FDP Idee: Abschaffung der GKVen! (Sozialpolitik)
Max(im980), Sonntag, 06.06.2004, 14:32 (vor 7477 Tagen)
Hallo liebe Mitglieder der GKVen,
laut den Medien, hat die FDP ein Konzept erarbeitet und verabschiedet. Das Konzept möchte die Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung errreichen. Begründung: Jeder sollte die freie Wahl haben seine private Krankenversicherung mit seinen individuellen Bausteinen zusammenstellen zu können. Und somit nur einen Individualpreis zahlen zu müssen.
Nun die Frage an euch! Was haltet ihr davon?
Gute oder schlechte Idee?
Vor- und Nachteile?
Meine Meinung:
Eine Abschaffung der GKV ist nicht sinnvoll, denn wir müssen uns mal in eine GAU Situation (Arbeitslos, Sozialhilfestatus oder total erwerbsunfähig) hineinversetzen. Solange man erwerbstätig und gesund ist und Geld verdient, ist es ja kein großes Problem einen Vertrag bei einer privaten KV abzuschließen. Aber was ist, wenn ich zu einem Sozialfall werde??? Die privaten Versicherungen kalkulieren ihre Beiträge nach Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Umfang des gewünschten Vertrages. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein schwerkranker 50-jähriger Mann eine günstige private KV abschließen kann ist sehr sehr gering. Entweder würde sein Antrag abgelehnt oder er müsste einen medizinischen Risikozuschlag von 50 % zahlen. Und dies wiederum wäre ja in Augen eines Sozialstaates wie Deutschland unsozial. Was ich damit sagen will ist: Das Problem sind nicht die gesunden, kraftvollen, erwerbstätigen, einigermaßen gut verdienden Menschen, sondern die schwer erkrankten oder chronisch erkrankten Menschen, Erwerbslose und Sozialhilfeempfänger. Die werden ja dann von der privaten abgelehnt. Und wo sollen die sich dann versichern????
Außerdem haben wir dann die zwei Klassen Gesellschaft, die es ja teilweise heute schon gibt. Also wieder mal unsozial.
Und was ist dann mit den Mitarbeitern der einzelnen GKVen? Dann haben wir ja noch mehr Arbeitslose auf dem Markt!
Die Idee der FDP würde ja nur funktionieren, wenn die Selektierung der PKV weiter ausgeweitet wird. Dass auch nicht ganz gesunde Menschen eine Versicherung erhalten.
Die Verträge müssten noch bezahlbar sein!
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Sonntag, 06.06.2004, 15:33 (vor 7477 Tagen) @ Max(im980)
Was die sozialen und gesellschaftlichen Folgen des FDP-Vorschlages betrifft, bin ich ganz Deiner Meinung.
Allerdings muss der Gesetzgeber bei den gesetzlichen Krankenkassen weitere Freiräume für freiwillige Satzungsleistungen - beispielsweise in Form von Zusatztarifen ohne Risikoselektion, für die dann von den daran interessierten Versicherten zusätzliche Beiträge ohne Arbeitgeberanteil zu entrichten sind - einräumen. Denn das wäre eine Möglichkeit, um auch gesetzlich Versicherten eine individuelle Ausgestaltung ihres Versicherungsschutzes zu ermöglichen (ähnlich wie in der PKV) und auf diese Art und Weise mehr gut Verdienende mit Familienangehörigen (letztgenannte müssen in der PKV separat versichert werden, in der GKV hingegen sind Familienangehörige unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen hingegen beitragsfrei mitversichert) in der solidarischen GKV zu halten.
Was die Mitarbeiter der GKV bei Umsetzung des FDP-Konzeptes betrifft, müssten sie wegen dem dann zunehmenden Ansturm auf die PKV nach entsprechender beruflicher Umqualifizierung (Weiterbildung, Umschulung) Arbeitsplätze im PKV-Bereich bekommen. Denn die Anzahl der insgesamt zu betreuenden Krankenversicherten - unabhängig von der Frage, ob GKV oder PKV - ändert sich ja letztlich nicht.
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Heiko, Sonntag, 06.06.2004, 17:31 (vor 7477 Tagen) @ Max(im980)
Die FDP wird mal wieder ihrem Status der Besserverdiener gerecht. In deren Verständnis kommen arme Leute gar nicht vor, die sich dann vielleicht gar keine KK mehr leisten können.
Mein Vorschlag: Eine gesetzlich Pflicht-KK mit einem Beitragssatz und schmalen Grundleistungen. Private KK dürfen jedem Zusatzversicherungen anbieten, wo man nach dem Bausteinprinzip und Zahlungsfähigkeit seine Absicherung verbessert. Nur so kann das funktionieren. Dann müßten nämlich alle (auch die bisher PKV-Versicherten) ihren Beitrag in die GKV leisten und auch die privaten hätten ihre Daseinsberechtigung und sogar eine ganze Menge neuer Kunden.
Damit es kein Abrechnungschaos gibt, darf eine private Zusatzversicherung auch die Abrechnung komplett übernehmen und dann intern mit der GKV den Pflichtteil abrechnen.
Was haltet Ihr davon?
Grüße,
Heiko
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Sonntag, 06.06.2004, 19:27 (vor 7477 Tagen) @ Heiko
Zitat:
"Mein Vorschlag: Eine gesetzlich Pflicht-KK mit einem Beitragssatz und schmalen Grundleistungen. Private KK dürfen jedem Zusatzversicherungen anbieten, wo man nach dem Bausteinprinzip und Zahlungsfähigkeit seine Absicherung verbessert. Nur so kann das funktionieren."
Was passiert mit denjenigen GKV-Mitgliedern, die auf Grund der seitens der PKV betriebenen Risikoselektion - d. h. aus gesundheitlichen Gründen, also unabhängig von ihrem Geldbeutel - erst gar nicht bei einem privaten Versicherungsunternehmen aufgenommen werden? Soll ausgerechnet dieser Personenkreis - der umso mehr auf eine individuell ausgerichtete, optimale medizinische Versorgung angewiesen ist - mit einer für derartige Fälle völlig unzureichenden Basisversorgung abgespeist werden?
Im Gegensatz zur GKV besteht bei der PKV derzeit kein Kontrahierungszwang - d. h. die PKV kann sich ihre Mitglieder aussuchen!
Solange sich die PKV hier nicht deutlicher als bisher bewegt (der vor kurzem angekündigte Wegfall der Risikoprüfung für freiwillige GKV-Mitglieder mit einem Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze kann da nur als klitzekleiner Hoffnungsschimmer gewertet werden - vielmehr müssen Krankenzusatzversicherungen der PKV uneingeschränkt allen gesetzlich Versicherten offen stehen!), ist die Herabstufung der GKV auf eine Grundversorgung nicht gesellschaftlich verantwortbar - und das nicht nur im Hinblick auf den zuvor angesprochenen Personenkreis, sondern auch gesamtgesellschaftlich (stärkere Verbreitung ansteckender Krankheiten und damit einhergehende höhere Folgekosten für das gesamte Gesundheitssystem)!
Zusätzlich sorgt die seit Jahresanfang 2004 geltende Gesundheitsreform dafür, dass sozial Schwache vermehrt Arztbesuche meiden - obwohl gerade dieser Personenkreis statistisch ein deutlich höheres Krankheitsrisiko hat als sozial besser Gestellte. Diese ohnehin schon bestehende soziale Kluft darf nicht noch weiter verschärft werden!
