DAK = Opel + Karstadt???? (Sozialpolitik)

Cindy, Donnerstag, 27.01.2005, 22:11 (vor 7242 Tagen)

Gibt es vielleicht DAK-Mitarbeiter die mehr wissen?

Unruhe in der DAK - 1600 Stellen in Gefahr?
Vorstand versucht Mitarbeiter zu beruhigen

Von Günther Höbst

Hamburg - Gestern im CCH: Rund 1000 Mitarbeiter aus der Zentrale der zweitgrößten deutschen Krankenkasse DAK haben sich versammelt, um den Worten ihrer Chefs aus dem Vorstand zu lauschen. Thema: Der Umbau des Unternehmens. Wegen des "radikalen Wandels des Gesundheitsmarktes" sei dieser Schritt unvermeidbar, teilten sie dem Auditorium mit. Die Krux dabei: Noch weiß niemand so recht, zu welchen Konsequenzen dieser führen wird. Das gibt selbst DAK-Vorstand Herbert Rebscher zu. Er versicherte jedoch gegenüber dem Abendblatt: "Niemand muß Angst um seinen Job haben. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter sind hoch motiviert, an diesen Veränderungen mitzuarbeiten."

Das sieht der Hauptpersonalrat (HPR) freilich anders. "Der Vorstand will die Verwaltungskosten um 20 Euro pro Mitglied senken", sagt HPR-Vorsitzender Cord-Peter Lubinski dem Abendblatt. "Das sind 1600 Stellen, die in Gefahr sind." Insgesamt wolle der Vorstand rund 70 Millionen Euro sparen. Was ihn aber am meisten erzürnt: "Der HPR ist nicht in die Überlegungen eingebunden worden. Jetzt wird in Großveranstaltungen das weitgehend fertige Konzept den Mitarbeitern aber schon vorgestellt."

Lubinski droht dem DAK-Vorstand nun mit harten Bandagen, sollte der seinen "Feldzug gegen Mitarbeiterinteressen und den Personalrat" nicht unterlassen. "Wir schrecken auch nicht davor zurück, unsere Mitwirkung an der Umstrukturierung vor dem Verwaltungsgericht einzuklagen", droht der HPR-Chef. Rebscher läßt diese Kampfansage kalt. Der Vorstand plane die Zukunft der Kasse und werde sich dabei nicht durch "einige wenige in der Vergangenheit verhaftete und ewiggestrige Funktionäre" ins Bockshorn jagen lassen.

Verantwortlich für den Kleinkrieg ist die Not der Kasse, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen durch die Gesundheitsreform einzurichten. Neue Möglichkeiten, Verträge für Integrationsmodelle mit Ärzten und Kliniken vor Ort zu schließen, erfordern eine Anpassung der Regionalstrukturen - mithin der Arbeit der 750 DAK-Geschäftsstellen bundesweit. "Wir sind bei diesen Integrationsmodellen derzeit führend", erklärt Rebscher. "Um diese Führung zu behaupten, müssen wir Strukturen schaffen, um die Netzwerke vor Ort zu verbessern." Helfen soll dabei wohl auch eine Unternehmensberatung. Nach Informationen des Abendblatts handelt es sich dabei um das Hamburger Unternehmen "B-lue Management Consulting" mit Sitz an der Esplanade 1.

Der Vorstand, argumentiert Rebscher, gehe im übrigen mit gutem Beispiel voran. Man habe den Vorstand von drei auf zwei Mitglieder verkleinert. Aber genau das, sticheln Kritiker, sei ja gerade das Besorgniserregende. Wenn der Vorstand schon einen der Ihren opfere - was blühe da der Belegschaft? "Karstadt, Opel läßt grüßen" heißt es in einem Schreiben, das Gegner der Umstrukturierung in Umlauf gebracht haben. "Massenentlassungen" - nichts anderes habe der Vorstand im Sinn.

Stand im HH Abendblatt!!!!

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