Knappschaft will ab 2009 Prämie ausschütten (Gesetzliche Krankenkassen)
Lt. Ärztezeitung will ausgerechnet die Knappschaft - als RSA-Empfängerkasse - ab 2009 Prämien an ihre Versicherten ausschütten:
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/?sid=503843
Äußerst ungerecht gegenüber RSA-Einzahlerkassen, die froh sind, wenn sie ihre Versicherten trotz immenser RSA-Einzahlungen ab dem Jahr 2009 von Zusatzbeiträgen verschonen können.
Gruß
Elgin
Re: Knappschaft will ab 2009 Prämie ausschütten
Was ist schon "Gerechtigkeit" ...
Die Knappschaft jedenfalls wird wohl eher zu den Fond-Gewinnern zählen ... da sie zahlreiche Rentner versichert - diese jedoch in ihren knappschaftseigenen Krankenhäusern äußerst kostengünstig versorgen kann ... und somit halt eben jede Menge Kohle übrig haben wird ...
Dass das wegen der Historie + der Verknüpfung zur Knappschaftsrente usw. alles andere als fair + vergleichbar mit den anderen Kassen ist - bezweifle ich auch.
All diese gesetzlichen Besonderheiten ermöglichen ja auch bereits die "markt-verfälschenden" Umlagesätze der Knappschaft ... so von wegen der Nähe zur Minijob-Zentrale usw. ...
Doch wieso das ausgerechnet wegen des RSA ungerecht sein soll - erschließt sich mir nun echt nicht ... dass die Knappschaft RSA-Empfängerkasse ist - finde ich jedenfalls nur "gerecht", schließlich versichert sie vor allem (teure) Rentner ... die gerade die von Dir (Elgin) so hofierten Kassen die ganzen Jahre ganz sicher nicht haben wollten!
Grüße, Matze
Re: Knappschaft will ab 2009 Prämie ausschütten
Hallo Leute, im Text steht, dass die Knappschaft hofft, dass Sie eine Prämie erstatten wird.
"Die Hoffnung stirbt .... !
Gruß vom Schorsch
Re: Knappschaft will ab 2009 Prämie ausschütten
und mindestens 200 weitere gesetzliche Kassen hoffen das ebenfalls, oder das der Gesundheitsfond gekippt wird, oder oder oder!
Re: Knappschaft will ab 2009 Prämie ausschütten
Anscheinend schüttet ab 2009 jeder ne Prämie aus
Wobei ich dem Hinweis im Artikel recht gebe. Mittelfristig (2010 bis ....) werden die BKKen und Innungskrankenkassen wahrscheinlicher einen Überschuss erzielen, als die Tanker Barmer / DAK und AOK...
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http://www.krankenkassen.de/dpa/136224.html
24.07.2008 16:05
Berlin (dpa) - Noch sind es mehr als fünf Monate, bis der Gesundheitsfonds - das Herzstück der jüngsten Gesundheitsreform - startet. Doch schon jetzt sorgen Meldungen über die Höhe des künftigen Beitragssatzes zur gesetzlichen Krankenversicherung regelmäßig für Schlagzeilen. Die Rede ist von bis zu 15,8 Prozent.
Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung vom Donnerstag rechnet selbst die Bundesregierung damit, dass der Beitragssatz mit dem Start des Gesundheitsfonds zum Jahresbeginn auf mindestens 15,5 Prozent des Bruttoeinkommens steigt. Das sei «realistisch», zitiert das Blatt aus einer »Regierungs-Analyse» zum Gesundheitsfonds.
Eine Regierungssprecherin sagte dazu: «Der Bundesregierung ist eine Regierungs-Analyse nicht bekannt, die eine Prognose über den Beitragssatz in der Gesetzlichen Krankenversicherung zum 1. Januar 2009 beinhaltet.» Solche Schätzungen seien «zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ». Nachfragen im Gesundheits- und im Wirtschaftsministerium ergaben ebenfalls «Fehlanzeige».
Als Grund für den Beitragsanstieg werden Mehrausgaben für Arzneimittel und den Klinikbereich sowie steigende Arzthonorare genannt. Doch noch fehlt die Datenbasis für die Beitragsberechnung 2009. Anfang November soll das Geheimnis gelüftet werden.
Dass es teurer wird, daran bestehen aber kaum Zweifel. Die Regierungssprecherin deutete eine «moderate Steigerung» an, und auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bereitet auf steigende Belastungen vor: Wenn man Krankenhäusern und Ärzten mehr Geld geben wolle - und das will sie -, gebe es das «nicht zum Nulltarif». Der Gesundheitsfonds selbst verteuere nichts, beteuert die Ministerin. Er verteile Beitrags- und Steuergelder nur «genauer und zielgerichtet».
Derzeit liegt der durchschnittliche Beitragssatz aller 218 Krankenkassen laut Gesundheitsministerium bei 14 Prozent. Er wird von Arbeitgebern und Beschäftigten je zur Hälfte getragen. Die Spannweite der paritätisch finanzierten Kassenbeiträge liegt zwischen 11,8 und 16,5 Prozent. Die Arbeitnehmer müssen aber obendrein noch einen Sonderbeitrag von 0,9 Prozent entrichten.
Mit dem Start des Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2009 wird es nur noch einen einheitlichen Beitragssatz geben. Er könnte, betrachtet man den paritätisch finanzierten Wert, bei 14,8 Prozent landen. (Für Arbeitnehmer würde es noch einmal um 0,9 Punkte teurer.) Das brächte dem Gesundheitssystem Mehreinnahmen von acht Milliarden Euro. Allein für Ärzte und Krankenhäuser stehen Mehrkosten von sechs Milliarden Euro im Raum. Dazu kommen noch die Mehrausgaben für «den medizinischen Forstschritt» in Form neuer - und teurer - Medikamente.
Wie auch immer die Anhebung ausfällt: Die Mitglieder besonders günstiger Krankenkassen werden mit einem deutlichen Beitrags-Sprung rechnen müssen. Umgekehrt gilt: Wer bei einer teuren Kasse ist, kann mit Entlastung rechnen.
Ein Beispiel: Wer bei der IKK Sachsen mit einem Beitragssatz von derzeit 11,8 Prozent - dem niedrigsten bundesweit - krankenversichert ist, müsste bei einem Einheitsbeitrag von 14,8 Prozent im nächsten Jahr erheblich mehr zahlen. Bei einem Bruttomonatseinkommen von 2500 Euro errechnete sich daraus eine Mehrbelastung von 450 Euro im Jahr. Dieselbe Summe käme auf den Arbeitgeber zu.
Allerdings können Versicherte auf eine Beitragsrückerstattung hoffen, wenn ihre Kasse Überschüsse erwirtschaftet. Dies dürfte meist bei den derzeit preiswerten Betriebs- und Innungskrankenkassen der Fall sein. Den Bonus gibt es aber nur für die Beschäftigten. Aus den Reihen der Arbeitgeber, die auch Beitragszahler sind, aber bei der Ausschüttung leer ausgehen, kam bereits heftige Kritik.