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Heiko, Sonntag, 06.06.2004, 20:01 (vor 7477 Tagen) @ Elgin Fischbach
Die GKV muß alles bieten, was für eine medizinische Grundversorgung notwendig ist. Der Rest ist Luxus, so schlimm das klingen mag. Ich denke aber, daß bei einer GKV, die aus der gesamten Bevölkerung Beiträge erhält ein recht hoher Stand der Grundversorgung gewährleistet wird. Der private Zusatzteil ist freier Markt und folgt diesen Grundsätzen.
Ich meine, daß ist immer noch besser als das FDP Modell, wo die Armen sich ev. gar keine KV mehr leisten können.
Grüße,
Heiko
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Sonntag, 06.06.2004, 20:32 (vor 7477 Tagen) @ Heiko
Schon heute ist die "Grundversorgung" der GKV äußerst löchrig - wie das Beispiel Gesundheitsreform nachdrücklich beweist:
- Ersatzloser Wegfall der früheren Zuzahlungsbefreiungsmöglichkeiten für Einkommensschwache
- Neueinführung der Praxisgebühr (Ergebnis: Sozial Schwache vermeiden vermehrt notwendige Arztbesuche - wie schon häufiger in den Medien berichtet)
- Deutliche Erhöhung der zu leistenden Zuzahlungen (weshalb immer mehr ärztlich verordnete Rezepte im Müll landen - wie auch schon in den Medien zu entnehmen war)
- deutliche Einschränkung des gesetzlichen Pflichtleistungskataloges in den letzten Jahren (es bleibt zunehmend den einzelnen Krankenkassen überlassen, ob und in welchem Umfang sie freiwillige Satzungsleistungen anbieten, die für manche akut und/oder chronisch kranke Versicherte im Einzelfall geradezu überlebensnotwendig sind)
Die Risikoselektion der PKV sorgt zusätzlich dafür, dass Menschen aus gesundheitlichen Gründen unabhängig von ihrem Geldbeutel erst gar nicht aufgenommen werden und somit von diversen Zusatzangeboten von vorneherein ausgeschlossen sind (siehe vorhergehenden Beitrag von mir zum gleichen Forumsthema).
Erst wenn der Zugang zu privaten Zusatztarifen ohne Risikoselektion möglich ist, kann über eine teilweise Privatisierung von Gesundheitsleistungen für Menschen oberhalb der Armutsgrenze diskutiert werden. Für Einkommensschwache hingegen darf es keine Reduzierung der GKV-Leistungen geben - vielmehr muss hier das Solidaritätsprinzip umso stärker "greifen" (verstärkte Heranziehung von Einkommens- und Vermögensstarken zur GKV-Finanzierung per komplettem Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze, die PKV ist dann für individuell wählbare private Zusatztarife ohne Risikoselektion zuständig).
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Heiko, Montag, 07.06.2004, 13:22 (vor 7476 Tagen) @ Elgin Fischbach
Es ist aber der falsche Weg, den privaten dann irgendwas vorzuschreiben. Vielmehr sollte man die Löcher aus der Grundversorgung rausmachen.
Wenn ich von schmalen Grundleistungen rede, meine ich damit nicht das jetzige Modell abzüglich weiterer Einschränkungen. Ich rede dann von einer wirklich vertretbaren minimalen Grundversorgung.
Grüße,
Heiko
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Montag, 07.06.2004, 13:59 (vor 7476 Tagen) @ Heiko
... die im Gegensatz zum derzeitigen "Scheuklappen"-System gleichberechtigt Schul- und Alternativmedizin umfasst (dann könnte ich mich ja noch mit einem derartigen Vorschlag anfreunden)?
Alternativmedizin ist keineswegs als Luxus zu betrachen: Gerade bei chronischen Erkrankungen hat sich diese Sparte oftmals als weitaus wirksamer herausgestellt als die Schulmedizin (Akupunktur und Eigenbluttherapie bei allergischen Atemwegsbeschwerden, anthroposophische Medizin besonders bei psychosomatischen Erkrankungen - wo Individualität und Ganzheitlichkeit wegen der bei solchen Krankheitsbildern gleichrangig zu berücksichtigenden körperlichen und seelischen Gesichtspunkte eine besondere Rolle spielen, und und und ...).Die ausschließlich an äußerlichen Symptomen orientierte Schulmedizin - die nicht den Menschen als Ganzheit in den Mittelpunkt stellt - muss zwangsläufig in solchen Fällen oftmals "ins Leere laufen" ...!
Nicht grundlos habe ich mich einer gesetzlichen Krankenkasse angeschlossen, die Schul- und Alternativmedizin in großem Umfang gleichberechtigt nebeneinander anbietet - trotz höherem Beitragssatz (die alternativmedizinischen Leistungen müssen nach heutigen gesetzlichen Regelungen zusätzlich zur schulmedizinischen "Standardversorgung" separat abgerechnet und bezahlt werden - d. h. sie sind nicht in den von den gesetzlichen Krankenkassen an die Kassenärztlichen Vereinigungen zu bezahlenden Kopfpauschalen enthalten).
Hier ist - im Interesse der Beitragszahler - dringend eine Systemveränderung dahingehend erforderlich, dass alternativmedizinische Leistungen endlich gleichberechtigt in die "Standardversorgung" eingebunden werden (d. h. von den Krankenkassen nicht mehr zusätzlich separat bezahlt werden müssen, wie das heute noch der Fall ist).
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Heiko, Montag, 07.06.2004, 14:20 (vor 7476 Tagen) @ Elgin Fischbach
Das ist doch letztenendes nur die Frage der Anerkennung einer Medizin oder Behandlungsmethode.
Grundsätzlich sollte gelten: Was nachweislich gute und verträgliche Wirksamkeit an vielen Patienten beweist, sollte auch angewandt und demzufolge bezahlt werden.
Was nur bei 2% der Patienten wirkt und vielleicht auch noch immens teuer ist sollte nicht bezahlt werden. Irgendwo muß ein Kompromiß eines Mittelweges gefunden werden, denn ein Beitragssatz sollte im Interesse der Volkswirtschaft natürlich niedrig bleiben.
Grüße,
Heiko
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Montag, 07.06.2004, 15:33 (vor 7476 Tagen) @ Heiko
Dass Alternativmedizin nachweislich wirksam ist, ist immer öfter auch in Verbraucherinformationen nachzulesen.
Hinzu kommt, dass es zwei seit 1997 bundesweit geöffnete gesetzliche Krankenkassen gibt, welche die Gleichberechtigung von Schul- und Alternativmedizin in hohem Umfang bereits umsetzen (SECURVITA BKK, IKK Hamburg). Wäre Alternativmedizin wirtschaftlich überhaupt nicht vertretbar, hätten diese beiden Kassen schon längst Konkurs anmelden müssen!
Außerdem beweist die Existenz dieser beiden seit 1997 bundesweit geöffneten Krankenkassen, dass es eine entsprechende Nachfrage in der Bevölkerung gibt!
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Dieter Reiber , Donnerstag, 06.05.2010, 15:35 (vor 5317 Tagen) @ Elgin Fischbach
Wirklichkeit einer Evidence-based-medicine in der BRD : meint effektiv wirkende Gesundheitsmedizin - Soziale-Agenda-fähig: Fehlanzeige in der BRD – obwohl von Europa angemahnt in BRD nicht da.
