahmslos vorallem Mitbürger, die die ärztliche Diagnose "chronisch obstruktive Bronchitis" gestellt bekommen. Aber auch dauerhaft manifestierte Diagnosen wie Alkoholabhängigkeit nach ICD-10 mit einem γ-GT von weit über 60 könnte man schonend in die gesundheitliche bzw. gesellschaftliche Verantwortung einbeziehen. Könnte oder sind die amtlichen Leberpunktionen bei einem MPU nur zweckgebundener Schwindel? Wer gar 150€ aufwärts für eine einzige Tätowiersitzung übrig hat, gehört sicher ebenso ins Blickfeld. Aber da sind ja glücklicherweise Besitzstandswahrung und der felsenfeste Schutz des SGB V vor und die verhindern sicher noch weitere Jahre, daß einer mal nicht des anderen Last trage, zumindestens solange noch Lastenträger da sind.

Quelle

Dicke kosten Gesundheits-System 17 Milliarden Euro

gast, Mittwoch, 21.07.2010, 20:35 (vor 5243 Tagen) @ Joachim Röhl

und wieder mal so ein geistfreier Beitrag des Herrn Röhl

... Bestrafung der Raucher ... klingt ja gut ... aber Kontrolle ... WIE????

60 Mill. die jedes jahr zum test müssen ... Kostet ja auch nix und ist ja kein Einriff in die Persönlichkeitsrechte!

Dann soll doch mal Hr. Röhl als erstes das Grundgesetz abschaffen und dann sehen wir weiter

*kopfschüttel

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François, Mittwoch, 21.07.2010, 20:55 (vor 5243 Tagen) @ gast

Also wie ich das verstehe schreibt er über klar abgegrenzte Diagnosen, die nur von Ärzten festgestellt werden können. Eine Raucherbronchitis bekommt man ja sicher nicht, wenn man mal ab und zu zwei drei Entspannungszigaretten zieht und ein Fläschen Champagner macht ja besztimmt auch noch keinen Alkoholiker. So stell ich mir das vor und hab durch Angehörige in der PKV die Erfahrung gemacht, daß man da schon sehr gezielt nachfragt, auch nach Suchtkrankheiten. Trotzdem versicjhern sich Leute dort und die Welt bricht nicht zusammen. Dem Hern Röhl macht es aber manchmal Spass hier so ein bischen zu provozieren und vielleicht sollte er auf manche Gäste etwas mehr Rücksicht nehmen!!! :-) :-) :-)

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Gast, Mittwoch, 21.07.2010, 23:41 (vor 5243 Tagen) @ Joachim Röhl

Und was ist mit den vielen anderen Personengruppen, die ebenfalls durch Selbstverschulden den Kassen Milliarden kosten?
- Freizeitsportler, die häufig Knochenbrüche und Knieverletzungen haben
- Motorrad- und Autofahrer, die häufig nur zum Spaß herumfahren, Unfälle verursachen und die Umwelt verpesten (z.B. Feinstaub) und dadurch viele Krebskranke verursachen
- Urlauber, die in der Sonne braten und später Hautkrebs bekommen
- Kaffeetrinker, die häufiger als andere an Herz- und Kreislaufbeschwerden erkranken
- Handybesitzer, da durch die Strahlung gesundheitliche Schäden auftreten können

Diese Liste kann man beliebig fortführen, bis JEDER betroffen ist und einen Risikozuschlag zahlen muss.

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 22.07.2010, 00:37 (vor 5243 Tagen) @ Gast

Schön, daß Du wieder zur Sachlichkiet zurück gefunden hast und wir den Disput nach bereits gestern genannter Schachspiellogik weiterführen können.

Die GKV hat die Aufgabe die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern und die Versicherten sind (so steht es sogar im Paragrafen 1 des SGB V) für ihre Gesundheit mitverantwortlich. In diesem Sinne volles Verständnis für Deine Ergänzungen und wenn wir alle noch sicher dreissig vierzig weitere Ungereimtheiten aufzeigen, stehen wir dann vor dem nächsten Problem - wo fangen wir an unsere Ideen und Vorschläge zur Stallausmistung einzubringen? Mit ihren hauseigenen Baustellen beschäftigt sich die GKV seit Jahrzehnten* und das Spannungsdreieck zwischen sozialer Verträglichkeit, Leistungsauftrag der Kasse und der Mitverantwortung des Versicherten wird wohl immer ein wunder Punkt bleiben.

