Deutsche BKK des Fakings überführt (Sonstige Themen)
Liebe KEH-Mitarbeiter seid ein bisschen vorsichtiger, sonst kommt ihr auch noch in Presse!
Die Verbraucherportale im Internet laden dazu ein, Informationen über das eigene Unternehmen zu schönen.
Doch Vorsicht!
Wer schwindelt, wird meist schnell entlarvt.
Lydia2803 mag die Krankenkasse Deutsche BKK.
Wie schnell sie dort beraten wurde!
Wie günstig die Beiträge sind!
Ihre Begeisterung behielt Lydia2803 nicht für sich:
Auf der Website des Verbraucherportals Ciao.de ist es nachzulesen.
Dass die Pressesprecherin der Deutschen BKK mit Vornamen ebenfalls Lydia heißt, mag Zufall sein.
Sie habe mit dieser Lydia2803 nichts zu tun, versichert Lydia Krüger.
Dennoch, Skepsis scheint angebracht:
"Die Versuchung in den Unternehmen ist groß, ihre eigenen Produkte auf Verbraucherportalen anzupreisen oder die der Konkurrenz madig zu machen", sagt Eike Wenzel.
Der Trendforscher des Zukunftsinstituts in Kelkheim mag nicht mal schätzen, wie viele Firmen dieser Versuchung nachgeben.
Er hofft auf die aufgeklärten Verbraucher, die Missbrauch und Banalitäten im Internet schon erkennen würden.
"Es gab Marketingleute, die versucht haben, ihr Hotel oder ihr Produkt bei uns anzupreisen", sagt Stephan Musikant von Ciao. "Aber diese wurden sehr schnell durch die Community entlarvt." Bei Ciao und dem Konkurrenten Dooyoo ist man sich bewusst, wie anfällig die Berichte für Manipulation sind. Natürlich könne man die Identität der Nutzer jederzeit fälschen, sagt Dooyoo-Vorstand Lutz Röllig.
"Eine Meinungsplattform entbindet die Nutzer nicht davon, die Berichte kritisch anzuschauen."
Versprechungen der Anbieter auf dem Prüfstand
Ob kritisch oder nicht, einer wachsenden Zahl von Verbrauchern bieten die Portale eine zusätzliche Informationsquelle, wenn sie sich nicht allein auf die Eigenwerbung der Anbieter verlassen wollen. Ciao.de verzeichnet in manchen Monaten mehr als 25 Millionen Zugriffe. Wer sich durch die Flut von Beiträgen geklickt hat, weiß hinterher im Laden genau, was er will.
Und genau das scheinen die Verbraucher zu tun:
Sie vergleichen die Berichte im Netz mit den Versprechungen der Anbieter. Sie haben längst andere und bessere Informationsquellen als die Werbung - nämlich die Erfahrungsberichte anderer Verbraucher. Im Geschäft wissen die meisten schon, was sie wollen - denn die Online-Portale haben sie informiert.
"Der Konsument hat sich über das Internet emanzipiert", sagt Trendforscher Eike Wenzel.
Die Testportale arbeiten nach dem uralten Prinzip der Mundpropaganda: Bei größeren Anschaffungen oder Urlaubsreisen fragte man schon immer Nachbarn oder Freunde nach einem guten Tipp oder schlechten Erfahrungen.Will der Verbraucher ein bestimmtes Auto kaufen, fragt er erst mal den Nachbarn oder Freunde, ob sie dieses schon gefahren sind. Haben die gute Erfahrungen gemacht, fällt der Autokauf schon leichter. Im Internet hat sich bloß die Anzahl der Experten vergrößert: Dass die Ratschläge nun von völlig Fremden kommen, spielt für die Verbraucher offenbar keine Rolle. Viele Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Endkunden haben die Macht der Meinungsforen bereits erkannt und reagieren darauf. So beobachtet der Haushaltsgerätehersteller Electrolux das Treiben im Internet genau. "Wenn es wirklich sehr schlimme Kritik über unser Produkt gibt, dann antworten wir darauf offiziell - als Firma", sagt Michael Eichel von Electrolux. Auch der Reiseveranstalter TUI nimmt Verbraucherportale wie Hotelkritiken.de, Votello.de oder Wiewarsdort.de sehr ernst. "Wird ein Hotel von uns zu stark kritisiert, setzen wir uns mit den Hoteliers in Verbindung", sagt Stefanie Rother von TUI. Allerdings seien die Bewertungen natürlich sehr subjektiv.
"Blogging als Mobbing ist nichts Ungewöhnliches mehr"
Andere Firmen geben sich dagegen unbeeindruckt. Verbraucherportale schaue man sich nicht an, heißt es etwa bei Siemens. Die Seiten von Wikipedia dagegen schon: Dabei scheint sich der Konzern über die Macht der Verbraucher im Internet sehr wohl bewusst zu sein: Im Mai dieses Jahres versuchten Siemens-Mitarbeiter, über das Internet-Nachschlagewerk die Firmengeschichte zu schönen. Sie entschärften Formulierungen und kritische Absätze über den Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld. So fiel plötzlich unter den Tisch, dass Kleinfeld die Sanierung des Handygeschäfts misslungen war. Als Wikipedia-Nutzer die Geschichtsklitterung bemerkten, war die Kritik groß. Ein Siemens-Sprecher verteidigte damals seine Kollegen damit, dass das System schließlich jedermann offen stehe - auch Mitarbeitern von Siemens. Meist hoffen die Unternehmen, dass ihre Manipulationsversuche nicht auffliegen. So versuchte der Klingeltonanbieter Jamba im vergangenen Jahr, kreativ gegen Kritik im Blog Spreeblick vorzugehen. Mitarbeiter schrieben anonym positive Kommentare über das Unternehmen. Als das ruchbar wurde, kochte die Stimmung gegen Jamba richtig hoch. Auf Kritik im Internet zu pfeifen ist dagegen auch keine Lösung. So ignorierte der amerikanische Bügelschlosshersteller Kryptonite ein Video im Netz, das demonstrierte, wie einfach man mit einem Kugelschreiber die Schlösser knacken kann. Erst als der Vorfall durch die Medien ging, startete das Unternehmen eine Rückrufaktion. "Blogging als Mobbing ist nichts Ungewöhnliches mehr", sagt Trendforscher Wenzel. Dass die Unternehmen auch mit den Verbraucherportalen zusammenarbeiten können, zeigt Ciao.de. Es gibt bereits Firmen, die das Onlineportal beauftragt haben, die Erfahrungsberichte über die jeweiligen Produkte auszuwerten.
Nachzulesen > http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/services/nachrichten/ftd/TM/130527.html