Nur gute Nachrichten (Vorsicht: sarkastischer Beitrag!) (Sozialpolitik)

Heri Zey @, Sonntag, 18.04.2004, 07:08 (vor 7523 Tagen)

Eine Warnung vorweg: Dieser Beitrag ist nicht politisch korrekt, nicht konform und könnte Ihre solidarischen Gefühle verletzen! Lesen Sie auf eigene Gefahr!

Verehrte Forumteilnehmer und -leser,
sagt mal: Wie naiv kann man sein? Ich lese gar wunderbare Nachrichten (BKK XYZ senkt auf 12,5% - sofort hin) und gar endloses Gejammer (die BKK ABC erhöht auf 13,5% - wie gemein), gespickt mit sozialem Lamrnti (hallo Elgin) über die böse Welt.
Aber jetzt mal ehrlich: Wie solen solche Mann-im-Mond-Beiträge funktionieren? Lest ihr nur Alice im Wunderland und Glücksbärchi-Romane? Glaubt ihr ernsthaft (!), ein Beitrag unter 13% kann gerhalten werden? Glaubt ihr dann auch, Onkel Dittmeyer presst selbst seine Orangen aus?
Schon seit längerer Zeit gehen alle seriösen Analysen davon aus, dass ein Beitrag unter 13% nicht realistisch ist. Gestern stand in fast allen Zeitungen, dass so manche BKK mit supertollem Beitrag am Rande der Insolvenz krebst.
Zählen wir doch mal 1 und1 zusammen. Wir haben eine Menge ältere Menschen in diesem Lande, die nun einmal kränker sind als junge (das ist so und lässt sich nicht wegwünschen). Diese wollen auch alle versichert werden. Und, sorry Leute, das kostet eine Menge Kohle. Diese muss irgendwo herkommen - nämlich über den Beitrag. Und je günstiger der ist, desto mehr Wechselwillige und -wütige gehen in die KK ("hey, 11,9% - da spare ich ja 7,77 EUR im Moant - nix wie hin"). Das Gemeine ist, dass da auch ältere Menschen hingehen oder die, die kränker sind. Das kostet wieder - also rauf mit dem Beitrag und schon schreien wieder alle.
Am liebsten lese ich solche hübschen Plastikphrasen wie "Entsoldidarisierung" oder "Solidarsystem", mit denen die Fakten an den Haaren in den Dreck geschleift werden. Es hat nichts, aber auch gar nicht mit "Entsoldiarisierung" zu tun, wenn Beiträge steigen oder Menschen in günstige KK wechseln. Das erste ist deografisch begründet, das zweite ist allzu menschlich (und dämlich). Oder hat die Niederschlagsmenge in Oberbayern mit dem Anteil der Katholiken dort zu tun? Eben.
Also, liebe Leser, wechselt wieter, jammert weiter und erfreut mein Herz. Danke.

PS: Ich gehe aus Prinzip nicht in die Sercurvita. Mit lustigen Nadeln ist bald Schluß - und der Beitrag wird auch steigen. Schönen Tag noch.


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