nicht auf BKK reinfallen (Sonstige Themen)
DOC, Sonntag, 21.04.2002, 20:11 (vor 8254 Tagen)
Wenn ich mir diese Einträge so durchlese, wundere ich mich nicht wieso so viele Menschen auf die "Super-Beiträge" von denn BKK"s reinfallen. Jeder schaut danach wie viel er denn spart, was ich einerseits verstehen kann! Aber ist es denn nicht auch der Service, der ein solches Dienstleistungsunternehmen ausmacht??? Natürlich!!!! Wenn man beispielsweise bei einer BKK Buxtehude versichert ist und man Wochenlang darauf wartet bis einmal Kosten erstattet werden, dann ist mir ein etwas höherer Beitragssatz lieber, denn da weiss ichg was ich habe!Es gibt immer solche und solche... Aber ich bin mit der AOK in BW mehr als nur Zufrieden, trotz eines allgemeinen BS von 14,2%. Viele BKK"s versprechen einem das blaue vom Himmel, und der Beitrag steigt auch, und das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche...Trotz allem kann ich jedem nur empfehlen seine neue Kasse zu testen, bevor er Mitglied wird!!! Denn das ist das A und das O, und natürlich auch das K =AOK
RE: nicht auf DOC reinfallen
Joey , Montag, 22.04.2002, 19:45 (vor 8253 Tagen) @ DOC
Hallo DOC,
stimme Dir zu ca. 50-60 % zu!
Auch ich würde nicht nur wegen einer Beitragsersparnis von x Euro zu einer Dumping-BKK wechseln! Trotzdem kann man echt Kohle sparen, wenn man mal die Kassenarten vergleicht! Meine BKK hat einen Beitragssatz von 13,4 %! Klar, auch ich habe durchgerechnet und bei der BKK Mobil kann ich entsprechend sparen, aber der Service lässt, nachdem was ich gehört habe, zu wünschen übrig! Verstehe auf jeden Fall Dein pro AOK, da sie einen guten bis sehr guten Service bieten, aber auch wir können das (wir heisst, ich bin auch bei der betreffenden BKK beschäftigt!). Die BKK"n haben spät mit Marketing, Arbeitgeberservice etc. angefangen! Warum auch, bis vor 6-7 (?) Jahren waren wir nur für Betriebsangehörige zugänglich. Damals nannten wir die AOK"n spasseshalber die Sozialämter der Krankenkassen. Die AOK hat einen grossen Marketing-Vorsprung gegenüber den BKK"n oder IKK"n! Jedoch kommen wir langsam ran.
Und zu den Dumping-Kassen: Jeder versucht, sein Geld beisammen zu halten, also Wechsel zu einer günstigen Krankenkasse! Bei einem massiven Mitgliederzuwachs findet man kein vernünftiges Personal! Schaue Dir mal verschiedene Homepages an! Es wird gesucht bis zum Erbrechen und man findet aus welchen Gründen auch immer umgeschulte Berufsgruppen, die nicht für eine Kundenbetreuung o. ä. geeignet sind! So sind mal leicht und locker 10.000 neue Mitglieder in einer Dumping-Kasse zu verzeichnen, ohne das adäquates Personal vorhanden ist. Beispiel BKK für Heilberufe, BKK Mobil, BKK KM-Direkt u.v.a.
Mein Fazit: natürlich pro BKK!!! Es sollte nur nicht die günstigste im Bundesgebiet sein. Und wer "tolle" Sonderleistungen will, sollte sich privat zusatzversichern!!!
In diesem Sinne
(und hoffend, das die neue Regierung ab September einige schwachsinnige Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch V streicht)
Joey
RE: nicht auf DOC reinfallen
Lui , Mittwoch, 24.04.2002, 07:37 (vor 8251 Tagen) @ Joey
Bitte seht das Ganze doch mal nicht nur aus eurer Sicht, sondern aus Sicht des deutschen Gesundheitssystems. Klar lassen sich bei einer Billig-BKK ein paar Euro einsparen. Aber dieses Geld fehlt doch im Gesundheitssystem. Oder seid ihr vielleicht so naiv und glaubt, der höhere Beitragssatz beispielsweise der AOK geht für Verwaltungskosten drauf - weit gefehlt!!!
