Hallo,
bin 24 Jahre und auf der Suche nach einer passenden Krankennversicherung! War bisher Familienmitversichert bei der KKH, ich bin Selbstständig und habe kein großes Einkommen. bei der Suche nach einer passenden Krankenversicherung habe ich total den Überblick verloren! Was besser ist, Gesetzlich oder Privat?! Kann mir jemanden weiterhelfen, und eventuell eine Versicherung empfehlen??
Danke schon mal im vorraus...

Vorteile der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV):
- Die zu zahlenden Beiträge sind - anders als in der privaten Krankenversicherung (PKV) - dem jeweiligen Einkommen angepasst. Sprich: Sinkt Dein nachgewiesenes Einkommen, ermäßigt sich auch der zu zahlende Krankenkassenbeitrag dementsprechend; bei steigendem Einkommen erhöht er sich entsprechend. Die PKV nimmt auf derartige Einkommensveränderungen keinerlei Rücksicht - was vielen privat Versicherten insbesondere dann auffällt, wenn sie in Rente gehen und deutlich weniger Geld zur Verfügung haben als zuvor in Zeiten der Erwerbsarbeit.
- Familienangehörige, die kein oder nur ein sehr geringes Einkommen haben, sind in der GKV beitragsfrei mitversichert.
- Keine Risikoprüfung bei der Aufnahme (Alter, Gesundheitszustand zum Aufnahmezeitpunkt etc. spielen keine Rolle), es besteht gesetzlich vorgegebener Kontrahierungszwang für alle gesetzlichen Krankenkassen

Nachteile PKV:
- einkommensunabhängiger Beitrag (auf Einkommensveränderungen wird keinerlei Rücksicht genommen)
- Jedes Familienmitglied ist separat zu versichern - sodass für jedes Familienmitglied ein separater Krankenkassenbeitrag zu zahlen ist, was sehr teuer sein kann.
- Risikoprüfung bei der Aufnahme (im Gegensatz zur GKV besteht bei der PKV kein Kontrahierungszwang - sprich: Sie kann sich die aus ihrer Sicht lukrativsten Kunden herauspicken)

Gerade weil Du kein großes Einkommen hast, ist somit die GKV die langfristig bessere Alternative - zumal dann, wenn Du auch noch vorhaben solltest, in der Zukunft "mal eine Familie zu gründen.

Gruß
Elgin

Hallo Elgin,
danke für die schnelle Antwort...
Wie sieht es eigentlich mit dem wechsel zwischen PKV und GKV aus, ich habe irgendwo gelesen daaß es sehr schwierig sei wenn man mal PKV ist wieder in die GKV zurückzu wechseln...
Und eines habe ich noch festgestellt, die beiträge auch wenn sie nicht nach dem Einkommen maßgeschneidert werden sind bei der PKV geringer! So kann man sich schon für 70-150€ versichern lassen, wobei es bei einer GKV nicht der Fall ist.
Zudem habe ich vor mal eine Familie zu gründen nur hat dies noch Zeit, deshalb die Frage mit dem wechsel...
Ist vieleicht eine bestimmte Kassse zu empfehlen??

Als freiwillig versicherter, was sie in Ihrem Fall als Selbstständiger wären gibt es keinen Weg zurück aus der PKV.

Eine Rückkehr in die GKV wäre also nur möglich wenn sie die Selbstständigkeit dann aufgeben und eine versicherungspflichtige Arbeitnehmertätigkeit aufnehmen würden. (mindestens für 12 Monate wenn im Anschluß an die Arbeitnehmertätigkeit die Rückkehr zu Selbstständigkeit geplant ist.)

Und das der PKV Beitrag bei Ihrem Geschlecht und Eintrittsalter noch sehr niedrig ist, ist logisch.

Wie Frau Fischbach schrieb versichert die PKV nicht den Menschen sondern das Risiko. und als männliches Lebewesen mit 24 Jahren wird das Risiko als nicht besonders hoch eingeschätzt. Aber warten sie mal auf die Beitragshöhe wenn sie 60 bzw. 65 sind. Dann ist wahrscheinlich die GKV günstiger.

ich habe irgendwo gelesen daaß es sehr schwierig sei wenn man mal PKV ist wieder in die GKV zurückzu wechseln...

Sehr richtig. Wer schon länger in der PKV ist oder mindestens 55 Jahre alt ist, kann im Regelfall nicht mehr in die GKV zurück. Mit Recht, wie ich finde. Sich in jungen, "besseren" Jahren der Solidarität entziehen und in höherem Alter, wenn man verstärkt auf sie angewiesen ist, wieder zurück in die GKV zurückwollen - das muss im Sinne der Solidargemeinschaft unterbunden werden!

Gruß
Elgin

Das Problem bei Ihnen ist, dass die GKV bei Ihnen als Selbständiger ein fiktives Einkommen von mindestens 1800 Euro annimmt - insofern stimmt die Aussage von Frau Fischbach so nicht, dass sich alles am Einkommen ausrichtet.

Auch wirft einem die GKV als Selbständigen ein für alle mal raus, wenn man zwei Monatsbeiträge nicht zahlen kann, d.h. man kommt dann auch nicht mehr zurück.

In der PKV haben Sie bei einigen Unternehmen die Chance die Versicherung für einen sehr geringen Beitrag in Anwartschaft zu stellen, bis Sie wieder zahlen können.

Und hier liegt das Hauptproblem der GKV neben der mikrigen Leistung. Die Nachteile der PKV wurden ja bereits beschrieben und stimmen so. Die Nachteile der GKV für Selbständige wurden aber leider verschwiegen.

Bitte gehen Sie nun zuerst - koste, was es wolle - in die GKV und warten Sie ab, wie das Gesetz zur Gesundheitsreform ausfällt, v.a. die Regelungen für die Rückkehr in eine KV nach Rauswurf aufgrund von Beitragsrückstand. Da der Gesetzentwurf Sie systematisch der PKV als Selbständiger zuordnet, ist noch unklar, wie es weiter geht.
Auch könnte der neue Basistarif in der PKV für Sie interessant werden, da hier die Beiträge auf die Spanne der GKV für Selbständige gedeckelt sind, aber u.U. unter den Beiträgen der GKV liegen können.
Doch diese Regelungen werden erst zum April 2007 klar sein und erst zum 1.1.2008 in Kraft treten.

Auf jeden Fall muss man das ganze differenziert sehen und sollte sich als Selbständiger, der selbständig das Leben bewältigen will, im Notfall durch das dann fertige Gesetz durcharbeiten oder gegen Beratungsgebühr einen freien Versicherungsberater, der keine Versicherungen selbst abschließen darf, besuchen.

hallo, ich befinde mich zur zeit in der gleichen situation.
bin zwar selbstständig, verdiene allerdigns nur so um die 1000 € im monat. leider endet jetzt meine gesetzliche familienkrankenversicherung, und ich weiß nicht was ich tun soll. hat sich denn jetzt etwas bei den versicherungen getan? was wäre in meinem fall das beste? bei der GKV würde ich ja dann über 200 € zahlen?

bin für jegliche tips und ratschläge sehr dankbar.

gruß christian

Hi, Christian,

lass dich bei der GKV deiner Wahl beraten. Es gibt neuerdings für bedürftige Selbständige die Möglichkeit sich für deutlich unter 200 € / Monat zu versichern.