Theorie und Wirklichkeit der EBM (bei einer fehlenden Präventiv-Medizin) in der Praxis:
EBM: Ein guter selbstsprechender international gültiger Begriff, der viel gebraucht wird, hat in der BRD-Praxis leider wenig, bis keinen Inhalt. Wie evident ist nun die Medizin der BRD bei der täglichen Praxis an den Patienten? Die Schwachstellenanalyse der Europa- Kommission ergibt :
Fakten und Ergebnisse der EBM: Ist Experten- und Diagnose-Kompetenz tatsächlich so schwer ?
a) 17,7 Arzt- und Klinikbesuche pro Patient, Beitragszahler und Jahr lt. BKK-GEK (Gmünder Ersatz-K)
b) Ca. 6000 seltene (chonische, schwere) Krankheiten werden bis 20, ja sogar 37 Jahre verschleppt.
c) Die Nebenwirkungen der starken Mittel erzeugen neue (seltene) schwere Krankheiten usw..
e) der Diagnose-Schlüssel : ICD -Code mit ZIG-Tausend verschiedenen Diagnosen, ist zu schwer.
f) Funktionelle Differentialdiagnose mit Arzneimittel-Bestimmung und Arzneimittel-Prüfung fehlt!
g) Arzneimittel-Prüfung und Arzneimittel-Revision (bei > 4 Arzneimittel im täglichen Gebrauch) fehlt!
Praktisch läuft eine 5-Minuten-Rotations-Medizin mit allen Risiken und Nebenwirkungen lt. Beipackzettel, die lässt man sich darauf ein (es gibt keine andere GKV-Wahl für Beitragszahler) wird man lt. Beipackzettel mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit individuell kranker als vorher; es folgt die nächste Arznei, die Nebenwirkungen der ersten bessern soll – am Ende sind es (man wundert sich) bis zu 16 verschiedenerlei Arzneien – davon oft drei bis fünf -, die den Tod als Risiko benennen.
Die GKV, als staatlich bestimmte Zwangsmedizin für 90%, duldet und segnete ab: einseitig „stark wirkende“ Medizin ohne Wahlfreiheit, die Menschen krank macht, sobald man damit beginnt. Darauf 19% Mehrwertsteuer ist auch dem Staat ein starkes Zubrot, das für Anderes gebraucht wird. Obwohl doch EUROPA die Vorgaben richtig setzte, ist wie schon so oft - nichts bei den GKV-Kassen angekommen: „wir verstehen nichts von Medizin“ oder „tut uns leid, uns sind die Hände gebunden“, (ja von wem denn?) sind die Sprüche der Mitarbeiter von GKV-Kassen, wenn man Heilung bezahlt haben will (und nicht Krankmachung und Krankhaltung lt. Beipackzettel) und bei Kassen anmahnt.
Doch es gibt seit Ulla Schmidt und Angela Merkel Hoffnung, dass sich das freiwillig bald ändert. Denn seit Kassen Pleite gehen dürfen, wenn sie Geld der Beitragszahler (aus Dummheit, Ignoranz, oder …) veruntreuen oder schlicht den Begehrlichkeiten der Pharma, Ärzteverbände (für Ärzte) nichts entgegensetzen und Zusatzbeiträge (in schöner Gewohnheit) erhöhen, so sei es, dass dann Beitrags-zahler ein Sonderkündigungsrecht haben und das hoffentlich auch wahrnehmen. Dass gesunde evidence-based-medicine tatsächlich schon beim halben Beitrag funktioniert,muss erstritten werden. Das meint: Dieter Reiber, IbF-Institut, EUROPA- Technik- und Technikfolgenforschung auf Risiken ….
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Czauderna, Donnerstag, 06.05.2010, 21:19 (vor 5316 Tagen) @ Dieter Reiber
Hallo, warum werde ich das Gefühl nicht los solch einen Stil schon einmal in diesem Forum gelesen zu haben - nur mit einem anderen Pseudonym ??
Gruß
Czauderna
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Theo, Sonntag, 06.06.2004, 22:49 (vor 7476 Tagen) @ Max(im980)
Die FDP ist läßt nun ihre Maske fallen...
Sie ist ganz klar, keine Partei des Volkes bzw. für das Volk sondern eine Klientelpartei für die Groß und Größtverdiener.
Sogar die Unabhängigkeit, die eigentlich Bundestagsabgeordnete haben müssen, um sich Volksvertreter nennen zu können, wird mit Füssen getreten.
Warum wohl erhält jedes neue FDP-Mitglied Werbematerial eines Privatversicherungsunternehmens?
Warum wird die Offenlegung der Zusatzeinkünfte der Abgeordneten hintertrieben?
Warum tut sich z.B. ein Herr Rexroth seines Zeichens "Volksvertreter" mit einer excellenten Lobbypolitik hervor?
Hier werden sämtliche Schranken gebrochen.
Wir sollten uns nicht für dumm verkaufen lassen.
Die Privatversicherung existiert eigentlich immer noch, weil sie für die Vollversicherungen ausschließlich Besserverdienende bzw. Beamte aufnimmt.
Bei einer (in Privatversicherungsbilanzen vertuschten) nachweislichen Verwaltungskostenquote zwischen 12 und 20 Prozent!!! im Gegensatz von 5-6% der gesetzlichen Kassen
muß man eigentlich nichts mehr sagen.
Aber die FDPler scheinen auch Aktienpakete bzw. Aufsichtsratsmandate in den Privatkassen(meistens AGs) zu haben.
Liebe FDP, wir haben euch durchschaut. Alle diejenigen, die sich in den letzten Jahren informiert haben, durchschauen das durchsichtige Spiel!
Aber vielleicht erledigt sich das Problem FDP ja auch bei der nächsten Wahl.
Für die Gemeinschaft jedenfalls bzw. das Volk macht die FDP NICHTS. Sie vergrößert die Probleme höchstens noch.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Holzmichel, Sonntag, 06.06.2004, 23:03 (vor 7476 Tagen) @ Max(im980)
o.T.!
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Daniel , Montag, 07.06.2004, 07:35 (vor 7476 Tagen) @ Holzmichel
Ich denke, der richtige Weg ist, die gesetzlichen Kassen so
wie bisher zu belassen. Nur sollte man über eine Reduzierung der Kassen nachdenken. 10-15 Krankenkassen würden in Deutschland reichen. Unbedingt empfehlenswert ist jedoch eine Zusatzversicherung. Entweder über die Krankenkasse, die mit Privatversicherungen zusammenarbeiten oder direkt über die Privatversicherungen.
Das Modell der FDP ist nicht durchsetzbar. Da muss ich Elgin Recht geben. Die Kranken könnten sich dann überhaupt nicht mehr versichern.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Stephan Stöckel , Mittwoch, 04.01.2006, 18:45 (vor 6900 Tagen) @ Holzmichel
Hallo Holzmichel,
natürlich kann ich Deine Bedenken gegen eine Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen verstehen.
Aber ist es nicht so, dass bereits jetzt der Staat bei Sozialhilfeempfängern und ALG II die Kosten für die Krankenversicherung übernimmt?
Um eines gleich klar zu stellen. Ich bin kein FDP-Anhänger.
Aber ich kenne viele in meinem Bekanntkreis, die gerne in eine Private Krankenkasse wechseln würden - allesamt keine Großverdiener. Ich empfinde es als eine Beschneidung meiner eigenen Freiheit und meiner eigenen Rechte, nicht auswählen zu dürfen, in welche Kasse ich gehe.
Ich bin Mitglied in der Barmenia, einer PKV-Versicherung. Und ich, darauf lege ich großen Wert, gehöre nicht zu den Großverdienern! Auch Leute mit schmalen Geldbeutel können sich eine PKV leisten!
Zudem sieht das Konzept der FDP eine soziale Abfederung vor. Das heißt anstelle der bisherigen Versicherungspflicht gibt es eine Pflicht zur Versicherung. Jeder muss sich versichern; bei Geringverdienern und Arbeitslosen zahlt der Staat die Beiträge. Zudem ruht das Konzept auf mehreren Säulen: den Rückstellungen, der Pflicht zur Prävention, um zwei der wichtigsten zu nennen. Jeder muss sich einmal pro Jahr bei seinem Hausarzt einem Gesundheitscheck unterziehen. So kann Krankheiten vorgebeugt werden.