Aus 1.000 € Arbeitsentgelt fliessen bei der AOK etwa 140 € ins Gesundheitssystem, bei einer Billig-BKK ca. 25 € weniger. Jetzt rechnet mal hoch!
Und zum Thema "schwachsinnige Leistungen aus dem SGB V streichen": Die AOK hat es gewagt, die Mutter-Kind-Kuren satzungsrechtlich drastisch zu kürzen. Die Folge war natürlich ein riesiger Aufschrei der Kurheime (Arbeitsplätze gefährdet - wie immer halt), sowie die Ankündigung des Gesetzgebers, diese Kuren im SGB zu verankern.
Also bitte auch etwas die Gesamtheit vor Augen halten, nicht nur die eigene Person.
RE: nicht auf DOC reinfallen
Casablanca , Mittwoch, 24.04.2002, 12:55 (vor 8251 Tagen) @ Lui
Streichung der Kuren: Verstehe Dein Statement nicht ganz. Ist doch klar, dass Kurheime und der Gesetzgeber gegen eine Streichung / Kappung Sturm laufen. Das muss man halt aushalten.
Warum steigen denn die Beitragssätze der sogenannten Dumping-BKK"s ? Wenn diese Kassen angeblich nur gesunde, gute Risiken versichern (ich weiß, die AOK möchte die Klientel nicht haben...), dann dürfte der Beitragssatz ja eigentlich nicht steigen.
Hm, irgendwie ist mir das Wort RISIKOSTRUKTURAUSGLEICH mal über den Weg gelaufen...
Grüße
eines Angestellten einer geschlossenen BKK
RE: nicht auf DOC reinfallen
Lui , Donnerstag, 25.04.2002, 20:15 (vor 8250 Tagen) @ Casablanca
Hallo Casablanca,
ich hab doch nie behauptet, die Beitragssätze der Billig-BKK"s würden nicht steigen. Aber natürlich tun sie das auch. Die Gründe sind u. a. die gleichen wie bei anderen Kassen auch. Dann kommt noch dazu, dass diese Kassen auf einen derartigen Ansturm gar nicht vorbereitet sind. Die BKK Mobil-Oil beispielsweise war vor ein paar Jahren noch eine Mini-BKK mit 30 Beschäftigten!!! Mir ist auch immer noch nicht klar, welchen Zweck so eine Kasse verfolgt. Gesetzliche Krankenkassen dürfen ja sowieso keinen Gewinn machen.
Und was den Risikostrukturausgleich betrifft: Dieser orientiert sich nur an der Höhe der beitragspflichtigen Einnahmen, sowie an der Anzahl der Familienversicherten. Die Ausgaben bleiben beim RSA unberücksichtigt. Nachdem bei den Dumping-BKK"s viele junge gesunde Risiken (mit Fami) versichert sind, gehören die etablierten Kassen längst nicht mehr zu den Empfängern aus dem RSA!!!
RE: nicht auf DOC reinfallen
Joey , Freitag, 26.04.2002, 19:39 (vor 8249 Tagen) @ Lui
Hallo zusammen,
endlich mal ein nettes Thema hier im Forum!
RSA hin oder her, er ist nun mal (wie lange noch?) da! Man braucht sich auch nicht über Verwaltungsausgaben etc. zu streiten. Fakt ist ganz einfach, die Anbieter im deutschen Gesundheitssystem kriegen den Hals nicht voll! Man stelle sich nur mal die Flut von neu gegründeten Pflegediensten vor, als die Pflegeversicherung eingeführt wurde! Hier ist eine Kuh, die gemolken werden kann! Und das auf Kosten aller gesetzlich Versicherten! Hier wurden und werden immer noch Bedürfnisse geweckt, ein Ende ist m. E. nicht abzusehen. Eine Krankenkasse will wirtschaftlich arbeiten zu einem vernünftigen Preis! Der Versicherte wird gegen seine eigene Krankenkasse vom Leistungsanbieter (in dessen Fänge er geraten ist!!!!) aufgestachelt, sich gegen Entscheidungen seiner Kasse zu wehren (nur als Beispiele: Die KK wählt einen preisgünstigeren Anbieter (Hilfsmittel), Steuerung von Reha-Maßnahmen in "eigene" Kliniken etc. ! Schon ist die Kasse beim Versicherten unten durch!