Bekanntlich beginnt auch die größte Reise mit einem ersten Schritt und die aus meiner Sicht markantesten Posten bzw. Kosten von Adipositas, COPD und Alkoholismus habe ich in unserer offenen Diskussion einfach mal fokussiert. Bringt nichts? Doch, denn gelegentlich führen IPs unserer stillen Mitleser auch ins Berliner Zentrum.

* Archiv 2003

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Samson, Donnerstag, 22.07.2010, 06:42 (vor 5243 Tagen) @ Joachim Röhl

Herr Röhl, zur Abwechslung finde ich Ihre Gedangen im Eingangsposting mal genial.
Ohne Leistungsbeschränkung geht es nicht.
Ein erster minimaler Ansatz ist der § 52 SGB V, wo z.B. auf die Tattoos hingewiesen wird. Nun sollte es weiter gehen.

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Gast, Donnerstag, 22.07.2010, 10:10 (vor 5242 Tagen) @ Samson

Nur gesunde, schlanke, nichtrauchende Versicherte mit hoher Lebenserwartung wären wohl der größte Kollaps für unser Sozialsystem, wer sollte diese Renten aufbringen und auch diese Menschen wären -evtl.erst einige Jahre später - von den gleichen Erkrankungen betroffen!!! Die bessere Alternative sind doch die gestreßten, rauchenden, übergewichtigen Mitglieder unserer Gesellschaft, die kurz vor oder nach der Berentung ein Herzinfarkt niederstreckt.
Das alles ist eine Milchmädchenrechnung - leben und leben lassen, auch in der Steinzeit gab es schon Dick und dünn, genauso wie groß und klein.....

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Skalpell, Donnerstag, 19.08.2010, 19:14 (vor 5214 Tagen) @ Samson

Herr Röhl, zur Abwechslung finde ich Ihre Gedangen im Eingangsposting mal genial. Ohne Leistungsbeschränkung geht es nicht. Ein erster minimaler Ansatz ist der § 52 SGB V, wo z.B. auf die Tattoos hingewiesen wird. Nun sollte es weiter gehen.

Tattoos und die Entfernung derselben (bzw. die Behandlung von Komplikationen) mit Präadipositas oder schwerer Adipositas zu vergleichen, wiehert da nicht sogar ein Pferd ohne Zähne?

Worum es hier nämlich in erster Linie geht, hat "Samson" selbst klar und deutlich formuliert: "Leistungsbeschränkung" und nicht um die Gesundheit der Bürger.

Dicke kosten Gesundheits-System 17 Milliarden Euro

gast, Donnerstag, 22.07.2010, 18:06 (vor 5242 Tagen) @ Joachim Röhl

sorry der beitrag vom 21.7. 23.41 war nicht von mir sondern einem anderen gast

... was ist an der copd selbstverschuldet? dafür dibt es sehr vielfältige ursachen.

mach doch malen einen vorschlag zur praktischen umsetzung!

... lungenfunktionstest + test ob raucher, jährliches wiegen beim amtsarzt und lebertest

... schwachsinn!!!!

der gedanke ist ja gut doch niemals umsetzbar!


... man ist halt der theoretisch denkende pkv-vermittler! und in der theorie ist die pkv für manche bei der beratung gut und in der praxis zeigt sich das gegenteil. die landen dann in solchen foren und betteln um die rückkehr in die gkv

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Gast, Donnerstag, 22.07.2010, 21:54 (vor 5242 Tagen) @ gast

sorry der beitrag vom 22.7. 18.06 war nicht von mir sondern einem anderen gast

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 22.07.2010, 22:08 (vor 5242 Tagen) @ gast