Auch renommierte Mediziner, wie Dr. Grönemeyer, fordern mehr Wettbewerb im System.
Zudem ist das bisherige System der gesetzlichen Kassen zu bürokratisch. Was viele nicht wissen: Neben den gesetzlichen Kassen, gibt es noch Sonderkassen- und -Systeme wie die Landwirtschaftskasse, die Künstlersozialkasse oder die Seekasse, die Staats- und Firmenkassen belasten.
Allein die Frage, wer ist freischaffender Künstler oder nicht und muss sich in der Künstlersozialkasse gesetzlich versichern, beschäfftigt täglich Gerichte in ganz Deutschland.
Warum darf sich ein selbständiger gewerblicher Fotograph privat versichern, ein Pressefotograph aber nicht?
Warum darf ein Beamter in die private Kasse, ein Angestellter mit gleichem Gehalt aber nicht?
Hier stimmt doch irgendetwas nicht!
Landwirte dürfen noch nicht einmal in eine normale gesetzliche Krankenkasse, wie die AOK oder Barmer wechseln. Sie müssen in der sehr teuren Landwirtschaftskasse (auch gesetzlich!) verbleiben!
Ich denke, dass sollte man sich alles mal überlegen.
Ich strebe mit gleichgesinnten Bürgern, von denen keiner FDP-Mitglied ist, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an. Die gesetzlichen Kassen haben meiner Meinung nach ihre Daseinsberechtigung verloren.
Liebe Grüße
Stephan Stöckel
gewagte Thesen
Chris, Donnerstag, 05.01.2006, 08:14 (vor 6899 Tagen) @ Stephan Stöckel
Aber ich kenne viele in meinem Bekanntkreis, die gerne in eine Private Krankenkasse wechseln würden - allesamt keine Großverdiener. Ich empfinde es als eine Beschneidung meiner eigenen Freiheit und meiner eigenen Rechte, nicht auswählen zu dürfen, in welche Kasse ich gehe.
Doch, Du hast doch die Wahl zwischen verschiedenen Krankenkassen.
> Zudem sieht das Konzept der FDP eine soziale Abfederung vor. Das heißt anstelle der bisherigen Versicherungspflicht gibt es eine Pflicht zur Versicherung.
Also doch ne Pflichtversicherung.
Jeder muss sich versichern; bei Geringverdienern und Arbeitslosen zahlt der Staat die Beiträge. Zudem ruht das Konzept auf mehreren Säulen: den Rückstellungen, der Pflicht zur Prävention, um zwei der wichtigsten zu nennen. Jeder muss sich einmal pro Jahr bei seinem Hausarzt einem Gesundheitscheck unterziehen. So kann Krankheiten vorgebeugt werden.
Wo ist dann der Unterschied zur jetzigen Krankenversicherung? Diejenigen, die Vorerkrankungen, chronische Krankheiten haben kriegen dieses Risiko nicht versichert oder nur zu erhöhten Beiträgen. Das bedeutet, dass die mal wieder Nachteile haben. Du könntest jetzt sagen, dass die Private KV dann bestimmte Verträge zu einem bestimmten Beitrag anbieten muß, aber da sind wir wieder in der jetzigen Pflichtversicherung.
Auch renommierte Mediziner, wie Dr. Grönemeyer, fordern mehr Wettbewerb im System.
Naja, dass ein Mediziner für mehr Privatversicherte ist, wundert mich nicht. Und ich frage mich, wieso alle für Wettbewerb im System sind. Wettbewerb lohnt sich dann, wenn es Geld bringt und Geld bringen Kranke, nicht Gesunde. Schon mal jemand darüber nachgedacht?
Und wenn es nurnoch Privatversicherte geben würde, könnte es sich keine PKV mehr leisten, für ihre Versicherten den 2-3 fachen Satz zu zahlen, das würde dann ruck zuck in die Tiefe gehen und selbst die Ärzte hätten nichts mehr davon.
Zudem ist das bisherige System der gesetzlichen Kassen zu bürokratisch. Was viele nicht wissen: Neben den gesetzlichen Kassen, gibt es noch Sonderkassen- und -Systeme wie die Landwirtschaftskasse, die Künstlersozialkasse oder die Seekasse, die Staats- und Firmenkassen belasten.
Wir reden hier von Kassen, die vielleicht 2-3 % der gesetzlichen Krankenversicherten versichern. Also nur ein geringer Teil, darüber wollen wir doch nicht diskutieren.
Allein die Frage, wer ist freischaffender Künstler oder nicht und muss sich in der Künstlersozialkasse gesetzlich versichern, beschäfftigt täglich Gerichte in ganz Deutschland.
Na, das stelle ich in Frage. Und wie gesagt, sowas sind Ringeltauben.
Warum darf ein Beamter in die private Kasse, ein Angestellter mit gleichem Gehalt aber nicht?
Weil Beamte einen besonderen Status haben und der Staat für diese eine besondere Fürsorgepflicht hat und diese deswegen freie Heilfürsorge oder Beihilfe bekommen.
Ich denke, dass sollte man sich alles mal überlegen.
Das bestimmte Sachen reformbedürftig sind, bestreite ich nicht. Aber jetzt zu sagen, wir schaffen die GKV ab, ist keine Lösung und schafft nur weitere Probleme.
Ich strebe mit gleichgesinnten Bürgern, von denen keiner FDP-Mitglied ist, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an. Die gesetzlichen Kassen haben meiner Meinung nach ihre Daseinsberechtigung verloren.
Tu was Du möchtest, das ist Dein gutes recht. Aber die gesetzliche Krankenkassen haben ihre Daseinsbereichtigung nicht verloren. Ich stelle mir mit graus vor, wenn man jedem überlassen würde sich irgendwie zu versichern. Das Resultat wäre, dass viele Menschen ihr "Risiko" falsch einschätzen und dann später im Ernstfall schwere finanzielle Probleme bekommen und dann ein Fall fürs Sozialamt bzw. Harz 4 werden. Es gibt jetzt schon genug Privatversicherte, die in die GKV zurück wollen (siehe Forum 1) und die wissen warum.
Tschüs
Chris
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Reformstau, Donnerstag, 05.01.2006, 10:19 (vor 6899 Tagen) @ Stephan Stöckel
Zitat: "Ich strebe mit gleichgesinnten Bürgern, von denen keiner FDP-Mitglied ist, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an. Die gesetzlichen Kassen haben meiner Meinung nach ihre Daseinsberechtigung verloren"
Im Grundgesetz steht, dass die Bundesrepublik ein s o z i a l e r Rechtsstaat ist. Demnach ist es genau andersrum. Die PKV hat als Krankenvollversicherung überhaupt noch nie eine Daseinsberechtigung gehabt, weil sich die Besserverdienenden so der Solidarität entziehen. Es müssten im Gegenteil alle in die GKV einzahlen, die PKV sollte nur für Zusatzleistungen da sein.
Und überhaupt schon mal bedacht, was eine reine PKV zusätzlich kostet? Es ist bewiesen, das die PKV 3-mal (!!!) so hohe Verwaltungskosten hat wie die GKV. Dass nur zur gescholtenen Bürokratie! Und darüber hinaus arbeitet die PKV auf Gewinn, während die GKV nach dem Gesetz nur kostendeckend arbeiten darf bzw. muss.
Ganz zu schweigen davon, dass die gesetzlichen Versicherten aufgrund der Mitgliedsstruktur im Vergleich zur PKV viel mehr Kosten verursachen, so dass eine Umstellung ohne eine geradezu unvorstellbare Beitragssatzexplosion gar nicht möglich ist, wenn die PKV ihren Leistungsumfang nicht drastisch kürzen will.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Sascha, Freitag, 06.01.2006, 16:21 (vor 6898 Tagen) @ Reformstau
Reformstau hat ganz recht.