Problem ist, eine Krankenkasse hat selten den persönlichen Kontakt zu ihren Versicherten. Der Leistungsanbieter ist zumeist schneller und kann natürlich im eigenen (wirtschaftlichem) Interesse dagegenhalten. Soviel dazu.
Ich stehe übrigens weiterhin zu meiner Meinung, dass die (alte/neue) Bundesregierung im SGB V den Rotstift ansetzen muss!
Leistungen, wie z. B. die Haushaltshilfe, Fahrkosten (z. Teil), künstliche Befruchtung, Sterilisation, Sterbegeld, Mutter-Kind-Kuren + Mutterschaftsgeld (nicht hauen, Argumentation folgt) sollten herausgenommen werden.
M. E. sind Mutter-Kind-Kuren bzw. Mutterschaftsgeld keine Leistungen, die in die Krankenversicherung gehören. Im Grundgesetz ist der besondere Schutz der Mutter geregelt. Das ist völlig OK!!!! Nur der Finanzier sollte der Bund direkt sein!!!! Von mir aus auch mittelbar die Krankenversicherung, dann aber mit voller Kostenerstattung aus dem Staatssäckche! n! Eine Krankenkasse ist für KRANKE da, nicht für Schwangerschaft (nicht als Krankheit definiert) oder psychosoziale Probleme im Eheleben oder bei der Kindererziehung (Mutter-Kind-Kuren).
Sterbegeld kann ebenfalls als Sozialleistung des Staates geleistet werden und nicht vom Beitragszahler einer Krankenversicherung.
Zum Thema Fahrkosten: Rettungstransporte sind natürlich zu finanzieren! Warum muss ich aber Fahrten zum Arzt sponsern (entweder bei geringen Einkommen oder bei den Jahresaufwendungen/teilweise Befreiung)? Dieses sollte als Eigenleistung laufen und nicht erstattungsfähig sein!
Die Haushaltshilfe ist die größte Beschissleistung im Sozialgesetzbuch. Weitere Kommentare hierzu erspare ich mir!
Zum Thema Sterilisation: Wenn ich keine Kinder mehr möchte (IST DAS EINE KRANKHEIT?), verhüte ich oder finanziere die Sterilisation selbst. Der Witz ist, überlege ich es mir das anders, muss die GKV die Rückgängigmachung der Sterilisation ebenfalls zahlen.
Ki! nderwunsch ist zunächst auch keine Krankheit, warum also künstliche Befruchtung??? Dieses Thema ist sicherlich streitbar (Folgeerkrankungen bei unerfülltem Kinderwunsch etc.)
So genug zu allem, sonst fehlen mir später weitere Argumente *lol*
Bin mal auf Reaktionen gespannt!
Gruß
Joey (bekennender gesetzlich Versicherter, obwohl andere Möglichkeiten gegeben wären)
RE: nicht auf DOC reinfallen
Lui , Samstag, 27.04.2002, 16:50 (vor 8248 Tagen) @ Joey
Ganz genau solche Diskussionen brauchen wir. Endlich sagt mal einer, was Sache ist. Es müsste doch jeder ein Interesse daran haben, unser jetziges Gesundheitssystem zu erhalten. Und da haben nun mal die Sachen nichts verloren, für die entweder jeder selbst, oder der Staat zuständig ist. Mutterschaftsgeld könnte beispielsweise genauso gut von den Familienkassen ausgezahlt werden. Oder wenn ich an die Aussiedler denke (bitte - ich habe nichts gegen Aussiedler, meine Freundin ist auch Ausländerin) - warum wird der Versicherungsschutz nach dem BVFG nicht direkt von den Versorgungsämtern abgewickelt? Aber nein, diese Ausgaben wälzt man auf das Fußvolk der gesetzlich Krankenversicherten ab. Ich gebe also Joey völlig Recht!!! Warum soll sich ein Privatversicherter nicht auch an diesen Leistungsausgaben beteiigen (über Steuern)???
