Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat? (Private Krankenversicherungen)
Hallo!
Ich bin ab Oktober Beamter auf Widerruf (also Auszubildener) und muss mich dementsprechend dann selbst versichern. Als Beamter bin ich ja nicht verpflichtet, Mitglied einer gesetzlichen KV zu sein.
Nun sind bei mir aber mehrere Fragen aufgekommen.
1) Was für wirkliche Vorteile bringt mir eine "Private"? zweibettzimmer und Chefarzt im Krankenhaus kann ich mir ja auch über eine Zusatzversicherung beschaffen.
2) Wie sieht es aus mit der Privaten im Alter. Steigen die Beiträge so stark an, dass ich als Pensionär dann viel schlechter dran bin als ein gesetzlich Versicherter?
3) Wenn ich nach der Ausbildung nicht übernommen werde und damit nicht mehr Beamter bin - komm ich dann in die GKV zurück?
Ich wäre euch für Antworten wirklich dankbar.
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Elgin Fischbach , Donnerstag, 12.05.2005, 11:39 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Zu 1)
Richtig erkannt: Diverse "Extras" sind auch über eine ergänzende private Zusatzversicherung zu bekommen.
Zu 2)
Es gibt etliche ältere Personen über 55, die - angesichts der aktuellen Gesetzeslage meist vergeblich - wegen unbezahlbarer PKV-Beiträge nach langer Vorversicherungszeit in der "Privaten" auf die Idee kommen, bei den gesetzlichen Krankenkassen anzufragen. Weil sie beispielsweise (länger) arbeitslos geworden sind oder im Rahmen des Renteneintrittes merken, dass die "Private" auf ihre geänderten Einkommensverhältnisse (Einkommensminderung) keinerlei Rücksicht nimmt. Anders die gesetzlichen Krankenkassen: Die Einkommensverhältnisse von freiwillig Versicherten werden regelmäßig überprüft, was in zuvor beschriebenen Fällen bei der GKV zu Beitragsermäßigungen führt (sofern der Versicherte seine Krankenkasse nicht schon im Vorfeld über die geänderten Einkommensverhältnisse informiert hat).
Zu 3)
Nach meinem aktuellen Kenntnisstand ist für eine Rückkehr in die GKV entscheidend, ob jemand in den letzten 5 Jahren mindestens 24 Monate einer gesetzlichen Krankenkasse angehört hat. Hier wissen andere Forumsteilnehmer vielleicht noch weitere Ergänzungen.
Gruß
Elgin
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Donnerstag, 12.05.2005, 13:08 (vor 7140 Tagen) @ Elgin Fischbach
Liebe Elgin,
vielen Dank für deine schnelle und informative Antwort!
Zu 2) muss ich jetzt aber doch noch mal nachfragen: Kann mir irgendjemand sagen, in welchen Dimensionen sich die Beiträge steigern? Es ist halt so, dass eine PKV für mich jetzt traumhaft günstig wäre - ich bin 19 und hab keinerlei Vorerkrankungen. Noch nicht mal einen einzigen Krankenhausaufenthalt in meinem Leben gehabt. Außer nach meiner Geburt. Die Frage ist, ob das so bleibt.
3) Wäre schön wenn das irgendjemand bestätigen könnte. Wenn das also stimmt, gilt das dann auch für Famlienversicherte? Ich bin ja nicht eigenständig gesetzlich versichert im Moment, sondern über meinen Vater. Sollte also an der Sache mit den 24 Monaten in den letzten 5 Jahren was dran sein, bräuchte ich mir (mit einer dreijährigen Ausbildung) ja keine Sorgen zu machen.
Aber bei mir ist noch eine weitere Frage aufgekommen: Wie ist das eigentlich mit den Risikozuschlägen bei der PKV? Die kann die Versicherung doch nur erheben, wenn bei Abschluss der V. schon Vorerkrankungen bestehen? Oder kann sie meine Beiträge erhöhen, wenn ich irgendwann mal was habe?
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Elgin Fischbach , Donnerstag, 12.05.2005, 13:23 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Zu 2)
Bei meinen privat versicherten Eltern, die mittlerweile pensioniert sind, liegen die Beitragssteigerungen im zweistelligen Bereich (Versicherer: Debeka).
Zu 3)
Hier bin ich mir momentan selbst nicht sicher. Am besten bei der derzeit zuständigen gesetzlichen Krankenkasse nachfragen. Evt. wissen andere Forumsteilnehmer hierzu ebenfalls mehr zu sagen.