Übrigens können sich viele Privatversicherte ihre PKV im Alter nicht mehr leisten. Schon jetzt gibt es 200.000 Menschen in Deutschland, die nicht mehr versichert sind.
Der größte Frechheit ist es aber, wie von der FDP (Sie lesen richtig!) gefordert, man solle ein Gesetz machen, dass die 200.000 Leute wieder in die gesetzliche KV unterkommen sollen.
Es tut mir leid, aber die FDP ist ja doch nur ein un-sozialer Haufen. Was haben die in den letzten Jahrzehnten denn mal richtig gemacht? Ausser zur Aussenpolitik fällt mir dazu nichts ein. Richtig bedauern würden es wohl nur Freiberufler wie Rechtsanwälte, Ärzte etc. oder Großverdiener (Vorstände AG,etc.) wenn es die FDP nicht mehr gäbe.
Für uns anderen Normalverdiener wäre es ausserordentlich zu begrüssen, wenn die FDP bei der nächsten Wahl rausfliegt.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Oskarle , Donnerstag, 26.11.2009, 11:17 (vor 5478 Tagen) @ Stephan Stöckel
Ich bin seit 12 Jahren Privat versichert (AXA, vorher 12 Jahre Nova) und erlebe jetzt gerade einen Beitragssprung von knapp 20%. Die Geschäftslage hat sich so verschlechtert, dass ich probleme mit dem Beitrag habe. Mein Einkommen ist jetzt geringer als der Beitrag zur PKV. Mein Rest-Vermögen kann ich jetzt so nach und nach an die PKV abtreten. Ich nenne das kalte Enteignung.
Warum kann man nicht die Altersrückstellungen generell mitnehmen, damit der Wettbewerb auch bei den PKVs einzug hält und nicht Alte ab 55 letztlich in der teuren Kasse verbleiben müssen. Warum kann man nicht unter Mitnahme der Altersrückstellung auch in die GKV Familienversicherung?
Man sollte die Solidarität auch mal in Richtung der Arbeitgebenden Selbständigen sehen.
Die ehemals Angestellten eines Selbständigen sind versorgt und können die Vorteile der kostenlosen Familien-Mitversicherung wahrnehmen. Der ehemals Selbständige/PKV-Versicherte jedenfalls nicht, er muss sein Haus/Wohnung (indirekt) nach und nach an die PKV abtreten. Soll das sozial gerecht sein?
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Kassenmitarbeiter, Donnerstag, 26.11.2009, 12:11 (vor 5478 Tagen) @ Oskarle
@Oskarle
Geh mal runter vom Gas. Ich geh davon aus, dass dich keiner gezwungen hat dich in der PKV zu versichern.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 26.11.2009, 13:10 (vor 5478 Tagen) @ Kassenmitarbeiter
Wer jahrelang in einer preiswerten PKV ohne zusätzliche private Beitragsansparung versichert ist, bekommt früher oder später die Quittung, gleich einer lockeren Autofahrt ohne Sicherheitsgurt, Airback und Stoßdämpfer. Denn in der PKV kennt man keine auf- und absteigenden solidarisierten Beiträge. Also frühzeitig vorsorgen heißt die oft überhörte Devise.
Um auf ein aktuelles Preisbeispiel zu sehen: ein 40jährige Privatversicherter in der halleschen-nationalen könnte sich für 296€ monatlich im Primo Bonus mit Pflegeversicherung und gesetzlicher Alterssicherung billig versichern und der GKV mit vorher 628€ freudig den Rücken kehren. Sollte er aber so kurzsichtig nicht tun und lieber für 367€ eine zusätzliche private Beitragssicherung, hier Tarif MBZflex genannt mitkaufen.
Somit würde erstens ab dem 65. Lebensjahr der dann zu zahlende Beitrag um garantiert 250€ sinken. Zweitens sollte er mit Blick auf die weitere Beitragsexplosion bei PKV und auch auf seine ehemalige Gesetzliche die weiteren Einzahlungen in den Anspartopf von Zeit zu Zeit erhöhen. Möglich ist eine 100%ige Absicherung des Beitrages, aber die wenigsten machens und hier schreiben bekanntermaßen mehrheitlich die Unzufriedenen .. Fragen? ePost
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP!
Lord , Donnerstag, 26.11.2009, 13:10 (vor 5478 Tagen) @ Kassenmitarbeiter
Du hast selbst entschieden aus Solidarsystem auszutretten, wahrscheinlich weil damals PKV für dich günstiger war. Jetzt muss du damit leben.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP! - weder noch!
Dieter Reiber , Samstag, 09.01.2010, 11:51 (vor 5434 Tagen) @ Oskarle
Politik wandelt schnell - Gesundheit braucht Nachhaltigkeit. Alle veralteten Systeme abschaffen und ein neues System schaffen ist allemal leichter, als Flickschusterei an überalterten Systemen.
Derzeit noch Funkstille des FDP-Gesundheitsministers Rösler! Ist die Kanzlerin zu stark - oder Rösler zu schwach?
Angela Merkel und Ulla Schmidt - beide Frauen, beide größte Parteien haben wieder mal die Rechnung ohne Wirt (Beitragszahler nie gefragt und Ärzte ohne Grenzen) gemacht; dennoch ist nicht alles schlecht und entpuppt sich erst nach ganzheitlicher Betrachtung als zukunftsgerecht.
Oder gibt es bei Rösler einen ganz großen Wurf erst nach reiflicher ehrlicher Bilanz und Überlegung, denn unausgereifte Schnellschüsse hatten wir letztlich viel zu viele .
Das System krankt doch an den nichtgezügelten Profiteuren und Selbstvertetern, wobei die Beitragszahler (Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur Erfüllungsgehilfen) und zum Missbrauch bestimmt waren - jetzt aber nicht mehr sind, wenn sie die Initiative "Betriebliches Gesundheitsmanagement" selbst in die Hand nehmen.
Qualität ärztlicher Leistungen und nicht Quantität ist gefragt:
Eugen Roth bringt es auf den Punkt:
Drum hält der Arzt auf dass er lebe - uns zwischen Tod und Krankheit in der Schwebe. Das passiert im Sinne der Pharma bei zu vielen Ärzten, die sich beschäftigen wollen um so besser.
Technik-Nutzung für Früherkennung und Frühbehandlung ist alle mal besser als Verschleppung in teure Zu-spät-Medizin.
Die EU- und BRD-Rahmenbedingungen sind auf dem richtigen Weg, sie werden bisher nur nicht im Sinne der Beitragszahler ausgelebt. Das meint: Dieter Reiber, Technik- und Technikfolgenforschung für seltene (chronische), schwere, nicht diagnostizierte und ungenügend therapierte Krankheiten - das sind ca. 50% der Behandelten.
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP! - weder noch!
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Samstag, 09.01.2010, 23:02 (vor 5433 Tagen) @ Dieter Reiber
Minister Rösler hat vor drei Tagen ein Interview gegeben. Der direkte Hinweis auf Holland, wo die Versicherten eine Kopfprämie von nur 87,50€ monatlich zahlen müssen ist aufschlussreich. Dort blüht seit 2006 zwar auch das Geschäft mit den privaten Zusatzversicherungen, weil der letzte begriffen hat, daß staatliche Grundversorgung nicht viel mehr als Lebenserhaltung bedeutet. Andererseits gelangte die Vorsorge um die eigene Gesundheit auch endlich wieder zurück an die Menschen. Warten wir mal die Wahlen in NRW ab, danach gehts endlich los. http://www.bmg.bund.de/cln_151/nn_1168278/SharedDocs/Interviews/DE/06-01-09-roesler-fr.html?__nnn=true
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP! - weder noch!