Lieber Gast oder gast oder doch Gast ? Bitte registrier Dich doch mal, auch um Deinen wirklichen Namen zu schützen, bevors ein anderer tut. Zum Thema: nur ein Prozent der gesetzlich Versicherten verursacht über 30% der Kosten z.B. nur bei Medikamenten, wenige sogenannte Multimorbide verbrauchen einen Großteil des medizinischen Budget und über 80% der gesamten Gesundheitskosten fallen in den letzten zwei Lebensjahren an! Bei der dramatischen Vergreisung der deutschen Bevölkerung ist somit ein Kostenstop nicht absehbar. Wissenschaftliche Untersuchungen/Statistiken beschreiben dies alles unter der Gesundheitsberichtserstattung des Bundes und führen einfach dazu nachzufragen, wann und wie endlich eine wirksame Kostenbremse im System eingebaut werden kann. Auch Privatversicherte besser oder weniger betucht sind meist Steuerzahler und finanzieren somit die GKV wenn auch indirekt mit.

Aus Sicht eines Freundes von PKV & Eigenverantwortung kenne ich die unterschiedlichsten selektiven Methoden dieser Seite. Wer bei Antragsstellung angeben kann gesund zu sein bzw. eine geringe Schadensquote hat, bekommt höchstens einmal jährlich ein Briefchen zur Beitragsrückerstattung und hin und wieder Vorschläge sein Leistungspaket zu optimieren. Wer aber wie z.B. bei hanse-merkur möglich vor seinem Hausarzt erklärt, daß er Nichtraucher ist und somit "in den letzten 12 Monaten weder Zigaretten noch Zigarren, Pfeife oder sonstigen Tabak unter Feuer konsumiert hat" und dessen Laborwerte (Harnsäure, Blutzucker, Cholesterin) im grünen Bereich sind, dessen BMI zwischen 19 und 25 bzw. sein Blutdruck < 140/90 ebenso im nichtpathologischen Bereich liegen, erhält 10% zusätzlichen Preisnachlass auf die nächsten zwei Jahre. Was spricht dagegen? Der freiwillige Arztbesuch selbst dauert weniger zwanzig Minuten, die Gesellschaft läßt sich diese einfache Investition in die künftigen Beiträge 59,81€ kosten, die direkt an den Arzt ausgezahlt werden. Nach meiner Erfahrung sind die meisten Versicherten bemüht um ihre medizinischen Werte und belohnt wird somit zurecht der Gesunde. In so fern null Verständnis für Übergewichtige, Raucher und Alkoholiker, die bei diesem einfachen Test zwar zu einem Drittel die "Durchfaller" ausmachen, aber schon im nächsten Jahr eine neue Chance haben.

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Bosselt, Freitag, 23.07.2010, 12:10 (vor 5241 Tagen) @ Gast

... und nicht vergessen: Die Dummen!!!
Die sollten auch mehr bezahlen. Das würde sich wirklich richtig lohnen - sowohl für die PKV als auch für die GKV.
Warum ist da nur bisher noch keiner drauf gekommen,
fragt sich und die schlauen KK-Mitarbeiter in diesem Forum
bosselt

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 23.07.2010, 13:03 (vor 5241 Tagen) @ Bosselt

Die Diagnosen nach ICD-10 F 70 ff. sind angeboren und stellen somit auch kein subjektives Selbstverschulden dar. Bei genanntem Gesundheitsrabatt geht es im ärztlichen Attest um die Selektion genannter Krankheitsbilder und in Folge vorrangig um zu erwartende bzw. bereits bestehende Stoffwechselerkrankungen.