RE: nicht auf DOC reinfallen
Casablanca , Samstag, 27.04.2002, 18:22 (vor 8248 Tagen) @ Lui
Es wird interessant. Und so langsam kommen hier doch einige auf einen Nenner. Wenn man bedenkt, dass die Medizin teurer und natürlich auch besser wird, muss hier gehandelt werden. Die Krankenkassen arbeiten im Vergleich zu früher schneller, effizienter, der Verwaltungsaufwand steigt natürlich durch erhöhtes Controlling (irgendwer muss ja die Leistungserbringer kontrollieren / prüfen etc).
Es wird also Zeit, die Leistungen zu rationalisieren und zui rationieren.
Sterbegeld, Entbindungsgeld und Mutterschaftsgeld gehören nicht in die GKV. Sogar die Frage des Krankengeldes stellt sich. Warum leistet der Arbeitgeber sechs Wochen, danach die Kasse ? Sollte vielleicht vom ersten Tag an hälftig geleistet werden ? Wäre dies für die GKV teurer / günstiger ?
Mutter-Kind-Kur: Hier sollte weder der Staat noch die GKV leisten: Hier handelt es sich meist um Urlaub der Mutter / des Vaters unter Begleitung der Kinder. Ist tatsächlich ein stationäres HEILVERFAHREN (und ! kein Urlaub) für eine Mutter notwendig, kann ein solches eingeleitet werden, und die Kinder fahren als Begleitperson mit. So steht aber ein Leiden der Mutter im Vordergunrd, kein herbeidiagnostizierter Sozialbefund.
Grüße und auf ein munteres, weiteres Diskutieren
Jetzt ist die Diskussionsrunde eröffnet !!!
Joey , Montag, 29.04.2002, 19:46 (vor 8246 Tagen) @ Casablanca
Hey, scheint ja richtig nett zu werden! Es geht nicht um sparen, Billigkassen etc., sondern um das Gesundheitssystem an sich!!
Würde meine Meinung auch gerne auf der BMG-Homepage kundtun!! Zur "Überraschung" aller ist das Forum leider inaktiv!! Eine entsprechende E-Mail-Adresse gibt es auch nicht!! Warum bloß?? Die Meinung der Bevölkerung interssiert ja nicht!
@casablanca: Finde es sehr gewagt, das Krankengeld anzusprechen!! Wenn Du es so meinst, das der Arbeitgeber eine weitergehende Verpflichtung seinen Arbeitnehmern gegenüber haben sollte, stimme ich dem eigentlich zu. Das Problem sind dann allerdings die zusätzlichen Lohnnebenkosten! Der Standort BRD ist für Arbeitgeber eh schon teuer genug! Lösung: Senkung der Lohnnebenkosten durch geringere SV-Beiträge! Diese können wiederum nur durch Streichung einiger Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch und dadurch bedingten, geringeren Ausgaben im Krankenkassenbereich sein. Aber warum nicht auch Arbeitslosenversicherung? Für ! die Rentenversicherung ist es zu spät! Durch die damalige Wiedervereinigung (um Gottes Willen, nichts gegen die neuen Bundesländer!!!) wurden fleissig zusätzliche Renten gezahlt, obwohl keine Beiträge eingezahlt worden sind. Gleiches gilt für die sog. Russlanddeutschen (auch ich habe nichts gegen Ausländer!!!). Aber wir sind ja ein Sozialstaat... Vielleicht sollte man von diesem Trip mal runterkommen!!! Andere Länder sind auch Sozialstaaten, da klappt es aber irgendwie...
Zur Arbeitslosenversicherung: Die Arbeitslosenhilfe sollte m. E. der Sozialhilfe gleichgesetzt werden und von den Sozialämtern geleistet werden. Wahrscheinlich kommt es eher andersrum, um die Kommunen zu entlasten!
Naja, und dann sollte die Arzneimittelindustrie mal langsam ihre Lobby in der Politik verlieren. Wenn ich was benötige, bestelle ich bei DocMorris! Ist günstiger für meine Kasse und Eigenanteile zahle ich auch nicht!!
Soviel fürs Erste!