Dieter Reiber, IbF-Institut , Mittwoch, 14.04.2010, 16:54 (vor 5339 Tagen) @ Joachim Röhl
Das Beispiel Holland (von Joachim Röhrl) mit "Kopfprämie" von nur 87,50 € (ich gehe davon aus, dass dieser geringe Pflichtbeitrag für die Grundversorgung der GKV ausreicht) zeigt doch, dass damit ein Klinik-Notfall und Früherkennung (die sich nur so nennt) wenigstens (und sonst noch was) inclusive sein muss. Weiter gehe ich davon aus, dass man niemand zu einer Zusatzversicherung zwingen kann.
In diesem Fall könnte doch ein Grundversicherter eine Homöopathische Behandlung in privater Vereinbarung mit einem Arzt freier Wahl (auch ohne Zusatzversicherung) mit sagen wir mal mit durchschnittlichen Jahres-Kosten für einen HP oder Arzt mit 200.-€ bis maximal 400.- / Jahr inclusive Arzneimittel auskommen. Und auf Risiken, Nebenwirkungen der Allopathie ganz verzichten. Also Gesundheit erhalten - und nicht in prekäre Zu--spät-Medizin verschleppen - ganz billig.
Somit wäre das im Vergleich zum BRD-GKV-Beitrag (in der Spitze ist das ca. 600.-€ / Monat) eine Super-Entlastung der Bürger. Die ersparte Differenz von gut 450,- Euro könnten dann junge Familien für das eigene Haus nutzen und so super-schnell die eigenen Immobilie bezahlen. Und später, wenn man als älterer Mensch mehr Leistung vom System braucht, das durch diese Fremdkosten-Entlastung für Miete ( evtl. eigener Ansparung mit Verzinzung) auch wieder einsetzen und mehr bezahlen.
Und der Verwaltungswasser-Kopf der KVen, die sich mit Ausschüssen für eine Kosten-Übernahme ins Zeug legen und alle immer mehr beschäftigt und Ärzte und Dienstleister von der Arbeit aufhält auch gespart werden.
Vor allem die Zinsen für einen Banken-Kredit (für das eigene Haus) könnten so auf ein Drittel heruntergefahren werden.
Das wäre das sozialste System, das man sich vorstellen kann. Das komplizierte System der Rücklagen der PKV und den Verwaltungs-Wasserkopf könnte man sich so sparen.
Herr Rösler, nehmen Sie sich ein Beispiel an Holland und setzen das dann auch für < 100.-€ / Monat um.
Dann kann man ja gleich GKV mit PKV gleich machen und freie Leistungswahl (weil ja für die Bürger der Notfall in der Klinik unkalkulierbar ist und von der Solidargenmeinschaft zu Recht bezahlt wird) probagieren und sich die Beste Medizin (ohne Bitten und Ablehnung zu erfahren) selbst aussuchen.
Der Firmenanteil könnte dann auch entsprechend hertuntergefahren werden, um Firmen nicht an den überhöhten Kassenbeiträgen pleite gehen zu lassen. Der internationale Kampf ums Firmen-Überleben stark erleichtern und manche Pleite vermeiden.
Also, es geht doch; Barack Obama hätte an diesem Beispiel auch seine Freude - und die Welt wäre wieder in Ordnung.
Und man könnte mit dem ersparten Geld in der Dritten Welt wieder aufforsten und so das Welt-KLima wieder verbessern.
Also Herr Rösler und alle Politiker: bitte die Bürger über ein solches Modell abstimmen lassen. Es trifft dann nur ein paar Selbstbediener die sich reichlich gesund gestoßen haben,
und nicht das ganze Volk mit einer Zwangskasse für Zwangsmedizin ohne Wahlfreiheit; Leistungen, die bisher auch nicht von einer Zusatz-Versicherung bezahlt werden.
Dieter Reiber, IbF-Institut
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP! - weder noch!
Czauderna, Mittwoch, 14.04.2010, 21:51 (vor 5338 Tagen) @ Dieter Reiber, IbF-Institut
Hallo,
Herr Reber - sicher können Sie auch Beispiele dafür nennen wo FIrmen ausschliesslich wegen der Krankenkassenbeiträge pleite gegangen sind ?
Gruß
Czauderna
Re: GKV Idee: Abschaffung der FDP! - weder noch!
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 15.04.2010, 06:34 (vor 5338 Tagen) @ Czauderna
Das kann er nicht, auch wenn die Firmen und besonders die kleinen Einzelunternehmen über hohen Sozialabgaben für Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung stöhnen und somit einfach Arbeitsplätze in Hunderttausenden ins kostengünstigere Ausland exportieren. Seit 1990 notwendige Diskussionen über mögliche Alternativen wie die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens bei Wegfall fast aller Sozialleistungen oder gar eine überfällige Steuerreform mit radikaler Streichung fast aller Optimierungsmöglichkeiten sind bis heute nicht zu führen. Sozialumbau=Fehlanzeige. Die Mehrheit der Menschen dieses Landes sind nicht gewillt Eigenverantwortung zu übernehmen, haben einen fest verwurzelten Glauben an die ewige Fürsorgepflicht des Staates. Man hält sich gern in dem Irrglauben, dass gesundheitliche Versorgung in die Hände der Apparatemedizin gehört und verkennt die individuelle Vorsorge.
Auch will man nicht einsehen, daß rund zwei Drittel unserer Krankheiten psychsomatisch bedingt sind und vielfach selbstbestimmte Ursache haben. Als krassestes Beispiel teurer Fehlentwicklungen z.B. aus der Onkologie sei hier nur die "moderne Krebstherapie" genannt. Praxisansätze wie diese http://www.ibf-institut.com/therapie.htm rufen bei vielen Schafen der Schulmedizin somit nur ein ungläubiges Blöken zur Freude der satt verdienden Pharmaindustrie hervor. Lösungen in Sicht? Sicherlich, wenn die Entwicklung in den europäischen Südstaaten so weiter explodiert kommt kurzfristig auch hier der Tag, wo radikale Einschnitte eben zwangsweise erfolgen müssen. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Terry, Montag, 07.06.2004, 07:34 (vor 7476 Tagen) @ Max(im980)
Vielleicht kann man sich erstmal informieren, bevor man der FDP vorwirft, sie wolle Kranke aus der GKV ausschließen. Dem Beschluß des FDP-Parteitages ist ganz klar zu entnehmen, daß es auch künftig einen bezahlbaren Basisschutz geben soll und eine Versicherungspflicht, d.h. niemand wird hinterher ohne Krankenversicherung dastehen!!
FDP will gesetzliche Krankenversicherung abschaffen
"Das derzeitige Gesundheitssystem ist nicht mehr reformierbar", erklärte FDP-Parteivize zum Auftakt seiner Rede vor den Delegierten im Dresdner Congress Center. An einem radikalen Umbau des Systems führe kein Weg vorbei, so Pinkwart.
Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Dieter Thomae betonte, dass der Weg zwar nicht einfach sein werde, doch das die Liberalen den Mut dazu hätten. "Der Umstieg kann nur schrittweise erfolgen", so Thomae. Eine zwingende Voraussetzung sei dabei, dass die Bürger mit einer Steuerreform nach dem FDP-Modell auch tatsächlich mehr Geld in den Taschen hätten.
