Überschuss bei Versorgerkassen (Gesetzliche Krankenkassen)
Nach einem Bericht in der Ärztezeitung erzielte der AOK Bundesverband (25 Mio.Vers.) in den ersten 3 Quartalen 611 Millionen Euro Überschuss.
Auch bei der Barmer (7,2 Mio.Vers) sieht es nach den Quartalsergebnissen nicht schlecht aus, diese erzielte knapp 200 Millionen. Die DAK (6,2 Mio. Vers.) verbucht 56 Millionen.
Bei den BKKs liegen die Ergebnisse bis zum 3. Quartal noch nicht vor, aber bis Ende des 2. Quartals wiesen sie eine Defizit von 186 Million auf. Die Frage hierbei ist wohl, wie wirkt sich dieses Ergebnis auf die Beitragssätze 2008 aus? Wir werden wohl einige Erhöhungen erleben bei den Betriebskassen.
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
,,,,,,,die Aussage ist vollkommen richtig. Ich möchte nur noch ergänzen, dass auch bei der TECHNIKER KRANKENKASSE ein Defizit von 107 Millionen ausgewiesen wird und auch hier von einer kräftigen Beitragssatzerhöhung auszugehen ist....
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
BKKen und TK sind genau die Kassen, welche im Vergleich zur Konkurrenz überproportional in den Risikostrukturausgleich einzahlen müssen, dessen Gesamtsume im letzten Jahr erneut angestiegen ist. Würde dieser auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren, wie von diesen Kassen seit langem gefordert, gäbe es weder bei BKKen noch bei der TK die angesprochenen Probleme, und die aktuelle Diskussion über notwendige Beitragserhöhungen wäre komplett überflüssig.
Vor diesem Hintergrund wundert es mich überhaupt nicht, dass lt. aktueller Zahlen ausgerechnet die AOKen als größte RSA-Empfängerkassen mit ihrem Geld besonders gut haushalten konnten. Hinzu kommt auch noch, dass die AOKen im Vergleich zu etlichen Konkurrenzkassen mit freiwilligen Leistungen nicht besonders herausstechen.
Fazit: Nicht einfach nur Zahlen auflisten, sondern auch die Hintergründe kennen!
Gruß
Elgin
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
Zitat: Wer im Schlachthaus sitzt, soll nicht mit Schweinen werfen. Elgin, du stellst hier ebenfalls Behauptungen ohne Begründungen ins Forum. Mal locker bleiben. Die TKK schafft es trotz Mitgliedergewinnen nicht, Ihren Haushalt positiv zu gestalten. Auch eine TKK muß wirtschaftlich arbeiten und nicht ständig Werbung im TV, Bildzeitung, Stern, Spiegel etc. machen.
Wenn die TKK Ihren Beitrag erhöht, dann werden wir sehen, ob die Kunden der besten Krankenkasse Deutschland`s treu bleiben, oder? Und im Jahr 2009 steht der TK noch weniger Geld zur Verfügung, da noch mehr Kohle für einen Morbi-RSA aufgebracht werden muss? Dann wird es wohl einen Extra-Beitrag mit Sonderkündigungsrecht geben. Aber was soll der besten Kasse mit so vielen Extralistungen schon passieren. Eine Fusion mit der BKK-Mobile-Oil, die Ihren Sitz ebenfalls in Hamburg hat!?!
Abwarten und die Schweine im Schlachthaus besser nicht werfen.
Schönes Wochenende Ihr Kassenmitarbeiter
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
Hi Greg, kann mich deinen Ausführungen nur anschließen. Und der Elgin sollte sich mal etwas genauer mit der Wirkungsweise und dem Prinzip des RSA vertraut machen. Oder schreibt hier jemand etwa bewusst so oberflächlich???Gruß Franki
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
Hi,
noch zu ergänzen: KKH plus 30 Mio. €. BS soll in 2008 stabil bleiben.
Was die TK angeht: 100 Mio. € Miese machen bei der Kassengröße nicht viel aus. BS steigt so vielleicht um 0,1 - 0,2 %.
Re: Überschuss bei Versorgerkassen
1. Kein Wunder das TK und Co. ein Zurückfahren des RSA fordern. Fast alle anderen Kassen (aber auch andere Gruppen wie z. B. die zuständigen Gewerkschaften) fordern hingegen einen Ausbau des RSA. Die Forderungen der TK sind so wenig objektiv wie nur irgend etwas.
2. Die AOKs und auch andere Versorger-Kassen erwirtschaften vor allem deswegen "Überschüsse", weil ein Teil der AOKs gezwungen war, den Beitragssatz deutlich anzuheben, um alte „Verbindlichkeiten“ bis zum 01.01.09 ausgleichen zu können. Was ja vom Gesetzgeber für diesen willkürlichen Stichtag gefordert ist. Das ist einer der Hauptgründe für die "Überschüsse". Die betroffenen Kassen hätten sicher gerne auf ihre Beitragssatzerhöhungen (Mitgliederverluste!) verzichtet, hätte man ihnen länger Zeit gegeben, ihre sogenannten Verbindlichkeiten zu einem Stichtag auszugleichen.
Elgin wird jetzt wieder sagen, selber schuld – haben ja schlecht gewirtschaftet bla bla und viel zu hohe Verwaltungskosten bla bla. Ich sage, hätte man den von der Politik schon seit Jahren versprochenen gerechten morbiditätsorientieren RSA eingeführt, hätte die großen Versorgerkassen heute diese Probleme nicht. Und die TK würde noch mehr jammern...
Aktueller Bericht in der Frankfurter Rundschau
In einem aktuellen Artikel in der Frakfurter Rundschau heißt es wortwörtlich:
... Ob demnächst an der Beitragsschraube gedreht werden müsse, hänge unter anderem davon ab, in welchem Umfang die TK andere Kassen im Rahmen des Solidarausgleichs unterstützen müsse, so TK-Sprecherin Dorothee Meusch.
Quelle: http://www.fr-online.de/top_news/?sid=2c8cfbb3557a7b317f6171dddbd0b87d&em_cnt=1252634
Gruß
Elgin
Re: Aktueller Bericht in der Frankfurter Rundschau
Und????????????
Wenn ich als Kasse mehr Geld in den RSA zahlen muss, als ich rausbekomme, würde ich auch eine Beitragssatzerhöhung nur auf den RSA schieben. Das ist öffentlichkeitswirksam und (ich bitte das jetzt zu entschuldigen) das einfältige oder uninformierte Mitglied glaubt dann, dass die Kasse nichts dafür kann und das u n g e r e c h t ist. Und hier sind wir wieder bei deinem Grundproblem. Der RSA ist da, um das System g e r e c h t e r zu machen! Wie gesagt, es gibt auch Meinungen das der jetzige RSA noch gar nicht ausreicht!
Schaffen wir doch den RSA ab, dann fliegt uns die ganze GKV um die Ohren und wir haben in kürzester Zeit eine Einheitskasse - und die wird dann sicher nicht so aufgestellt sein wie eine TK.