Bis dahin
Joey
RE: nicht auf DOC reinfallen
andi1973, Montag, 21.09.2009, 18:40 (vor 5544 Tagen) @ Casablanca
Das ist doch wohl das allerletzte!!!!!! mutter Kind kuren sind also Urlaub???? Ich binm alleinerziehend habe eine 14 jährige Tochter und seit 9!!!!! Jahren immer wieder Krebsausbrüche. Das ist auch so ainfach für ein Kind damit umzugehen, wie es ist immer im Hinterkopf zu haben bei jeder Op, Erkrankung oder verschlechterung ist meine Mama TOD!!!!!! Klar. So wie ich Deine Meinung sehe, brauchen diese Kinder keine Hilfe. Sollen sie doch schauen wie sie damit klar kommen. Sorry aber für mich einfach nur eine Meinung Ohne Nachdenken oder Kinderhasser!!!!! Meine Tochter war 4!! Jahre bei meiner ersten OP. War super ich 7 Wochen im KH davon 2 auf der Intensiv, danach direkt 5 Wochen Reha mit 1 Woche KH Und Ihr glaubt hier echt die Kinder kriegen davon nicht auch mal was ab? Psychisch oder so??? Wie ich sagte. Unüberlegt und wahrscheinlich noch nie WIRKLICH Krank gewesen!!!
RE: nicht auf DOC reinfallen
Czauderna, Montag, 21.09.2009, 23:02 (vor 5544 Tagen) @ andi1973
Hallo,
wenn ich es richtig gelesen habe war der letzte Beitrag vor dem Ihrigen vor 4 Jahren, also im Jahre 2005 !!
Woher haben Sie den denn ??
Unabhängig davon sind Mutter-Kind-Kuren (seiten Neustem gibt es auch Vater-Kind-Kuren) beileibe kein Urlaub sondern richtig gute Reha-Massnahmen, die mittlerweile sogar zu Pflichtleistungen der GKV. gehören.
Allerdings muss man aber schon differenzieren, aber das kann man wirklich nur, wenn man damit beruflich zu tun hat.
Es ist manchesmal schon merkwürdig wie leicht es ist zu einer solchen Mutter-Kind-Kur zu kommen - da glaubt man als alter, erfahrener Krankenkassenmitarbeiter - dieser Antrag geht nie und nimmer durch - und schwups hat der MDK sein "okay" gegeben und andere Anträge müssen bis zum Sozialgericht um durchzugehen - und bei denen hätte man drauf gewettet dass die sofort bewilligt werden.
Gruß
Czauderna
Contra AOK
Andrea , Freitag, 11.11.2005, 11:44 (vor 6954 Tagen) @ Joey
Nicht zu verachten bei dieser Pro und Contra Diskussion ist auch der " Sponsorfaktor" wenn man, wie ich, gerade den Wechsel überlegt und genauer forscht kommt man drauf das die AOK"s regelmässig von den besser wirtschaftenden Kasse mit getragen werden. Deshalb können die es sich immernoch leisten so wahnwitzige Kosten zu verursachen. Und die anderen können trotz bester marktwirtschaftlicher Arbeit die Beiträge nicht senken weil sie die "Verplemperer" mittragen müssen. Na dann Prost für die Zukunft. AOK kommt also für mich auch geschenkt nicht in Frage. Schon um ein solches Prinzip nicht zu unterstützen.
Re: Contra AOK
Pro Versorgerkassen, Freitag, 11.11.2005, 11:55 (vor 6954 Tagen) @ Andrea
Es gibt keinen "Sponsorfaktor" in dieser Hinsicht - das ist totaler Blödsinn. Die kleinen Krankenkassen wirtschaften im Prinzip auch nicht besser, sondern sie haben weniger Ausgaben, weil sie eine überwiegend gesündere und jüngere Mitgliederstruktur haben. Die großen Versorgerkassen, wie z. B. die AOKn oder auch die großen Ersatzkassen wie Barmer und DAK haben hier ganz andere Risiken zu schultern. Nicht bestimmte Kasse verursachen wahnwitzige Kosten, sonderen deren Mitglieder! Würde man den Kassen-Ausgleich abschaffen, würde deswegen im Schnitt überhaupt nichts gespart, die Leute würden sich nur bei billigeren Kassen versichern, die dann den Beitrag erhöhen müssten. Und falls diese unqualifizierte Aussage auf die Verwaltungskosten abgezielt hat, stimmt das auch nicht, weil gerade diese Kosten n i c h t über den RSA ausgeglichen werden. (Obwohl es nachvollziehbar ist, dass Leistungsempfänger mehr Verwaltung benötigen als gesunde Mitglieder).
