Hallo Leute,

ich habe mir ein paar Zusatversicherungen angesehen und habe mir sagen lassen, daß von den Fragen auch abhängt, ob eine KK einen neuen Versicherten aufnimmt.

Das leutet mir auch ein. Nur, was hat die Frage mit einer Kur in den letzten 3 Jahren damit zu tun, wenn diese z.B. von der BfA bezahlt wurde. ich verstehe nicht, was den Zusatversicherer daran stören könnte ? Einer Reha ist doch nicht gleich eine Kur, oder ?

Grüsse

Flori

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beruht die private Krankenkversicherung nicht auf dem Solidaritätsprinzip - d. h. die privaten Versicherer sind im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenkassen nicht verpflichtet, jeden Kunden aufzunehmen, der einen Antrag stellt.

Daraus folgt: Bei der privaten Krankenversicherung wird Risikoselektion betrieben - zwecks Gewinnmaximierung. Was bedeutet: Das individuelle allgemeine Krankheitsrisiko des Antragsstellers ist für eine Aufnahme bzw. Ablehnung des privaten Versicherungsunternehmens ausschlaggebend (je höher das inidividuelle allgemeine Krankheitsrisiko aus Sicht des privaten Versicherungsunternehmens, desto größer die Gefahr der kompletten Antragsablehnung oder von Leistungsausschlüssen bei bestimmten Krankheitsbildern).

Eine Kur oder medizinische Rehabilitationsmaßnahme innerhalb der letzten 3 Jahre kann in diesem Zusammenhang aus Sicht der privaten Krankenversicherung auf ein individuell erhöhtes Krankheitsrisiko hinweisen unabhängig davon, wer diese Kur bzw. Rehabilitationsmaßnahme letztlich bezahlt hat - und damit die Gefahr der kompletten Antragsablehnung für den Antragsteller oder von Leistungsausschlüssen bei bestimmten Krankheitsbildern merklich erhöhen.

Gruß
Elgin

Danke Elgin für Deine ausführliche Antwort.

Ich hatte damals eine sog. Anpassungsreha für ein Cochlear Implant (Innenohrprothese) mit Schwerpunkt Hörtraining. Die Zusatzversicherung übernimmt sowieso in der Regel nur Birlle, Heilpraktiker und Zahnersatz, was damit überhaupt nichts zu tun hat. Insofern besteht das Risiko nicht.

Ich müsste also 1 1/2 Jahre warten, bis ich ggf. problemlos eine Zusatzversicherung abschließen kann.

Gibt es denn eine Versicherung, die keine Fragen bezüglich Kur stellt ? Bei Zahnersatz oder Chronischen krankheiten verstehe ich das.

Grüße
Flori

Also, Flori, es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Versicherung auf die Angabe der Kur reagiert!

1. Erkrankungen des Ohres werden ausgeschlossen, aufgrund der Vorschädigung
2. Erhöhter Beitrag
3. Antragsablehung

Weiterhin ist zu prüfen, ob nicht weitere Leistungen in diesem Zusatz-Tarif stecken, die auch durch diese Ohrerkrankung zustande kommen könnte - Bsp. die Zusatzversicherung übernimmt die 10 € Zuzahlung beim Arzt (solche Tarife gibt es mittlerweiel) - diese Zahlung könnte auch für den Versicherer aufgrund der Vorerkrankung entstehen.

Tipp: Ist der Abschluß über einen Vermittler geplant, so kann man diesen ansprechen, ob man bei dieser Versicherungsgesellschaft einen Probeantrag stellen kann - um zu sehen, wie diese reagiert. Oder aber man beantwortet die Gesundsheitsfragen anonym und läßt diese über einen Vermittler dem Versicherer zukommen, um zu sehen, wie diese darauf reagiert! Es gibt Vermittler und Versicherer, die sowas zulassen! Gruß Faxe