Hallo,

die BKKn, die seinerzeit mit sehr niedriegen Beiträgen den Markt aufgemischt haben, sind von der Realität eingeholt worden. Sie konnten diese "Kampfbeitragssätze" nur deshalb anbieten, weil sie enorme Mitgliederzugänge (vor allem von gesunden und jungen Mitgliedern) zu verzeichnen hatten und nicht adäquat im RSA veranlagt wurden.
Nun, 7-8 Jahre nach diesem Supernova hat der Mitgliederstrom nachgelassen und auch im RSA wird man entsprechend erfasst und darf zahlen. Zusätzlich machen die ganzen Neukunden mitunter auch etwas Arbeit und lassen sich nicht von angelernten Call-Center-Agents abspeisen. Das Aufsichtsamt verlangt bei Prüfungen solide Auswertungen und Arbeitsqualität und man muss mitunter doch sehr teures Fachpersonal einstellen, wo man voe einigen Jahren noch vollmundig im Fernsehen von den niedrigeren Gehältern geschwärmt hat (Reportage über die BKK Essanelle...).
Und so kochen auch diese Kassen nur mit Wasser. Das wird auch eine IKK direkt und eine Knappschaft in den nächsten Jahren merken, oder gar schon 2009 mit dem Fond.

Die "Versorgerkassen", die immer als Verschwender von Verwaltungskosten hingestellt werden, hatten in den letzten Jahren mit der Fluktation stark zu kämpfen.Ihnen sind als Treue Mitglieder genau die geblieben, denen der Beitrag egal ist (Hartz IV) oder die schon so lange da versichert sind, dass sie nicht mehr wechseln wollen (Rentner, Kranke und arbeitsintensive Nörgler). Und bei den neuen Personalbemessungsausrechnungen der Vorstande werden immer Überkapazitäten angeprangert. Aber die Arbeit ist tatsächlich im Verhältnis nicht weniger geworden. Und auch wenn hier oft auf die Kassen geschimpft wird - das sind Menschen die da arbeiten. Menschen, die jedes Jahr wegen unsinniger Reformen alles neu lernen müssen und die auch eine Familie zu versorgen haben.

Ich sehe das alles mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut es mich, dass sie BKKn (Konkurrenz) endlich auch adäquate Beiträge verlangen und der Markt sich angleicht. Andererseits tut es mir leid um die generelle Kostensteigerung, die wir alle tragen müssen. Die letzte Reform war auf jeden Fall nur eine Umverteilung und keine Erneuerung oder Weichenstellung für die Zukunft.

Aber was will man von einer Sonderschullehrerin, die privat krankenversichert ist, denn eigentlich erwarten?

Für den Einzelnen bleibt jetzt wenig Luft immer der billigsten Kasse hinterherzuhecheln. Man muss halt wissen, ob man Hopper sein möchte und die Beitragssätze gut im Auge hält, oder ob man auf was bewährtes zurückgreift oder einfach da bleibt, wo man ist.

LG, Shops