Krankenversicherung als Beamtenehefrau (Sonstige Themen)
Margret, Dienstag, 26.09.2006, 23:30 (vor 6636 Tagen)
Da ich (58) vor 4 Jahren durch Tod meines Arbeitgebers und Auflösung des Büros arbeitslos wurde, musste ich mich nach Auslaufen des Arbeitslosengeldes selbst versichern, da mein Mann Beamter ist. Damit ich auch nach Zahlung meiner Rente (jetzt in 2 Jahren) weiter in der GKV bleiben kann, wählte ich nicht die PKV, sondern eben die GKV. Hier zahle ich den vollen Satz alleine, berechnet vom halben Gehalt meines Mannes. Mein Mann - Beamter im mittleren Dienst - muss mich also unterhalten und muss noch einen sehr hohen Krankenversicherungsbeitrag leisten.
Gibt es andere Möglichkeiten? Gerecht finde ich das nicht.
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
vikingz , Mittwoch, 27.09.2006, 02:06 (vor 6636 Tagen) @ Margret
Hm da fallen mir insoweit diverse Statements ein :
1. Wer sich freiwillig versichert, hat sich halt freiwillig versichert, nicht billig ...dafür heisst es freiwillig, von billig hat keiner was gesagt.
2. Die Private bietet speziell im Alter kaum alternative Tarife, das ist einzusehen.
3. Die Anrechnung des Ehegatteneinkommens für die "PKV-Hausfrau" ist definitv gerecht.
4. Dass das gerecht ist, hat auch keiner behauptet.
5. Dass Beamten durch dieses Netz fallen, ist zwar in der Praxis schon vielfach aufgefallen, in der Politik aber wohl leider eher weniger.
6. Andere Möglichkeiten (abgesehen von der PKV) sehe ich nicht.
6. Soweit es mich betrifft, werde ich keinen dieser Spaßvögel erneut wählen, die aktuell unser zugegebenermaßen angekratztes GKV-System endgültig zugrunde richten.
Ich wähl in Zukunft von mir aus die Autofahrer-Partei, was soll´s, ich hab die CDU mal dafür gewählt, dass sie meinen Arbeitsplatz wenigstens nicht bewusswt abschafft, und die SPD dafür, dass sie ihn jetzt sehr bewusst abschafft.
Diese studierten Akademiker können mich alle mal sehr gern haben.
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Margret, Mittwoch, 27.09.2006, 11:02 (vor 6636 Tagen) @ vikingz
Danke für die schönen Kommentare - mein Mann ist mit Sicherheit nicht "freiwillig" privat versichert, sondern "zwangsweise". Aufgrund der Höhe des Gehaltes wäre ihm eine Pflichtversicherung nach der Höhe des Gehaltes lieber, sprich bedeutend preiswerter. Vor allem könnte ich dann in die Familienversicherung "schlüpfen", die es ja für ihn nicht gibt.
Ich war mein Leben lang in der GKV, also nie privat versichert, nur um hier Kommentaren vorzubeugen wie: früher in der Privatversicherung, jetzt, wo es teuer wird, wie in die Gesetzliche.
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Thomas, Mittwoch, 27.09.2006, 12:13 (vor 6636 Tagen) @ Margret
Kehren wir einmal zur sachlichen Seite zurück!
Natürlich können Sie gerade auch in Ihrem Alter in die PKV, da es für freiwillig versicherte Beamten und Beamtenangehörige bei sehr vielen PKVen eine Öffnungsaktion gibt, d.h. Sie können gegen maximal 30% Risikozuschlag auch bei schlechtester Gesundheit in den Beamtentarif. Wenden Sie sich einfach an die PKV Ihres Mannes oder holen Sie mehrere Angebote ein. Da Sie als Ehefrau im Standardfall nur 30% versichern müssen, wirds auch nicht zu teuer.
ABER WICHTIG!
Klären Sie ab, wieviel Rente Sie einmal erhalten. Wenn Sie mehr Rente erhalten als die Einkommensgrenze des Ehegatten für die Beihilfeberechtigung ist, dann fliegen Sie aus der Beihilfe! Dann müssten Sie sich zu 100% privat versichern und kommen nicht mehr in die GKV zurück! Dies wäre unbezahlbar!
Die Einkommensgrenze bei der Beihilfe ist je nach Dienstherr unterschiedlich! Erkundigen Sie sich auch, wie man bei einer Absenkung dieser Grenze z.B. wegen Haushaltsproblemen des Dienstherrn mit Altfällen verfährt, z.B. ob Besitzstandswahrung besteht.
