Pleite City BKK (Gesetzliche Krankenkassen)
Gast, Samstag, 12.06.2010, 12:02 (vor 5279 Tagen)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,700289,00.html
überschuldete City BKK
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Samstag, 12.06.2010, 12:32 (vor 5279 Tagen) @ Gast
Im Spiegel und selbst bei BILD steht nur was von überschuldeter Krankenkasse möglicher Schließung bei nicht auzuschließendem Dominoeffekt. Wenn man sich dann die "vermeintlichen" Vorteile einer typischen GKV* mit Prämienzahlungen, Rückerstattungen, Freiheitsgarantien oder unterschiedlichsten Bonusprogrammen ansieht, erinnert man sich an die Aussagen von Thorulf Müller** mit den Bratpfannen und dem Fazit die gesetzliche Krankenversicherung wieder zu dem zu machen, als was sie Dank Bismarck 1883 mal antrat: eine medizinische Grundversorgung für sozial Bedürftige.
Aber viel interessanter am gleichen Tag dies zu lesen. Und selbst wenn die Aufmachung etwas hausbacken eher an ARAL erinnert, die 144 Milliarden plus nach auch über einhundert Jahren Markpräsenz sind nicht wegzureden. Hoffentlich nimmt Minister Rösler nun endlich Abschied von asiatischer Freundlichkeit und somit die Zügel in die Hand.
Fragen? joachimroehl@web.de
* der Verweis funktioniert (noch) am 12.Juni
**Interview
überschuldete City BKK
GKVler, Samstag, 12.06.2010, 17:34 (vor 5279 Tagen) @ Joachim Röhl
Aber viel interessanter am gleichen Tag dies zu lesen.
DAS ist schlicht und einfach Werbung des Verbandes der privaten Krankenkversicherung - was soll dieser Link? um Informationen handelt es sich sicherlich nicht...
und du solltest vielleicht auch erwähnen, dass die Kosten bei den privaten Kassen erheblich schneller steigen als bei den gesetzlichen Kassen - welche Folgen (mittel- und langfristig) das hat, kann sich sicher jeder selbst ausrechnen
Gruß GKVler
überschuldete City BKK
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 13.06.2010, 04:41 (vor 5278 Tagen) @ GKVler
bearbeitet von Joachim Röhl, Sonntag, 13.06.2010, 05:33
Das sind Fakten, Fakten die Du auch aus anderer Quelle lesen kannst und sicher den hunderttausenden von PKV-Wechslern jährlich nicht so gern mit auf den Weg gibst. Verständlich, auch weil viele Beschäftigte der Kassen mit möglichem Abgang der City-BKK nun ebenso um ihren Arbeitsplatz bangen, denn vom Regen in die Traufe ist es nur ein kleiner Schritt.
Kennst ja sicher noch meine ganz persönliche Erfahrung, im Sommer 1990 war ich selbst mal freiwilliges Mitglied der Berliner AOK als Berufsstarter mit einem Beitrag von 81€ (160DM) der nach rund zwanzig Jahren auf 630€ angestiegen ist! Die PKV war damals schon mit 147€ (288DM) leistungsbepackt in Vollausstattung die etwas teuere Wahl. Die will von mir nach zwanzig Jahren nun 396€ haben - ohne Leistungsabstrich und mit dicker Beitragssicherung für später.
Fragen? joachimroehl@web.de
Geldknappheit im Gesundheitssektor
GKVler, Sonntag, 13.06.2010, 11:31 (vor 5278 Tagen) @ Joachim Röhl
dass das Geld überall knapp ist, ist doch unbestritten....hat aber weder mit diesem Thread, noch mit deinem Ausgangsbeitrag über die Werbung der PKV noch mit meiner Antwort zu tun.
Fakt ist, dass die Kosten überall steigen: in der PKV und in der GKV. Der Unterschied ist aber, dass die Kosten in der PKV wesentlich schneller steigen als in der GKV (Gründe sind die veränderten politischen Rahmenbedingungen). Und das wird Folgen haben...
und bevor du wieder von einem Einzelfall (nämlich dir) auf die Gesamtheit schließen willst, schau dir doch lieber mal die Ergebnisse des Instituts für Soziologie der Uni Duisburg-Essen an: Datensammlung der Uni Duisburg-Essen
Ich würd mal behaupten, die sind wesentlich aufschlussreicher...
danach sind in allen Bereichen die Kosten der PKV wesentlich stärker gestiegen als in der GKV. Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass die PKV kein Zuschussbetrieb ist, d. h. Kostensteigerungen werden an die Kunden weitergegeben. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten: Beitragssteigerungen oder Leistungskürzungen.
Wenn man sich die Realität hinter wohlklingenden Werbeversprechen so anschaut, kann man erkennen, dass sich die PKVen für die Variante Leistungskürzungen entschieden haben (sowohl durch geänderte Tarifbedingungen als auch durch Einschränkung von Kulanz). Das macht sich nämlich erst bemerkbar, wenn der Kunde bereits eingefangen wurde.
Gruß GKVler
überschuldete City-BKK
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 13.06.2010, 13:48 (vor 5278 Tagen) @ GKVler
Richtig, während bei den Privaten zumindestens die Leistung ein Leben lang vertraglich festgeschrieben ist, hat der Kassenversicherte werder bei Beitrag noch Leistung irgendeine feste Konstante. Alles offen und im Extremfalle geht seine Krankenversicherung sogar komplett den Bach runter und die Ausfallkosten plus Schulden werden umgelegt. Entschuldige, aber da kommen wir zwei einfach nicht beieinander.
überschuldete City-BKK
Lord Dragon, Sonntag, 13.06.2010, 15:15 (vor 5278 Tagen) @ Joachim Röhl
Ab September soll City-BKK (lt.Spiegel) aufgelöst werden. Was passiert dann mit den Versicherten? Werden Sie zweingsweise in andere BKKs abgeschoben?
überschuldete City-BKK
RHW, Sonntag, 13.06.2010, 19:03 (vor 5278 Tagen) @ Lord Dragon
Hallo,
meines Erachtens kann nur folgender Ablauf greifen (wurde in der Vergangenheit bei BKK-Auflösungen so gehandhabt).
- die Mitglieder können sich eine neue Kasse frei auswählen
- Mitglieder, die keine neue Kasse wählen, werden von der beitragszahlenden Stelle bei der vorletzten Kasse angemeldet
- wenn keine vorletzte gesetzliche Kasse gibt, werden sie bei einer Kasse nach Wahl der beitragszahlenden Stelle angemeldet.
Gruß
RHW