Datenschutzskandal bei der DAK. (Gesetzliche Krankenkassen)
und wieder mal meine "Lieblingskasse" wie lange schaut das Gesundheitsministerium noch zu?
"Report Mainz" über Praktiken bei der DAK
Illegale Weitergabe sensibler Patientendaten?
Ein Gesundheitsberatungsprogramm der Krankenkasse DAK für chronisch Kranke ist in die Kritik geraten. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bemängelte die Weitergabe vertraulicher Krankeninformationen an eine private Firma. Gegenüber dem ARD-Magazin "Report Mainz" sagte Schaar: "Dafür gibt es aus meiner Sicht keine Rechtsgrundlage." Deshalb sei die Datenweitergabe in diesem Fall seiner Einschätzung nach illegal.
Die DAK übertrug 200.000 Datensätze mit vertraulichen Gesundheitsinformationen an die Privatfirma Healthways, die im Auftrag der Kasse chronisch kranke Patienten kontaktiert.
Die Beratung von 40.000 Patienten aus Bayern und Baden-Württemberg erfolgt von einem Call-Center bei Berlin aus. Krankenschwestern und Pfleger, keine Ärzte, beraten die Versicherten nach amerikanischem Vorbild per Telefon. Ziel sei es, eine bessere Lebensführung der Krankenkassenmitglieder zu erreichen, um langfristig Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und damit Kosten zu sparen.
DAK weist Vorwürfe zurück
Die DAK sieht in ihrem Vorgehen keine datenschutzrechlichten Probleme, spricht von zulässiger "Datenverarbeitung im Auftrag". Dieser Argumentation widersprach der Bundesdatenschutzbeauftragte Schaar: "Hier geht es ja um sehr viel mehr. Es geht um die Beeinflussung des Verhaltens der Versicherten und das ist keine Datenverarbeitung im Auftrag, das ist Übermittlung höchst persönlicher Daten."
Weitergabe ohne Einwilligung der Betroffenen?
Zudem wies die DAK Vorwürfe der unautorisierten Weitergabe der Daten zurück. Die Kassenmitglieder hätten ihre Teilnahme schriftlich erklärt und damit der Nutzung ihrer Daten zur Programmumsetzung zugestimmt. Der Geschäftsführer von Healthways International, Michael Klein, bestätigte dagegen im Interview mit "Report Mainz", umfassende Patientendaten auch ohne Einverständniserklärung der Patienten von der DAK erhalten zu haben.
"Wir bekommen von der DAK Krankenhausdaten, Arzneimitteldaten und die Diagnose", erläuterte Klein.
Zweifel auch bei der Aufsichtsbehörde
Auch die Aufsichtsbehörde, das Bundesversicherungsamt, äußerte auf Nachfrage von "Report Mainz" Zweifel an der Rechtmäßigkeit des DAK-Programms. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es: "Das Bundesversicherungsamt prüft zur Zeit noch, ob für die Maßnahmen, um die es hier geht, überhaupt ein Privatunternehmen eingeschaltet werden kann."
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Wenn selbst die Kontodaten der Liechtensteiner Ganoven nicht mehr geheimzuhalten sind, dann ist alles andere wirtschaftlich Verwertbare ebenso auf dem Markt.
Datenschutz ist eine Illusion.
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Für die Gesundheitsindustrie wertvolle Daten in den Händen von schlecht bezahlten Callcenter-Mitarbeitern, das ist, als ob man einen halbverhungerten Hund auf die Wurst aufpassen läßt.
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Mensch was ist denn bei denen los?
Gibt es noch mehr von mir? *gggggg*
Berlin (Reuters) - Die DAK als zweitgrößte bundesweite Krankenkasse hat zum Halbjahr ein Minus von 74 Millionen Euro eingefahren.
Im Vergleich zum ersten Quartal konnte sie ihr Finanzergebnis damit lediglich um sechs Millionen Euro verbessern, erfuhr Reuters am Montag aus Kassenkreisen.
Zum Jahresende rechnet die Kasse nun mit einem ausgeglichenen Finanzergebnis. Dies wäre eine deutliche Verschlechterung zu 2007. Damals hatte die DAK ein Plus von 206 Millionen Euro und die gesetzliche Krankenversicherung insgesamt einen Überschuss von 1,8 Milliarden Euro eingefahren.
