Re: Krankenkassenüberschüsse (Sozialpolitik)

reformstau, Montag, 16.01.2006, 08:43 (vor 6885 Tagen) @ ott

Ich lese gerade den Beitrag von Ott. Mich würde mal interessieren, wo die 2% Verwaltungskosten im EU-Schnitt herkommen. Was wird denn da verwaltet??? Die Kaffeekasse der EU-Beamten? Sicher keine Sozialversicherung. Und nachdem alle Länder völlig unterschiedliche Systeme haben, kann ich gleich Äpfel mit was weiß ich alles vergleichen...

Zitat: "Und öffentlich rechtliche Institution haben eine Verantwortung der Solidargemeinschaft zu tragen, das ist (sollte) mit einem Wirtschaftsunternehmen konventioneller Art überhaupt nicht vergleichbar (sein!!!!!). "

Schön da treffen wir den Punkt. Die Verwaltung der GKV ist ja auch mit der freien Wirtschaft überhaupt nicht vergleichbar. Die Verwaltungskosten in der PKV sind im Schnitt 3 mal (!!!) so hoch, die Vorstände dort verdienen bei einer vergleichbaren Größe wesentlich mehr und zudem werden Gewinne erzielt, was in der GKV nicht möglich ist. Die viel zitierten Kassenüberschüsse - soweit es sie überhaupt gibt - müssen immer wieder an die Mitglieder zurückgegeben werden und sei es dadurch, dass später eine Beitragssatzerhöhung herausgezögert werden kann.

Was geldwerte Vorteile betrifft - die Kassen werden von ihrer Aufsicht genau geprüft - zudem hat auch das Finanzamt hier ein Auge drauf, so dass dies in der Praxis fast unmöglich ist, unbemerkt vor der Öffentlichkeit und den Kontrollmechanismen sich wie selbstverständlich zu bereichern.

Es lässt sich sicher darüber streiten, ob wir die große Anzahl von gesetzlichen Kassen brauchen, aber auch eine Verringerung würde die Probleme der GKV nicht lösen. Die Verwaltungskosten gab es schon immer - deswegen war noch keine Gesundheitsreform notwendig.



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