Re: Contra AOK
Elgin Fischbach , Samstag, 12.11.2005, 12:48 (vor 6953 Tagen) @ Pro Versorgerkassen
Die großen Versorgerkassen, wie z. B. die AOKn oder auch die großen Ersatzkassen wie Barmer und DAK haben hier ganz andere Risiken zu schultern. Nicht bestimmte Kasse verursachen wahnwitzige Kosten, sonderen deren Mitglieder!
Wie kommt es, dass andere große Kassen wie die TK (3,8 Mio. Mitglieder, insgesamt ca. 5,8 Mio. Versicherte) oder GEK (über 1 Mio. Versicherte) nicht nur beitragsgünstiger sind, sondern auch in unabhängigen Kassenvergleichen stets Spitzenplätze belegen (z. B. im Kundenmonitor - hier liegt die GEK seit einigen Jahren auf Platz 1 und die TK auf Platz 2, oder in der Zeitschrift FINANZtest der Stiftung Warentest - hier wird seit Jahren auf das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis und die freiwilligen Satzungsleistungen dieser beiden Kassen explizit hingewiesen)? Bei diesen Mitgliederzahlen ist "Rosinenpickerei" aus meiner Sicht absolute Utopie, zumal jede gesetzliche Krankenkasse auf Grund des gesetzlich verankerten Kontrahierungszwanges jeden Antragsteller aufnehmen muss!
Gruß
Elgin
Re: Contra AOK
reformstau, Montag, 14.11.2005, 08:10 (vor 6951 Tagen) @ Elgin Fischbach
Gerade die TKK aber auch die GEK waren vor Beginn der Wahlfreiheit auf ein Mitgliederklientel fixiert, welche selten krank war und hohe Beiträge bezahlt hat. Aufgrund diese Wettbewerbsvorteils ist es ihnen gelungen, seit Einführung des Wahlrechts den niedrigeren Beitragssatz im Vergleich zu den anderen Kassen zu halten. Es gehört bis heute noch zu der Strategie, genau diese Kundenkreise anzusprechen und zu bewerben. Was diese beiden Kassen, wie ich zugeben muss, auch sehr gut beherrschen. Wieviele Rentner kennen Sie denn, die zur TKK wechseln? Die TKK ist über einen Teil ihres enormen Mitgliederzuwachses im Moment gar nicht glücklich - weil ihr nähmlich klar ist, dass irgenwann auch ihre Mitgliederstruktur schlechter wird, aber das dauert noch seine Zeit.
Re: Contra AOK
Sora, Freitag, 11.11.2005, 13:41 (vor 6954 Tagen) @ Andrea
Hallo Andrea,
ich kann mich "Pro Versorgerkassen" nur anschließen. Glaubst du denn wirklich, dass die Krankenkassen einen Einfluss auf Ihre Leistungsausgaben haben? Die gesetzlichen Leistungen sind zu über 90% vom Gesetzgeber festgelegt und stehen den Versicherten zu. Wie bitte, soll die Krankenkasse diese Leistungen verweigern können?
Logischerweise hat dann eine "Versorgerkasse" mit einem höheren Anteil an Alten, Pflegebedürftigen, chronisch Kranken, Dialyse-, Krebspatienten, usw. ... wesentlich höhere Ausgaben als eine "Rosinenpicker"-Kasse.
Die jungen und gesunden, die nur auf den Beitrag schauen gehen in Billigkassen. Die brauchen nicht nur weniger Leistungen sondern bezahlen auch meistens noch höhere Beiträge aufgrund höherer Einkommen.
Das ganze ist ein Teufelskreis, der von Leuten wir dir gefördert wird. Die Versorgerkassen sind die Leidtragenden und bestimmt nicht die Nutznießer.