Hallo!

Mag es denn von den Politikern niemand zugeben: Die Gesundheitsreform-Versuche werden immer abstruser.

• Der Einheitsbeitragssatz verhindert zuverlässig einen Wettbewerb unter den Krankenkassen
  
• Durch die zentrale Finanzierung aus dem Gesundheitsfonds profitieren diejenigen Krankenkassen, die die meisten Mitglieder zu chronisch Kranken deklarieren
  
• Die Einführung von Zusatzbeiträgen und Kopfpauschalen ist in höchstem Maße unsozial
  
• Die Finanzierung des Systems muss nach nur 2 Jahren schon wieder entscheidend nachgebessert werden
  
• Nach und nach werden sämtliche Selbstregulierungsmechanismen über Bord geworfen

Da sehnt man sich nach den "alten Zeiten" zurück. Der Beitragssatz konnte von den Krankenkassen selber festgelegt werden (Regulierung durch den "Markt"), Krankenkassenbeiträge wurde paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bezahlt, die Höhe der Beiträge stieg mit dem Gehalt (Gutverdiener unterstützen schlechter Verdienende).

Allen ist wahrscheinlich klar, dass die gesamten Reformversuche seit dieser Zeit großer Mist waren und uns in eine Sackgasse führen, aber zurückrudern würde ja Gesichtsverlust bedeuten. Schade, dass unsere Regierung so eitel ist und eigene Fehler nicht zugeben kann. Mir reicht es jedenfalls.

Unterschiedliche Beitragssätze haben aber auch nicht wirklich gewirkt. Viele Versicherte blieben einfach in den teureren Kassen, weil die Beiträge von den Arbeitgebern abgeführt wurden und man selbst den Beitrag nicht wirklich gespürt hat.

Zusatzbeiträge haben mehr Wechsel ausgelöst als unterschiedliche Beitragssätze, weil das Geld wirklich von dem Konto abgebucht wurde. Unterschiedliche Beitragssätze haben nicht wirklich den Markt reguliert.

Alleine die Einnahme neu zu regulieren bringt nichts. Man muss das System komplett reformieren.

Man muss Gesundheitsfond und KVs abschaffen. Ärzte stellen Rechnung aus und nach der Prüfung erhalten Ärzte Ihre Vergütung. Außerdem sollen Krankenkassen selbst Preise für Arzneimittel vereinbaren können.