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Margret, Mittwoch, 27.09.2006, 13:27 (vor 6636 Tagen) @ Thomas
Vielen Dank an Thomas für die Auskünfte. Ich hatte mich bei der PKV ebenfalls erkundigt, wäre aber noch teurer gekommen als die jetzige GKV. Da ich in diese ja nicht mehr hätte zurückkehren können - was der Gesetzgeber jetzt noch vorhat weiss man ja nicht, vor knapp 2 Jahren wurde diese Auskunft definitiv gegeben - habe ich mich für die GKV entschlossen. Da ich immer nur halbe Tage gearbeitet habe, ist meine zu erwartende Rente nicht so hoch. Gem. Auskunft - mit Abschlägen - ca. 450-500 (hoffentlich wirds nicht noch weniger.
An Egon. Vor 40 Jahren, als mein Mann Beamter wurde, hieß es: Beihilfe, Rest privat absichern, anders gehts nicht.
Ich habe halbe Tage gearbeitet und war demnach in der GKV.
Auf jeden Fall: Danke an Alle, die antworten!
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Thomas, Mittwoch, 27.09.2006, 19:50 (vor 6636 Tagen) @ Margret
Na ja, dann wird"s ja mit der Rente auch nicht teurer, sondern eher billiger, wenn Sie in die KdR können - sofern die Voraussetzungen erfüllt sind.
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
egon, Mittwoch, 27.09.2006, 12:18 (vor 6636 Tagen) @ Margret
Warum ist ihr Mann zwangsweise in der PKV. Auch als Beamter hätte man sich doch gesetzlich versichern können?
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Thomas, Mittwoch, 27.09.2006, 19:49 (vor 6636 Tagen) @ egon
Es erfordert hier etwas Aufklärung:
Es gab Zeiten, in denen Neubeamte KEIN RECHT auf Mitgliedschaft in der GKV hatten, man nahm Sie nicht auf, außer sie waren schon vorher drin.
Das hat sich geändert. Allerdings gibt es aus unerklärlichen Gründen keinen echten Arbeitgeberzuschuss bei Beamten! Der Staat zahlt nur einen Teil, meist 50% der Krankheitskosten. Dies setzt jedoch grundsätzlich das Kostenerstattungsverfahren und Privatrechnung voraus. Das geht nicht mit Chipkarte und deshalb gibt"s auch keine 50% GKV! In der sozialen Pflegeversicherung gibt es einen beihilfekonformen 50%-Tarif, da die SPV ja nur im Kostenerstattungsverfahren arbeitet!
Re: Krankenversicherung als Beamtenehefrau
Margret, Mittwoch, 27.09.2006, 21:00 (vor 6636 Tagen) @ Thomas
Ja, so ist auch mein Wissensstand. Wenn sich zwischendurch mal was geändert hatte...kann schon sein, aber es bestand ja nie ein Grund für meinen Mann, von der PKV in die GKV zu wechseln. Was mich an dem System ärgert ist, dass für meinen Beitrag das halbe Bruttoeinkommen meines Mannes zugrundegelegt wird - ich verdiene das Geld doch nicht zusätzlich - (?!) und ich davon den vollen Beitragssatz alleine zahlen muss, also von keiner Seite einen 50%igen Anteil erhalte, wie es bei einem Arbeitnehmer wäre. Ich bin also m.A.n. "doppelt gestraft", erhalte kein Geld und muss noch meine Krankenversicherung alleine tragen. Ganz abgesehen von der Unmöglichkeit einer Familienversicherung mit Beitragsfreiheit. Ich halte das für eine Lücke im Versicherungsgesetz. Aber da hilft wohl kein Jammern, das ist wohl so....
Ehefrau in der GKV ?
Dieter , Montag, 25.01.2010, 19:44 (vor 5420 Tagen) @ Margret
Ich bin Rentner und lebe in Spanien. Ich möchte meine hier lebende Freundin (aus Östereich) heiraten. Da ich in Deutschland bei der GKV versichert bin, kann meine Freundin incl. ihrer Tochter bei mir versichert werden ? Hier in Spanien bin ich zusätzlich im Centro de Salud auch versichert, d.h. in Deutschland kann ich nur als Besucher zum Arzt gehen und die GKV bezahlt dann alles.
Re: Ehefrau in der GKV ?
GKVler, Montag, 25.01.2010, 22:23 (vor 5419 Tagen) @ Dieter
da musst du dich bei der spanischen Kasse erkundigen
da du in Spanien lebst, richtet sich der Anspruch auf Familienversicherung nach spanischem Recht. Wenn die spanische Kasse dir bestätigt, dass deine Frau und deine Stieftochter Anspruch auf Familienversicherung haben, wird sie dies der deutschen Kasse bestätigen. Und diese wird dann die Versicherung durchführen.
Gruß GKVler