Re: Privatversicherung/Gesundheit (Private Krankenversicherungen)

Thomas, Mittwoch, 24.01.2007, 01:27 (vor 6515 Tagen) @ Avalon

Wenn Sie damit offen umgehen, können Sie leider eine PKV nach heutigen Muster vergessen. Da Sie sicherlich in den letzten 5 Jahren gegenüber Ärzten offen dies zugegeben haben, steht dies noch in den Akten und muss damit auch bei den Gesundheitsfragen offen angegeben werden.

Sie müssten praktisch mindestens 5 Jahre, bei vielen Versicherern 10 Jahre wegen u.U. stationären Behandlungen warten und ab sofort alle Ärzte nicht mehr besuchen, denen Sie reinen Wein eingeschenkt haben. Erst nachdem fünf bis zehn Jahre nirgends in den Akten "Zustand nach Drogenentzug" drin steht, wären Sie sicher vor einer Anfechtung.

Sie sehen, dass das ganze kaum realisierbar ist. Auch sollten Sie sich nicht so sicher sein, dass Ihre Drogensucht keine Folgen haben könnte, so steigt die Krebsgefahr enorm. Schließlich haben Sie sich wohl längere Zeit Nervengift zugeführt.

Eine andere Möglichkeit wäre es, über einen PKV-Spezialmakler eine Ausschreibung in anonymisierter Form vorzunehmen, in der Hoffnung, dass sich ein PKV-Versicherer großzügig zeigt, was ich aber ehrlich für unmöglich halte. Allerdings müssen Sie in dem unwahrscheinlichen Fall der Aufnahme mit einem Totalausschluss jeglicher Suchtbehandlungen und psychischer Therapien rechnen.
Bitte stellen Sie selbst oder über einen Makler aber bitte keine Probeanträge, denn dann kommen Sie bei einer Ablehnung trotzdem in eine Warndatei der deutschen Versicherungswirtschaft und können dann ein Leben lang - also auch in 10 Jahren - vergessen, noch eine Personenversicherung abzuschließen. Lassen Sie sich von einem Makler schriftlich vorher bestätigen, dass die Anfragen nur anonymisiert erfolgen!

Da Sie wegen der 3-Jahres-Frist ab 2.2.2007 (Gesundheitsreform), die man über der Versicherungspflichtgrenze (liegt übrigens 500 Euro über der BBM!) verdienen muss, wohl erst 2010 in die PKV können, würde ich Ihnen raten, den Basistarif der PKV abzuwarten. Der kommt ab 2009, zahlt den Ärzten wohl das 1,5fache Honorar, das diese von den Ersatzkassen bekommen, und kann ohne Gesundheitsfragen versichert werden. Ob das ganze billiger wird, sei dahingestellt!

Bitte beachten Sie auch, dass Sie in einer PKV während Ihrer Suchttherapie ziemlich viel selbst zahlen hätten müssen. Auch wenn Sie sagen, dass dies Ihnen nicht mehr droht, sollten Sie wissen, dass in der PKV Kur und Reha nie mitversichert sind (außer durch Kurtarife) und Sie auf die Leistung der Rentenversicherung hier alleine angewiesen wären.


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