In einem ersten Schritt soll die beitragsfreie Mitversicherung für Kinder durch eine private Pauschalprämie ersetzt werden. Mit einer Pflicht zur Versicherung soll jeder Bürger eine private Krankenversicherung abzuschließen, wobei der Inhalt den individuellen Bedürfnissen angepasst werden könne. Die gesetzlichen Krankenversicherungen werden dabei privatisiert. Nach dem Modell sollen die Versicherungsunternehmen einen einheitlichen Basistarif anbieten, bei dem auch keine Unterschiede bezüglich des Geschlechtes oder bestimmter Krankheiten gemacht werden dürfe.
FDP-Parteivize und NRW-Landeschef Andreas Pinkwart unterstrich die Notwendigkeit eines Systemwechsels. Alles was bisher dazu vorgeschlagen worden sei - ob Bürgerversicherung oder Kopfpauschale - löse nicht das Problem der demographischen Entwicklung in Deutschland, so Pinkwart. Daher sei der FDP-Vorschlag, mit einer privaten Pflichtversicherung künftig die Gesundheit zu garantieren und abzusichern, der einzige demographieunabhängige Vorschlag, der bisher in der öffentlichen Diskussion gemacht worden sei. "Wir setzen auf Eigenverantwortung statt Bevormundung", so Pinkwart.
Deutliche Kritik übte er an der von Rot-Grün favorisierten Bürgerversicherung: "Franz Müntefering und Joschka Fischer wollen alle Bürger in ein marodes System einsperren", so Pinkwart. Ein sinkendes Schiff lasse sich nicht dadurch flott machen, dass man immer mehr Menschen an Bord holt, um Wasser zu schippen." Auf der anderen Seite bleibe die Union zugleich auf der Hälfte des Weges mit dem Modell einer "halbherzigen Kopfpauschale" stehen.
Nur mit einem System, das Wettbewerb beinhalte, seien die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund plädierten die Liberalen für einen echten Systemwechsel.
"Das ist besser als diese Sozialstaatsklempnerei, die dann unter dem Namen `Kopfpauschale´ oder `Bürgerversicherung´ fortgesetzt werden soll", erklärte auch FDP-Parteichef Guido Westerwelle schon vor dem Parteitag. "Wir müssen das Gesundheitssystem unabhängiger machen von der veränderten Altersstruktur in der Bevölkerung. Das ist die wahre Herausforderung bei den sozialen Sicherungssystemen. Bei der Rente wissen wir das, beim Gesundheitssystem ist das längst nicht anders", so Westerwelle.
Da der Einstieg in ein tragfähiges kapitalgedecktes System mit Kostenerstattung und Wahlfreiheit der Versicherten nicht über Nacht möglich ist, fordern die Liberalen in ihrem Konzept, dass der notwendige Umbau sofort begonnen muss. Jeder Bürger soll dabei unabhänig von seiner finanziellen Situation einen bezahlbaren Versicherungsschutz erhalten. Grundvorraussetzung dafür ist, dass der Staat mit einem neuen Steuersystem dem Bürger auch mehr Geld zur eigen Verfügung lässt wie dies im Solms-Steuermodell mit Stufentarifen von 15, 25 und 35 Prozent der Fall ist.
Das FDP-Modell will den Versicherten möglichst viel Wahlfreiheit gewähren, so dass überbordende Bürokratie im Rahmen von tatsächlichem Wettbewerb abgeschafft wird. Hierfür sollen die gesetzlichen Krankenkassen heutiger Prägung zu Privatversicherern werden, wobei die die Versicherten ihren Versicherungsschutz auf der Grundlage einer Pflicht zur Versicherung frei wählen können.
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Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Daniel 2, Montag, 07.06.2004, 10:50 (vor 7476 Tagen) @ Terry
Ich muss Terry Recht geben.
Ihr solltet wenn Ihr so ein Thema disskutiert, euch mit der ganzen Materie auseinandersetzen und nicht nur zwei Schlagworte, die Ihr im Radio und im Fernsehen gehört oder gesehen habt auseinanderreißen.
Wenn Ihr den Vorschlag ganzheitlich betrachtet, dann werdet Ihr feststellen, dass niemand auf der Strecke bleibt. (weil eine Versicherungspflicht besteht und ein Basistarif allen zusteht)
Außerdem führt mehr Wettbewerb zu einer Reduzierung der Kosten bei den KV"s und jeder einzelne kann selbst entscheiden, welche über den Basistarif hinausgehenden Leistungen er in Anspruch nehmen will. Das führt zu mehr Eigenverantwortung und die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen, ob er eine "Vollkasko-Gesundheitsversicherung" haben will, oder lieber niedrige Beiträge mit einem Mindestschutz.
Ich finde den FDP Vorschlag gut, da dadurch endlich alle gleichgestellt sind und die Zweiklassen-Medizin von gesetzlich und privat Versicherten beseitigt wird.
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Montag, 07.06.2004, 11:22 (vor 7476 Tagen) @ Daniel 2
Und was geschieht dann mit Einkommensschwachen (Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen, KleinrentnerInnen, Beschäftigten im Niedriglohnsektor etc.)? Wenn ich das FDP-Modell richtig verstanden habe, sind hier - ebenso wie bei dem CDU-Vorschlag der Kopfpauschale - einkommensunabhängige Beiträge in der Diskussion.
Das Steuermodell der FDP kommt primär den besser Verdienenden zu Gute, weil der Spitzensteuersatz merklich stärker abgesenkt werden soll als der Eingangssteuersatz - sodass in diesen Fällen ein Nachteilsausgleich über das Steuerssystem quasi unmöglich ist. Hinzu kommt, dass Arbeitslose, Sozialhilfebezieher und teilweise auch RentnerInnen nicht steuerpflichtig sind - d. h. gar nicht die Möglichkeit haben, an einem Nachteilsausgleich über das Steuersystem per Einkommensteuererklärung aktiv teilzunehmen.
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Daniel 2, Montag, 07.06.2004, 12:04 (vor 7476 Tagen) @ Elgin Fischbach
Ganz einfach für Sozialhilfeempfänger zahlt wie jetzt auch das Sozialamt, für Arbeitslose das Arbeitsamt, für Kleinrentner, wenn es sonst zum Leben nicht reicht evtl. auch das Sozialamt, Einkommensschwache -> dazu muss man erst konkrete Zahlen haben.
Ich finde nicht, dass dieses Modell nur den Besserverdienern zu Gute kommt. Da es beim bisherigen Modell eh schon so ist, dass Besserverdiener auch bessergestellt sind, da diese sich privatversichern können. Dieses Privileg bleibt bisher Verdienern unter der Beitragsbemessungsgrenze verwehrt.
(In der Regel ist eine PKV billiger bei besserer Leistung, außerdem gibt es Beitragsrückerstattungen usw.)
Besserverdiener und Beamte zahlen bis jetzt überhaupt nicht in den GKV Topf ein. Dass heißt, die wo richtig etwas zu holen wäre, weil Sie einkommensstark sind, sind eh fein raus.
Deshalb bin ich der Meinung, das bisherige Modell schafft soziale Ungleichgewichte, da es Besserverdiener bevorteilt. Beim FDP-Vorschlag hingegen wären alle gleichgestellt, jeder könnte sich so versichern, wie er es im Rahmen seiner Möglichkeiten für richtig hält.
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Montag, 07.06.2004, 13:44 (vor 7476 Tagen) @ Daniel 2
"In der Regel ist eine PKV billiger bei besserer Leistung, außerdem gibt es Beitragsrückerstattungen usw.)"
Bei Menschen mit Vorerkrankungen oder wirtschaftlich Benachteiligten etwa auch???
Auch wenn die PKV künftig alle Menschen unabhängig von ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte aufnehmen würde: Risikozuschläge bei bestimmten Erkrankungen wird es wohl auch künftig geben.
