Hallo,

die Signal Iduna hat mir auf Anfrage ein Angebot für den Wechsel in den neueren Tarif KK-Plus unterbreitet. In meiner Situation (schöpfe den aktuellen Selbstbehalt von ca. 400€ immer voll aus und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern) würde sich daraus ein kleiner Beitragsvorteil ergeben wobei die Leistungen sogar etwas höher wären. Klingt also nicht schlecht soweit... Ich befürchte allerdings, dass die Beiträge des neuen Tarif zukünftig stärker steigen als beim KK1 weil er a) ohne SB ist und b) noch sehr jung ist. Bzgl. b) habe ich mit KK1 die Erfahrung gemacht dass die Beiträge in den ersten Jahren nach Einführung überhaupt nicht gestiegen waren, in den letzten 5 Jahren dann aber auf einmal jährlich um ca. 10%.

Kann mir jemand sagen, wie lange der Tarif KK-Plus existiert und wie sich die Beiträge bisher entwickelt haben? Wäre ein Wechsel generell zu befürworten? Die Altersrückstellungen bleiben ja erhalten...

Danke schonmal für"s Feedback.

Die Beitragsentwicklung der Vergangenheit sagt nichts über die Beitragsentwicklung der Zukunft aus, da es reiner Zufall ist, ob die Versicherten in einem Tarifkollektiv schneller erkranken als in einem anderen - v.a. bei ein und demselben Versicherer, bei dem die Verwaltungskosten, die Provisionen und die Gesundheitsprüfung immer gleich oder ähnlich bei allen Tarifen strukturiert sind.

Allgemein sind Tarife teurer, die schon länger auf dem Markt sind, da es mehr Ältere darin gibt. Dies liegt nicht daran, dass die Kosten der Älteren auf die Jungen umgelegt werden, sondern daran, dass nach der Kalkulationsverordnung des Gesetzgebers die Alten mit als Vorhersagedatenbasis für die Kostenentwicklung der Jungen gelten. Wenn ein Tarif natürlich neu ist, dann gibt es keine Alten, an denen man sich ausrichten kann. Aber kann ein Tarif, der mehr leistet, besser durchkalkuliert sein, wenn er weniger kostet als ein anderer, der weniger leistet? Das geht auf Dauer nicht gut. Entweder ist es reiner Zufall, dass sich in einem Tarif mehr Kranke ballen als in dem anderen oder es ist die Risikoprüfung. Diese scheint ja hier nicht zu greifen, da man Sie ja wechseln lässt. Es gibt aber auch Tarifgebäude - dies betrifft aber eher Modultarife als ihren Kompakttarif - in denen sich im Zweitbettzimmertarif v.a. Menschen, die gern ins Krankenhaus gehen, und im Einbettzimmertarif Menschen, die eine Krankenhausphobie haben, ballen. Das führt dann zu der merkwürdigen Situation, dass der Einbettzimmertarif dann billiger als der Zweibettzimmertarif wird, da ein Wechseln in den Einbettzimmertarif durch Risikoprüfungen versperrt wird und junge Neuversicherte natürlich nur den billigeren Einbettzimmertarif gehen.

Zusammenfassend muss man sagen: Wechseln Sie, wenn Sie mehr Leistung wollen! Aber nicht aus anderen Gründen.

Ich kann das nur bestätigen. Ich habe den gleichen Tarif und habe in den letzten Jahre erheblich Erhöhungen gehabt. Liegt daran dass der Tarif geschlossen ist. Wird also nicht mehr verkauft. D.h. keine neue Mitglieder die den Tarif mit stützen sondern hier werden wir nur noch verwaltet. D.h. die Beiträge werden stetig weiter steigen. Ich bin gerade dabei zu wechseln.