Zur Klarstellung: der BSS wurde aufgrund der Vereinbarung des Einigungsvertrages von 1990 ins Leben gerufen und gilt nur für die neuen Bundesländer! Der Grund dafür ist, das nach dem Vertrag die Ärzte und Krankenhäuser nicht zu 100% beim Patienten abrechnen durften, sie mußten ihr Honarar kürzen. Es war also abzusehen, dass die Arztkosten dadurch geringer ausfielen und somit entstand der Baisitarif (BSS bzw. BSB bei Beamten). Des Weiteren durfte man bei Basistarif-Versicherten nicht höher als den 2,3 fachen Satz abrechnen. Diese Regelung ist ab 2007 entfallen. Die Ärzte im "Osten" brauchen ihr Honarar nicht mehr kürzen (10%) und dürfen unabhängig vom Tarif auch den 3,5 fachen Satz ansetzen und die Krankenhäuser müssen auch nicht mehr um 20% kürzen. Daher ist die Berechnungsgrundlage für diesen Tarif entfallen, er hat keine Berechtigung mehr!
Die Folge für den Kunden, alles was über 2,3 fachen Gebührensatz hinaus geht muß er selber zahlen und durch die volle Abrechnung der Ärzte und Krankenhäuser kommt es zwangsläufig zu erheblich Beitragssteigerungen über kurz oder lang. Aufgrund dessen wurde die Umstellung in den "Normaltarif" angeboten, wie er schon für die alten Bundesländer galt.
Man sollte es auch von der anderen Seite betrachten. Sie können sich freuen, jahrelang einen supergünstigen Tarif gehabt zu haben, aber nun wird es Zeit zum Wechseln. Was ist, wenn ich abwarten will und meinen Berater vor Ort nicht Glauben schenken möchte - wissen Sie was morgen ist? Ich nicht! Vielleicht haben Sie irgendwann festgestellt, "Mensch, der hat doch Recht gehabt" und Sie sind jetzt bereit zu wechseln, aber spielt dann noch die Gesundheit mit? Den bei Umschreibung in einen höherwertigen Tarif ist immer eine Risikoprüfung notwendig und wenn Sie dann erhebliche Vorerkrankungen mitbringen, kann es mit dem Tarifwechsel unter Umständen nichts mehr werden, oder nur zu erhöhten Beitrag.
Also, mein Tip lautet: Handeln statt Warten!
Im Übrigen: Die Versicherungsberater der Debeka, sind nicht wie gewöhnlich Handelsvertreter, die auf Provisionsbasis arbeiten, sondern ganz normale Tarifangestellte und erhalten Gehalt, unabhängig vom Erfolg.