GEK Streik (Gesetzliche Krankenkassen)

Werner, Freitag, 23.11.2007, 19:57 (vor 6215 Tagen)

Moin,
hat jemand schon mal was von den neuen Tarifverträgen bei der GEK gehört ?? Laut Insiderkreisen sollen 98 % der Belegschaft zum Streik bereit sein

Re: GEK Streik

Cyrano, Freitag, 23.11.2007, 23:50 (vor 6215 Tagen) @ Werner

Lt. Wikipedia > hat diese Krankenkasse gerade mal 1,6 Millionen Versicherten davon 1,1 Millionen Mitglieder, der Rest mitversicherte Familienangehörige. Zum Vergleich: Die AOKs betreuen mit 61.500 Mitarbeitern und 1.710 Geschäftsstellen 25,3 Millionen Menschen (im Durchschnitt 2004). Dies entspricht einem Drittel der Bevölkerung Deutschlands und knapp 37 % Marktanteil.
Wenn die Streiken merkt das doch eh keiner!!

Re: GEK Streik

Gast, Samstag, 24.11.2007, 00:24 (vor 6215 Tagen) @ Cyrano

Wenn Sie meinen, dass eine Million nix is.


Abgesehen von der Million merkt das bestimmt keiner.

Re: GEK Streik

schlomo weintraub, Samstag, 24.11.2007, 05:59 (vor 6215 Tagen) @ Werner

Hi,

habe auch vom möglichen Streik bei der GEK gehört. Stellt sich mir nur die Frage: Warum soll gestreikt werden?

Re: GEK Streik

Matze, Montag, 26.11.2007, 13:35 (vor 6213 Tagen) @ schlomo weintraub

@ schlomo weintraub:

Zur Frage, warum gestreikt werden soll, hier eine dpa-Meldung von letzter Woche:

Der Gmünder Ersatzkasse (GEK) droht ein Streik: Nach Urabstimmungen an 50 Standorten der Krankenkasse haben sich 98 Prozent der abstimmungsberechtigten Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bei der GEK für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag weiter mitteilte, ist der Anlass die Kündigung der Tarifverträge durch die Geschäftsführung der Kasse aus Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) sowie angekündigte Verschlechterungen in der Gehaltstabelle und im Manteltarifvertrag.

ver.di fordert für die 2.200 Beschäftigten, die gekündigten Tarifverträge umgehend wieder in Kraft zu setzen und auf Grundlage der gültigen Tabelle die Gehälter linear um 4 % anzuheben. Nach Angaben von ver.di ist dies der erste Tarifkonflikt in einer Südwest-Krankenkasse.
Die Geschäftsführung der GEK erklärte dagegen, ver.di habe die Tarifverhandlungen im August dieses Jahres abgebrochen, nachdem der Gewerkschaft eine angebotene Erhöhung von 3 % nicht genug gewesen sei. Appellen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sei ver.di nicht gefolgt. «Ein Kundenbetreuer verdient im Jahr mit 40.000 Euro ein angemessenes Gehalt und besitzt eine Arbeitsplatzsicherheit. Weitere Erhöhungen sind der Versichertengemeinschaft nicht zuzumuten», hieß es in einer Mitteilung der GEK.
Vor dem Hintergrund der Urabstimmung erwarteten die Beschäftigten jetzt ein verhandlungsfähiges Angebot, sagte ver.di-Verhandlungsführer Jochen Berking. Andernfalls werde die ver.di-Tarifkommission mit der Streikleitung kurzfristig das weitere Vorgehen beschließen.


In Kurzfassung:
Die GEK findet, dass 40.000 Euro/Jahr (= 3.333 Euro/Monat) für einen Kundenbetreuer (für andere Beschäftigte dann entsprechend mehr) genug ist - insbesondere im Zusammenhang mit der ihm gebotenen Arbeitsplatz- + Zahlungssicherheit ... dass 3 % Erhöhung genug sind ... und dass mehr der Versichertengemeinschaft nicht zuzumuten ist.
Der Gewerkschaft genügt das aber alles nicht - und deshalb wollen sie eben streiken.

Meine persönliche Meinung:
Es gibt jede Menge Krankenkassen, von ein Kundenbetreuer froh über dieses Gehalt wäre ... und es gibt jede Menge Branchen/Verhandlungen, wo die Arbeitnehmerseite froh über 3 % Erhöhung wären ...

Aber das ist nur meine bescheidene und rein private Meinung - und ein besonderer Auskenner bin ich da auch nicht grad.

Grüße, Matze.

Re: GEK Streik

Missfit, Montag, 26.11.2007, 16:47 (vor 6213 Tagen) @ Matze

Hallo,

also: Zunächst will man erst mal wieder für einen Tarifvertrag streiken. Und für eine lineare Erhöhung. Dass Gewerkschaften immer etwas mehr fordern, als sie später eventuell bekommen ist nicht neu.

Der genannte Betrag ist das höchstmögliche, was ein Sachbearbeiter da bekommen kann. Neu ist dem Vorstand der gleiche Mitarbeiter noch 2700 € wert. Ich möchte den von Euch sehen, der jubelt, wenn er 600 € weniger bekommt.
Ohne näher ins Detail gehen zu wollen: Seit Jahren ist die GEK Spitzenreiter beim Kundenmonitor. Vor allem wegen der motivierten Mitarbeiter, die Tag ein und Tag aus gerne die Kunden betreuen. Wochenendeinsätze incl. Und die "Belohnung" dafür habe ich gerade genannt.

Es ist eine ganz normale Tarifauseinandersetzung. Man einigt sich auch nach x Verhandlungen nicht, und dann geht alles seinen Weg.

Ach ja, und ich kenne genug Kassen, wo man 300 € mehr bekommt, als das von Matze genannte. Und ein abstraktes, lineares 3 % - Angebot vom Vorstand gibt es so nicht.

Aber wie auch in den vergangenen Jahren - hier hat jedes Tarifpartei ihre eigene Sicht. Ich habe mich schon gefragt, wann ein treuer Vorstandsjünger die Gehälterdebatte öffentlich macht. Immer hübsch auf die Gewerkschaften einschlagen - bis man sie selbst mal braucht....

Einen schönen Abend noch aus der bewussten Anonymität,
Missy

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