Weitere Frage:
Weil in der PKV im Gegensatz zur GKV das individuelle Risiko abgesichert wird und die privaten Versicherungsgesellschaften im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen Gewinne erwirtschaften wollen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass bei häufigen oder schwerwiegenden Erkrankungen, die erst im Verlauf der Versicherungszeit entstehen, Beitragserhöhungen fällig sein können. Aber dies wird wohl auch sehr stark bestimmt durch die Geschäfts- bzw. Vertragsbedingungen des einzelnen Versicherers. Rausschmeißen können sie Dich nach erfolgtem Vertragsabschluss jedoch nicht mehr - vorausgesetzt, Deine Antworten auf die Gesundheitsfragen im Antragsformular wurden zum Zeitpunkt der Antragstellung wahrheitsgemäß beantwortet.
Gruß
Elgin
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Sora, Donnerstag, 12.05.2005, 13:34 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Dem Grunde nach gilt: Einmal privat - immer privat!
Heißt so viel, dass der Gesetzgeber in den letzten Jahren immer mehr Gesetzeslücken, die eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung möglich gemacht haben, geschlossen hat. Natürlich ist es in einigen Fällen möglich, ist aber selten,
Wenn wir davon ausgehen, dass deine Ausbildung erfolgreich verläuft und du als Beamter übernommen wirst, dann ist jetzt der einzige Moment eine gesetzlich Kasse zu wählen. Du kannst die als Beamter/Beamtenanwärter nur bei erstmaligem Eintritt in eine Beschäftigung tun. Versicherst du dich privat, ist eine Rückkehr (zumindest während der Beamtenzeit) nicht mehr möglich. Dies solltest du bedenken.
Du bist noch jung... deshalb ist es schwer, den weiteren Lebensweg zu überblicken. Du musst jetzt eine Entscheidung treffen, die sich eventuell erst in vielen Jahren positiv oder negativ auswirken kann. Was ist mit Familie? wenn nicht jetzt, vielleicht in 10-20 Jahren. Bleibst du gesund?
Das sind schwierige Fragen und du solltest dich in beide Richtungen ausreichend informieren und dann für dich persönlich eine Entscheidung treffen.
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Donnerstag, 12.05.2005, 14:26 (vor 7140 Tagen) @ Sora
Liebe Sora,
in eine PKV könnte ich ja meines Wissens später auch noch wechseln. Das Problem ist nur, dass das Einstiegsalter ja die Beiträge (für dein ganzes Leben) beeinflusst. Je jünger, desto günstiger kann ich einsteigen. Und in drei Jahren kann ich ja vielleicht schon einen Sportunfall oder ähnliches gehabt haben. Deshalb sollte ich mich wohl wirklich jetzt entscheiden.
Das Argument Familienversicherung (finde ich übrigens eine gute "Erfindung" des Gesetzgebers) zählt bei mir wenig. Ich bin schwul und werd deshalb wohl eher keine eigenen Kinder haben.
Übrigens, wenn ich mich nicht ausreichend informieren würde, wäre ich wohl kaum hier angekommen.
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Sora, Donnerstag, 12.05.2005, 14:55 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Klar, in die PKV kannst du später immer noch gehen... nur den Weg in die Gesetzliche kannst du nur jetzt wählen, sofern du im Beamtenstatus bleibst.
Zum Thema Familienplanung: Auch homosexulelle Paare habe schon Kinder bekommen oder adoptiert . Und die "Verpartnerung" gibt es schließlich auch.
Aber im Grunde kann ich Ulrich zustimmen, dass durch Beihilfeansprüche die PKV günstiger sein wird.
Das du dich hinreichend informierst sehe ich.. war auch eher im Sinne: Weiter so! gedacht.
Gruß Sora
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Freitag, 13.05.2005, 02:45 (vor 7139 Tagen) @ Sora
Naja, das mit dem Adoptieren ist so eine Sache - ist ja bisher nur bei Stiefkindern möglich (dafür muss ja einer das Kind mit in die Partnerschaft bringen) oder als Einzelperson (siehe P. Lindner - Genehmigung aber absolut selten).
Ob sich die Situation mal bessert, wird davon beeinflusst, ob wir weiter auf dem Weg zur schwarzen Republik bleiben. Dann seh ich wirklich in allen Bereichen schwarz. Entschuldigt die Polemik!