Ein ähnliches Bild wie bei der DAK dürfte sich auch bei den anderen gesetzlichen Krankenkassen abzeichnen, die zusammen schon nach dem ersten Vierteljahr mit mehr als einer Milliarde Euro im Minus standen. Die Zahlen für das zweite Quartal werden mit Spannung erwartet, da sie die Grundlage für die Festsetzung des bundeseinheitlichen Beitragssatzes für den Gesundheitsfonds bilden, den Experten auf 15,5 Prozent oder höher errechnet haben. Die Regierung muss ihn spätestens bis Ende Oktober festlegen.
Kostentreiber sind die Arzneimittel. Bundesweit sind die Ausgaben dafür im ersten Halbjahr um 5,4 Prozent gestiegen. Aber auch die stationäre Versorgung verschlingt zunehmend mehr Geld. Bei der DAK beträgt der Zuwachs in diesem Bereich mehr als vier Prozent, für die ärztlichen Behandlungen fast drei Prozent.
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Wenn nun die DAK endlich eine ausreichende Quittung für ihr Verhalten bekommt, in dem eine bisher nie gekannte Austrittswelle anrollt, dann kann das für die Branche lehrreicher und abschreckender sein, wie irgendeine weitere Verordnung im Gesetzeswerk.
Also, raus aus dieser Kasse !! Es gibt bessere zum günstigeren Preis.
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Also dazu kann ich nur sagen : Heute wird die Sau bei der DAK durchs Dorf getrieben . morgen isses eine andere Kasse.
Man muss sich auch mal vor Augen halten, dass ähnliche Programme auch von anderen Kassen angeboten werden und hier kein Wind gemacht wird (AOK, TK,usw...). Die Vorstellung vom vollkommenen Datenschutz, davon können wir uns eh im Internetzeitalter verabschieden.
Re: Datenschutzskandal bei der DAK.
Also dazu kann ich nur sagen : Heute wird die Sau bei der DAK durchs Dorf getrieben . morgen isses eine andere Kasse.
Man muss sich auch mal vor Augen halten, dass ähnliche Programme auch von anderen Kassen angeboten werden und hier kein Wind gemacht wird (AOK, TK,usw...). Die Vorstellung vom vollkommenen Datenschutz, davon können wir uns eh im Internetzeitalter verabschieden.
DAK-Skandal befasst den Bundestag
Hab mal wieder was tolles gefunden.
Bin mal gespannt was dabei herauskommt?
Vertrauliche DAK-Daten bei Healthways?
DAK hat einen Vertrag mit dem Gesundheitsdienstleister "Healthways" abgeschlossen:
Grüne fragen nach Weitergabe von DAK-Patientendaten
Grüne weisen darauf hin, dass Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bemängele, dass im Rahmen dieser Kooperation die DAK auch vertrauliche Patienteninformationen an die Firma weitergegeben habe
(15.09.08) - Die Weitergabe von Patientendaten einer Krankenkasse an eine private Firma thematisiert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (16/10204).
Sie bezieht sich auf ein Modellbetreuungsprogramm der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) in Bayern und Baden-Württemberg, das sich unter dem Titel "Besser leben" an chronisch Kranke richte.
Dazu habe die DAK einen Vertrag mit dem Gesundheitsdienstleister "Healthways" abgeschlossen.
Von dieser Firma beschäftigte examinierte Krankenpflegkräfte würden, so die die Grünen, regelmäßig bei Versicherten anrufen, die an Atemwegsleiden, Diabetes, Herzinsuffizienz und koronarer Herzerkrankung leiden, und berieten diese in Fragen der gesundheitsbezogenen Lebensführung.
Weiter heißt es, der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bemängele, dass im Rahmen dieser Kooperation die DAK auch vertrauliche Patienteninformationen an die Firma weitergegeben habe.
Die Grünen wollen nun wissen, auf welcher Rechtsgrundlage das Programm erfolge, und ob die DAK das Bundesversicherungsamt als zuständige Aufsichtsbehörde eingeschaltet habe.
Ferner fragen die Abgeordneten, von wie vielen Versicherten die DAK Datensätze an die Firma "Healthways" übermittelt habe, und welche Auffassung die Bundesregierung zu dem Programm vertritt. (Deutsches Bundestag: ra)
http://www.compliancemagazin.de/gesetzestandards/deutschland/bundestagbundesregierung/deutscherbundestag150908.html
Re: DAK-Skandal befasst den Bundestag
ist doch schon nen alter hut........war bereits im TV und wird gerade wieder etwas angewärmt