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Czauderna, Freitag, 23.07.2010, 14:39 (vor 5241 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo,
vorneweg - ich bin auch nicht gerade schlank, habe auch schon mal geraucht und trinke ganz gerne ein oder zwei Gläser Wein oder Sekt, und wie man hier inzwischen auch weiss, arbeite ich seit mehr als 42 Jahren bei einer gesetzlichen Krankenkasse.
Nun zum eigentlichen Thema - es ist Sommer und dazu gehört auch das sich jährlich wiederholende Sommerloch und dies natürlich auch zu unserem gemeinsamen Thema : Krankenversicherung.
Nicht zum erstem Male sind wieder die "Dicken" dran - wer dick ist, und das ist nun mal optisch sofort und leich festzustellen, der soll mehr zahlen als der "Schlanke", quasi einen Risikozuschlag, auch in der GKV. Warum die "Dicken" - wie gesagt, bei denen sieht man es - beim Raucher, beim Alkoholiker, beim Bergsteiger, beim Fallschirmspringer, beim Fussballer, beim Rennfahrer, bei Ski-Läufer usw.usw., da wird die Sache etwas schwieriger - da sieht man nix !!!
Wer den Vorschlag macht dass "Dicke" mehr zahlen sollen, der sollte auch eine logische Begründung abliefern dafür dass er nur eine bestimmte Versichertengruppe in Auge gefasst hat, liegt doch das Risiko einer "kostenaufwendigen" Erkrankung oder Verletzung bei den o.g. anderen Gruppen genauso hoch oder ungleich höher, nur würde die Identifizierung dieser Gruppen wahrscheinlich den Risikozuschlag wieder aufheben.
In der Praxis würde dann der "Säuferbalken" auf der KVK vermerkt werden ?????.
Nein, ein unsäglicher Vorschlag ist das wenn er auch sehr populistisch daherkommt.
Gruss
Czauderna

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 23.07.2010, 18:49 (vor 5241 Tagen) @ Czauderna

Der Vorstoß kommt immerhin vom leitenden verbeamteten Professor des Münchner Instituts für Gesundheitsökonomik und nicht wie angenommen von wilden Heißspornen der FDP und will einfach sagen, daß jeder so leben soll wie er will. Ob nun mit täglich zu viel Alkohol oder angemessen, mit ausgewogener Ernährung oder vorwiegend McDonald und sogenanntem junk food vom Billigdiscounter, als Freund von sportlicher Betätigung oder nur verfettet mit Fernbedienung vor der Glotze - jeder nach gusto. Aber und da kommt der entscheidende Ansatz, wer Kosten in seiner Krankenversicherung durch ungesunde Lebensweise verursacht oder noch mit Nachlässen auf den Zahlbeitrag liebäugelt, der und nur der sollte zur Kasse gebeten werden. So verstehe und begrüße ich das ganz im Sinne von bereits erwähntem §52 im SGB V als durchaus erstem Schritt.

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reformstau, Montag, 26.07.2010, 07:34 (vor 5239 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo,

interessante Diskussion. Ich halte eine Zuschlag auf die Beiträge für nicht umsetzbar - genau aus den genannten Gründen.
Wo ist die Grenze und wer soll das wie oft kontrollieren?

Umsetzbar sind meines Erachtens nur Steuern auf ungesunde Lebensmittel, Fastfood oder dergleichen. Zum einem könnte es einen Lenkungseffekt geben (wie z. B. bei Tabak und Alkopops) zum anderen kommt Geld in die Kassen. Wichtig ist halt nur, dass dieses Geld dann auch im Gesundheitswesen ankommt und nicht nur wieder zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet wird.

Bei "gefährlichen" Sportarten ist das so eine Sache. Hier muss man wohl Kosten für Verletzungen in Kauf nehmen, wenn man will, dass sich die Leute bewegen.

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Dienstag, 27.07.2010, 00:52 (vor 5238 Tagen) @ reformstau

Warum hast Du das überlesen? Wer Leistungen will, sprich Kosten produziert, also seine Schippkarte im Zusammenhang mit genannten Krankheitsbildern einsetzt, wird von seinem Arzt nach medizinischen Parametern geprüft. An allen anderen geht das Thema somit komplett vorbei, denn nur einige wenige Millionen der Kassenpatienten zählen zu den Übergewichtigen, Alkohlkranken und abhängigen Rauchern. Desweiteren kann auf einen Versicherunsbeitrag ein Nachlass wegen gesunder Lebensführung, sportlicher Betätigung ff. gegeben werden. Und wer den haben möchte, bekommt nach ärztlicher Prüfung, Bescheinigung von Fitnesskursteilnahme etc. entsprechende Nachlässe. Ist ja ein Thema, was auch bei vielen gesetzlichen Kassen schon heute in einigen Wahltarifen erfolgreich eingebaut wird - aber eben noch nicht energisch genug an die Kostenmacher rangeht. Grund? Wer das in der Bundesrepublik wagt, wird politisch abgestraft oder anderswie faktisch fertig gemacht mit Sprüchen aus der Mottenkiste, sonstiger kreativer Gutmenschelei bis hin zum Vorwurf eines "Sozialdarwinismus".