In der GKV orientieren sich die Beiträge am individuellen Einkommen, in der PKV hingegen nicht. Wer beispielsweise arbeitslos wird oder in den Ruhestand (Rente) geht, zahlt weniger als zuvor im Erwerbsleben (wenn der Versicherte nicht noch anderweitige Nebeneinkünfte hat - bei freiwillig in der GKV Versicherten müssen die gesamten aktuellen Einkommensverhältnisse vom Versicherten offen gelegt werden).
Nur gut, dass ich (bis 20. Juni 2004 pflichtversichertes, ab 21. Juni 2004 freiwillig versichertes) GKV-Mitglied bin. So habe ich später bei Arbeitslosigkeit oder beim Eintritt in die Rente wenigstens die Gewähr, dass dann auf mein in solchen Situationen vermindertes Einkommen bei der Beitragserhebung Rücksicht genommen wird!
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Daniel 2, Montag, 07.06.2004, 14:35 (vor 7476 Tagen) @ Elgin Fischbach
Wenn der entsprechende Basistarif alle Leistungen der heutigen gesetzlichen KV abdeckt, und für alle gleich viel kostet (natürlich mit unterschieden zwischen den verschied. Versicherungen) und diesem Mindestschutz auch jeder in Anspruch nehmen muss, dann ist doch keiner der bisher gesetzlich versicherten schlechter gestellt als vorher.
Ein gesetzlich Versicherter mit Vorerkrankungen kann sich auch so nicht zusätzlich über das gesetzliche Maß hinaus privat absicheren, da Ihn keine Versicherung nehmen wird. Genau so wäre er auch bei solch einem neuen Modell gestellt.
Auch der Fakt, dass man als privat Versicherter kostenbewußter umgeht ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man dadurch z.B. Beiträge zurück bekommt. Dadurch werden die Versicherungen sparen.
Ich halte das vorgeschlagene Modell durchaus für sehr effizient und wirtschaftlich, wobei die Absicherung des einzelnen dennoch erhalten bleibt.
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Elgin Fischbach , Montag, 07.06.2004, 15:48 (vor 7476 Tagen) @ Daniel 2
Der Pflichtleistungskatalog der GKV wird seit Jahren aus rein fiskalischen Gründen immer weiter beschnitten - mit dem Ergebnis, dass etliche Patienten deutlich schlechter behandelt werden als früher.
Besonders der Alternativmedizin ist es zuletzt immer häufiger und nachhaltig "an den Kragen gegangen" - und das, obwohl sie sich in etlichen Fällen als deutlich wirksamer erweist als die Schulmedizin (siehe dazu auch einen früheren Forumsbeitrag zum gleichen Thema von mir):
1) Die Krankenkassen bezahlen keine apothekenpflichtigen Medikamente mehr (der größte Teil anthroposophischer, homöopathischer und pflanzlicher Arzneimittel gehört zu dieser Gruppe)
2) Den (leider nur wenigen) Krankenkassen, die sich für eine Gleichberechtigung von Schul- und Alternativmedizin einsetzen, wird seitens des BVA das Leben zunehmend schwerer gemacht - aber Gott sei Dank haben diese Kassen bis jetzt sämtliche diesbezüglich relevanten Gerichtsprozesse gewinnen können (SECURVITA BKK, IKK Hamburg).
Deshalb ist der heutige GKV-Pflichtleistungskatalog für mich absolut kein Maßstab für eine künftige Basisabsicherung innerhalb des PKV-Systems.
Gruß
Elgin
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
@Daniel2, Montag, 07.06.2004, 15:34 (vor 7476 Tagen) @ Daniel 2
Das FDP Modell ist für die oberen gedacht(das war bei der FDP schon immer so).
Den wer Geld hat kann sich die Zusatzversicherungen leisten.
Dann kann die FDP auch nicht sagen was die Basisversicherung ist , denn dann würden wir über andere sachen reden.
Also die jetztigen leistungen sind keine Basisleistungen , es soll da noch viel mehr rausgekommen werden.
Kinder werden ja auch noch belastet , obwohl das ja aufgabe der allgemeinheit wäre.
Richtig wäre , das jeder in die Versicherung einzahlt.
Bei dem jetztigen System können sich ja die Grossverdiener rausmogeln und die Eltern des Grossverdiener müssen die anderen aufkommen(wenn Sie in der GKV bleiben).
Am besten die ödp wählen und den Westerwelle nach Kuba schicken.
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Familienvater, Montag, 07.06.2004, 15:25 (vor 7476 Tagen) @ Terry
In einem ersten Schritt soll die beitragsfreie Mitversicherung für Kinder durch eine private Pauschalprämie ersetzt werden<<<
Woher die Eltern das Geld nehmen ist ja egal oder??
Aber die FDP war schon immer eine Arbeitgeberpartei und wird es bleiben.
Aber zum Glück wählt diese Partei eh kaum einer.
Sie war schon mal 16 jahre mit an der macht und hat nichts erreicht , wie will Sie es denn jetzt schaffen.
Wer FDP wählt , verrät seine Bürger!!
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
Dieter Reiber, IbF-Institut , Montag, 05.04.2010, 12:58 (vor 5348 Tagen) @ Terry
Wie Pinkwart (FDP) das erklärt hört sich das gut an. Jedoch die eigentliche Baustelle ist die überteuerte einseitige klinische Risikomedizin (laut Beipackzettel), die in eine prekäre OP-KLinik-Mewdizin verschleppt.
Weil wirkliche Früherkennung nicht funktioniert und ohne medizinische Navigation (doppelblind) bis zehn Jahre zu spät kommt, wird es so teuer - nicht etwa wegen Innovation.
Das ist bis Angela Mekel und Ulla Schmidt so gewesen, jetzt haben die Kassen die Möglichkeit auch ohne Zusatzversicherung Homöopathie (auch ohne 3-Jahresbindung) zu bezahlen.
Das spart nachhaltig (beim Heipraktiker oder freien Mediziner) bis zu 50% und noch mehr an Arzneimitteln.
Bei Selbstzahler noch viel mehr.
Das ist es, was clevere Kassen schon umsetzen.
Dafür bekommen sie einen Innovationspreis der Europäischen Kommission.
noch jemand, der hier Kunden sucht...
GKVler, Montag, 05.04.2010, 18:58 (vor 5348 Tagen) @ Dieter Reiber, IbF-Institut
was willst du als Ersatz der GKVen anbieten?
Selbstzahler, die deine innovativen Therapien konsummieren können? zumindest, so lange das eigene Geld dafür ausreicht...ja, es kann gut sein, dass dann eine Menge Geld gespart wird - es kann sich nämlich niemand mehr eine adäquate Versorgung leisten.
und Schulmedizin gehört nach deiner Meinung dann ganz abgeschafft? welche alternative Therapie schlägst du denn bei einer Blinddarmentzündung vor?
sehr skeptische Grüße
GKVler
Re: FDP Idee: Abschaffung der GKVen!
GGR , Donnerstag, 07.02.2008, 01:04 (vor 6136 Tagen) @ Max(im980)
Schluss mit den Pennern und Schmarotzer!
Ich zahle 350 Euro GKV und 800 Euro Lohnsteuer monatlich.
Und wozu? Um alle diese [Wort entfernt, Verstoß gegen die Forumsregeln. Red.] zu ernähren?
Nein Danke.
GKV muss weg!
Re: Abschaffung der GKVen?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 08.04.2010, 20:44 (vor 5345 Tagen) @ GGR
Eine Frau beschreibt nach Buschkowsky und Heinssohn das deutsche Dilemma und trifft den Nagel auf den Kopf http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,687760,00.html