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Sora, Freitag, 13.05.2005, 08:03 (vor 7139 Tagen) @ René Gögge
Immerhin haben wir einen schwulen OB in Berlin und einen schwulen FDP-Parteivorsitzenden
Aber du hast schon recht... die Mühlen der Bürokratie hinsichtlich Stiefkindadoption laufen langsam.
Das würde aber den Rahmen dieses Forums sprengen.
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Ulrich, Donnerstag, 12.05.2005, 13:56 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Hallo René,
so sehr mein Herz für die gesetzliche Krankenversicherung schlägt, für Beamte lohnt sich ein Beitritt nur äußerst selten (z.B. bei vielen Kindern oder einer chronischen Vorerkrankung wie Diabetes).
Als Beamter in Ausbildung (ich nehme an, Du bist dann Referendar) bist Du ein sog. "Beihilfeberechtigter", d.h. im Krankheitsfall übernimmt der Staat 50% der Heilkosten. Du musst also nur die restlichen 50% der Kosten absichern. Alle privaten Versicherungsgesellschaften bieten diese 50%-Spezialtarife für Beamte an.
Da der Gesetzgeber es nicht möchte (nur so kann man die aktuelle Gesetzlage interpretieren), dass Beamte sich gesetzlich krankenversichern, dürfen die gesetzlichen Krankenkassen keinen "Beamtentarif" mit 50% Beitrag und 50% Leistung anbieten.
Fazit: Wenn Du nicht kinderreich oder chronisch krank bist, ist eine PKV für Dich der weitaus günstigere Weg. Nach Deiner Ausbildung kannst Du Dich dann sehen, ob Du weiter privat versichert bleiben kannst (d.h. Du wirst als Beamter übernommen, herzlichen Glückwunsch, ruhe sanft )) oder ob Du ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis ("freie" Wirtschaft) aufnimmst. Dann kannst Du problemlos in die GKV zurückwechseln.
Gruß, Ulrich
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Elgin Fischbach , Donnerstag, 12.05.2005, 14:19 (vor 7140 Tagen) @ Ulrich
Die 50 % Beihilfekosten werden vom Staat jedoch nur dann übernommen, wenn die gewählten Behandlungsmethoden dem üblichen Standard in der GKV entsprechen.
Bei meinem Vater, der bei der Debeka in diesem Sinne versichert ist, wurden manche Leistungen nicht von der Beihilfestelle bezuschusst. Und das waren teilweise sogar solche Leistungen, die von (immerhin) wenigen gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen von Modellprojekten oder freiwilligen Satzungsleistungen angeboten wurden (und teilweise auch noch werden) - vor allem aus dem komplementär- und alternativmedizinischen Bereich.
Fazit hieraus: Falls Du bestimmte Behandlungsmethoden bevorzugst, die nicht zum allgemeinen (schulmedizinischen) Standard gehören, kann eine gesetzliche Krankenkasse mit einem entsprechenden Angebot an Modellprojekten oder freiwilligen Satzungsleistungen in diesem Bereich unter Umständen die bessere Alternative sein.
Modellprojekte sind zwar zeitlich befristet (max. 8 Jahre) - haben aber das Ziel, die jeweils erprobten neuen Therapieverfahren (Behandlungsmethoden) im Pflichtleistungskatalog der GKV dauerhaft zu verankern. Deshalb lohnt es sich aus meiner Sicht sehr, derartiges zu unterstützen.
Gruß
Elgin
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Ulrich, Donnerstag, 12.05.2005, 15:28 (vor 7140 Tagen) @ Elgin Fischbach
Hallo Elgin.
Das ist doch wohl ein wenig wie ein Milchmädchen gerechnet (ohne Dir zu nahe treten zu wollen). Die genannten Leistungen könnte René für einen Bruchteil dessen, was ihn eine gesetzliche Krankenversicherung im Monat mehr kostet dauerhaft (und nicht nur für 8 Jahre im Modellvorhaben) im Rahmen der PKV absichern.
Gruß, Ulrich
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Donnerstag, 12.05.2005, 14:31 (vor 7140 Tagen) @ Ulrich
Hallo Ulrich,
danke für deinen Beitrag. Der hat mir wirklich entscheidend weitergeholfen.
Es ist ja dann also so, dass ein Angesteller nur die Hälfte der normalerweise 13,x% für seine KV selbst zahlt, oder? Und als Beamter müsste ich das komplett übernehmen. Das ist schon ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass die Bruttolöhne von Beamten ja extra niedrig gehalten sind weil ja eine GKV offenbar nicht vorgesehen ist. Tja, das Beamtendasein hat offenbar auch seine Nachteile.