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gast, Dienstag, 27.07.2010, 06:43 (vor 5238 Tagen) @ Joachim Röhl

Joachim - du bist und bleibst ein theoretiker, der seine idee nie bis zuletzt (realistische praktische vollständige umsetzung) durch denkt.

... übrigens ein verhalten welches bei politikern sehr ausgeprägt ist.

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Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Dienstag, 27.07.2010, 10:04 (vor 5237 Tagen) @ gast

Die Idee ist doch nicht auf meinem Mist gewachsen, ich habe meine Erfahrungen in der PKV verglichen mit dem, was in der GKV jedenfalls zur Zeit noch undenkbar erscheint und ausformuliert. Aber als Praktiker kannst Du uns ja sicher Gründe benennen, warum man am bisherigen System festhalten sollte.

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gast, Mittwoch, 28.07.2010, 06:56 (vor 5237 Tagen) @ Joachim Röhl

@joachim . warum sollte ich dir Gründe nennen können? Ich sage ja nur, dass die Umsetzung praktisch unmöglich ist. Und auch deine PKVen können es nicht

habe daml paar Fragen/Aussagen

1. Prüfung Raucher:

wann will die PKV prüfen? Bei Beginn der Versicherung? ... wäre natürlich unter Umständen die Geburt und da sind ja alle Nichtraucher ;-)

muss ich später nachmelden, dass ich nun mit 20 Raucher bin und zahle dann mehr Beitrag? und wenn ich wieder aufhöre weniger?

und was ist wenn ich es nicht melde und erkranke an Lungenkrebs?
zahlt dann meine Versicherung die Leistungen nicht und ich muss sterben?

2. Prüfung Übergewicht.

hier gilt das gleiche wie oben wegen Meldung und Auswirkungen. Gerade bei Überwgewicht kann man schwer eine Grenze ziehen ab wann es gesundheitsschädlich ist. Und ich kenne topfitte Fitnesssportler, die haben ganz schöne Muskelpakete (keine Bodybuilder) die haben bei 180 cm auch eine BMI von über 25 und müssten bei dir einen Zuschlag zahlen.

uswusf .... aber Joachim hat mal wieder einen tolle Idee die in die große weite Welt hinausposaunt

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Skalpell, Donnerstag, 19.08.2010, 19:49 (vor 5214 Tagen) @ Gast

Und was ist mit den vielen anderen Personengruppen, die ebenfalls durch Selbstverschulden den Kassen Milliarden kosten?
- Freizeitsportler, die häufig Knochenbrüche und Knieverletzungen haben
- Motorrad- und Autofahrer, die häufig nur zum Spaß herumfahren, Unfälle verursachen und die Umwelt verpesten (z.B. Feinstaub) und dadurch viele Krebskranke verursachen
- Urlauber, die in der Sonne braten und später Hautkrebs bekommen
- Kaffeetrinker, die häufiger als andere an Herz- und Kreislaufbeschwerden erkranken
- Handybesitzer, da durch die Strahlung gesundheitliche Schäden auftreten können

Diese Liste kann man beliebig fortführen, bis JEDER betroffen ist und einen Risikozuschlag zahlen muss.

So ist es, aber das verstehen unsere neoliberalen Gesundheitspolitiker vom Typ Rösler eben unter Freiheit und Eigenverantwortung in der Gesundheitsvorsorge.

Die Gruppe, die am meisten Kosten verursacht, besteht naturgemäß aus diejenigen, die überhaupt krank werden. Damit die schwerreichen Leistungsträger nun demnächst wieder ordentlich vom sozialen Ballast entlastet werden können, haben die Apologeten des freien Marktes daher langfristig (in einem natürlich streng geheimen Dossier) vorgesehen, die gesetzliche Krankenversicherung irgendwann ganz abzuschaffen und alle Risiken auf die kranken Arbeitnehmer, kranken Rentner, kranken Studenten, kranken Arbeitslosen usw. zu verlagern.

Wer dann krank ist oder krank wird, muss alle Leistungen grundsätzlich aus seiner privaten Tasche bezahlen und wer sich das nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt und muss früher sterben.

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