Meine Tochter ist nach ihrem Studienabschluss arbeitslos und muss in der gesetzlichen Krankenversicherung einen Mindestbeitrag von 140 Euro zahlen. Das Arbeitsamt bzw. ARGE zahlt nicht, weil meine Tochter in unserem Haushalt lebt.
Ist es möglich, dass sie sich privat versichert, obwohl sie arbeitssuchend ist?

Hallo,
rechtlich ist das möglich:
- Voraussetzung ist, dass man eine Versicherung findet, die einen nach Beantwortung der Gesundheitsfragen aufnimmt (bei den Gesundheitsfragen darf man auf keinen Fall irgendwelche Punkte vergessen)
- bei den Leistungen sollte man z.B. besonders auf folgende Punkte achten: Welche Hilfsmittel sind abgesichert? Gehören Kuren/Reha zum Leistungspaket? Welche Regelungen gelten für Psychotherapie?

- Die Entscheidung für eine PKV kann unter Umständen eine Entscheidung fürs ganze Leben sein: nach der Arbeitslosigkeit selbständige Tätigkeit oder Beamtenanwärterin

Die Entscheidung GKV oder PKV sollte man immer sehr genau überlegen.
Vielleicht hilfreich:
Link1
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Sinnvoll ist vor einem Wechsel auf jeden Fall ein ausführliches Gespräch mit einem gut informierten GKV-Mitarbeiter und einem gut informierten PKV-Mitarbeiter (oder Versicherungsmakler).

Viel Erfolg bei der richtigen Entscheidung!
Gruß
RHW

Hallo,
noch eine Ergänzung:
die Beitragsbelastung lässt sich unter Umständen verringern, wenn man eine Beschäftigung über 400 Euro aufnimmt (der Arbeitgeber zahlt dann etwa die Hälfte der Beiträge bzw. unter 800 Euro sogar mehr als die Hälfte = Gleitzone).
Ggf. hilft auch eine Beschäftigung bis 2 Monate. in dieser Zeit gilt die obige Regelung.
Gruß
RHW

Geht und sicher würde die PKV zunächst nur ein Zeitmodell, denn mit erster Beschäftigung wäre sie wieder gesetzlich krankenversichert und in Hinblick auf möglichen Nachwuchs wäre dies dann erstmal die preiswertere Wahl. Aktuelle Tarife der PKV für eine angenommen 25jährige Frau:

r+v.........................106€
axa..........................111€
sdk...........................114€
alte oldenburger........125€

Was preislich danach kommt lasse ich mal weg, denn falls sie für 400,01€ angestellt wird, betragen die kompletten Sozialabgaben inklusive Arbeitgeberanteil auch nur 127€.

Fragen? joachimroehl@web.de

Hallo,
Was preislich danach kommt lasse ich mal weg, denn falls sie für 400,01€ angestellt wird, betragen die kompletten Sozialabgaben inklusive Arbeitgeberanteil auch nur 127€.

Das kleine Wörtchen "falls" ist manchmal eine Chance und oft ein Risiko.

Wenn Sie sicher sind, dass Ihre Tochter jederzeit eine Beschäftigung über 400 Euro aufnehmen kann, sind die Preise danach wirklich ohne Bedeutung.
Wenn es aber sein kann, dass sie länger arbeitslos ist oder sich selbständig macht, sollte man die Beiträge und Wahrscheinlichkeiten danach miteinbeziehen in den Vergleich.

Im Übrigen ist noch die Frage interessant, wann "danach" anfängt:
Mit dem 26. Geburtstag? Dem 27. Geburtstag?

Bei der Entscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle: Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Angestellte, Wahrscheinlichkeit einer Selbstständigkeit? Evtl. Auslandstätigkeit? Zeitverträge? Verträge auf Honorarbasis? .......

Viel Erfolg bei de richtigen Entscheidung!
Gruß
RHW

Ganz negativ betrachtet käme sie natürlich in die Gesetzliche nicht mehr hinein, wenn sie erst nach dem 55. Geburtstag ein Beschäftigungsverhältnis aufnehmen sollte .... sollte aber eher unwahrscheinlich sein den Berufseinstieg hier oder im Ausland nicht alsbald zu finden. Aber allerspätestens mit Hochzeit und auch ganz ohne Altersbeschränkung könnte sie, falls sie immer noch beschäftigungslos bzw. einem Einkommen weniger 365€ wäre in die kostenlose Familienversicherung. Falls dann Nachwuchs kommt, hätte die Gesetzliche bis zum Flüggewerden der Kinder zeitweilig die Nase finanziell vorn. Das dreht sich aber gewaltig, wenn ein Ehepaar, beide selbständig bzw. Freiberufler auch zweimal 630€ Höchstsatz an die GKV bezahlen muß.

Dann kann es, wie die Versicherungspraxis immer wieder zeigt, sehr gut sein in jungen Jahren die Mitgliedschaft in einer PKV geführt zu haben, um später den Vertrag ohne erneute Risikoprüfung und mit jahrelanger Bildung von Alterungsrückstellungen, ganz gelassen auch nach mehrjähriger ruhender Anwartschaftszeit wieder zu aktivieren ..

Zugegeben, das sind Privatversicherte, die beide Versicherungssysteme über die Lebenszeiten optimal kombinieren und sich um ihre Beitragsentwicklung im Alter eher wenig Gedanken machen müssen. Diese Modelle wecken den verständlichen Neid einiger Nichtinformierter und sowohl PKV als auch GKV versuchen ihre Schäfchen natürlich gern auf ewig und am besten durchweg zu halten. Ich befürworte nach 孔夫子 immer auch einen ganz gelassenen Blick auf die andere Seite des Ufers ..

Fragen? joachimroehl@web.de

ja, und bei Partneranzeigen immer Zusatz machen:
"GKV zwingende Voraussetzung" sonst klappt das mit der Familienversicherung nicht!

.. wo die Liebe eben hinfällt

@Joachim Röhl

Hallo,
ich bin von Berufs wegen neugierig:
Gibt es bei den 4 genannten Tarifen eine jetzt schon absehbare Beitragsänderung? Z.B. 26. oder 27. Geburtstag? Oder ein Jahr nach Studienende?
Danke.
Gruß
RHW

Alle Tarife sind für Endkunden anfragepflichtig, bieten teils Optionen auf risikoneutrale Höherversicherung und spätestens mit dem 34. Lebensjahr endet die Versicherungsfähigkeit ..

Was machst Du denn beruflich? mfG

Einmal darfst du raten?

siehe oben???

Krankenkasse?
100 Gummipunkte!

Nein nein, ich tippte mit Humor einfach mal auf den arbeitslosen Akademiker .. Du sitzt doch da sicher nicht wie unsere GKVlerin als Sofa am Schalter?

Korrekt. Ich sitze nicht am Schalter (es gibt im ganzen Büro gar keinen Schalter für Versicherte)

Beitrags-, Mitglieder-,Leistungswesen oder gar eine Etage höher als Fachhochschulabsolvent? denn vor 5 Uhr morgens schreiben hier erfahrungsgemäß gern Betriebswirte oder Leiter Öffentlichkeitsarbeit, die aber heute wohl eher damit beschäftigt sind ..

weder noch

Da Du kein Vorstand sein dürftest bist Du möglicherweise ein sehr erfahrener Kundenbetreuer im Außendienst einer Krankenkasse oder pst!! ganz geheimer Mitarbeiter für die Abwicklung der kommenden Fusion mit der PKV ..

wieder daneben