Übrigens, ich bin Regierungsinspektoranwärter. Ob man das als Referendar bezeichnet, weiß ich nicht.
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Ulrich, Donnerstag, 12.05.2005, 15:17 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Hallo René!
Es ist ja dann also so, dass ein Angesteller nur die Hälfte der normalerweise 13,x% für seine KV selbst zahlt, oder? Und als Beamter müsste ich das komplett übernehmen.
Exakt. Der Staat hat entschieden, dass er als "Arbeitgeber" der Beamten nicht 50% der Versicherungsprämien übernimmt, sondern 50% der Heilkosten zahlt.
Gruß, Ulrich
PS: Zu den "extra niedrig gehaltenen" Bruttolöhnen der Beamten könnte ich noch eine Meinung äußern, aber das wäre hier wohl doch ein wenig OT
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Tom, Donnerstag, 12.05.2005, 15:55 (vor 7140 Tagen) @ René Gögge
Hallo René,
hier auch von mir Gründe, warum du den Schritt in die PKV in deinem Fall nicht scheuen solltest:
-niedriges Eintrittsalter - sehr geringer Beitrag
-Top-Gesundheitszustand - kein Beitragszuschlag
-Beihilfeanspruch von 50% (Im Rentenalter sogar 70%!!!!). Das heißt, du musst dich nur zu 50% und im Rentenalter zu 30% des normalen Tarifes versichern.
-Kinder haben grds. 80% Beihilfeanspruch - müssten somit nur zu 20% mit einer Restkostenversicherung versichert werden. Ab dem 2. Kind erhöht sich dein Beihilfeanspruch von 50 auf 70% - siehe Beitrag Rentenalter!
-ab dem 4. Kind sind diese beitragsfrei mitversichert (also keine Sorge, wenn du eine Großfamilie gründen möchtest ;o)))
-Du bist Privatpatient (Krankenhaus, Arzt, etc....)
-Für nicht bezahlte Leistungen deines Dienstherren gibt es Beihilfeergänzungstarife, welche diese Kürzungen erstatten.
-Es gibt für dich kostengünstige Ausbildungstarife bei den Privatversicherern
-Du hast Anspruch auf bis zu 8 Monatsbeiträge Beitragsrückerstattung pro Kalenderjahr - wenn du keine Rechungen der Privaten einreichst
Einzigster Nachteil: Wenn deine zukünftige Frau mal keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat,musst du sie privat mitversichern.
Und mit der Wahl des richtigen Versicherers halten sich auch Beitragsanpassungen im überschaubaren Rahmen. Hole dir Angebote von renomierten Versicherern wie die DEBEKA oder der HUK. Und lasse dir einfach mal die Beitragssteigerungen der letzten Jahre vorlegen. Ist für dich objektiver.
Falls Fragen sind, schreib einfach!
Gruß
Tom
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Freitag, 13.05.2005, 02:36 (vor 7139 Tagen) @ Tom
Hi Tom,
danke für deine Infos. Ich bin dadurch jetzt tatsächlich ein Stückchen weiter.
Übrigens erwähnte ich in einer Antwort auf Soras Beitrag weiter oben schon, warum ihr mir keine 4 Kinder (+ Ehefrau) vorrechnen braucht.
Das einzige, was mir jetzt wirklich noch Sorgen macht, ist die Frage der Belastung nach der Pensionierung. Das ist eben doch ein entscheidender Vorteil der GKV. Bei der zahlt man eben bei geringerem Einkommen auch weniger. Bei der PKV werden die Beiträge immer höher.
Angebote von DEVK und Debeka hab ich schon eingeholt. Der Makler von der Debeka ruft mich aufdringlicherweise schon jede zweite Woche an und fragt, wann ich unterschreibe. Falls es jemanden interessiert - ich läge bei ca 53 Euro Monatsbeitrag.
Bei einer Entscheidung für die PKV die richtige zu finden, wird auch kein Problem sein. Mein Onkel ist Versicherungsmakler. Falls sich jetzt jemand fragt, warum ich dann nicht ihm die ganzen Fragen stelle - er hat ja natürlich ein Eigeninteresse daran, mich privat zu versichern.
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Tom, Freitag, 13.05.2005, 09:14 (vor 7139 Tagen) @ René Gögge
Hallo René,
sorry das mit den Kindern und der Ehefrau.... Hab ich überlesen und wollte dir natürlich nicht zu Nahe treten.
