Hallo!

Der Presse war jüngst wieder zu entnehmen, dass sich der Wettbewerb der Krankenkassen nach Einführung des Gesundheitsfonds weniger auf das Monetäre als auf die Leistungen verlagern wird. Auch unsere Politiker scheinen davon zu träumen.

Meine Meinung: Wie soll ich als einfacher Beitragszahler denn alle möglichen Leistungen der Krankenkassen vergleichen können? Nehme ich lieber Kasse X, die mir eine Haushaltshilfe im Fall der Fälle zwei Wochen länger bezahlt, oder lieber Kasse Y, bei der ich bei einer Grauer-Star-Augen-OP die bessere Ersatz-Linse ohne Zuzahlung erhalte? Schon heute ist der Leistungsvergleich bei 10% möglichen Satzungsleistungen und diversen Selbstbehalt- und Prämientarifen unmöglich.

Fazit: Auch bei Einführung des staatlich verordneten Einheits-Beitragssatzes werde ich mich wie die meisten wechselwilligen Mitglieder auf die Krankenkasse konzentrieren, die die höchste Prämie zurückzahlt. Damit decke ich das Grundrisiko ab. Und will ich mehr Leistung (Chefarztbehandlung, Einzelzimmer), [Schleichwerbung ein] kann ich immer noch eine priv. Zusatzversicherung abschließen [Schleichwerbung aus].

Was ist Eure Meinung?

Gruß, Uli

Ich vergleiche schon seit der Möglichkeit eines Kassenwechsels generell immer primär die Leistungen - vor allem im Hinblick auf die Komplementärmedizin. Erst bei gleichwertigem freiwilligem Leistungsumfang mehrerer Kassen ist für mich - als nachrangiges Kriterium - die Beitragshöhe (bzw. Prämienrückzahlung ab 01.01.2009) entscheidend.

Private Zusatzversicherungen sind - im Gegensatz zur GKV - nicht gezwungen, jeden Antragsteller aufzunehmen (Risikoprüfung). Aus diesem Grund bin ich vollends dagegen, die GKV auf eine Grundversorgung zu reduzieren. Erst wenn auch die PKV per Kontrahierungszwang jeden Antragsteller aufnehmen muss, kann man über eine derartige Zweiteilung des Gesundheitsschutzes nachdenken - vorher nicht!

Gruß
Elgin

Der Leistungsumfang der Kassen ist meiner Meinung nach gerade im Bereich Alternative Medizin nicht primär wichtig für die Auswahl der Krankenkasse: Wenn ich im Jahr 500 Euro an Beiträgen spare bzw. als Prämie ausgezahlt bekomme, kann ich es mir sicher ohne weiteres leisten, davon eine Akupunkturbehandlung oder homöopathische Mittel aus eigener Tasche zu bezahlen.

Gruß, Ulrich

genau. vielleicht sind von dem Ersparten auch noch ein paar IGEL-Leistungen drin und eine private Zusatzversicherung fürs Krankentagegeld, Chefarztbehandlung und Einzelbettzimmer oder die Mehrkosten für die private Auslandsreiseversicherung,...etc.

Egal. Auf jeden Fall kann ich selbst bestimmen, was ich mit einer Beitragsrückerstattung anfange. Ob ich sie lukrativ in zusätzliche Gesundheitsleistungen investiere oder mir ein Premiere-Abo kaufe ist dann meine Sache.

Zum Leistungsumfang mancher Kassen im Bereich der Komplementärmedizin (Homöopathie, anthroposophische Medizin) gehören - im Rahmen von IV-Verträgen - auch ärztliche Annamesen. Eine Erstannamese (1 x pro Jahr) kostet zwischen 90,00 und 120,00 EUR, Folgeannamesen ca. 50,00 - 60,00 EUR (1 x in den übrigen Quartalen). Die komplementärmedizinischen Arzneimittel kommen dann noch ebenso hinzu wie in der anthroposophischen Medizin bestimmte Heilmittel (Heileurythmie, Kunsttherapie usw.). Auch hier gibt es Kassen, die z. B. die Heilmittel der anthroposophischen Medizin im Rahmen von IV-Verträgen erstatten, für die speziellen Arzneimittel der Komplementärmedizin bieten manche Kassen Wahltarife an.

Man muss also schon sehr genau hinschauen - und natürlich auch wissen, was man individuell konkret braucht.

Gruß
Elgin

Hmm, das Problem ist nur, dass viele - oder die meisten, das "eingesparte" oder "eingegeizte" Geld für etwas anderes aufwenden werden und im Fall der Fälle dann ohne diese teils recht wichtigen Zusätze da stehen. Mein Vertrauen in unsere Gesellschaft ist diesbezüglich gering. Es gibt einige wenige, die es tun, aber halt nicht die Masse....