Was ist den bei denen los?
Was hat das denn für Auswirkungen auf den Beitragssatz?
Sogar die Ärzte sind gegen die?

Rheinische Post:
Mehr Praxisgebühr für zwei Millionen Barmer-Versicherte
20.06.2008 | 20:26 Uhr

Düsseldorf (ots) - Zwei Millionen Versicherte der Barmer Ersatzkasse müssen ab 1. Juli mehr Praxisgebühr zahlen. Das bedeutet für die Versicherten eine Mehrbelastung von bis zu 30 Euro im Jahr.
Das bestätigte Barmer-Sprecher Axel Wunsch der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Bislang mussten die Versicherten, die sich in das Hausarzt-Modell eingeschrieben hatten, nur einmal im Jahr zehn Euro Praxisgebühr zahlen. Nachdem das Bundessozialgericht das Hausarzt-Modell Anfang Juni gekippt hat, nimmt die größte deutsche Krankenkasse jetzt wieder die volle Praxisgebühr von
bis zu 40 Euro im Jahr.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) begrüßte das Aus. "Wir haben den Hausarzt-Vertrag der Barmer stets für einen Etikettenschwindel und ein Marketing-Mittel gehalten",
sagte KV-Chef Leonhard Hansen der "Rheinischen Post".

An dem Barmer-Hausarzt-Modell hatten sich seit 2005 rund 38000 Ärzte und 20000 Apotheker sowie zwei Millionen der sieben Millionen Barmer-Versicherten beteiligt, so die Kasse.
Durch den Richterspruch muss die Barmer den Kassenärztlichen Vereinigungen nun 40 bis 60 Millionen Euro zurückzahlen.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Diese Meldung kann unter http://www.presseportal.de/meldung/1214718/ abgerufen werden.

Hallo,

inwiefern sind die Ärzte dagegen? Soweit ich weiß, gab es gutes Geld für die, ich glaube nicht, dass die in Jubelstürme ausbrechen, wenn das Geld nicht mehr fließt. Das die KVn dagegen sind, ist doch klar. Letztendlich zittern die um ihre Daseinsberechtigung. Hoffentlich hat es sich bald Aus-KV`t, deren Verwaltungsapparat kostet nämlich richtig.

Hallo,

ganz einfach, der Vertrag war mit dem Hausärzteverband geschlossen worden. Dermatologen, Orthopäden und Co waren aussen vor. Ist doch klar, dass die nun jubeln, zumal ihnen die vorenthaltene Vergütung nun nachgezahlt wird.

Der Schritt der Barmer ist logisch nach dem BSG-Urteil. Und wie immer stürzen sich alle auf schlechte Nachrichten. Denn die kann man besser vermarkten - als gute.

Ich glaube, dass die Barmer schon Finanzprobleme hat. Denn sie machen auch nur die Schmalspur 7a mit und fordern die Praxisgebühr nun auch (hätten bis Ende des Jahres das auch so laufen lassen können, weil der Vertrag auch zum 31.12. erst kündbar war).

Aber andere Kassenw erden auch mit schlechten Nachrichten und Leistungskürzungen folgen.

LG, Shops

Woher das Wissen über angebliche Finanzprobleme ?

Laut Pressemitteilung haben die 2007 mit einem Plus von 200 Mio. abgeschlossen. Als Vergleich: die TK hat im Jahr 2007 wohl kein Plus gemacht, sonst hätten sie den Beitrag halten können. Im Jahr 2008 siehts für die TK auch nicht so dolle aus. Im ersten Quartal gab es ein Minus von
125 Mio. €.

Ganz ehrlich die Barmer gibt es bei uns so gut wie gar nicht.
Hab diesen Bericht halt ziemlich interessant gefunden.

Die TK zieht sich immer weiter zurück.
Außendienst-Fuzzys kenne ich gar keine.

Wem der A*** auf Grundeis geht sind diese GEK-Betreungsbeauftragte!
Keine Provision mehr und viele die die Kasse wechseln.
Was sollen die in der Firma noch richten?

Wer z. Zt. richtig den Bach runtergeht ist die DAK.
Keiner fühlt sich mehr für die Betreuung zuständig.
Die Neuorga bei denen ist wohl ziemlich daneben gegangen.

BKK"n die letzes Jahr noch hier waren lassen sich auch nicht mehr blicken.

2009 wird richtig interessant!

@ Cindy
Was für Betreuungsbeauftragte bei der GEK? Die kenn ich nicht. Da gibt es Vertrauenspersonen, die kriegen höchstens mal ein Essen. Ich fürchte, da bist Du einer Fehlinformation aufgesessen.

Gibt mir eine Adresse und sag mir, wieviel Kohle man da kriegt. Ich fang da sofort an.

LG, Shops

Netter Erklärungsversuch.
Ist aber falsch.
Die Kosten der Kassenärztlichen Vereinigungen sind mit ca. 3% auch im internationalen Vergleich relativ niedrig. Kassen sind deutlich teurer.
Deutschland hatte bis vor kurzem noch das effektivste ambulante Gesundheitswesen der Welt. (Auf der Auswertung der 29 OECD=Industrieländer für 2005 lagen die Kosten auf Platz 27; die Qualität auf Platz 5. Gäbe es nicht erhebliche politische Versäumnisse bei Patientenrechten, wären wir sogar auf Qualitäts-Platz 1 gelandet.)

Die Barmer will jetzt wohl erst noch etwas Geld bei Patienten holen und wird sich aber voraussichtlich 2009 einen ganz "normalen Hausarzttarif" wieder leisten. Im Moment laufen die Verhandlungen noch.

Aber leider macht dieses Hin-und Her der Kassenverträge den Patienten und den Ärzten viel -völlig unnötige- Arbeit.
Das ist fatal: immerhin müssen deutsche allgemeinärzte pro Woche doppelt bis dreifach so viele Patienten pro Woche behandeln wie in jedem anderen Industrieland. (Auch wenn die Politik natürlich anderes behauptet - das ist nicht die Idee der Ärzte, denn die verdienen dadurch ja keinen Cent mehr)