Nun zu deinen Sorgen....
Tritt der Fall ein, dass du nach deiner Ausbildung auf Lebenszeit verbeamtet wirst und in der GKV versichert bist, dann zahlst du
1. als Beamter bis zur Pension den VOLLEN KV-Beitrag auf dein Einkommen
2. als Rentner auf alle Einkünfte (Pension, Mieteinnahmen usw.) auch den vollen Beitragssatz. Ein Anspruch auf Zuschuß seitens des RV-Trägers gibt es nicht, weil du ja keine Rente sondern eine Pension bekommst.
Rechenbeispiel: 1500,- € Pension (Rente) incl. sonst. Einnahmen x ca. 13,5 % KV-Beitrag = 202,50 € Beitrag + Beitrag zur Pflegeversicherung ca. 25,- €.
Als Rentner hast du 70% Beihilfeanspruch und musst dich nur zu 30% Restkosten versichrn. Gehen wir mal davon aus, dass du nach deiner Ausbildung weiter im Beamtentum bleibst und dein Ausbildungstarif in den Normaltarif umgestellt wird, welcher je nach Tarifwahl und 50% Beihilfeanspruch (keine Kinder) dann ca. 130 - 150,-€ (kann dir der Versicheurngsvermittler nennen) kostet. Dieser Beitrag verringert sich im Rentenalter aufgrund des höheren Beihilfeanspruchs gegenüber deines Dienstherren. Außerdem hast du noch die Möglichkeit im Alter auf sogenannte Standarttarife zu wechseln. Selbst bei Beitragsanpassungen von bis zu 30% im Laufe der Zeit bis zu Rente, wärst du immernoch günstiger versichert als in der GKV und hast alle Vorteile der PKV (siehe erst Mail).
Eine Anpassung der Beiträge als Beamter, welche im Alter nicht bezahlbar wären, ist fast ausgeschlossen. Fast deshalb, weil du doch ein renomierteres Unternehmen wählen solltest.
Gruß
Tom
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
René Gögge , Freitag, 13.05.2005, 12:35 (vor 7139 Tagen) @ Tom
Hallo Tom,
die Sache mit den Kindern und der Ehefrau wollte ich nur richtigstellen, beleidigt oder so hat mich das absolut nicht, keine Sorge!
Gut, ich fühl mich jetzt eigentlich schon ziemlich erleichtert. Vielen Dank für deine Informationen!
Thema Seriöses Unternehmen: Ich hab schon gehört, dass man da besonders auf die Rückstellungsquote achten soll. Von daher müsste ja die Debeka erste Wahl sein, da die da weit über Durchschnitt liegt.
Auf was sollte man denn sonst noch achten? Im Grunde genommen kann man doch bei jeder PKV das gleiche Programm zusammenstellen, oder?
Weiß jemand, wo man die meisten Monatsbeiträge erstattet bekommt, wenn man keine Leistungen in Anspruch nimmt?
Viele Grüße
René
Re: Freiwillig gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Tom, Freitag, 13.05.2005, 13:13 (vor 7139 Tagen) @ René Gögge
Hallo René,
frage bei interessanten Versicherern nach:
-dem Alter des gewählten Tarifes (was nützt dir ein Tarif der neu erstellt worden ist, zwar viele junge gesunde Risiken zur Zeit versichert, aber später aufgrund vieler Erkrankungen des versicherten Personenkreises explodiert). Der Versicherer muss Erfahrungen haben, was den gewählten Tarif betrifft; der Tarif sollte doch schon mind. 20 Jahre auf dem Markt sein, damit ein gesundes Mischverhältnis vorhanden ist - sprich junge, gesunde, alte, kranke Menschen. Hier ist das geringste Risiko vorhanden, das der Tarif mal explodiert.
Lasse dich nicht durch Sonderangebote von "Noname" Versicherern locken. Versicherer haben die Möglichkeit einen Tarif zu schließen, wenn dieser sich nicht mehr rechnet. Und die darin versicherten Personen können in der Regel auch nicht mehr die Gesellschaft wechseln, weil sie älter geworden sind oder eine Krankheit haben. Das ist auch der Grund warum so viele alte Menschen mit enormen Beiträgen zu kämpfen haben.
Ohne jetzt Werbung machen zu wollen oder dich zu beeinflußen - die DEBEKA - DEutsche - BEamten - KAsse ist da wirklich Branchenführer... und bietet mit 8 Monatbeiträgen Beitragsrückerstattung das Beste an.
Gruß
Tom!